Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"Warum müssen wir – Frauen und Kinder – nun für die Fehler der CIA bestraft werden?"

Aus den Reden der Berliner Kundgebung am 13. Oktober 2001

Im Folgenden dokumentieren wir einige Reden, die auf der Großkundgebung der Friedensbewegung am 13. Oktober in Berlin gehalten wurden. Die Abschlusserklärung des Trägerkrieses sowie die Presseerklärungen der Berliner und Veranstalter finden Sie hier: 80.000 demonstrierten in Berlin und Stuttgart gegen den Krieg.
Hier erhalten Sie außerdem die Reden der Stuttgarter Demonstration.



Mariam Notten, Afghanischer Kulturverein Berlin:

Der amerikanische Präsident Bush hat in einer seiner zahlreichen Reden folgendes gesagt: »Das afghanische Volk wird bald unsere Großzügigkeit erfahren. Wir werden ihnen Lebensmittelpakete abwerfen.«

Da die Stimme meines Volkes bis Amerika nicht reicht, möchte ich hier in seinem Namen zum amerikanischen Präsidenten sprechen.

Mr. President!
Uns Afghanen ist es leider nicht möglich, Ihre Lebensmittelpakete in Empfang zu nehmen, denn Ihre Flugzeuge bombardieren uns seit einer Woche Tag und Nacht.

Mr. President!
Ihre Bomben und Raketen zerstören nicht – wie Sie behaupten – die Waffendepots und die Trainingslager der Taliban, denn die Taliban haben ihre Waffen schon immer in den Bergen deponiert, und die Berge dienten ihnen schon immer als die besten Trainingslager. Aber das wissen Sie ja bereits.

Mr. President!
Während Sie Ihre Vorbereitungen für die Bombardierung unserer Städte getroffen haben, haben sich auch die Taliban vorbereitet. Sie haben sich nämlich samt ihren Waffen in die Berge zurückgezogen. In den Städten, Kabul, Kandahar und Jalalabad, die Sie seit Tagen bombardieren, sind nur diejenigen zurückgeblieben, die keine Kraft und keine Mittel mehr besitzen zu flüchten. Und das sind Frauen, Kinder und alte Menschen, die Sie bombardieren. Aber das wissen Sie ja bereits.

Mr. President!
Mittlerweile weiß die ganze Welt, wer die Taliban sind und wer bin Laden ist. Sie sind die Zauberlehrlinge, deren ihr Meister nicht mehr Herr wird. Sie wurden gezüchtet von der Hand der pakistanischen Regierung und des CIA, sie sind in unser Land geschickt worden und terrorisieren uns bereits seit sechs Jahren.

Mr. President!
Warum müssen wir – Frauen und Kinder – nun für die Fehler der CIA bestraft werden? Wir finden das - um mit Ihren Worten zu sprechen - als eine grenzenlose Ungerechtigkeit.

Mr. President!
Ist Ihnen bewußt, daß Sie seit Tagen das gleiche Verbrechen an uns ausüben, welches die Terroristen an Tausenden unschuldigen Menschen in New York und Washington verübt haben? Aber Sie, Mr. Präsident, werden sich niemals für dieses Verbrechen an afghanischen Frauen und Kindern verantworten müssen. Da Sie der mächtigste Mann der Welt sind.
Daher bitten wir Sie im Namen der Menschlichkeit, im Namen der Zivilisation, auf der Sie so stolz sind, und im Namen Tausender Toten von NY, stellen Sie die Bombardierung unserer Städte ein. Denn mit jeder Bombe töten Sie weitere unschuldige Menschen. Stellen Sie die Angriffe ein, damit die Hilfsorganisationen ins Land können, sonst werden Hunderttausende von uns an Hungerstod sterben müssen. Denn Ihre Lebensmittelpaketen reichen gerade für einen Tag aus.

