"KRIEG IST KEINE LÖSUNG" / "Für eine Zukunft ohne Rüstung und Krieg!"
Ostermarschaufrufe Teil 5: Kiel und Rostock
2013 finden in der Bundesrepublik wieder die traditionellen Ostermärsche statt. Sie können auf über 50 Jahre zurückblicken. In den Aufrufen werden vor allem der Afghanistan-Krieg, die Kriege und Bürgerkriege in Nordafrika und im Nahen Osten sowie die Transformation der Bundeswehr, Kampfdrohnen, Atomwaffen und die innere Militarisierung thematisiert.
Aus der Fülle der jeweils lokalen oder regionalen Aufrufe dokumentieren wir im Folgenden Aufrufe aus:
Ostermarsch Kiel am 30. März 2013
KRIEG IST KEINE LÖSUNG
... nicht in Afghanistan; Irak, Libyen, Mali, nicht für
Syrien und Palästina. Wir verweigern uns dem
Zwangsdenken von Kriegspropaganda, Kriegsdrohungen
und Kriegen. Wir setzen auf Verhandlungen
und Interessenausgleich. Aufgabe der
Friedenskräfte muss sein, dass völkerrechtswidrige
Kriege wie in Afghanistan, Irak, Libyen und Mali,
die in erster Linie wegen ökonomischer und geostrategischer
Interessen geführt werden, unmöglich
gemacht werden. Militärischen Interventionen
gegen Syrien und den Iran widersetzen wir uns.
Keine Drohnen für die Bundeswehr!
Wir fordern den sofortigen und bedingungslosen
Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und von
allen anderen Auslandseinsätzen. Es ist eine Illusion
zu glauben, dass durch militärisches Eingreifen Probleme gelöst werden können. Das Gegenteil ist der Fall: in zunehmendem Maß werden Zivilisten
verwundet oder getötet, Land verwüstet, lebensnotwendige
Infrastruktur zerstört. Wir widersetzen
uns dem Umbau der Bundeswehr zu einer
Interventionsarmee. De Maizieres Neuausrichtung
zielt auf eine weltweite Interventionsfähigkeit zur
Sicherung deutscher Wirtschaftsinteressen.
Drohnen stellen eine neue gefährliche Bedrohung
dar. Die Ausrüstung der Bundeswehr mit Militärdrohnen
lehnen wir ab und fordern eine weltweite
Ächtung. Wir weisen darauf hin, dass die Bundeswehr
gemäß dem Grundgesetz und im Einklang
mit dem Gewaltverbot der UN-Charta ausschließlich
der Verteidigung zu dienen hat.
Waffenexporte stoppen!
Waffenexporte sind zu verbieten. Hohe Kosten
für neue Waffen beschleunigen den Sozialabbau.
Rüstungsexporte bringen den Tod aus Deutschland.
Deutschland ist zwischenzeitlich drittgrößter
Rüstungsexporteur der Welt (hinter den USA und
Russland). Rüstungsexporte tragen zu militärischen
Auseinandersetzungen bei, verlängern sie
und stützen autoritäre politische Systeme und
Staaten. Fachleute schätzen, dass weltweit allein
durch deutsche Gewehre und Pistolen mehr als
eine Million Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg
ihr Leben verloren haben. Wir sind entsetzt
über die Ankündigung des Thyssen-Krupp-Konzerns,
zu dem auch die Kieler HDW gehört, sich
verstärkt der Produktion von Rüstungsgütern zu
widmen. Mit dem Export Kieler U-Boote werden
Spannungen in der Welt verschärft.
Wir engagieren uns für Frieden, Abrüstung,
Solidarität, Gerechtigkeit und das
Recht auf demokratische Teilhabe.
Eine Welt ohne Krieg ist möglich!
Deshalb rufen wir auf zum Ostermarsch 2013!
Veranstalter: Kieler Friedensforum: Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW), Frauen für den Frieden, Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, Friedensinitiative Dietrichsdorf, Friedensinitiative Kiel-Hassee.
