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"Freiheit kann ihrem Wesen gemäß nicht aufgezwungen werden" / "Freedom, by its nature, cannot be imposed"

Rede von US-Präsident George W. Bush vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen / President Bush Addresses United Nations General Assembly


Vollversammlung der Vereinten Nationen
19. September 2006


Herr Generalsekretär, Frau Präsidentin, verehrte Abgeordnete, meine Damen und Herren: Ich möchte Ihnen für die Ehre danken, vor der Vollversammlung sprechen zu dürfen.

Vorige Woche begingen die Vereinigten Staaten und die Welt den fünften Jahrestag der Anschläge, die an einem anderen Septembermorgen Tod und Leid brachten. An diesem schrecklichen Tag töteten Extremisten fast 3.000 unschuldige Menschen, darunter Staatsbürger aus dutzenden von Nationen, die hier in diesem Saal versammelt sind. Seitdem haben die Feinde der Menschlichkeit ihren mörderischen Feldzug fortgeführt. Al Kaida und die Anhänger ihrer extremistischen Ideologie haben mehr als zwei Dutzend Länder angegriffen. Vor kurzem provozierte eine andere Gruppe von Extremisten einen schrecklichen Konflikt im Libanon. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich die Welt ganz eindeutig in einem großen ideologischen Kampf zwischen Extremisten, die Terror als Waffe benutzen, um Angst zu schüren, und gemäßigten Menschen, die auf Frieden hinarbeiten.

Vor fünf Jahren stand ich an diesem Podium und rief die Gemeinschaft der Nationen auf, die Zivilisation zu verteidigen und eine hoffnungsvollere Zukunft aufzubauen. Das ist noch immer die entscheidende Herausforderung unserer Zeit und die Berufung unserer Generation. Heute Morgen möchte ich von der hoffnungsvolleren Welt sprechen, die sich in unserer Reichweite befindet, eine Welt jenseits des Terrors, in der normale Frauen und Männer frei über ihr Schicksal bestimmen, in der mäßigende Stimmen stark sind und in der Extremisten von der friedlichen Mehrheit an den Rand gedrängt werden. Das kann unsere Welt sein, wenn wir gemeinsam auf sie hinarbeiten.

Die Grundsätze einer solchen Welt jenseits des Terrors finden sich im ersten Satz der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Dieses Dokument besagt, dass die "gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bilden". Einer der Verfasser dieses Dokuments war der libanesische Diplomat Charles Malik, der später Präsident dieser Versammlung wurde. Herr Malik bestand darauf, dass diese Prinzipien für alle Menschen und alle Regionen gleiche Gültigkeit haben sollten, einschließlich der Frauen und Männer der arabischen Welt, die seine Heimat war.

In den fast sechs Jahrzehnten seit der Verabschiedung dieses Dokuments haben wir erlebt, wie die Kräfte der Freiheit und der Mäßigung gesamte Kontinente verändert haben. Sechzig Jahre nach einem schrecklichen Krieg lebt Europa jetzt geeint in Freiheit und Frieden, und in Asien hat die Freiheit Fortschritte gemacht und Millionen von Menschen aus verzweifelter Armut befreit. Die Worte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sind heute ebenso gültig wie damals, als sie geschrieben wurden. Mit dem Erfolg der Freiheit wächst auch Toleranz, Hoffnung und Frieden in den Nationen. Und wir sehen, wie diese vielversprechende Zukunft auch im Nahen und Mittleren Osten Fuß fasst.

Es gab einige drastische Veränderungen im Nahen Osten, und das Ergebnis sehen wir in diesem Saal. Vor fünf Jahren wurde Afghanistan von dem brutalen Regime der Taliban regiert, und sein Sitz in diesem Gremium war umstritten. Jetzt hat die frei gewählte Regierung Afghanistans diesen Sitz inne. Sie wird heute hier von Präsident Karsai vertreten. Vor fünf Jahren wurde der Irak von einem Diktator vertreten, der seine Bürger tötete, bei seinen Nachbarn einmarschierte und seine Verachtung für die Welt zeigte, indem er mehr als ein Dutzend Resolutionen des UN-Sicherheitsrats missachtete. Jetzt hat den Sitz des Iraks eine demokratische Regierung inne, die den Wünschen des irakischen Volks entspricht und hier heute von Präsident Talabani vertreten ist. Durch diese Veränderungen erhielten mehr als 50 Millionen Menschen zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine Stimme in diesem Saal.