Und nun zu den Alliierten der USA: Alle Regierungen, die zulassen, daß die Amerikaner ihre Trauer um die Opfer von New York und Washington und ihre Wut auf Terroristen auf diese menschenverachtende Weise abreagieren, ja alle Menschen, die der amerikanischen Regierung dennoch ihre uneingeschränkte Solidarität verkünden, machen sich am Tod Tausender unschuldiger Menschen in Afghanistan mitschuldig. Und wenn ich alle Menschen sage, Herr Schröder, Herr Fischer, Herr Schily, und wie Sie alle heißen mögen, dann meine ich auch alle.

Mein Appell an alle friedliebenden Menschen: Setzen Sie Ihre Regierungen unter Druck, lassen Sie nicht zu, daß sie sich in Ihrem Namen an diesem Verbrechen an afghanischen Frauen und Kindern beteiligen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern von dem Spruch, »Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.« Das ist Erpressung; Terrorismus kann man nicht mit Bomben auf Zivilisten bekämpfen. Zeigen Sie Mut zum zivilen Ungehorsam. Lassen Sie nicht zu, daß Ihre Soldaten für den amerikanischen Größenwahn geopfert werden. Ich bin mir sicher, daß Ihnen viele weitere friedliche Mittel einfallen werden, sich wirksam gegen den Krieg in Afghanistan einzusetzen.
Sie sind die Stimme Tausender afghanischer Frauen und Kinder. Tragen Sie sie in die Welt hinaus.


Lena Bröckl, ATTAC Deutschland (Auszüge):

Der Weg zum Frieden kann nicht Krieg sein. Der Weg zu dauerhaftem Frieden heißt soziale Gerechtigkeit. Die Wirklichkeit sieht anders aus: 1,2 Milliarden Menschen müssen mit einem Dollar oder weniger täglich überleben. Mit der Globalisierung hat sich das Auseinanderdriften zwischen Nord und Süd, Arm und Reich beschleunigt. Von den angeblichen Chancen der Globalisierung konnten nur die wenigsten profitieren, z.B. die 200 reichsten Personen der Welt, die ihr Vermögen zwischen 1994 und 1998 auf mehr als eine Billion Dollar verdoppelt haben. (...)

Nach dem 11. September haben die Politiker des Westens eine globale Allianz gegen den Terror geschmiedet – aber wo bleibt die globale Allianz gegen die Armut? Wann werden den armen Ländern so bedingungslos die Schulden erlassen, wie jetzt bedingungslos der Schulterschluß im Kampf gegen den Terrorismus geübt wird? Wo bleiben die milliardenschweren Sofortprogramme zur Bekämpfung von Kindersterblichkeit? Die Lebenserwartung sinkt wieder. Weil du arm bist, mußt du früher sterben!

Führende Politiker des Westens, angefangen von Ronald Reagan über Margaret Thatcher und Tony Blair bis Hans Eichel haben diese Entwicklung aktiv betrieben und tun dies noch. Mit Hilfe der Strukturanpassungsprogramme von IWF und Weltbank werden die Entwicklungsländer in die neoliberale Globalisierung hineingezwungen.

Diese Art von Globalisierung, die nur wenige Gewinner und sehr viele Verlierer produziert, die Armut, Elend und schreiende soziale Gegensätze hervorbringt, ist der ideale Nährboden für Haß, Fanatismus, Gewalt, Krieg und Terror. Die Erkenntnis ist nicht neu – das wissen wir spätestens seit der Weltwirtschaftskrise 1929.

Das heißt nicht, daß Haß, Fanatismus und Gewalt auf ökonomische Ursache allein reduziert werden können. Bin Laden ist schließlich vielfacher Millionär. Andere Faktoren, politische und kulturelle spielen ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Da sind der Palästina-Konflikt, aber auch die wirtschaftsstrategischen Interessen des Westens am Öl in der Golfregion. Und die USA beteiligen sich seit 25 Jahren am Krieg in Afghanistan – da geht es um ganz andere Dinge als um Terrorismus.

(...) Wir lassen uns von Konformitätsdruck und Festungsmentalität nicht einschüchtern. Und schon gar nicht lassen wir uns in eine Reihe mit Terroristen stellen, wie es Berlusconi versucht hat. (...) wir sind für Solidarität: für Solidarität mit den Opfern von Terrorismus und Gewalt, für Solidarität mit der Friedensbewegung in den USA, für bedingungslose Solidarität vor allem aber mit den ökonomischen Verlierern der neoliberalen Globalisierung. Kampf der Armut, nicht den Armen!


