Reichtum erzeugt globalisierte Armut
FriedensJournal Nr 3/2013 (Mai/Juni) erschienen
Soeben erschien das dritte Heft (Mai/Juni) des Jahrgangs 2013 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet:
www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.
Aus dem Inhalt:
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Wenn Reichtum die Armen erstickt
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Lateinamerika: Sozialpolitische Entwicklung
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Hunger: Unterlassene Hilfeleistung für 1/7 der Menschheit
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Blockupy: Weiterer Widerstand angesagt
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EU-Politik: Nobelpreis-würdig?
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Memorandum 2013 – Auszug aus Kurzfassung
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Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien
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Buchbesprechung: Wir lassen sie verhungern
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Friedensnetz Baden-Württemberg
Reichtum erzeugt globalisierte Armut (Editorial)
Liebe LeserInnen und Leser,
In der letzten Ausgabe des Friedensjournals
haben wir in dem Artikelbeitrag
zum Mali-Konflikt auch darauf
verwiesen, dass in Westafrika – gemäß
dem Human Development Index
(HDI) der UNO-Organisation UNDP –
sich die ärmsten Länder der Welt konzentrieren.
Zugleich ist diese Region
sehr reich an Rohstoffen und Energieressourcen.
Kriegerische Interventionen
von NATO und/oder EU-Staaten
sind auch in anderen Weltregionen
dazu angetan, Armut zu konservieren
oder sogar noch zu verstärken, um damit
„unseren Wohlstand“ zu sichern.
Menschliche Massenvernichtung in
vielen Ländern der Welt ist heutzutage
aber in erster Linie nicht das Ergebnis
von Bürgerkriegen und militärischen
Interventionen von Ländern des wirtschaftlichen
Reichtums, sondern durch
wirtschaftliche Ausbeutung von transnationalen
Konzernen. Dabei geht
man im wahrsten Sinne des Wortes
über Leichen, durch Konservierung
und sogar Verstärkung von Armut,
Hunger und Unterentwicklung.
Der sich verschärfende Gegensatz
von Reichtum und Armut ist aber nicht
nur global, sondern auch in Deutschland,
einem der weltweit reichsten
Länder, immer häufiger auf der politischen
Agenda. Es zeigt sich, dass im
Vorfeld der Bundestagswahl 2013 Fragen
von Armut und Reichtum in
Deutschland sowie die damit verbundenen
Fragen, wie Steuergerechtigkeit
und Steuerbetrug, in das Zentrum des
politischen Diskurses rücken.
Karl-Georg Zinn betrachtet die derzeitige
weltwirtschaftliche Situation mit
historischen Bezügen und einer kurzgefassten
Analyse der langfristigen
Entwicklungen, die unter den vorherrschenden
Bedingungen zwangsläufig
die Schere zwischen Arm und Reich
vergrößern. Wirkliche Alternativen
dazu gäbe es für Deutschland nur,
wenn die Vorschläge der Arbeitsgruppe
Alternative Wirtschaftspolitik mit
dem neuen Memorandum 2013 umgesetzt
würden.
In unserem Gastbeitrag setzt sich
die MdEP-Abgeordnete Gabi Zimmer
mit dem Anteil der EU an der Entwicklung
von Arm und Reich auseinander.
Nicht nur in Bezug auf die derzeit verheerende
Rolle in Griechenland, sondern
auch zur weltweiten Rolle. Die erpresserische
Handelspolitik speziell
gegenüber afrikanischen Ländern trägt
dort massiv zu den Problemen von
Hunger, Armut und Unterentwicklung
bei, anstatt nachhaltig Entwicklungshilfe
zu leisten. Ihr Resümee: Die EU ist
weder eine Friedensmacht noch eine
Solidargemeinschaft.
Das Anprangern von Hunger, Armut
und Unterentwicklung in der dritten
Welt ist vor allem eine publizistische
Leistung von Jean Ziegler, der dieses
in seinem jüngsten Buch „Wir lassen
sie verhungern“ sehr anschaulich dargestellt
hat. Dazu haben wir in dieser
Ausgabe ein Interview abgedruckt, das
Katja Maurer von medico International
mit ihm führte und ergänzen dieses um
eine Buchbesprechung. Jean Zieglers
Ausführungen sind zwar einerseits erschütternd,
andererseits verweist er
auf die sozialpolitischen Erfolge der
ALBA-Staaten in Lateinamerika.
Dass dieses vor allem der USRegierung
als Sprachrohr der transatlantischen
Konzerne und damit den
Hauptverantwortlichen für den Hunger
in der Dritten Welt nicht passt, ist nur
verständlich. In der kürzlich von der
US-Administration herausgegebenen
Liste der „State Sponsors of Terrorism“
ist auch Kuba als „Schurkenstaat“ aufgeführt
(neben Iran, Sudan und Syrien).
Dieses ist natürlich abstrus, aber
umso wichtiger ist es zu verstehen,
warum Kuba nach wie vor das Hassobjekt
Nr. 1 der USA ist. Kristine Karch
vom Netzwerk Cuba e.V. beschreibt in
ihrem Artikelbeitrag das sozialpolitische
„Sponsoring“, das Kuba in Lateinamerika
leistet. In den Zeiten der seit
2008 anhaltenden weltweiten Finanzund
Wirtschaftskrise zeigt der Blick
nach Lateinamerika, wie – im Unterschied
zur EU - eine wirtschaftliche
Unterstützung auf Gegenseitigkeit aussehen
kann.
Widerstand gegen die europaweit
verheerende Austeritätspolitik sowie
die weltweit tödliche Ausbeutung durch
transnationale Konzerne und Finanzmarkt-
Akteure ist vor allem im Zentrum
der Verursacher notwendig. Hier ist die
Friedensbewegung zum Schulterschluss
mit den sich noch entwickelnden
sozialen Bewegungen in Deutschland
gefordert. Die Blockupy-Aktivitäten
Ende Mai am Finanzplatz und Sitz
der EZB in Frankfurt a.M. sind dazu
ein wichtiger Beitrag.
Die Redaktion
Das FriedensJournal
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