Biologische Waffen: Verbieten - ächten - abschaffen!
Ein internationaler Aufruf an alle Regierungen
Jan van Aken vom Sunshine Project Germany schreibt:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
untenstehend findet ihr einen Aufruf zu biologischen Waffen, für den zur
Zeit international Unterschriften von Organisationen aus dem Umwelt-,
Friedens-, Menschenrechts-, und Solidaritätsspektrum gesammelt werden.
Die Initiative geht aus von einigen Organisationen, die im Genfer NGO
Forum für Abrüstung zusammengeschlossen sind, sowie dem Sunshine Project
und IATP (USA).
Unterschriften sollten bis Ende März bei uns eingegangen sein. Ihr könnt
mir direkt ein Mail schicken, oder euch auf unserer homepage eintragen...
Die Adresse:
Sunshine Project Germany, Jan van Aken, Gross Flottbeker Strasse 44, D-22607 Hamburg
Tel. 040/43188001; Fax: 04067503988;
www.sunshine-project.org
Februar 2001
Zivile Organisationen rufen alle Regierungen auf, das weltweite Verbot
von biologischen Waffen zu stärken
Biologische Waffen stellen eine einzigartige Waffengattung dar, da sie
auch lebende Organismen mit einschließen, die sich fortpflanzen und ihre
zerstörende Wirkung in Raum und Zeit über das eigentliche Ziel hinaus
entfalten können. Die Bedrohung von Mensch und Umwelt durch biologische
Waffen hat zu einem weltweiten Verbot dieser Waffen geführt. Die
"Biological and Toxin Weapons Convention" (BTWC) von 1975, die von 143
Ländern ratifiziert wurde, verbietet die Entwicklung und den Besitz
aller biologischer Waffen.
Die vergangenen zehn Jahre waren Zeuge einer dramatischen und rapiden
Veränderung in den Bio-Wissenschaften, die die Entwicklung von Biowaffen
vereinfachen können. Zivilgesellschaftliche Organisationen in der ganzen
Welt sind besorgt darüber, dass die BTWC keinen Mechanismus vorsieht um
die Einhaltung der Konvention zu überprüfen. Um dieses Problem zu lösen,
haben Vertragsstaaten der Biowaffen-Konvention 1994 eine Ad Hoc Gruppe
etabliert, um ein Protokoll zur Stärkung der Konvention zu entwerfen.
Das Ziel war, die Verhandlungen noch vor der Fünften
Vertragsstaaten-Konferenz der BTWC Ende dieses Jahres in Genf zum
erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wir rufen alle Regierungen auf, die
größtmöglichen Anstrengungen zu unternehmen, um einen Konsens über ein
starkes Protokoll mit den folgenden Bestandteilen zu erzielen: breite
Kriterien für die Erfassung von (biologischen) Einrichtungen, nach dem
Zufallsprinzip ausgewählte Besuche bei allen erfassten Einrichtungen,
Mechanismen zur Klärung von Unklarheiten, auf Verdachtsmomenten
beruhende Investigationen sowie ein System zur Erfassung von Exporten.
Der globale Konsens gegen den nicht-friedlichen Einsatz lebender
Organismen ist zunehmend in Gefahr. Einige Programme verwischen die
Grenze zwischen friedlichen und feindlichen Anwendungen biologischer
Mittel, wie zum Beispiel pathogene Pilze, die zur Zeit für die
Vernichtung von Drogenpflanzen entwickelt werden. Derartige Versuche
unterminieren das weltweite Tabu gegen die Entwicklung und Anwendung von
biologischen Waffen.
Wir rufen die Fünfte Vertragsstaaten-Konferenz der BTWC im November 2001
in Genf auf, sich dieser Angelegenheiten anzunehmen und
-
das umfassende Verbot aller nicht-friedlicher Anwendungen von lebenden
Organismen und Toxinen zu bestätigen, egal ob sie Menschen, Tiere,
Pflanzen oder Materialien angreifen,
-
in der Abschlusserklärung zu bekräftigen, dass es in der BTWC keine
Ausnahmen für polizeiliche Maßnahmen gibt, und
-
festzustellen, dass jegliche Anwendung biologischer Mittel gegen eine
Nation, eine regionale Gruppe oder Individuen gegen deren Willen keinen
friedlichen Zweck darstellt und damit nach der BTWC verboten ist.
Abschließend rufen wir alle Regierungen auf jeden notwendigen Schritt zu
unternehmen um das weltweite Verbot biologischer Waffen zu stärken.
Für eine Welt in Frieden, und eine Welt in Frieden mit der Umwelt.
Ecoropa (International)
GeneWatch (UK)
IATP - Institute for Agriculture and Trade Policy (USA)
Sunshine Project (International)
WILPF - Women's International League for Peace and Freedom
(International)
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