Marianne Bergmann, Berliner Bündnis gegen den Krieg (Auszüge):

(...) Besonders grüßen wir die Flüchtlinge, Migranten und Migrantinnen, denen unsere ganze Solidarität gilt – im Widerstand gegen die sich verschärfende Situation. Unser Gruß gilt auch den Schülern und Schülerinnen, die am letzten Montag – trotz angedrohter Repressionen einiger Schulleitungen – eine kraftvolle Demonstration mit über 5000 Beteiligten auf die Straße gebracht haben, ziviler Ungehorsam beginnt im Alltag: in den Schulen, in den Betrieben, in den Büros und auf der Straße.

(...) Die derzeit zum Feind erklärten afghanischen Gotteskrieger wurden vom US-Geheimdienst finanziert und ausgerüstet. Als sogenannte Freiheitskämpfer gegen die Sowjetunion waren sie unterstützte und gern gesehene Verbündete. Im Handumdrehen aber werden aus Verbündeten Schurken und Terroristen wie z.B. Saddam Hussein im Irak und die UCK im früheren Jugoslawien, nämlich dann – wenn sie ihre Schuldigkeit getan haben oder eigene Interessen verfolgen, die im Widerspruch zu den US-amerikanischen stehen. (...)

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion geht es um die imperialistische Neuaufteilung der Welt. Eine Seite dieser Neuaufteilung ist die Globalisierung, die besonders die G-8-Staaten mit ökonomischer Gewalt – wie Sanktionen und Embargos – vorantreiben. Die andere Seite ist die Zunahme militärischer Gewalt, um diese aggressive Globalisierung durchzusetzen. (...)

Seit Anfang der 90er Jahre haben die deutsche Regierung und deutsche Konzerne an der Zerschlagung Jugoslawiens mitgearbeitet. In diesem Zuge haben sie die Bundeswehr einsatzfähig gemacht. Deutschland hat schon frühzeitig seine Interessen auf dem Balkan verdeutlicht, es ist inzwischen führende Ordnungsmacht in Mazedonien. Im Rahmen der aktuellen Generalmobilisierung rüstet sich die Bundesrepublik nun für weitere Kriege, die weit über den Balkan hinaus zielen. (...)

So wie der Terror des Krieges nach außen als »Kampf für die dauerhafte Freiheit« verkauft wird, wird der Krieg nach innen unter dem Motto »Wahrung der inneren Sicherheit« geführt. Der im Schnellverfahren geforderte und zum Teil bereits umgesetzte Abbau demokratischer Rechte – dient der Herstellung der Kriegsführungsfähigkeit, der Aufrechterhaltung der Machtverhältnisse und damit der Niederschlagung jeglichen Widerstands gegen Krieg und Kapitalismus. (...)

Es ist schon jetzt klar: Die sogenannten Sicherheitspakete und die Militärausgaben werden Milliarden verschlingen. Diese Milliarden werden von der rot-grünen Koalition gnadenlos in den Bereichen Soziales, Wohnen, Gesundheit und Bildung eingespart. (...)

Repressionen sollen Angst und Ohnmacht verstärken, damit Ruhe herrsche und vor allem – jetzt – im Krieg – Ruhe an der Heimatfront. Ruhe und Schweigen der Bevölkerung werden als Zustimmung interpretiert, deshalb ist lautstarker Widerstand notwendig.

Vielfältiger Widerstand macht uns stark – und er ist immer ein Schritt in Richtung Hoffnung. Wir werden keine Ruhe geben!


