Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Blumen statt Bomben - Gegen Krieg, Atomwaffen und Atomkraft, für Frieden und eine lebenswerte Zukunft

Aufrufe zum Ostermarsch 2010 [Teil 6] aus Ansbach, Augsburg, Fulda, Gronau und Müllheim

2010 finden in der Bundesrepublik wieder die traditionellen Ostermärsche statt. Sie können auf runde 50 Jahre zurückblicken. In den Aufrufen werden vor allem der Afghanistan-Krieg, die Atomwaffen und die innere Militarisierung thematisiert.
Aus der Fülle der jeweils lokalen oder regionalen Aufrufe dokumentieren wir im Folgenden Aufrufe aus:


Ansbacher Ostermarsch 2010

Blumen statt Bomben
Abzug schafft Arbeitsplätze

Während das US-Militär in Ansbach ausbaut und aufrüstet, für völkerrechts- und grundgesetzwidrige Kriege übt, sind die amerikanischen Soldaten aus anderen Städten Frankens abgezogen.
Überall brachte der Abzug große Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten. In Ansbach und Bad Windsheim hingegen ist die Militärpräsenz ein negativer Standortfaktor. Sie ist schlecht für das Image von Stadt und Region. Selbst ehemalige Befürworter der US-Stationierung erkennen zunehmend, dass die Geister, die sie riefen, zu einem ungelösten Dauerproblem geworden sind.

Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, dass die von der 1935 für die Legion Condor erbaute Militärbasis Katterbach nunmehr seit 75 Jahren ausgehende traurige Tradition von Kriegsverbrechen beendet wird und unsere Region wie Fürth, Erlangen und Würzburg die "Jahrhundert-Chance" eines US-Abzugs nutzen kann.

Aktiv werden!

Nach Bekanntwerden der Ausbau- und Aufrüstungspläne der US-Armee wurde die Bürgerinitiative "Etz langt?s!" Anfang 2007 in Ansbach ins Leben gerufen. Das breite Bündnis kämpft seitdem dafür, dass das Bürgerwohl vor militärischen Interessen geht. Die rund 200 Mitglieder haben bereits vieles für die Menschen vor Ort bewegen können.

Immer mehr Kräfte aus Politik, Kirchen und Wirtschaft stehen hinter der von den Auswirkungen der US-Militärpräsenz betroffenen Bevölkerung.
Die Stadt Ansbach stellte sich im Mai 2009 per Ratsbeschluss geschlossen hinter die Forderungen der Fluglärmgeschädigten.
Einstimmig wurde ein Nachtflugverbot und Überflugverbot von Wohngebieten verlangt. Land und Bund weigern sich jedoch, im Interesse der Bürger zu handeln. Daher ist es gerade jetzt wichtig, auf regionaler Ebene zusammen zu halten und Druck auf München und Berlin auszuüben.

Kommen Sie zum Ansbacher Ostermarsch. Setzen Sie ein deutliches Zeichen für eine zivile Zukunft. Für ein lebenswertes Westmittelfranken!

Karsamstag 3. April in Ansbach
13.00 Uhr, "Warm-Up", Kundgebung vor der US-Kaserne Katterbach
14.30 Uhr, Auftaktkundgebung Martin-Luther-Platz
15.00 Uhr, Ostermarsch - Rund um die Ansbacher Innenstadt
16.00 Uhr, Abschlusskundgebung Martin-Luther-Platz



