Gemeinsam gegen Krieg und Terror
Aufruf zum Ostermarsch 2002 in Bielefeld
Erstmals seit Ende des zweiten Weltkrieges ist Deutschland wieder weltweit im Kriegseinsatz.
Militärische Interventionen und Krieg sind zu einem normalen Bestandteil deutscher Politik
geworden. Damit verabschiedet sich die rot-grüne Regierung vom antifaschistischen,
antimilitaristischen und demokratischen Verfassungsauftrag. Die furchtbaren Erfahrungen
unseres Landes mit Krieg und Faschismus werden verdrängt.
Deutschland soll wieder als "normale" Militärmacht dabei sein, wenn es um geopolitische
Interessen, um Militärstützpunkte, um Kontrolle von Bodenschätzen, Energiequellen, um Erdöl
und Erdgas geht.
Im "Kampf gegen den Terror" wurde im Deutschen Bundestag eine umfassende Kriegsermächtigung
mit einer Laufzeit von einem Jahr und einem sehr weit reichenden Einsatzraum beschlossen.
US-Präsident Bush hat inzwischen erklärt, den für lange Zeit geplanten und notfalls mit allen
Arten von Waffen zu führenden Krieg über Afghanistan hinaus auch in andere Länder tragen zu
wollen. Genannt wurden Iran, Irak und Nordkorea, die laut Bush eine "Achse des Bösen"
darstellen. Einer ganzen Region drohen Tod, Elend und Zerstörung.
Wir sagen: Soldaten der Bundeswehr haben dabei nichts zu suchen. Wir fordern das sofortige
Ende des Krieges in Afghanistan und die Absage an alle weiteren Militäreinsätze, die im
Zeichen des "Kampfes gegen den internationalen Terrorismus" geplant sind. Unser NEIN zum
Krieg ohne Wenn und Aber ist eine grundsätzliche Absage an den Krieg, aus humanitären,
moralischen, politischen und auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Krieg selbst ist Terror und schon deshalb kein geeignetes Mittel zur Terrorbekämpfung. Krieg
nimmt den Tod und das Leid unschuldiger Menschen in Kauf und erzeugt neuen Hass und
Gegengewalt. Die andere Welt, die wir anstreben, braucht soziale Gerechtigkeit, Solidarität,
die Beseitigung der Folgen der neoliberalen Globalisierung und Abrüstung. Stattdessen wird
aufgerüstet wie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Die drängenden Aufgaben bei Bildung,
Erziehung, Wohnungsbau und kommunaler Infrastruktur bleiben daher ungelöst.
Friedenspolitik, die diesen Namen verdient, bedeutet Abrüstung, nichtmilitärische
Konfliktlösung und sie erfordert internationale Solidarität.
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Wir lehnen den Umbau der Bundeswehr in eine Interventionsarmee und die Beschaffung
neuer Waffen ab.
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Wir verlangen die Auflösung der so genannten Einsatzkräfte ("Krisenreaktionskräfte"),
die Reduzierung des Rüstungshaushaltes und ein striktes Verbot des Waffenexports.
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Wir fordern den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland.
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Wir verlangen die Rücknahme der sog. Antiterrorgesetze; Frieden und Sicherheit sind
nicht durch Abbau demokratischer Rechte zu gewährleisten.
Wir wissen uns einig mit der israelischen und palästinensischen Friedensbewegung und fordern
mit ihnen, die Spirale der Gewalt zu beenden. Das bedeutet Schluss mit dem
völkerrechtswidrigen Vorgehen der israelischen Regierung und erfordert ausschließlich zivile
Mechanismen zur Konfliktregulierung.
Eine Welt ohne Rüstung und Krieg ist möglich
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