Käthe Reichel
Brecht-Schülerin

Das Gedächtnis in den Demokratien ist erstaunlich gering. So erinnerte sich beim Aufschrei am 11. September niemand beim Schreien, daß am 14. September 1973 mit standhafter Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika der chilenische General Pinochet die chilenische Luftwaffe auf den Präsidentenpalast jagte, so daß die Stimme des sozialistischen Staatschefs Salvador Allende unter den stürzenden Steinen für immer brach. Dutzende starben mit ihm. Über ihrer Erde blühte 15 Jahre der Terror von Pinochet. Die Vereinigten Staaten sind für diese 15jährige Beihilfe zum Terror niemals zur Rechenschaft gezogen worden. Und kein Gericht hat sie zu dieser offenen Zuhälterschaft am Mord eines Präsidenten - am Luftangriff auf sein Regierungsgebäude beklagt, als es in Schutt und Asche lag. Und für die vergeßlichen Demokratien Europas sind, das die Tränen von gestern abend, ist es der Schnee vom vergangenen Jahr.

Was wir darum jetzt von allen anderen denken und behalten müssen: Mit uns leben sechs Milliarden Menschen auf der Erde. Von ihnen vegetieren vier Milliarden zum Teil an der Armutsgrenze, zum größeren Teil unter der Armutsgrenze. Das heißt: mit buchstäblichem, täglichem Hunger. Ihre Felder, ihre Äcker sind die Müllhalden in den Metropolen der Welt. Wenn sie diese Halden beackert haben ohne Ertrag, ist die letzte Hoffnung, bei der sie Gott um Beistand bitten, ein gelungener Diebstahl. Mißlingen kann den Tod bedeuten, denn die Privatpolizei der Reichen ist überall.

Diese Welt soll jetzt verteidigt werden. Diese Welt soll aufrecht erhalten werden, soll wachsen - und wir merken es alle - sie wächst jetzt in die Erste, wächst seit der Globalisierung mit Tempo in die zivilisierte Welt hinein.

In diesem Wachstum allein zeigt sich die verantwortungslose Verantwortung der deutschen Regierung, zeigt sich Europa mit 30 Millionen Menschen ohne Arbeit und zunehmender Tendenz.

Dieses wachsende Elend, das weiß die Regierung, erwächst aus der "neuen Weltordnung", eine Ordnung, in der so viele Menschen - wenn sie nicht schnelllstens krepieren - eine für den schwächelnden, womöglich bald zusammenbrechenden Markt Katastrophe bedeuten, weil dann die Reichen womöglich nicht mehr täglich reicher werden, weil dann die Armen womöglich täglich essen.

Vier Milliarden Arme - selbst zum Niedriglohn, sogar zum regelrechten Hungerlohn kann der neue Markt, kann die Demokratie nicht tragen. In der Demokratie reicht es nicht für alle, wenn sie kapitalistisch, wenn die Globalisierung kapitalistisch ist.

Allein schon dadurch, daß diese vier Milliarden atmen, reicht es nicht: Weil, wie wir alle merken, Luft, Sauerstoff zu einem kostbaren, nicht zu ersetzendem Gut geworden ist. Es ist ein Gut, das auf dem Markt verdient sein will. Sie aber, diese Elenden, verdienen nichts. Trotzdem wollen sie an diesem Gut teilhaben. Das ist im höchsten Maße ungerecht gegen alle, die es sich mühsam noch verdienen; ist ungerecht, gegenüber der "grenzenlosen Gerechtigkeit", die in Afghanistan jetzt Tag und Nacht am Himmel schuftet. Diese Leute unten stehlen auf der Erde diesen Verdienstvollen oben am Himmel zunehmend die letzte Luft, den knappen Sauerstoff in dieser Welt. Dieser letzte Sauerstoff heißt: "Schneller", braucht die höchste Schnelle jetzt, ohne die kein Profit mehr auf dem globalisierten Markt zu holen ist. Was also tun? Denn - wir sagten es gerade: die da "unten" wollen nicht nur atmen jeden Augenblick, sie wollen auch noch essen jeden Tag. Der Arbeitslosenmarkt ist aber nur wie eine Wüste; sie aber wollen in der Wüste essen, wo doch jedes Schulkind weiß: In der Wüste gibt es nichts zu essen. Das ist ein Naturgesetz. Der Kapitalismus ist auch ein Naturgesetz. Die "neue Weltordnung", der "globalisierte Markt" sind hilfreiche Naturgesetze, von Gott gewollt, von Gott diktiert für zwei Milliarden immerfort hungernde Menschen, die aber jetzt erlöst werden müssen in ein - wohlgemerkt! - demokratisches Auschwitz in Freiheit ohne Stacheldraht, wo sie frei zwischen Minen selbst die Päckchen für ihre letzte Mahlzeit suchen können. Über ihren Häuptern hören sie beim Bücken das Dröhnen der heraufziehenden Bombengeschwader des Kapitals ,es klingt wie ein nahes Echo aus explodierenden Minen.

