Klage gegen Lagerung von Atomwaffen in Belgien / Complaint against storage of US nuclear weapons in Belgium
25 Gemeinden und viele Verbände und Abgeordnete machten sich auf den Weg nach Brüssel / Many Members of parliament and local council members in Brussels
Am Samstag, den 7. September, folgten beinah tausend
Menschen
dem Aufruf vom Forum voor Vredesaktie (Forum fuer Friedensaktion),
Voor
Moeder Aaerde (Fuer Mutter Erde) und Bomspotting vzw., sich auf den
Weg zur
Polizeistation vorort zu machen und eine Klage gegen den belgischen
Staat
niederzulegen hinsichtlich seiner Beteiligung am Vorbereiten von
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit.
In insgesamt 25 Gemeinden Belgiens fanden sich Menschen vor den
Tueren der
Polizeistationen ein um ihre Klage niederzulegen. Vertreter des
belgischen
Parlamentes und Mitglieder verschiedener politischer Parteien
(Agalev, die
gruenen Belgiens, aber auch CD&V, die Christdemokraten) haben
landesweit eine
Klage niedergelegt. Auch in Peer, dem Dorf, in dem die
Militaerbasis Kleine
Brogel mit den US-Atomwaffen liegt, wurden Klagen niedergelegt.
Die staendige Lagerung von US-Atomwaffen in Europa, wie sie auf dem
Fliegerhorst Kleine Brogel aber auch auf verschiedenen
Militaerstuetzpunkten
in Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Tuerkei, England,
Frankreich,
geschieht, kommt einer Vorbereitung von Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen
die Menschheit gleich; mit dieser Klage geben wir ein deutliches
Signal an
die richterliche Macht, dass es ihre Aufgabe ist, dagegen
aufzutreten. Allein
wegen dessen jahrelanger Weigerung, diese Verbrechen zu stoppen,
sehen wir
uns genoetigt dies mit der Bomspotting Aktion am 5ten Oktober
selbst zu tun.
Angesichts dessen, dass Atomwaffen niemals eingesetzt werden
koennten ohne
elementaere Richtlinien des Kriegsrechtes zu uebertreten, ist der
Gebrauch
von Atomwaffen ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die
Menschheit.
Der internationale Gerichtshof von Den Haag hat in seinem
meinungsgebenen
Ratschlag am 8. Juli 1996 die fundamentalen Richtlinien des
Kriegsrechtes
auch fuer Atomwaffen geltend erklaert.
Demzufolge muss zuerst einmal klar unterschieden werden koennen
zwischen den
Kriegsfuehrenden und Zivilbuergern; von Waffen, die nicht imstande
sind,
diese Unterscheidung zu machen, kann demzufolge kein Gebrauch
gemacht werden.
Zweitens ist es verboten, beteiligten Menschen unnoetiges Leid zu
bringen und
Waffen, die dieses zu verursachen imstande sind, duerfen nicht
angewendet
werden.
Dieser heutige nationale Klagetag ist Teil der Campagne “Van
Bomspotting naar
Bomstopping”, die organisiert wird von den oben genannten
Organisationen;
schon mehrmals wurden Klagen niedergelegt, die jedoch ohne weitere
Reaktionen
eingegangen sind. Mit dieser Massenklage wollen wir die
richterliche Macht
noch einmal auf ihre Verantwortlichkeit hinzuweisen, die Regierung
in die
Grenzen internationalen Rechtes zu bringen.
Aus ganz Belgien werden am Samstag, 5. Oktober Menschen nach Kleine
Brogel
fahren, um gegen die dort liegenden US-Atomwaffen zu protestieren.
Es werden
auch Menschen aus Deutschland, Schweden, Finnland, Frankreich,
Italien und
anderen Laendern erwartet, die mit ihrem Kommen darauf aufmerksam
machen
wollen, dass die Lagerung der US-Atomwaffen, wie sie auch in
Deutschland auf
den Fleigerhorsten Buechel und Ramstein geschieht, keinesfalls eine
nationale
Angelegenheit sein darf.
Wir werden ohne Zustimmung auf das Gebiet der Militaerbasis gehen
und somit
jenen Platz besetzen, auf dem illegale Atomwaffen liegen. Solange
wir auf der
Basis sind, wird kein einziges Flugzeug aufsteigen und somit auch
das
Verbrechen nicht weitergefuehrt werden. Wir uebertreten an diesem
Tag bewusst
das belgische Gesetz, um Atomwaffen vor die Rechtbank zu bringen.
Dies wird
auf absolut gewaltfreie, jedoch nicht weniger bestimmt geschehen.
Menschen, die interessiert sind, am 5. Oktober nach Belgien zu
kommen,
koennen fuer weitere Informationen mit britta@motherearth.org in
Kontakt
treten. Auch werden an dieser Stelle noch junge Leute gesucht, die
Interesse
haben, an einem internationalen Jugendaustausch zum Thema “Youth
for a
nuclear free Europe” vom 2. bis 9. Oktober 2002 in Gent, Belgien,
teilzunehmen, der freie Unterbringung und Verpflegung und eine
teilweise
Ubernahme der Fahrkosten garantiert.
