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"Internationale des Friedens" weiter weltweit aktiv

Bush und Blair steht ein Sturm der Entrüstung bevor

Im Folgenden dokumentieren wir eine Presseerklärung, die der Bundesausschuss Friedensratschlag nach den weltweiten Aktionen der Friedensbewegung vom 15. März 2003 herausgegeben hat.


Presseerklärung
  • "Internationale des Friedens" weiter weltweit aktiv
  • In Deutschland: 150.000 Menschen auf der Straße
  • Bush und Blair steht ein Sturm der Entrüstung bevor
Auch an diesem Wochenende gingen weltweit Millionen von Menschen auf die Straße, um gegen die Kriegspläne der US-Administration zu demonstrieren. Nach den europaweiten Arbeitsunterbrechungen vom Freitag, zu denen der Europäische Gewerkschaftsbund und in Deutschland der DGB und seine Einzelgewerkschaften aufgerufen hatten, war dies ein weiteres Zeichen dafür, dass die "Internationale des Friedens" an Bedeutung gewinnt und eine politische Macht in der Weltpolitik geworden ist. Diese neue Internationale des Friedens wird nicht durch eine weltweite Organisation geschaffen, sondern durch die globale Kommunikation Tausender und Abertausender lokaler Friedensinitiativen via Internet. Ein weiteres Ereignis, bei dem sich die Internationale des Friedens beweisen wird, ist die weltweite Lichter-Mahnwache am Sonntagabend, zu der sich bislang über 5.000 Städte in mehr als 100 Ländern der Welt angemeldet haben (vgl. http://www.globalvigil.org)

Diese neue Form der Kommunikation machte es auch möglich, dass am Wochenende auch in Deutschland wieder zig Tausende für den Frieden demonstrierten. Der Bundesausschuss Friedensratschlag zählte Aktionen in etwa 60 Städten, an denen über 160.000 Menschen teilnahmen. Herausragend war die eindrucksvolle Lichterkette in Berlin mit 115.000 Teilnehmern, die von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis kurzfristig anberaumt wurde und vom spontanen Engagement der Berliner Bevölkerung geprägt wurde, die sich in ihren Stadtteilen in die Menschenkette eingereiht hatte. In Nürnberg umringten 6.000 Menschen die historische Altstadt. Weitere größere Aktionen fanden in vergleichsweise kleinen Orten statt; so protestierten etwa 2.000 Schüler und Lehrer am Freitag in Neheim (Sauerland) gegen den Krieg, am selben Tag gingen in Langenau (in der Nähe von Ulm/Do.) 1.000 Schüler auf die Straße. Weitere Demonstrationen sowie Blockaden fanden u.a. statt (Auswahl) in Karslruhe (über 10.000 Teilnehmer/innen), München (3.000), Solingen (2.500), Frankfurt Airbase (2.000), Kassel (1.000).

Der Bundesausschuss Friedensratschlag ruft die Friedensbewegung noch einmal dazu auf, in ihren Protesten gegen den Krieg nicht nachzulassen. "Solange der Krieg nicht begonnen hat, ist er auch noch zu stoppen", lautet die Parole beim "Friedensratschlag". Jeder weitere Aufschub ist ein Erfolg der Antikriegskräfte einschließlich der Nein-Sager im UN-Sicherheitsrat. Sollten Bush und Blair wider alle Vernunft und gegen den erklärten Willen der Menschheit ihren Krieg beginnen, wird dieser militärische "Wüstensturm" einen weltweiten zivilen Sturm der Empörung auslösen. In Deutschland ist vereinbart, dass an diesem sog. Tag X überall im Land zwischen 17 und 19 Uhr Mahnwachen, Kundgebungen, Demonstrationen und Lichterketten an jeweils zentralen Plätzen stattfinden. In vielen Städten ist außerdem vorgesehen, dass diese Mahnwachen durch Kirchenglockengeläut begleitet werden. Hinzu kommt, dass an Tausenden von Schulen der Unterricht unterbrochen wird und lokale Schülerdemos stattfinden werden. Der Bundesausschuss Friedensratschlag rechnet damit, dass am Tag X mehr Menschen spontan auf die Straße gehen als bei den Friedensdemonstrationen zuvor.

Kassel, den 16. März 2003
Für den Bundesausschuss Friedensratschlag:
Peter Strutynski (Sprecher)


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