Sieben bis acht Millionen hungern in Afghanistan. Irren umher. Bald fällt dort Schnee. Wenn er sie zudeckt - und er deckt sie ja alle auf einmal zu - wäre jetzt schnell ein erster Sieg gegen den weltweiten Hunger errungen. Ein erster Sieg im Kampf um den globalisierten Markt, der seit dem 11.September aufschreit.

Schröder sagte bei seinem Machtantritt fröhlich: "Ich hätte am liebsten die schöne Kinderhymne von Bertolt Brecht als Nationalhymne gehabt. Sie gefällt mir am besten." Brecht kann ihm jetzt mit einem noch besseren Text behilflich sein. Kann ihm behilflich sein mit einem Alptraum in seinen und unseren Nächten:

Das große Karthago führte drei Kriege.
Es war noch mächtig nach dem Ersten.
Noch bewohnbar nach dem Zweiten.
Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.


Stefan Summers
Rede bei bei der Auftaktkundgebung am Brandenburger Tor

Mein Name ist Darnell Stephen Summers und ich bin Mitglied in der Organisation VVAW-AI und der STOP THE WAR BRIGADE. Die VVAW wurde während des Vietnamkrieges gegründet. Buchstäblich Tausende Soldaten erhoben sich während oder nach ihrem Militärdienst um aktiv gegen Amerikas Krieg in Südostasien zu protestieren. Soldaten konnten und wollten Solidarität mit den unterdrückten Völkern der Welt zeigen und aktiv gegen die Politik ihrer Regierung kämpfen. Das war ein machtvolles Signal an den Rest der Welt. Dieser Kampf hatte viele Formen, z.B. Sabotage, Fahnenflucht, Befehlsverweigerung und Meuterei. Zusammen mit der Antikriegsbewegung wurde dadurch die US Militärmaschine geschwächt und sie mussten sich geschlagen geben und an den Verhandlungstisch setzen. Der gerechte Kampf den diese Soldaten führten, ist der eigentliche Grund warum ich heute hier vor euch stehe. 2,000 Soldaten und Veteranen versammelten sich 1971 in Washington D.C. und warfen ihre Orden Über die Barrikade auf die Stufen des Kapitol. Es war ein großer Tag und ich grüße alle jene die es wagten sich der Regierung zu widersetzen und das kriminelle Gemetzel beenden wollten.

Es gab eine Menge Kriege seit ich die Uniform getragen habe und die meisten wurden von der USA geplant und finanziert aus einem einzigen Grund: sie wollen sich die Rolle als Supermacht Nr. 1 sichern. Die sowjetische Invasion in Afghanistan war die Grundlage für einen Stellvertreterkrieg, der schließlich zu dem Sieg über die sogenannte Rote Armee führte und zur Einrichtung der Talibanregierung.

Die Taliban wurde von der USA trainiert. und gesponsert Die Sowjetunion ging Bankrott, finanziell und politisch und als der Rauch sich lichtete stand nur die USA noch aufrecht. Irak, Iran, Pamana, Haiti, Kosovo, Jugoslawien, Afghanistan, Tschetschenien, die Liste ist lang. Amerika und seine Verbündeten breiteten ihre blutigen Hände Über die ganze Welt aus um ihr verschwenderisches System zu füttern , Im Namen der Demokratie verbrauchen sie einen großen Teil der Weltressourcen. Milliarden müssen leiden damit ein paar hundert Millionen in Sicherheit und relativem Luxus leben können.