Mehr Informationen sowie Fotos sind auf www.bomspotting.be oder
www.motherearth.org/photos/2002/klpress-idx.htm zu finden.
Pressekontakte Deutschland:
Britta Bolte, Voor Moeder Aaerde, K. Maria Hendrikaplein 5-6, 9000 Gent (Belgien);
Email: britta@motherearth.org
Website: www.motherearth.org
1000 people file a complaint against storage of US nuclear weapons
in Belgium
Almost one thousand people, including many
Members of parliament and local council members, filed a formal
complaint
against the illegal storage of nuclear weapons in Belgium.
People waited in lines outside police stations across Belgium to
make
complaints against NATO and the Belgian government. Members of the
governing
parties also filed complaints, because the Belgian government and
NATO are
committing crimes against peace, war crimes and crimes against
humanity. On 8th July 1996, the International Court of Justice in
The Hague,
the highest legal body in the world, stated that threat use or
threat of
nuclear weapons is incompatible with international humanitarian
law. The
International Court of Justice also stated that international
humanitarian
law, including The Geneva Convention, The Hague Convention, The
Genocide
Convention and the Nuremberg Principles apply to nuclear weapons.
NATO and
the Belgian government refuse to bring their political positions in
line
with international law. Nuclear Weapons have been stored at Kleine
Brogel
Airforce Base in Belgium, since 1961.
The Belgian government makes preparations to use nuclear weapons,
and gives
orders to its military personnel to train with, and maintains these
nuclear
weapons. In wartime, Belgian F16's would carry these nuclear bombs
to their
target. With this nuclear policy, NATO and the Belgian government
violate
the rules of international law, as summarised by the International
Court of
Justice.
In Gent, Brussels, Geel, Diksmuide, Veurne, Hasselt, the number of
people
making complaints was so high that people were forced to queue
outside the
doors of the police stations. In the small village of Damme the
police
station was closed, but instead the mayor as the head of the police
took the
complaints. Members of Parliament and local politicians of most
political
parties (Agalev, NVA, Spirit, VLD, CD&V, SP.A, see list at end of
this
message) took part in the national complaint day. In Geel also the
mayor,
Frans Peeters (CD&V) filed a complaint. In a total of 25 towns,
cities and
villages, citizens visited their local police station. The list of
locations
included Dendermonde, Genk, Vilvoorde, Turnhout, Ninove, Luik,
Malle,
Veurne, Knokke Heist, Gent, Eeklo, Antwerpen, Brussel, Oostende,
Leuven,
Menen.
A complaint day also took place in Peer, the village closest to the
military
base of Kleine Brogel. In some places as Menen, Hechtel-Eksel,
Beveren-Waas
people turned up at the police station without advance notice, as
they heard
the news on the radio and found information and a model complaint
on the
Internet.
(http://www.motherearth.org/bomspotting/en/7_9_en.php)
The police were very co-operative in all places. Forum Voor
Vredesactie, For
Mother Earth and Bomspotting, the groups organising the complaint
day,
stated that this legal action had been a great success. They are
preparing
for the next mass action at Kleine Brogel itself, the "Bomspotting"
action
on 5th October.
Presscontacts:
+32-(0)479/ 68 24 43 Hans Lammerant – Forum voor Vredesactie
+32-(0)495/ 28 02 59 Pol D’Huyvetter – For Mother Earth
Members of Parliament & local council members who were present:
Ferdy Willems (Agalev)
Peter Vanhoutte (Agalev)
Kris Van Dijck (NVA)
Leen Laenens (Agalev)
Michiel Maertens (Agalev)
Ludo Sannen (Agalev)
Dirk Holemans (Agalev)
Karel Van Hoorebeke (NVA)
Jan Roegiers (SPIRIT)
Eloi Glorieux (Agalev)
Vic Anciaux (SPIRIT)
Sven Gatz (VLD)
Anne-mie Descheemaecker
Frans Peeters (Mayor Geel CD&V)
Sven Saenen (Hechtel-Eksel, Anders)
Gert Thys (Hechtel-Eksel, Anders)
Filip Watteeuw (Gent, Agalev)
Matthieu Dierckx (Gent, CD&V)
Daniel Termont (Gent, SP-A)
Rik Jellema (Etterbeek, Agalev)
Marie-Paule Quix (Brussel)
Rohnny Buyens (Brussel, SP-A)
Willemn Stevens (St Gillis)
Luc Denys (Schaarbeek)
Annemie Vermeylen (Watermaal-Bosvoorde)
Dirk Lagast (Koekelberg)
For Mother Earth:
p.a. Gents Ecologisch Centrum, K. Maria Hendrikaplein 5, 9000 Gent (Belgium)
Phone +32-9-242 87 52; Fax +32-9-242 87 51
www.motherearth.org
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