Erklärung des Berliner Bündnisses zum Besuch von George W. Bush am 22./23. Mai in Berlin
Vom Plenum der Berliner "Achse des Friedens" im Konsens verabschiedet
Im Folgenden dokumentieren wir eine "Erklärung" des Berliner Bündnisses zum Bush-Besuch. Die Erklärung wurde am 18. April 2002 vom Plenum "Achse des Friedens" verabschiedet.
Im Mai begibt sich der US - amerikanische Präsident George W. Bush auf eine
Tour durch Europa, um die Regierungen auf die Fortsetzung des weltweiten
Krieges einzuschwören. Afghanistan war erst ein Anfang. Dieser Krieg führt
dazu, dass die Tendenz, Konflikte mit militärischen Mitteln lösen zu wollen,
überall auf der Welt verstärkt wird, wie etwa im Nahen Osten.
Längst ist aus dem Recht auf Selbstverteidigung, das die US-Regierung nach
den Anschlägen am 11. September für sich in Anspruch nahm, ein Vorwand für
die Kriegsführung geworden. Mit den Militäreinsätzen wird eine militärische
und ökonomische "neue" Weltordnung ausgebaut, in der eine Minderheit auf
dieser Welt alle Ressourcen für sich beansprucht - aktuell Erdöl und
Transportwege in Afghanistan und dem Irak - und der großen Mehrheit der
Weltbevölkerung damit die Lebensgrundlagen entzieht.
Um dies zu erreichen, werden völkerrechtliche, menschenrechtliche ,
abrüstungs- und umweltpolitische Konventionen (u.a. ABM-Vertrag, Konvention
über Biowaffen, Kyoto-Protokoll, UN-Charta) missachtet. Kriege werden als
humanitäre Einsätze verklärt. Der Gipfel der Perversion wird erreicht, indem
der Welt der Einsatz von Nuklearwaffen angekündigt wird.
Es droht der Albtraum eines permanenten globalen Krieges.
Dieser ist verbunden mit einer beispiellosen neuen Rüstungsspirale. Allein
der US-Militäretat soll um 48 Mrd. $ auf 379 Mrd. $ jährlich erhöht werden.
Mit nur 40 Mrd. $ jährlich kann laut UNO Umweltbehörde UNEP gewährleistet
werden, dass alle Menschen sauberes Wasser, eine Grundversorgung in Nahrung
und Gesundheit und alle Kinder eine Grundausbildung erhalten.
Der Krieg und dessen Vorbereitungen wirken auch nach innen in Form sozialer
Demontage, Aushebelung bürgerlicher Rechte und der Militarisierung der
Gesellschaft insgesamt.
Auch wir leben in einem Land, das sich aktiv an den völkerrechtswidrigen
Militäreinsätzen bis hin zu Angriffskriegen beteiligt. Während deutsche
KSK-Soldaten in Afghanistan kämpfen, werden deutsche Spürpanzer in dem an
Irak grenzenden Kuwait in Stellung gebracht, Kriegsschiffe der Bundeswehr
kreuzen vor Somalia.
Deutschland führt Krieg!
Allein im letzten Krieg gegen den Irak (zweiter Golfkrieg) und an den
darauffolgenden Sanktionen starben über eine Million Menschen.
Lasst so eine Katastrophe nicht noch einmal geschehen - egal wo!
Eine Welt ohne Kriege ist möglich. Die gigantischen Mittel für die Rüstung
müssen dafür genutzt werden, die Armut zu beseitigen und die elementaren
Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen.
Gegen die Ohnmacht und das Entsetzen - um die Zerstörungen, Elend und Hass
zu stoppen - wir müssen selber handeln, selber eingreifen.
"Der Frieden ist der Ernstfall" - darauf kommt es an!
(Zitat von Altbundespräsident Gustav Heinemann)
Hier geht es zum bundesweiten Aufruf "Wir wollen Ihre Kriege nicht ..."
Und hier geht es zum Text einer Zeitungsanzeige "Wir wollen Ihre Kriege nicht ... "
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