Die STOP THE WAR BRIGADE wurde 1990 von aktiven Soldaten, Reservisten und Veteranen aus allen Armeen gegründet um gegen den Golfkrieg zu protestieren. Viele Soldaten weigerten sich zu kämpfen und wurden bedroht und eingesperrt. Aber das konnte uns nicht stoppen, weil Hunderte von Soldaten sich erhoben und nein sagten. Zu dieser Zeit boten viele Mitglieder der Grünen ihre Hilfe an. Damals waren sie noch ein Teil der Anti-Kriegsbewegung waren.

Es gab keinen Mangel an Unterkünften für desertierende Soldaten oder Mangel an Büroräumen für Organisation und Koordination. Heute, unter der Führung von Joschka Fischer und seinem Kriegskabinett hat diese Partei ihre ganze Glaubwürdigkeit verloren. Die ganzen Mittel die durch die Grünen der Anti-Kriegsbewegung zur Verfügung standen gibt es jetzt nicht mehr. Der pazifistische Charakter hat sich in einen militaristischen verwandelt. Die Grünen sind eine Kriegspartei. Dies kann man nicht anders sagen. Ausverkauft. Nur damit sie da sitzen und grinsen können in diesem Zirkus, genannt Bundestag.

In Deutschland und in der ganzen Welt gehen heute Hunderttausende auf die Strasse um ihre Wut Über den Angriff auf Afghanistan auszudrücken. Sie fordern die USA und ihre Verbündeten auf, keinen Krieg gegen wehrlose Männer, Frauen und Kinder zu führen. Sie fordern dass sie nicht länger den Planeten im Namen des Fortschritts austrocknen und daß sie aufhören sollen die Welt mit ihren Bomben, Raketen und Lügen zu verseuchen. Die ökonomisch und militärisch mächtigste Nation der Welt terror-bombardiert eine der Ärmsten Nationen der Erde. Warum? Wie kann das sein?

Sie sagen, sie bekämpfen den Terrorismus, aber das erste was sie tun ist die Strom- und Wasserversorgung der Leute zu zerstören. Das ist nichts neues, denn die USA hat Millionen von Litern Agent Orange auf Vietnam regnen lassen. Amerikanische Kampfbomber warfen mehr Bomben auf Vietnam als im gesamten 2ten Weltkrieg gefallen sind. Viele von euch da draußen in der Menge werden sich noch selbst an die Nächte der Terrorbombardierung von US und britischen Militärs erinnern und wissen was das bedeutet.

Es ist sehr wichtig, dass ihr heute hier seid. Colin Powell, der US Außenminister, sagte dass der Vietnamkrieg gerecht war und er auf der richtigen Seite gekämpft hätte. Das ist auch die Position der SPD, CDU und der Grünen. Sie wollen die Wahrheit auf den Kopf stellen. Sie wollen die USA als Verteidiger von Freiheit und Gerechtigkeit darstellen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die USA und ihre Verbündeten, das schließt Deutschland mit ein, haben ein ganzes Sortiment von Regierungen unterstützt, die nur als brutal und kriminell beschrieben werden können.

Das ganze Pack gemeinsam verkauft all die Waffen die die Menschheit plagen und dann jammern sie darüber nicht genug Geld für die AIDS-Bekämpfung zu haben und versuchen Ärmere Länder daran zu hindern ihre eigenen Medikamente herzustellen.

Die USA zeigen ihr wahres Gesicht jeden Tag. Was ist mit dem Kyoto-Abkommen, oder der Weltkonferenz Über Rassismus. Sie waren nicht vor ort. Wer ist für die Tragödie des WTC's verantwortlich und wer sollte bestraft werden. Dies ist eine gute Frage. Wenn ich meine eigenen Erfahrungen und die Geschichte der USA betrachte , dann deutet alles direkt auf die USA und ihre Freunde hin. Lasst uns dieses Bündnis einmal betrachten. Es ist eine Ansammlung von gemeinen Diktatoren und Dieben. Es ist nicht ein einziges Land darunter, das nicht den einen oder anderen Skandal hat.

