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Wer Kriege führt, macht aus Menschen Mörder!

Internationaler Bodensee-Ostermarsch 2001

Für ein ziviles Europa der Menschenrechte, des Umweltschutzes und der sozialen Gerechtigkeit
Gegen Militarisierung, Rassismus und Faschismus


Die Vereinten Nationen gaben jüngst bekannt: Allein in den verarmten Ländern der Welt entstehen durch bewaffnete Konflikte pro Jahr Verluste in der dortigen Landwirtschaft von 4,3 Milliarden US-Dollar. Jede zweite Hungersnot ist inzwischen eine Folge von Kriegen. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik erreicht, dass Deutschland zum drittgrößten Waffenexporteur der Welt wurde. Wichtige Rüstungsfirmen befinden sich in den Bodenseestädten Arbon, Friedrichshafen, Konstanz, Kreuzlingen und Überlingen.

Ausgerechnet die seit 1998 regierende Koalition aus SPD und Bündnis 90/ Die Grünen brachte entgegen großer Hoffnungen keine Besserung. Inzwischen bewegt sie sich bei der fortschreitenden Militarisierung der deutschen Gesellschaft in den Fußstapfen ihrer konservativ-liberalen Vorgängerregierungen. Auf dem Weg zu einer gewöhnlichen Großmacht beteiligte sie sich 1999 aktiv am grundgesetzwidrigen Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien. 2000 getötete und 5000 verletzte Zivilisten in Jugoslawien, eine Steigerung der Flüchtlingszahlen aus dem Kosovogebiet auf 860 000 Menschen und Sachschäden im Wert von 120 Milliarden US-Dollar gehörten zu den "Erfolgen" auch der daran beteiligten 8 500 Bundeswehrsoldaten. Hinzu kommt die Steigerung der Krebsrate durch die langfristige Verseuchung halber Landstriche mit Uranmunition.

Die zu uns kommenden Flüchtlinge sind anwachsendem Rassismus, ausländerfeindlichen Gesetzen und demütigender Behandlung durch Behörden ausgeliefert.

Unfähig, die Menschen Europas vor den zerstörerischen Folgen der profitorientierten Lebensmittelindustrie nachhaltig zu schützen, plant die Europäische Union unter Beteiligung der Bundeswehr bis zum Jahr 2003 die Aufstellung von rund 60 000 Soldaten als "Krisenreaktionskräfte". Mit 100 Kriegsschiffen und 400 Kampfflugzeugen sollen diese Truppen in einem Radius bis 4000 km eingesetzt werden: bis Nordafrika, den Nahen Osten und den Kaukasus. Das Ziel dieser Politik lautet, "Akteur auf der Weltbühne" zu werden.

Wir gehen deshalb auf die Straße, um folgenden Alternativen Nachdruck zu verleihen:
  • Für ein zivil orientiertes Europa der vorbeugenden Konfliktlösungen;
  • Für ein Europa der Menschenrechte für alle, unabhängig von Pass, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Volkszugehörigkeit und Reichtum;
  • Vollständiges Verbot der Erzeugung von Landminen;
  • Keine müde Mark für den "Eurofighter" (40 Mrd. DM) und die EU-"Krisenreaktionskräfte";
  • Verwendung der Rüstungsgelder für Umweltschutz, Busse, Bahn, Bildung und bei der Bekämpfung der Armut auf der Welt;
  • Kein Bundeswehreinsatz im In- und Ausland;
  • Abschaffung der Bundeswehr und aller Armeen weltweit!
Lindau, 14. April 2001, Demonstrationsbeginn um 11.00 h am Bahnhofsvorplatz am Hafen.
Abschlusskundgebung: 11.45 h Maximilianstraße/Bismarckplatz
Hauptrednerin: Anne Rieger (IG-Metall Waiblingen, VVN-BdA)


Organisatorin: Bunte Liste Lindau
Den Lindauer Aufruf unterstützen:

Antifaschistische Aktion Antifa Ravensburg; Amnesty International ai-Gruppe Lindau; Bunte Liste Lindau; Dr. med. Till Bastian, Isny; Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KiegsdienstgegnerInnen DFG-VK Ravensburg-Oberschwaben; Charly Schmidt, Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB Kreis Allgäu; Friedensinitiative Überlingen-Stockach; Verband Deutscher Schriftsteller VS Region Bayerisch-Schwaben; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen VVN/BdA Oberschwaben; MdB Dr. Winfried Wolf (PDS), Stuttgart.
Für den Ostermarsch, aber ohne Unterstützung des Aufrufes sprach sich aus: Deutscher Gewerkschaftsbund DGB, Ortskartell Lindau.

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