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Augsburger Ostermarsch 2010

50 Jahre Ostermarsch - Gegen Krieg, für Frieden und eine lebenswerte Zukunft

Vor 50 Jahren fanden die ersten Ostermärsche in Deutschland statt. Damals stand die Abschaffung und Ächtung der Atomwaffen im Mittelpunkt der Proteste. Das ist bis heute ein zentrales Thema der Ostermärsche geblieben. Die etablierten Atommächte USA, Russland, China, England und Frankreich verfügen immer noch über ausreichend viele dieser Waffen, um alles Leben auf der Erde mehrfach auszulöschen. Und sie ignorieren weiterhin die Verpflichtung aus dem Atomwaffensperrvertrag, ihr Atomwaffenarsenal zu beseitigen. Auch der US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Obama hat bisher seinen Ankündigungen, für eine atomare Abrüstung einzutreten, wenig Greifbares folgen lassen. Mit Israel, Indien, Pakistan und Nord-Korea sind im Laufe der Zeit weitere Atomstaaten hinzu gekommen. 2010 ist ein besonderes Jahr, denn im Mai findet in New York die 7. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages statt.

Gemeinsam mit der weltweiten Friedensbewegung rufen wir die Konferenz-Staaten auf, endlich konkrete Schritte zum Abbau der Atomwaffen zu unternehmen. Auch die deutsche Regierung muss ihren Teil dazu beitragen und von den USA den Abzug ihrer Atombomben aus Büchel fordern. Und sie sollte sich der Forderung der Bürgermeister-Initiative "Mayors for peace" anschließen, der auch die Stadt Augsburg angehört. Diese vom Bürgermeister von Hiroshima gegründete Initiative fordert die Abschaffung aller Atomwaffen bis zum Jahr 2020.

Wir lehnen auch die zivile Nutzung der Atomenergie wegen des damit verbundenen Gefahrenpotentials und des ungelösten Entsorgungsproblems ab. Dennoch verurteilen wir die Kriegsdrohungen gegen den Iran und fordern stattdessen die Einrichtung einer atomwaffenfreien Zone im Nahen Osten unter Einbeziehung Israels.

Afghanistankrieg beenden!

Auch der Krieg in Afghanistan steht 2010 weiterhin auf der Tagesordnung. Dieser Krieg fordert immer mehr Opfer, die Wirtschaft liegt danieder, die Bevölkerung verarmt immer weiter. Gleichzeitig hat der Bundeswehreinsatz bislang mehr als vier Milliarden Euro gekostet. Die Bundeswehr führt in Afghanistan einen Krieg, der trotz aller offiziellen Rhetorik mit Menschenrechten und Demokratie nicht zu tun hat. Die militärische Logik dieses Krieges ist mit dem Bombenangriff von Kundus deutlich geworden. Dieses Vorgehen ist mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar. Obwohl zweidrittel der Bevölkerung unseres Landes gegen den Krieg in Afghanistan sind, hat die Mehrheit der Abgeordneten des Deutschen Bundestages immer wieder den Kriegseinsätzen zugestimmt. Mit militärischen Mitteln ist auch dieser Konflikt nicht zu lösen. In Afghanistan ist die Anwesenheit von US- und NATO-Truppen das Hauptproblem und verhindert einen zivilen Aufbau. Eine dauerhafte Lösung kann nur durch den baldigen Abzug aller ausländischen Truppen und mit Unterstützung der afghanischen Nachbarstaaten erzielt werden.

Militarisierung Europas stoppen!

Durch das Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages sind nun auch die militärischen Vorgaben verbindlich. Der Vertrag enthält die Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur Aufrüstung und schafft die Voraussetzungen für weltweite Militärinterventionen. Wir fordern die EU-Staaten auf, die entsprechenden Bestimmungen nicht umzusetzen, sondern stattdessen eine vernünftige Sozialpolitik mit dem Ziel des Aufbaus eines friedlichen und sozialen Europa zu betreiben. Seit Jahren rangiert Deutschland weltweit unter den Top Fünf der Waffenexporteure. Panzer, Kampfflugzeuge oder Kriegsschiffe, Gewehre und Munition wurden ganz legal an kriegführende Nato-Staaten und an menschenrechtsverletzende Länder geliefert. Die Bundesregierung bricht damit ihre eigenen "Politischen Grundsätze zum Rüstungsexport". Vor allem der Export von Kleinwaffen und die nahezu unkontrollierte Vergabe von Produktionslizenzen sind eine Beihilfe zum Völkermord. Laut Schätzungen des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes sterben rund 95 Prozent allerGewaltopfer durch so genannte "Kleinwaffen", also Gewehre, Pistolen, Mörser und Minen. Wir fordern das Ende der deutschen Waffenexporte. Steigt Deutschland aus diesem Geschäft mit dem Tod aus, so kann dies eine positive Signalwirkung für andere rüstungsexportierende Staaten haben. Und mit dem Geld, das für staatliche Subventionen an die deutsche Rüstungsindustrie ausgegeben wird, könnten ungleich mehr sinnvolle Arbeitsplätze im Zivilbereich geschaffen werden.