Wir alle wissen es, jeder von ihnen hat etwas zu verbergen oder etwas zu verlieren. Viele dieser Länder verhindern jede Opposition gegen die amerikanische Führungsrolle. (In Usbekistan, wo amerikanische Militärs in Stellung gehen, sind keine Demonstrationen erlaubt. Sie wollen ihre eigenen Spuren verwischen, sie wollen sich hinter ihrem eigenen Schatten verstecken und sie wollen sich im Kanonenrauch verbergen. Sie sagen Bin Laden ist kein Robin Hood, sind sie das auch nicht? Bin Laden ist ein Junior Partner in dem Projekt. Sie inszenieren die ganze Show und wollen keine Konkurrenz. Dies ein klassisches Beispiel von einem Hund der seinen eigenen Schwanz jagt.

Wir haben viel zu tun. Wir müssen uns organisieren. Genau wie sie, brauchen wir ein Bündnis aber mit einem entscheidenden Unterschied. Unsere Solidarität wird auf Prinzipien beruhen und hat tatsächliche Gerechtigkeit zum Ziel. Wir werden nicht davon reden, das geringere Übel zu akzeptieren. Wir werden beiden die Tür weisen.

Sie rufen nun die Taliban-Soldaten dazu auf zu desertieren, eine gute Idee, sie müssen nur ihre eigenen Soldaten auch auf die Liste setzen. Wir rufen alle dazu auf, zu desertieren, auch das Kanonenfutter der westlichen Armeen und ihrer Handvoll Lakaien. Täuscht euch nicht, die Telefone klingeln und die Soldaten suchen einen Weg suchen diesem Wahnsinn, diesem Todesmarsch, zu entkommen. Die STOP THE WAR BRIGADE hat sich verpflichtet ihnen zu helfen einen Weg zu finden und sie bestmöglichst zu unterstützen. Wo steht ihr?

Jetzt gab es einen Bericht, dass Donald Rumsfeld, der US Verteidigungsminister, auf einer Pressekonferenz die Frage nach dem Einsatz von Atomwaffen offengelassen hat. Lasst mich einen Teil eines Artikels vorlesen, der Über diese Pressekonferenz berichtet:

"Bereits im Kalkül amerikanischer Militärs? Nach Berichten des Online Magazins "Wired" schließen amerikanische Militärs den Einsatz so genannter taktischer Nuklearwaffen in Afghanistan nicht mehr aus. Der Nachfrage eines Journalisten auf einer Pressekonferenz des Pentagon, ob die Nutzung derartiger Waffen ausgeschlossen werden kann, wich Rumsfeld jedenfalls aus.

Der US-Armee steht für den Kampf gegen die Taliban-Miliz und dem Terrornetzwerk Al Qaida eine Bombe namens B61-11 zur Verfügung. Die Funktionsweise der Bombe ist dahingehend ausgerichtet, ihre volle Sprengkraft in den Boden zu treiben. Durch einen so genannten doppelten Druckwelleneffekt wird die explosive Kraft der 1,200 Pfund schweren Bombe komplett nach unten gerichtet und kann so alles, was mehrere Hundert Meter tief im Boden verborgen ist, vernichten.

Wie die "Defense News" berichten, kann die Explosionskraft der B61-11 so bis zu Über 300.000 Tonnen TNT betragen. B61-11 ist auch in Deutschland stationiert .Der Abwurf kann mit B2-Bombern oder konventionellen F 16-Bombern betrieben werden. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" haben die USA in mehreren europäischen Ländern, darunter auch die Bundesrepublik, Über 500 B61-Bomben stationiert. "

Es steht an der Wand geschrieben. Was muss noch gesagt oder getan werden, damit die Leute ihre Vorhaben durchschauen. Dies bedeutet sie denken darüber nach sie einzusetzen genau wie sie es zuvor schon getan haben, in Hiroshima und Nagasaki. Wir werden gegen alle ihre Kriegspläne Widerstand leisten. Wir werden sie aufhalten.

Erinnert euch, wie ich schon einmal sagte im Mai 1999 hier in Berlin: "Sie wollen die Welt zerstören, wir wollen sie retten".

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