Mit Unterstützung durch: DGB Region KERN; Deutscher Freidenkerverband LV Nord; Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung S-H; ver.di Kiel-Plön; ver.di-Bezirk Südholstein; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten KV Kiel; Kreisvorstand DIE LINKE Kiel; Bezirksvorstand der DKP Schleswig-Holstein; Attac-Kiel; DIE LINKE. Schleswig-Holstein; Cornelia Möhring, MdB, 1. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN. im Bundestag; VVN-BdA Landesvereinigung S-H; Friedenskreis Eutin; Friedenswerkstatt Wedel
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Gegen Rostock als Militärstandort, für eine antifaschistische Erinnerungskultur und eine Zukunft ohne Rüstung und Krieg!
Rostocker Friedensbündnis und Regionalgruppe Mittleres Mecklenburg der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) rufen zum Ostermarsch 2013 auf:
Schnee und Eis, Kälte und Wind: Wie Ostern sieht das Wetter diesmal nicht aus. Trotzdem, unseren Ostermarsch wird man bestimmt erkennen!
Er beginnt an einem Stein des Anstoßes: einem Gedenkstein für ein Kriegsgefangenenlager, dem noch die Inschrift fehlt. Kriegsgefangene aus mehreren Ländern wurden hier gezwungen, für den faschistischen deutschen Krieg und seine Rüstungsindustrie zu arbeiten. Wir wollen, dass aller Gruppen von Gefangenen in diesem Lager gleichermaßen gedacht wird. Bisher war kaum bekannt, dass es hier ein Lager gab. An diesem Kundgebungsort werden wir viel Neues erfahren. Und der Ostermarsch wirkt weiter: Unser kritischer Standpunkt zur Rolle der Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke im Stadtmarketing des heutigen Rostock soll durch diese Informationen ergänzt und nach dem Ostermarsch veröffentlicht werden. Macht mit!
Die Erinnerung an dieses Lager ist Teil der Anerkennung der Tatsache, dass in Hohe Düne Rüstung und Militär zu Hause sind. Auf unserem Weg vom Gedenkstein zum Haupttor des Marinestützpunktes können wir einen Blick auf die aggressivsten Kriegsschiffe der NATO werfen. Das Korvettengeschwader ist jetzt komplett und wird nicht lange zu Hause bleiben. Die Kriegsschauplätze überall auf der Welt warten und die Bundesrepublik Deutschland will mitmischen! Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit die höchste Militärdichte. Mit diesem Stützpunkt und dem Marinekommando ist Rostock seit 2012 „Heimathafen der Deutschen Marine“. Die Rüstungsindustrie folgt nach. Für uns ist diese militärische „Beförderung“ Rostocks kein Grund zum Stolz. Sie zeigt, dass zivile und friedliche Perspektiven für die Region nicht ernsthaft gesucht werden. Der ständig fortschreitenden Militarisierung von Stadt und Region gilt unser Protest!
Zum Abschluss beim „Teepott“ in Warnemünde laden wir in Zusammenarbeit mit der Organisation „handicap international“ zur Teilnahme an einer weltweiten Aktion gegen Minen und Streubomben ein: „Zeig dein Bein für eine Welt ohne Minen!“ Die Teilnehmer können sich fotografieren oder fotografieren lassen und eine Petition unterschreiben. Näheres hier: www.zeigdeinbein.de. Seid dabei!
Frühling heißt Veränderung! Von unserem Ostermarsch soll die Gewissheit ausgehen, dass wir etwas verändern können. Kommt mit! Jeder kann mitkommen, ob mit dem Rad oder zu Fuß. Die Kundgebungsorte in Hohe Düne sind mit dem Bus erreichbar, also keine Bedenken gegen Schnee, lange Wege und bockige Drahtesel!
Wir sehen uns Ostersonnabend in Hohe Düne und Warnemünde!
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