Kriegs- und Friedensliteratur
Wichtige Neuerscheinungen 2010
Auf dieser Seite werden wichtige Bücher bzw. Zeitschriftenartikel aus dem Themenbereich "Krieg, Frieden, Friedenswissenschaft, Friedensbewegung" vorgestellt, wenn möglich auch rezensiert oder zumindest kurz kommentiert. Einschlägige Bücher, die uns zugesandt werden, werden umgehend in die Literaturliste aufgenommen.
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2010
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hg.), Projektleitung: Ronald H. Tuschl: Demokratie im globalen Wandel. Eine Welt im demokratischen Aufbruch? Friedensbericht 2010. Ergebnisse der State-of-Peace-Konferenz 2010
Lit-Verlag: Berlin-Münster-Wien usw. 2010 (Reihe: Dialog, Bd. 60), 232 S., 9.80 EUR, br., ISBN 978-3-643-50252-0
Welche Chancen bestehen für die neu postulierte US-Außenpolitik von Barack Obama in Hinblick auf weltweite demokratische Reformen, insbesondere im "Greater Middle East"? Sind im islamischen Raum die diktatorischen Bastionen auf Dauer noch zu halten oder müssen auch diese früher oder später demokratischen Entwicklungen weichen? Welchen Einfluss hat die bevölkerungsreichste Demokratie Indien auf den Subkontinent? Welche Rolle spielen die internationale Medienberichterstattung sowie die globalen Datennetze im Zuge dieses weltweiten demokratischen Transformationsprozesses? Welche sicherheitspolitische Rolle spielte das transatlantische Militärbündnis NATO während und nach dem Kalten Krieg und welche Zukunft steht diesem bevor? Inwiefern verlief der globale Demokratisierungsprozess aus völkerrechtlicher Sicht seit der Gründung der Vereinten Nationen bis heute? Inwieweit veränderte der Fall der Berliner Mauer und das damit einhergehende Ende des Kalten Kriegs die internationale Medienpolitik bzw. welche demokratiepolitischen Folgen hatte dieses Ereignis?
All diesen Fragen wurde auf der heurigen State-of-Peace-Konferenz 2010 auf den Grund gegangen, deren Ergebnisse in diesem Friedensbericht dokumentiert sind. (Verlagsankündigung)
Mit Beiträgen von Jörg Becker, Jeannette Bell, Michael berndt, Hans-Joachim Heintze, John Neelsen, Werner Ruf, Hans-Joachim Schmidt, Peter Strutynski, Ronald H. Tuschl, Andrej Zwitter
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Philipp Schläger: Der entzauberte Präsident. Barack Obama und seine Politik
Rotbuch Verlag: Berlin 2010, 191 Seiten, ISBN-10: 3867891133
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Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert
C.H.Beck: München 2010, 415 S., 6 Karten; br.; ISBN 978-3-406-60646-5
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Matthias van der Minde: Die Atomwaffen nieder! Völkerrechtliche und zivilgesellschaftliche Wege der atomaren Abrüstung
VSA-Verlag: Hamburg 2010, 176 S., br., 16 €; ISBN 978-3-89965-426-4
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Bob Woodward: Obamas Kriege: Zerreißprobe einer Präsidentschaft. Aus dem Amerik. von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm u. Dagmar Mallett
Deutsche Verlags-Anstalt: München 2010, 496 S., geb., 24,99 €.; ISBN: 978-3-421-04508-9
Klappentext
Barack Obama begann seine Präsidentschaft als neuer Superstar der internationalen Politik, ersehnt von Menschen auf der ganzen Welt als Hoffnungsträger und Heilsbringer. Inzwischen ist er auf dem Boden der mühsamen Tagespolitik angekommen, bedrängt von ungelösten Konflikten in Nahost und Afghanistan und Krisen im eigenen Land. Wird er den Vorschusslorbeeren noch gerecht? Journalistenlegende Bob Woodward schafft es wie kein Zweiter in Washington, sich Zugang zu den brisanten Geheimnissen der Regierenden zu verschaffen. In diesem Buch gibt er erstmals einen tiefen Einblick in die Arbeit des US-Präsidenten jenseits der offiziellen Kommunikation des Weißen Hauses.
