Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"Kriege verhindern - Angriffskräfte auflösen"

Aufruf zur Berliner Kampagne und zum Ostermarsch

Kriegsführung mit Einheiten von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz in aller Welt wird sowohl von der jetzigen Regierung, als auch von der CDU/CSU und FDP befürwortet. In Zukunft soll die "Neue" Bundeswehr gleichzeitig zwei Kriege außerhalb Deutschlands führen können. Die Schaffung einer solchen Interventionsarmee ist der eigentliche Inhalt der sog. Bundeswehrreform. Gleichzeitig sollen die Länder des NATO Paktes und der EU gemeinsam solche weltweiten Angriffskriege führen.

Offen erklärtes Ziel ist es, "die Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zuganges zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt" zu sichern. Für diese ökonomischen bzw. strategischen Interessen werden Gebiete durch die Drohung mit militärischer Macht kontrolliert.

Diese Politik wird als Globalisierung bezeichnet. So soll begründet werden, daß sich alle den Interessen der heute tatsächlich weltweit organisierten und handelnden Großunternehmen unterordnen müßten. Dies ist die "Verteidigung der Menschenrechte", die sie meinen. So sollen die geplanten neuen Rüstungsausgaben in Höhe von jährlich zusätzlich rund 10 Milliarden DM (bei jetzt schon über 50 Mrd. jährlicher Militärausgaben) für die Kriegsführungsfähigkeit ebenso akzeptiert werden, wie die Ausgrenzung der Menschen, die altersmäßig oder bildungsmäßig nicht mehr "marktfähig" sind.

Flüchtlinge sollen schon weit vor den Grenzen Zentraleuropas gestoppt werden, und nur noch die Menschen einwandern dürfen, die auf Kosten anderer hoch qualifiziert wurden. In Deutschland gehören Gewalt von Rechts, Rassismus und Antisemitismus ebenso wie das Wegschauen zum Alltag.

Faschisten werden ernsthaft nur dann verfolgt, wenn sie das staatliche Gewaltmonopol für sich in Anspruch nehmen, um die blutige Drecksarbeit durch Ermordungen, Überfälle und Mißhandlungen von willkürlich bestimmten "Minderheiten" zur Einschüchterung der Bevölkerung auszuüben.

Militär soll gesellschaftsfähig bleiben, weshalb im Rahmen von öffentlichen Gelöbnissen vorgegaukelt wird, daß Soldaten und Armee ein normaler Bestandteil der Gesellschaft und der Demokratie seien.

Diese Politik wird auch noch insgesamt in nicht mehr zu überbietender Heuchelei als - leider verspäteter - Widerstand gegen die faschistischen Verbrechen verkauft. Doch auch heute gilt: Die Demokratie stirbt Krieg für Krieg, Mord für Mord, Grundgesetzänderung für Grundgesetzänderung und Schweigen für Schweigen.

NIE WIEDER DARF VON DEUTSCHLAND KRIEG AUSGEHEN!
NIE WIEDER DÜRFEN DEUTSCHE IN DEN KRIEG ZIEHEN!

Die Ideologie von der Ungleichheit der Menschen begründete den millionen-fachen Mord an Menschen jüdischen Glaubens und Herkunft, Sinti und Roma, schwulen und lesbischen Menschen, Menschen anderer Hautfarbe, politischer bzw. religiöser Überzeugungen, Behinderten und Kranken. Der mörderische Versuch, die 'deutsche Nation' über Europa herrschen zu lassen, führte in den 2. Welt-krieg, der mehr als 50 Millionen Menschen das Leben kostete.

Militärische Interventionen vergrößern die Konflikte und können auch Bürgerkriege wie in Jugoslawien nur noch verschärfen und weltweite Krisensituationen auslösen. Argumente und Begründungen haben Aggressoren immer gefunden - Opfer der Kriege waren immer die Völker.

Der Einsatz von atomaren, chemischen und bakteriologischen Waffen stellt nicht nur einen Massenmord an den Getroffenen dar, sondern tötet auch die Ausführenden, wofür die Uranmunition nur ein Beispiel ist.

Wir brauchen politische Konzepte zur Prävention und Deeskalation.
In unserer Zeit hängt das Überleben der Menschheit letztlich davon ab, daß wir lernen, Kon-flikte ohne Waffengewalt zu lösen. Dafür brauchen wir einen langen Atem.
Um die Vergangenheit zu entschädigen und die Zukunft erreichbar zu machen:
KEIN EINSATZ VON BEWAFFNETEN DEUTSCHEN VERBÄNDEN!
FÜR EINE ANDERE GESELLSCHAFT!


Mehr zu den Ostermärschen 2001

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