Einige der Veränderungen im Nahen Osten gehen allmählich vonstatten, aber sie sind real. Algerien hat seine erste Präsidentenwahl mit mehreren Kandidaten abgehalten, und das Militär blieb neutral. Die Vereinigten Arabischen Emirate gaben vor kurzem bekannt, dass die Hälfte der Sitze in seinem Nationalen Bundesrat durch Wahlen besetzt würden. In Kuwait wurden Wahlen abgehalten, bei denen Frauen zum ersten Mal wählen und für Ämter kandidieren durften. In Saudi-Arabien stimmten Bürger bei Kommunalwahlen ab, in Jordanien und Bahrain bei Parlamentswahlen und im Jemen und in Ägypten bei Mehrparteien-Präsidentschaftswahlen. Das sind bedeutende Schritte, und die Regierungen sollten auch andere Reformen voranbringen, die ihr Vertrauen in ihre Bürger zeigen. Jedes Land, das den Weg der Freiheit einschlägt, hat ein eigenes Tempo, und die von ihm aufgebaute Demokratie spiegelt die eigene Kultur und Tradition wider. Aber das Ziel ist das gleiche. Eine freie Gesellschaft, in der Menschen in Frieden miteinander und mit der Welt leben können.

Einige haben argumentiert, dass die demokratischen Veränderungen, die wir im Nahen Osten sehen, die Region destabilisieren. Das Argument beruht auf der falschen Annahme, dass es zuvor Stabilität im Nahen Osten gab. Die Wahrheit ist, dass die Stabilität, die wir im Nahen Osten zu sehen glaubten, ein Trugbild war. Jahrzehntelang waren Millionen Frauen und Männer in der Region in Unterdrückung und Hoffnungslosigkeit gefangen. Diese Bedingungen raubten einer ganzen Generation die Illusionen und machten diese Region zu einem Nährboden für Extremismus.

Stellen Sie sich vor, wie es ist, als junger Mensch in einem Land zu leben, das sich nicht auf Reformen zu bewegt. Sie sind 21 Jahre alt, und während Ihre Altersgenossen in anderen Teilen der Welt zum ersten Mal wählen, sind Sie machtlos, den Kurs Ihrer Regierung zu ändern. Während Ihre Altersgenossen in anderen Teilen der Welt eine Ausbildung erhalten haben, die sie auf die Chancen einer globalen Wirtschaft vorbereitet, wurden Sie mit Propaganda und Verschwörungstheorien gefüttert, die anderen die Schuld für Mängel in Ihrem Land geben. Und wohin Sie sich auch wenden, hören Sie Extremisten, die Ihnen sagen, dass Sie durch Gewalt, Terror und Märtyrertum der Not entfliehen und Ihre Würde zurückerhalten können. Für viele im Nahen und Mittleren Osten ist dies die traurige Wahl, vor der sie jeden Tag stehen.

Jede zivilisierte Nation, einschließlich der Länder der muslimischen Welt, muss diejenigen in der Region unterstützen, die eine hoffnungsvollere Alternative anbieten. Wir wissen, dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass Menschen zu Selbstmordattentätern werden, wenn sie ihre Zukunft mitbestimmen können. Wir wissen, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass führende Politiker nationale Größe in den Leistungen ihrer Bürger suchen und nicht in Terror und Eroberung, wenn sie ihren Bürgern Rechenschaft ablegen müssen. Wir müssen deshalb führenden demokratischen Politikern und gemäßigten Reformern im Nahen Osten zur Seite stehen. Wir müssen den Hoffnungen anständiger Frauen und Männer eine Stimme verleihen, die für ihre Kinder die gleichen Dinge wollen, wie wir für unsere. Wir müssen Stabilität erreichen durch einen freien und gerechten Nahen Osten, in dem Extremisten von Millionen von Bürgern an den Rand gedrängt werden, die über ihr Schicksal bestimmen.