Selbst aktiv werden

Gerade angesichts der Auswirkungen der internationalen Finanzkrise kann es nicht angehen, dass Milliarden von Euro für die Rüstung und die Führung von Kriegen verschleudert werden - Geld mit dem sich in den armen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas Bildungs- und Gesundheitsprogramme finanzieren ließen. Abrüstung, Frieden und sozialer Fortschritt können nur durch außerparlamentarische Bewegung und gesellschaftliche Aufklärung errungen werden. Hier müssen auch Sie selbst als Bürgerin oder Bürger aktiv werden! Beteiligen Sie sich an der Osteraktion, arbeiten Sie bei Friedensinitiativen oder Gruppen mit, die sich für soziale Gerechtigkeit und ein faires Weltwirtschaftssystem einsetzen.

Samstag 3. April 2010, 12.00 Uhr, Königsplatz


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Aufruf zum Ostermarsch 2010 in Fulda:

50 Jahre gegen Atomwaffen und Kriege - wir demonstrieren weiter

Im Oktober 2009 starb ein junger Mann aus der Region Fulda an den schweren Verletzungen, die er mehr als ein Jahr zuvor als Soldat in Afghanistan erlitten hatte. Junge Menschen werden in diesen Krieg geschickt, Töten und Sterben von den verantwortlichen Politikern billigend in Kauf genommen.

Afghanistan braucht eine Zukunft in Frieden

Die Bundeswehr ist kein Entwicklungshelfer in Uniform, sondern führt Krieg in Afghanistan - auch gegen die Zivilbevölkerung. Gegen den Willen der großen Bevölkerungsmehrheit in Deutschland wird die Anzahl der deutschen Truppen in Afghanistan weiter erhöht. Ziviler Aufbau ist jedoch nur durch den vollständigen Abzug der NATO-Truppen möglich, die von der dortigen Bevölkerung als Besatzungsmächte wahrgenommen und bekämpft werden.

Atomwaffen abschaffen

Was vor 50 Jahren mit dem ersten Ostermarsch in Deutschland als Widerstand gegen Atomwaffen begann, hat heute nicht nur Tradition, sondern ungebrochene Aktualität. Denn das Beharren auf atomare Besitzstände und Teilhabe - so auch durch Deutschland - verschärft die Gefahren durch vorhandene und potenziell neue Atommächte.

Der Atomwaffensperrvertrag steht in diesem Jahr in der UNO erneut auf dem Prüfstand. Militär und Rüstungsproduktion führen nicht aus der Krise Mit der andauernden Wirtschaftskrise und der zunehmenden Angst um Arbeitsplätze bieten sich Bundeswehr und Rüstungsfirmen verstärkt als Arbeitgeber an. Militär, Aufrüstung und weltweite Bundeswehreinsätze werden jedoch mit unseren Steuergeldern finanziert. Dieses Geld fehlt zunehmend für dringende Sozialausgaben und sinnvolle Arbeitsplätze.