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Anne Huffschmid: Mexiko – das Land und die Freiheit
Rotpunktverlag, Zürich 2010, 288 S., 24 Euro; ISBN: 9783858694270
Mexiko ist ein Land der Gegensätze. Genauso vielfältig wie das Land selber ist auch Anne Huffschmids neues Buch."
(AMNESTY - Magazin der Menschenrechte, November 2010, Schweiz)
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Elmar Altvater: Der große Krach – oder die Jahrhundertkrise von Wirtschaft und Finanzen, von Politik und Natur
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2010, 263 S., br., 19,90 €; ISBN: 978-3-89691-785-0
Klappentext:
Den einen ist sie die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus, anderen gilt sie inzwischen nur noch als fast schon überwundene "Rezession", nach der man wieder das tun kann, was man vor der Krise getan hat und wodurch diese bewirkt wurde. Die CDU-FDP-Bundesregierung signalisiert, wie es geht: Die Banken unterstützen, den Reichen Steuern ersparen, Arme belasten. Elmar Altvater bezieht sich zwar präzise auf die empirisch sichtbaren Verlaufsweisen dieser "Finanzmarktkrise" und den politischen Umgang mit ihr, aber er gibt sich nicht mit dem Augenschein zufrieden. In Kenntnis der bisherigen Literatur, die sich allzu häufig mit der reinen Abschilderung von Phänomenen begnügte, entschlüsselt er in bekannt souveräner Weise die Ursachen dieser Krise. Diese umfasst sehr viel mehr als nur den Finanzsektor oder die Finanzspekulationen, sie betrifft in ihren Auswirkungen Arbeit und Geld, Energie, Klima und Ernährung und kommt letztlich aus dem Zentrum heutiger Gesellschaften.
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Mario Tal (Hrsg.): Umgangssprachlich: Krieg – Testfall Afghanistan und deutsche Politik
PapyRossa Verlag: Köln 2010, 275 Seiten, 14,90 Euro; ISBN 978-3-89438-441-8
Mit Beiträgen von: Matin Baraki, Sevim Dagdelen, Joachim Guilliard, Michael Haid, Christoph Marischka, Knut Mellenthin, Norman Paech, Ulrich Sander, Michael Schulze von Glaßer, Mario Tal, Jürgen Wagner und Thomas Wagner.
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Ralph-M. Luedtke, Peter Strutynski (Hrsg.): Kapitalismus, Krise und Krieg. Den Kreislauf durchbrechen
Verlag Winfried Jenior: Kassel 2010, 219 Seiten, 15 EUR; ISBN 978-3-934377-57-8 (Kasseler Schriften zur Friedenspolitik, Bd. 17)
Klappentext:
Von der tief gehenden Finanz- und Weltwirtschaftskrise 2008/09 scheint sich die kapitalistische Welt erstaunlich rasch erholt zu haben. Fraglich ist indessen, ob der Aufschwung nachhaltig sein wird und zu einer Verbesserung der sozialen Situation der benachteiligten Menschen in den Industrieländern und der benachteiligten Länder der Dritten Welt insgesamt beitragen kann. Von den Millenniumszielen der Vereinten Nationen, die u.a. eine Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015 vorsahen, ist die Welt jedenfalls weiter entfernt als je. Vor diesem ernüchternden Hintergrund gehen auch 2010 die Kriege und Gewaltkonflikte unvermindert weiter und erreichen die weltweiten Rüstungs- und Militärausgaben einen neuen Rekord. Nicht gebannt sind darüber hinaus die Gefahren, sie sich aus der Existenz tausender und abertausender Atomwaffen, aber auch aus der „zivilen“ Nutzung der Atomenergie für die Menschheit ergeben.