Heute möchte ich mich direkt an die Menschen im gesamten Nahen und Mittleren Osten wenden: Mein Land wünscht sich Frieden. Extremisten in Ihrer Mitte verbreiten Propaganda und behaupteten, dass der Westen einen Krieg gegen den Islam führt. Diese Propaganda ist falsch, und ihr Ziel besteht darin, Sie zu verwirren und Terroranschläge zu rechtfertigen. Wir respektieren den Islam, aber wir werden unsere Bürger vor denjenigen schützen, die den Islam pervertieren, um Tod und Zerstörung zu verursachen. Unser Ziel ist es, beim Aufbau einer toleranteren und hoffnungsvolleren, Menschen allen Glaubens achtenden Gesellschaft behilflich zu sein und den Frieden zu fördern.

An die Bürger Iraks: Fast 12 Millionen von Ihnen haben sich vorigen Dezember Autobomben und Mördern widersetzt, um an freien Wahlen teilzunehmen. Die Welt sah Ihre in lila Tinte getauchten Finger, und Ihr Mut erfüllte uns mit Bewunderung. Sie blieben angesichts entsetzlicher Terroranschläge und religiöser Unruhen standfest, und wir werden Sie bei Ihren Bemühungen, eine freie Nation aufzubauen, nicht alleine lassen. Die Vereinigten Staaten und ihre Koalitionspartner werden der demokratischen Regierung, die Sie gewählt haben, weiterhin zur Seite stehen. Wir werden Ihnen weiterhin behilflich sein, die internationale Unterstützung und die Investitionen zu erhalten, die Sie benötigen, um Arbeitsplätze und Chancen zu schaffen. Dabei werden wir mit den Vereinten Nationen und im Rahmen des internationalen Pakts für den Irak, der gestern hier in New York gebilligt wurde, arbeiten. Wir werden weiterhin diejenigen unter Ihnen ausbilden, die vortraten, um die Feinde der Freiheit zu bekämpfen. Wir werden die Zukunft Ihres Landes nicht Terroristen und Extremisten überlassen. Ihre Führung muss ihrerseits die Herausforderungen meistern, denen Ihr Land sich gegenübersieht, und schwierige Entscheidungen treffen, um Sicherheit und Wohlstand zu schaffen. Wir arbeiten zusammen, um Ihre Demokratie zu unterstützen, damit sie für Millionen von Menschen in der muslimischen Welt ein Leuchtfeuer der Hoffnung werden kann.

An die Bürger Afghanistans: Gemeinsam haben wir das Taliban-Regime gestürzt, das Leid in Ihr Leben gebracht und Terroristen Zuflucht gewährt hat, die den Bürgern vieler Nationen den Tod brachten. Seither haben wir erlebt, wie Sie Ihre Führung frei gewählt und eine demokratische Regierung aufgebaut haben. Sie können auf diese Errungenschaften stolz sein. Wir respektieren Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit, in Frieden und Freiheit zu leben. Wir werden Ihnen weiterhin zur Seite stehen, um Ihre demokratischen Errungenschaften zu verteidigen. Heute stehen Ihnen Streitkräfte aus mehr als 40 Ländern, darunter Mitglieder der NATO, mutig gegen Extremisten zur Seite, die die von Ihnen geschaffene freie Regierung stürzen wollen. Wir werden Ihnen helfen, diese Feinde zu besiegen und ein freies Afghanistan aufbauen, in dem Sie nie wieder unterdrückt werden und das nie wieder ein Zufluchtsort für Terroristen sein wird.

An die Bürger Libanons: Voriges Jahr waren Sie eine Inspiration für die Welt, als Sie auf die Straßen gingen und Ihre Unabhängigkeit von Syrien forderten. Sie vertrieben die syrischen Streitkräfte aus Ihrem Land und stellten die Demokratie wieder her. Seitdem wurden Sie durch die Kämpfe, die durch die unprovozierten Angriffe der Hisbollah auf Israel begannen, auf die Probe gestellt. Viele von Ihnen haben erlebt, wie Ihre Häuser und Gemeinden ins Kreuzfeuer gerieten. Wir sehen Ihr Leid, und die Welt unterstützt Sie beim Wiederaufbau Ihres Landes und der Bekämpfung von Extremisten, die Ihre Demokratie untergraben, indem sie wie ein Staat im Staat agieren. Die Vereinten Nationen haben eine gute Resolution verabschiedet, die eine von Frankreich und Italien geführte internationale Truppe autorisiert, Ihnen zu helfen, Ihre Souveränität über Ihr Land wiederherzustellen. Viele Jahre lang war der Libanon ein Beispiel für Demokratie, Pluralismus und Offenheit in der Region - und das wird er auch wieder sein.