Eine andere Welt ist möglich

Durch Politik und Medien werden Terrorismushysterie und Islamophobie geschürt. Damit werden der Abbau demokratischer Grundrechte, Aufrüstung und völkerrechtswidrige Angriffskriege zur Durchsetzung geostrategischer Interessen vorangetrieben. Die wahren Probleme der Menschheit sind jedoch andere: Armut, Hunger und drohende Klimakatastrophe erfordern gemeinsame Anstrengungen der Menschheit. Ohne eine konsequente Friedenspolitik ist keines dieser Problem lösbar.

Wir fordern deshalb von der Bundesregierung:
  • Abzug der Atomwaffen aus Büchel in der Eifel
  • Bundeswehr raus aus Afghanistan
  • Abrüstung für Arbeitsplätze und Sozialausgaben
  • Schluss mit dem Waffenhandel
  • keine Kriegspropaganda und Kriegsdrohungen
Am Ostersamstag 3.4.2010 in Fulda
Treffpunkt: 12.30 Bahnhofsvorplatz Fulda (Auftakt)
Gang durch die Innenstadt
Abschlußkundgebung Buttermarkt



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Ostermarsch zur UAA in Gronau

Für ein Leben ohne Urananreicherung!

Vor genau 50 Jahren führte die Friedensbewegung erstmals in der Bundesrepublik einen Ostermarsch durch. Mit den Ostermärschen wurde ursprünglich gegen die deutsche Wiederbewaffnung und gegen deutsche Atomwaffen demonstriert. Auch in Gronau gab es bereits Ostermärsche (z. B. 1989); diese richteten sich vorrangig gegen die einzige deutsche Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau. Die Anlage wird von dem multinationalen Konzern Urenco betrieben, deren deutsche Anteilseigner EON und RWE sind.

Erstmals seit Jahren soll es jetzt wieder einen Gronauer Ostermarsch geben. Verstärkter Protest gegen die UAA Gronau, die seit Jahren massiv ausgebaut wird, ist dringend erforderlich. Noch gut in der Erinnerung ist der Störfall in der UAA vom 21. Januar, und der der wegen massiver Rostschäden von der Polizei in diesem März auf der Autobahn A1 aus dem Verkehr gezogene Uran-LKW. Und gerade die in Gronau genutzte Zentrifugentechnik zur Urananreicherung ist es, die die Grenzen zwischen militärischer und energietechnischer Nutzung der Atomenergie verschwimmen lässt. In einer Urananreicherungsanlage, die mit der Zentrifugentechnik arbeitet, ist es grundsätzlich möglich, auch Uran, das zum Bau von Atombomben geeignet ist, herzustellen.

Gegen die zivile und militärische Uran-Nutzung

Breit in der Diskussion ist das iranische Atomprogramm, dem unterstellt wird, dass mittels der Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren hoch angereichertes, atomwaffenfähiges Uran gewonnen werden soll. Die Zentrifugentechnik kam über die Schiene Urenco Niederlande - Pakistan in den Iran: In den 70er Jahren gelangte der Pakistaner Abdul Quadeer Khan in den Besitz brisanter Unterlagen über den Aufbau der niederländischen Urananreicherungsanlage in Almelo. "Von 1972 bis 1976 arbeitete er für das Physical Dynamics Research Laboratory (FDO), ein Unterauftragnehmer der niederländischen Niederlassung der Urenco- Gruppe, der Ultra-Centrifuge Nederland (UCN), in der UCN-Anlage in Almelo und hatte dank laxer Sicherheitsmaßnahmen Zugang zu den fortschrittlichsten Zentrifugenentwürfen, welche ihm den Aufbau einer pakistanischen Urananreicherung ermöglichte." (Quelle: Wikipedia). Mit den Informationen aus den Niederlanden konnte Khan in Pakistan das dortige Atomprogramm aufbauen, und letztlich gelangten hochbrisante Informationen und Materialien auch in den Iran. Bei der iranischen Zentrifugentechnik zur Urananreicherung handelt es sich somit grundlegend um dieselbe Technik, die in Almelo und in Gronau zum Einsatz kommt. Diese Urananreicherungsanlagen sind Schwesteranlagen, die beide zum Urenco-Konzern gehören.