Der vorliegende Band der „Kasseler Schriften zur Friedenspolitik“ befasst sich mit den ökonomischen, politischen und sozialen Folgen der „Jahrhundertkrise“, mit den großen kriegerischen Konflikten in Afghanistan, Pakistan und Irak sowie mit den ungelösten Problemen im Nahen Osten und den Perspektiven Südafrikas, Lateinamerikas und Chinas. Ein solcher Band wäre unvollständig, wenn er sich nicht auch mit „ideologischen“ Fragen der Kriegspropaganda sowie mit friedens-und sozialpolitischen Alternativen zur herrschenden Politik befassen würde.
Autorinnen und Autoren:
Johannes M. Becker * Christoph Butterwegge * Simone Claar * Erhard Crome * Ali Fathollah-Nejad * Rolf Gössner * Jürgen Grässlin * Joachim Guilliard * Michael Ingbar * Lühr Henken * Ralph M. Lüdtke * Volker Matthies * Werner Ruf * David Salomon * Sabine Schiffer * Stefan Schmalz * Conrad Schuhler * Wolfgang Sréter * Peter Strutynski * Lucas Zeise
Mehr Informationen zum Buch hier!
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Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes, Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit – Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik
Karl Blessing Verlag: München 2010, 880 S., geb., € 34,95 [D], € 36,00 [A]; ISBN: 978-3-89667-430-2
Ein Mythos bröckelt: Das nach dem Krieg vom Auswärtigen Amt verbreitete Geschichtsbild erweist sich als Legende
Der Mythos, das Auswärtige Amt sei von 1933 bis 1945 ein Hort des Widerstands gewesen, gehört zu den langlebigsten Legenden über das Dritte Reich. Wie aber verhielten sich die Angehörigen des Auswärtigen Dienstes nach Hitlers Machtübernahme wirklich? Und wie stellten sie sich dann in der Bundesrepublik zu ihrer Vergangenheit? Vom ersten Tag an war das Auswärtige Amt unmittelbar in die Gewaltpolitik des NS-Regimes eingebunden. Es schirmte die »Judenpolitik« des Dritten Reichs nicht nur nach außen ab, sondern war in allen Phasen aktiv an ihr beteiligt. Überall in Europa fungierten deutsche Diplomaten als Wegbereiter der »Endlösung«, sie wirkten mit an der »Erfassung« der Juden und an ihrer Deportation. Opposition aus dem Auswärtigen Dienst heraus blieb individuell und die Ausnahme. Nach Kriegsende wurden nur wenige Beamte für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen, viele konnten auf ihre Wiederverwendung hoffen und setzten ihre Karriere fort.
Noch auf Jahrzehnte lagen über den außenpolitischen Entscheidungen der Bundesrepublik die Schatten der Vergangenheit. Gestützt auf zahlreiche bis heute unter Verschluss gehaltene Akten, räumt das Buch mit alten Legenden auf und korrigiert das Geschichtsbild einer der wichtigsten politischen Funktionseliten des Landes. (Klappentext)
Hier geht es zu einer Buchbesprechung von Kurt Pätzold
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Robert Lessmann: Das Neue Bolivien. Evo Morales und seine demokratische Revolution
Rotpunktverlag: Zürich 2010, 252 Seiten, 21,50 EUR; ISBN-10 3858694037; ISBN-13 9783858694034
Klappentext
Seit der Wahl von Evo Morales zum Präsidenten Boliviens 2005 genießt das Andenland im Herzen Südamerikas internationale Aufmerksamkeit: Nichts weniger als eine Neugründung Boliviens versprach der indigene Präsident, der selbst aus ärmsten Verhältnissen stammt. Seither wurden die Energieressourcen nationalisiert, eine Landreform in Angriff genommen und eine außenpolitische Neuorientierung in die Wege geleitet. In der Koka- und Drogenpolitik wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen, in der Gesundheits-, Sozial- und Bildungspolitik kam es zu wichtigen Reformen. Doch obschon Morales im August 2008 mit 67 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt wurde, stößt seine "demokratische Revolution" auf große Widerstände: Im September 2008 befanden sich die reichen Departemente im östlichen Tiefland am Rande eines Bürgerkriegs - und die Gefahr ist keineswegs gebannt. Interessen, aber auch Kulturen prallen aufeinander.
