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"Friedensbewegung mit Aktionen zum Jahrestag des Irakkriegs zufrieden"
Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag
Pressemitteilung
Zum Jahrestag des Irakkriegs: Aktionen in rund 100 Orten
Jeweils zwischen 50 und 5.000 Teilnehmer/innen
Zeichen gesetzt: "Wir wider-setzen uns"
Während in München, Berlin, Hamburg, Ramstein und in anderen Städten
Tausende von Demonstranten noch unterwegs sind oder noch Kundgebungen
abhielten, zog der Bundesausschuss Friedensratschlag eine erste Bilanz
des Aktionstages der Friedensbewegung anlässlich des Jahrestags des
Irakkriegs. Der Sprecher des Ratschlags, Peter Strutynski, zeigte sich
erfreut darüber, dass in so vielen Städten gegen Krieg und Besatzung
demonstriert wurde. Die Friedensbewegung habe damit ihre "Vitalität und
Organisationsfähigkeit unter Beweis gestellt", auch wenn die
Teilnehmerzahlen nicht im entferntesten an die Massenproteste des
vergangenen Jahres anknüpfen konnten. "Das hat aber auch niemand
erwarten können", sagte Strutynski, "denn die Situation vor Beginn des
Krieges war eine ganz andere. Damals trieb die allgemeine Empörung über
die rücksichtslose Kriegspolitik der Vereinigten Staaten die Menschen
überall auf die Straße. Heute geht es wieder mehr um Aufklärung,
Öffentlichkeitsarbeit, Präsenz der Friedensbewegung in den politischen
Debatten."
Mit der Orientierung auf dezentrale Veranstaltungen im ganzen Land
konnten auch ganz unterschiedliche Aktionsformen eingesetzt werden:
Kundgebungen, Demos, Mahnwachen, Unterschriftensammlungen, Info-Stände,
Konzerte, Friedensgebete usw. Damit konnte die Friedensbewegung auf die
desaströse Besatzungspolitik im Irak und auf die Gewaltspirale im
israelisch-palästinensischen Konflikt aufmerksam machen und ihre
friedenspolitischen Alternativen zur Diskussion stellen.
Die Veranstaltungen zum Jahrestag des Irakkriegs fanden in rund 100
Orten, darunter in fast allen Großstädten, statt. An ihnen beteiligten
sich jeweils zwischen 50 und 3.000 Menschen. Die größten Aktionen fanden
in Berlin, Dresden und München mit jeweils mehreren Tausend Teilnehmern
statt. In Ramstein versammelten sich zu einem Protestmarsch gegen das
US-Atomwaffenlager bis zu 2.000 Menschen.
Mit einer bei fast allen Veranstaltungen durchgeführten gemeinsamen
Aktion, einem minutenlangen Sitzstreik, versprachen die
Teilnehmer/innen, sich dem Kriegskurs von USA und NATO, aber auch der
Militarisierung der Europäischen Union und der deutschen
Sicherheitspolitik zu "widersetzen".
Willi van Ooyen vom zentralen Ostermarschbüro in Frankfurt/M. sprach von
einem "ermutigenden Auftakt für weitere Aktionen gegen den Krieg, für
Abrüstung statt Sozialabbau". Die Friedensbewegung werde mit dieser
Losung auch die Großdemonstrationen der Gewerkschaften und anderer
sozialer Bewegungen am 3. April unterstützen.
Für den Bundesausschuss Friedensratschlag:
Peter Strutynski (Sprecher)
Kassel, den 20. März 2004 (15 Uhr)
Siehe auch:
Die Friedensbewegung versteckt sich nicht
Am weltweiten Aktionstag "Gegen Krieg und Besatzung" tut sich auch in Deutschland einiges. Eine Übersicht (15. März 2004)
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