Fest steht: Die Urananreicherung ist eine gefährliche Technologie, die den Betrieb von Atomkraftwerken ermöglicht. Gleichzeitig kann die Urananreicherung militärisch genutzt werden. Insofern sind Urananreicherungsanlagen im Iran und anderswo stillzulegen. Und zwar sofort! Dies gilt selbstverständlich auch für die Gronauer UAA. Auch wenn sie derzeit nicht für eine Hochanreicherung geschaltet ist - eine spätere Nutzung zur Atomwaffenproduktion kann nicht ausgeschlossen werden. Und es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das sogenannte abgereicherte Uran, das in Gronau in großen Mengen bei der Urananreicherung anfällt, zu einem späteren Zeitpunkt für die Herstellung von Uranmunition genutzt werden könnte. Uranmunition aus internationalen Uranbeständen kam z. B. im Irak tonnenweise zum Einsatz.

Das Ausgangsmaterial für den Betrieb von Atomanlagen, das Uranerz, wird z. B. in Kanada und Niger in Uranminen gewonnen. Dabei werden die Minenarbeiter erhöhten Strahlenbelastungen ausgesetzt, und die Umgebung der Minen wird durch schwermetallhaltige, chemisch giftige und radioaktive Stäube und Abwässer belastet. Für den Betrieb jedes einzelnen der weltweit ca. 400 Atomkraftwerke entstehen jährlich ca. 2 Mio. t dieser Stäube und 1 Mio. t der Abwässer. Deren sichere Entsorgung ist genauso unmöglich wie die Endlagerung der radioaktiven Abfälle aus der UAA Gronau und aus den Atomkraftwerken. Der menschen- und umweltfeindliche Uranabbau, die ungelöste Entsorgung und die hochgefährlichen Urantransporte sind auch wichtige Gründe, sich gegen die Atomindustrie zu engagieren.

Wir fordern:
  • Vernichtung aller Atomwaffen und Uranmunitions-Bestände!
  • Verstärkte Förderung gewaltfreier Konfliktlösungsansätze!
  • Sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau, in Almelo, in Russland, im Iran und anderswo!
  • Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit! Umstieg auf umweltfreundliche Energiequellen!
Ostersonntag, 4. April 2010
13.00 Uhr: Auftaktkundgebung an der roten ev. Stadtkirche (Döhrmannplatz/Gildehauser Straße)
13.30 Uhr: Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage
14.30 Uhr: Abschlusskundgebung an der Urananreicherungsanlage (Kaiserstiege)



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Friedensrat Markgräflerland: Ostermarsch 2010 in Müllheim

50 Jahre Ostermarsch: ... für eine Welt, die von Kriegen nichts mehr hält!

Frieden ist das mindeste - la paix au minimum

Bundeswehr raus aus Afghanistan! Für eine bundeswehrfreie Schule!

Seit 50 Jahren gehen an Ostern Menschen auf die Straße, um für Frieden, Verständigung und sozialen Fortschritt zu demonstrieren, gegen Atomwaffen, Rüstung und gegen Krieg.

Hat es was gebracht?

Der Rüstungshaushalt ist - obwohl Deutschland von Freunden umgeben ist und trotz der Wirtschaftskrise - der höchste in der Geschichte der Bundesrepublik. Atomwaffen bedrohen auch von deutschem Boden aus die ganze Menschheit. Dies ist die Außenpolitik der Regierenden: Eingreif- und Interventionstruppen in alle Teile der Welt zu schicken, um die Interessen der Herrschenden durchzusetzen. Mit Waffengewalt. Die meisten Menschen aber sehen das anders.

Die Mehrheit ist für Frieden!

Die Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land hat gelernt, Militär und Krieg als politischem Allheilmittel gründlich zu misstrauen. Niemals in den Jahren der neuen Kriege gab es in Deutschland eine mehrheitliche Zustimmung zu aktuellen Aufrüstungs- und Kriegsprojekten. Nicht immer gingen die Menschen mit uns auf die Straße, aber immer lehnten sie mit großer Mehrheit Aufrüstung, Krieg und Militarisierung der Gesellschaft ab.