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Hermann Scheer: Der energethische Imperativ. 100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist
Kunstmann: München 2010; 270 Seiten, 19,90 Euro; ISBN 978-3-88897-683-4
Hier geht es zu einer Buchbesprechung von Franz Alt
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Elmar Altvater: Der grosse Krach oder die Jahrhundertkrise von Wirtschaft und Finanzen, von Politik und Natur
Verlag Westfälisches Dampfboot: Münster 2010, 263 Seiten, SFr. 24.80, € 19,90 ISBN: 978-3-89691-785-0
Klappentext
Den einen ist sie die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus, anderen gilt sie inzwischen nur noch als fast schon überwundene "Rezession", nach der man wieder das tun kann, was man vor der Krise getan hat und wodurch diese bewirkt wurde. Die CDU-FDP-Bundesregierung signalisiert, wie es geht: Die Banken unterstützen, den Reichen Steuern ersparen, Arme belasten. Elmar Altvater bezieht sich zwar präzise auf die empirisch sichtbaren Verlaufsweisen dieser "Finanzmarktkrise" und den politischen Umgang mit ihr, aber er gibt sich nicht mit dem Augenschein zufrieden. In Kenntnis der bisherigen Literatur, die sich allzu häufig mit der reinen Abschilderung von Phänomenen begnügte, entschlüsselt er in bekannt souveräner Weise die Ursachen dieser Krise. Diese umfasst sehr viel mehr als nur den Finanzsektor oder die Finanzspekulationen, sie betrifft in ihren Auswirkungen Arbeit und Geld, Energie, Klima und Ernährung und kommt letztlich aus dem Zentrum heutiger Gesellschaften.
Zum Thema: Elmar Altvater: Die Dollardämmerung hat begonnen
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Moshe Zuckermann, "Antisemit!" Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument
Promedia Verlag: Wien 2010, 208 Seiten, 15,90 Euro; ISBN 978-3-85371-318-1
Klappentext
Antisemitismus ist eine der verruchtesten Formen moderner Ideologien. Diese Behauptung bedarf heutzutage keines Nachweises mehr, zu katastrophal waren seine Auswirkungen, als dass sie in Abrede gestellt werden könnte. Die Ächtung von Antisemitismus ist ohne jeden Zweifel eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Problematisch und kontraproduktiv wird es dort, wo ein vermeintlich kritischer Diskurs in herrschaftliches Bekenntnis umschlägt, wo Anti-Antisemitismus politisch missbraucht wird, wo sich eine vermeintlich kritisch auftretende Rezeption als ideologisch entpuppt.
Wenn beispielsweise Gegner der israelischen Vertreibungs- und Kriegspolitik wie Ilan Pappe oder Kritiker einer von ihnen identifizierten „Holocaust-Industrie“ wie Norman Finkelstein unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Antisemitismus Auftritts- und Diskussionsverbote erhalten, ist das eine demokratiepolitisch gefährliche Entwicklung. Mehr noch: Der Vorwurf des Antisemitismus dient israelischen Lobbies als Instrument, ihre Gegner mundtot zu machen, notwendige Debatten im Keim zu ersticken.
Moshe Zuckermann wagt eine Analyse dieser Entwicklung. Für ihn steht fest, dass die Verwendung des Antisemitismus-Vorwurfs als Parole im vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus „in eine fürchterliche Epidemie umgeschlagen ist.“ Längst schon sei sie zum Totschlag-Ideologem eines durch und durch fremdbestimmten Anspruchs auf politisch-moralische Gutmenschlichkeit geronnen. Ob man diese Epidemie heilen kann, wird sich erst erweisen müssen. Dass man sie erklären muss, scheint dringlicher denn je. (...)
Hier geht es zu einem Auszug aus dem Buch
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Adibeli Nduka-Agwu, Antje Lann Hornscheidt (Hrsg.): Rassismus auf
gut Deutsch. Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen
Brandes & Aspel: Frankfurt am Main 2010, 559 Seiten, 44 Euro; ISBN 9-78360-996430
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Daniela Matijevic: Mit der Hölle hätte ich leben können. Als deutsche Soldatin im Auslandseinsatz
Heyne Verlag:München 2010, 256 S., geb., 19,99 €; ISBN: 3453170725
Kurzbeschreibung
Wir schicken unsere Soldaten in alle Welt. Daniela Matijevic ist eine von ihnen. Als Rettungssanitäterin hat sie Dinge erlebt, die die Grenzen unserer Vorstellungskraft sprengen. Die unfassbare Brutalität, die sie völlig unvorbereitet trifft, hat tiefe Wunden in ihrer Seele hinterlassen, die bis heute nicht verheilt sind. In ihrem Kopf hat der Krieg nie aufgehört, sie ist hochgradig traumatisiert, an ein normales Leben ist nicht zu denken. Ein aufrüttelnder Erfahrungsbericht, der zeigt, dass der Krieg alle zu Opfern macht.
Kurz nach ihrer Ausbildung wird Daniela Matijevic völlig unerwartet zu einem Einsatz in den Kosovo geschickt. Sie will helfen und muss erleben, wie Gewalt und Verrohung um sich greifen und auch vor den eigenen Kameraden nicht haltmachen. Seit direkt vor ihren Augen zwei kleine Kinder von einer Mine zerfetzt worden sind, kann Daniela Matijevic über keine Wiese mehr gehen ...
Noch nie hat eine Soldatin so offen über ihren Kriegsalltag gesprochen und darüber, was der Krieg mit ihr gemacht hat. Daniela Matijevic ist kein Einzelfall. Viele unserer Soldaten werden in den Krieg geschickt und setzen ihr Leben ein: in Afghanistan, vor der Küste Somalias ... - aber hinterher hilft ihnen keiner. Matijevic gibt all den Betroffenen eine Stimme, deren Leid kein Ende nimmt, auch wenn sie den Kriegsschauplatz längst verlassen haben.
Hier geht es zu einem Interview mit der Autorin
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Heinrich Hannover: Reden vor Gericht. Plädoyers in Text und Ton
Mit einer Audio-CD. PapyRossa: Köln 2010; 276 S., geb., 22 €.; ISBN 978-3-89438-438-8
Klappentext:
einrich Hannover hat als Strafverteidiger Geschichte geschrieben. Hier sind Plädoyers aus dem Bereich des politischen Strafrechts wie dem der »nichtpolitischen« Kriminalität zusammengestellt und zeitgeschichtlich eingeordnet. Etliche Verfahren haben aufgrund der Prominenz der Beteiligten große Beachtung gefunden. So die gegen Lorenz Knorr wegen »Beleidigung« von Hitler-Generälen als Massenmörder (1964), gegen Daniel Cohn-Bendit wegen Landfriedensbruch (1968), gegen Karl Heinz Roth (1977) und Astrid Proll (1979 / 80), die trotz falscher Zeugenaussagen von Polizeibeamten von der Anklage des Mordes und Mordversuches freigesprochen wurden, und gegen Hans Modrow wegen Wahlfälschung (1993). Internationales Aufsehen erregte insbesondere der Prozess gegen einen SS-Funktionär wegen Beteiligung an der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald. Hier vertrat Hannover die Nebenklage (1982 – 1987). Die CD mit Tonaufnahmen aus dem Gerichtssaal ist eine einmalige Dokumentation bundesdeutscher Justizpraxis und macht den jeweiligen Zeitgeist unmittelbar spürbar.
Auf einer Audio-CD Originaltöne u. a. aus Prozessen gegen Daniel Cohn-Bendit und Karl Heinz Roth sowie aus dem Verfahren wegen der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald.