Das gibt uns Mut.

Deshalb demonstrieren wir auch in diesem Jahr. Gerade hier in Müllheim haben wir allen Grund dazu. Seit 1993 sind in Müllheim wieder Soldaten stationiert, die überall auf der Erde eingesetzt werden. Es sind Einheiten der Deutsch - Französischen Brigade. Die Deutsch-Französische Brigade ist DIE Kerntruppe zur Führung rein EU-europäischer Kriege und zur Durchführung weltweiter militärischer Interventionen, wenn die Interessen der Herrschenden es denn geboten erscheinen lassen. Auch für die NATO.

Für Frieden in Afghanistan!

Soldatinnen und Soldaten dieser Brigade waren im Krieg in Afghanistan eingesetzt und sollen es in diesem Jahr wieder werden. Wir fordern dagegen: Kein Soldat mehr. Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind keine Entwicklungshelfer in Uniform. Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr töten am Hindukusch und werden dort getötet. Nach dem Bombenabwurf in Kunduz wissen das alle. Dennoch haben die Regierenden schon wieder nicht das Ende, sondern die Ausweitung des Krieges beschlossen. Wir dagegen beharren darauf: Kein Soldat mehr - Frieden für Afghanistan!

Für eine bundeswehrfreie Schule!

Statt die Forderung der Menschen nach Ächtung der Kriege ernst zu nehmen, soll das Militärische verstärkt in die Schulen getragen werden: In einer Vereinbarung mit der Bundeswehr hat die Landesregierung ausgerechnet das Militär mit Schulunterricht und Lehrerbildung zu den Themen "Sicherheitspolitik", globale Konfliktverhütung", Krisenbewältigung" und "nationale Interessen" betraut. Gerade das kann die Bundeswehr nicht, denn sie steht für Krieg, militärische Intervention, Krisenverschärfung. Mit Militär lässt sich keine Friedenspolitik führen. Die Bundeswehr hat in Klassenzimmern und in der Lehrerbildung so wenig zu suchen wie in Afghanistan. Wir wehren uns gegen die Militarisierung der Schulen und der Gesellschaft. Deshalb rufen wir zum Protest gegen das Auftreten der Deutsch-Französischen Brigade am 15. Mai in Hof des Markgräfler Museums auf.

Für eine atomwaffenfreie Welt!

Wir wollen, dass die atomare Bedrohung endlich beendet wird. Notwendige Schritte dazu sind der Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen und der längst überfällige Abzug der Atomwaffen aus Büchel. Atomwaffen müssen geächtet werden und von unserer Erde verschwinden. Eine Welt ohne Atomwaffen ist möglich.

Abrüstung statt Sozialabbau

Immer wieder dasselbe Muster: Für den Krieg ist Geld genug da, nur der Frieden ist den Regierenden zu teuer. Statt Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Armut ist die Bekämpfung der Arbeitslosen und Armen Regierungsprogramm. Von denjenigen, die noch Arbeitsplätze haben, wird verlangt, länger für weniger Geld zu arbeiten und auf Arbeitsplatzsicherheit und soziale Rechte zu verzichten.

Deshalb gehen wir Ostern in Müllheim auf die Straße. Für Frieden und sozialen Fortschritt. Wir wollen eine drastische Verringerung der Militärausgaben und ein Verbot des Waffenhandels. Wir setzen uns für eine Außen- und Entwicklungspolitik ein, die auf den Einsatz militärischer Macht verzichtet.

AM OSTERMONTAG, 5. APRIL 2010, in MÜLLHEIM
14.00 UHR - ROBERT SCHUMAN KASERNE - MÜLLHEIM
15.00 UHR - MARKTPLATZ MÜLLHEIM



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