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Domenico Losurdo: Die Deutschen. Sonderweg eines unverbesserlichen Volkes? Mit einem Vorwort von Andreas Wehr
Kai Homilius Verlag: Berlin 2010, 112 Seiten, 7,50 Euro
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Christiane Fröhlich, Margret Johannsen, Bruno Schoch, Andreas Heinemann-Grüder, Jochen Hippler (Hrsg.): Friedensgutachten 2010
der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), des Bonn International Center for Conversion (BICC), des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF)
LIT-Verlag: Berlin-Münster-Wien-Zürich-London 2010, 352 S., 12.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-10602-5
Informationen über das Friedensgutachten 2010:
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Marcel Mettelsiefen/Christoph Reuter: Kunduz, 4. September 2009. Eine Spurensuche
Rogner & Bernhard: Berlin 2010, 128 S., br., 19,90 €
Klappentext
Am Anfang war die Zahl: "Zwischen 17 und 142 Tote" habe es bei dem deutschen Bombardement in den Morgenstunden des 4. September südlich von Kunduz gegeben. So der bis heute gültige Nato-Untersuchungsbericht. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hatte ein deutscher Offizier das Töten im großen Stil angeordnet - in der Annahme, es handle sich um Taliban, die zwei von ihnen entführte Tanklaster umstanden. Der amerikanische Befehlshaber der Nato-Mission in Afghanistan flog nach Kunduz, sich für die Zivilisten unter den Opfern zu entschuldigen. In Deutschland stürzten ein Minister, ein Staatssekretär und der oberste Militär über den Angriff und die Versuche der Vertuschung. Doch eines hat nie so recht interessiert: Wen ließ Deutschland da eigentlich umbringen? Wieviele Menschen? Über Monate haben der "Stern"-Korrespondent Christoph Reuter und der Fotograf Marcel Mettelsiefen recherchiert, wer in jener Nacht starb, und die Angehörigen porträtiert. Es sind Bilder von Schmerz, Zorn, Verwirrung, Bilder aus einer schwer zugänglichen Welt. Dieser Band gibt den Toten von Kunduz ein Gesicht.
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Herbert Hörz: Sind Kriege gesetzmäßig? Standpunkte, Hoffnungen, Handlungsorientierungen
Hg. v. Forschungsinstitut der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik e.V., Berlin 2010. 219 S., kart., 19,90€
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Dietrich Eichholtz, Deutsche Ölpolitik im Zeitalter der Weltkriege. Studien und Dokumente
Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010, 44 Euro; 568 S., Hardcover, ISBN 978-3-86583-490-4
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Klaus Eichner/Gotthold Schramm: Konterspionage. Die DDR-Aufklärung in den Geheimdienstzentren (Band V der Geschichte der HVA)
edition ost, Berlin 2010, 256 S., brosch., 14,95 Euro, ISBN 978-3-360-01821-2
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Bernd Fischer: Als Diplomat mit zwei Berufen. Die DDR-Aufklärung in der Dritten Welt. Vorwort von Werner Großmann
Edition Ost, Berlin 2010, 224 S., br., 14,90 €.
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Robert Meeropol: Als die Regierung entschied, meine Eltern umzubringen. Der Fall Rosenberg. Ein Sohn erzählt
Zambon Verlag, Frankfurt am Main. 382 S., br., 15 €.
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Bernd F. Schulte: Deutsche Policy of Pretention - Der Abstieg eines Kriegerstaates 1871–1914
Books on Demand, Norderstedt 2009, 396 Seiten, 22,80 Euro - Hamburger Studien zu Geschichte und Zeitgeschehen. Reihe II. Band 1, ISBN 978-3837022513
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Ulla Plener (Hg.): »Ich bereue mein Leben nicht.« Marie-Luise Plener-Huber - die Lebensgeschichte einer Idealistin
Nora Verlag, Berlin. 495 S., br., 29,90 €.
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Walter Schmidt (Hg.): Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49. Bd. 3
FIDES Verlag, Berlin 2010. 783 S., geb., 68,50 €.
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Mark Thörner: Afghanistan Code. Eine Reportage über Krieg und Fundamentalismus
Edition Nautilus: Hamburg 2010. 155 S., br., 16 €; ISBN: 3894016078
Zum Inhalt:
Aufbau der Demokratie und Kampf gegen den Terror, den islamischen Extremismus, so lautet der Anspruch, mit dem Deutschland und andere westliche Staaten ihr Engagement in Afghanistan begründen. Doch vor Ort zeigt sich: Das zivile Element ist dem militärischen Konzept nur zugeordnet, es geht um Aufstandsbekämpfung.
Stolz verweisen US-Offiziere in Kabul auf den Erfolg dieser neuartigen Methode im Irak – während man bei der französischen Armee mit nachsichtigem Lächeln reklamiert, die Aufstandsbekämpfung erfunden zu haben: vor hundert Jahren, in den nordafrikanischen Kolonien.
Für den Autor beginnt eine abenteuerliche Spurensuche: Auf Fahrten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet, in Madrassahs, in abgelegenen Forts, bei Gesprächen mit Mullahs und Militärs, bei Diskussionen mit liberalen islamischen Gelehrten zeichnet sich immer deutlicher ab: Der islamische Extremismus, zu dessen Bekämpfung ISAF-Truppen in Afghanistan stationiert sind, hat sich erst durch die Zusammenarbeit von Aufstandsbekämpfern und konservativen Autoritäten entwickelt. Und diese Zusammenarbeit verhindert, dass sich islamische Gesellschaften demokratisieren und sich der ausländischen Dominanz entziehen. (Verlagsankündigung)
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Detlef Joseph: Die DDR und die Juden. Eine kritische Untersuchung. Mit einer Bibliografie von Renate Kirchner
Verlag Das Neue Berlin: Berlin 2010. 399 S., br., 19,95 €; ISBN 978-3-360-01990-5
Klappentext
Detlef Joseph untersucht, wie die DDR mit ihren jüdischen Mitbürgern umgegangen ist. Der Jurist hat sich Arbeiten, Ausstellungen und andere Publikationen vorgenommen, die die These vertreten, in der DDR hätten Juden nicht jene Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren, die sie wegen des Holocaust hätten bekommen müssen - und widerlegt diese Behauptung. Renate Kirchner fügt eine einzigartige Bibliografie an: alle zwischen 1945 und 1990 im Osten Deutschlands veröffentlichten Bücher.
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und hier zu einem Interview mit Renate Kirchner
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Michael Hardt, Antonio Negri: Common Wealth. Das Ende des Eigentums
Aus dem Englischen von Thomas Atzert und Andreas Wirthensohn
Campus Verlag, Frankfurt 2010, 437 Seiten, gebunden, Euro 34,90; ISBN: 3593391694; EAN: 9783593391694
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Helge Buttkereit: Utopische Realpolitik – Die Neue Linke in Lateinamerika
Pahl-Rugenstein Verlag, 2010, 162 Seiten, 16,90 Euro. ISBN 978-3-89144-424-5
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Karl Heinz Gräfe: Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz - Die baltischen Staaten zwischen Diktatur und Okkupation
Edition Organon, Berlin 2010, 511 Seiten, 25 Euro; ISBN 978-3-931034-11-5
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Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.), Projektleitung: Roithner Thomas: Söldner, Schurken, Seepiraten. Von der Privatisierung der Sicherheit und dem Chaos der "neuen" Kriege
Lit-Verlag: Münster - Berlin - Wien 2010, 343 Seiten, Euro 9,80; ISBN 9783643500991 (Dialog 58 - Beiträge zur Friedensforschung)
Klappentext:
Piraten, Warlords, Kindersoldaten, private Militärunternehmer und Söldner
bestimmten in den letzten Jahren die öffentliche Debatte als „neue“ Akteure in
gewaltsamen Konflikten und Kriegen. Hat sich mit diesen Kriegsparteien und der
zunehmenden Privatisierung des Krieges auch der Krieg selbst verändert? Wie
sehen Bürgerkriegsökonomien aus und welche Rolle spielt die globale Wirtschaft in den heutigen Kriegen? Stehen wir vor oder sind wir mitten in so genannten „neuen Kriegen“ oder zeigen sich „alte“ Kriege im neuen Gewand?
Mehr Informationen: Kurzbeschreibung und Inhaltsverzeichnis
Zu Büchern, die 2009 erschienen sind
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