An die Bürger Irans: Die Vereinigten Staaten respektieren Sie und Ihr Land. Wir bewundern Ihre reiche Geschichte, Ihre lebendige Kultur und Ihre zahlreichen Beiträge zur Zivilisation. Sie verdienen die Chance, Ihre Zukunft selbst zu bestimmen, eine Wirtschaft, die Intelligenz und Talent belohnt und eine Gesellschaft, die es Ihnen ermöglicht, Ihr enormes Potenzial zu verwirklichen. Das größte Hindernis für diese Zukunft ist der Entschluss Ihrer Führung, Ihnen Freiheit zu verweigern und die Ressourcen Ihres Landes zu verwenden, um Terrorismus zu finanzieren, Extremismus zu schüren und den Besitz von Kernwaffen anzustreben. Die Vereinten Nationen haben eine klare Resolution verabschiedet, die das Regime in Teheran auffordert, seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen. Iran muss sein Streben nach Nuklearwaffen aufgeben. Ungeachtet dessen, was das Regime Ihnen erzählt, haben wir keine Einwände gegen ein iranisches Programm zur friedlichen Nutzung von Kernkraft. Wir arbeiten an einer diplomatischen Lösung für diese Krise. Während wir dies tun, sehen wir dem Tag entgegen, an dem wir in Freiheit leben und die Vereinigten Staaten und Iran gute Freunde und enge Partner für die Sache des Friedens sein können.

An die Bürger Syriens: Ihr Land ist die Heimat eines großartigen Volkes mit einer stolzen Tradition im Bildungs- und Handelswesen. Ihre Herrscher haben erlaubt, dass Syrien zum Durchgangsland für Terrorismus wurde. In Ihrer Mitte arbeiten die Hamas und die Hisbollah daran, die Region zu destabilisieren, und Ihre Regierung macht Ihr Land zu einem Werkzeug für Iran. Das verstärkt Ihre Isolierung von der Welt. Ihre Regierung muss einen besseren Weg nach vorne finden, indem sie ihre Unterstützung für den Terror einstellt, in Frieden mit den Nachbarn lebt und einen Weg für ein besseres Leben für Sie und Ihre Familien einschlägt.

An die Menschen in Darfur: Sie leiden unter unaussprechlicher Gewalt. Mein Land hat diese Gräueltaten beim Namen genannt - Völkermord. In den letzten zwei Jahren stellten die Vereinigten Staaten gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft Nahrungsmittelhilfen und Unterstützung für eine Friedenstruppe der Afrikanischen Union zur Verfügung. Dennoch nimmt Ihr Leid kein Ende. Die Welt muss zusätzliche humanitäre Hilfe leisten, und wir müssen die Streitkräfte der Afrikanischen Union stärken, die gute Arbeit geleistet haben, aber nicht stark genug sind, um Sie zu schützen. Der Sicherheitsrat hat eine Resolution unterstützt, die die Streitkräfte der Afrikanischen Union zu einer Blauhelmtruppe umfunktionieren würde, die größer und schlagkräftiger ist. Um sie stärker und effektiver zu machen, sollten die NATO-Mitglieder Logistik und andere Unterstützung anbieten. Das Regime in Khartum unterbindet die Entsendung dieser Truppe. Wenn die Regierung Sudans dieser Friedenstruppe nicht rasch zustimmt, müssen die Vereinten Nationen handeln. Ihr Leben und die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen stehen auf dem Spiel. Heute gebe ich also die Ernennung von Andrew Natsios, dem ehemaligen Leiter des US-Amts für internationale Entwicklung, zum Sondergesandten des Präsidenten bekannt. Er wird die Bestrebungen der Vereinigten Staaten zur Beilegung der andauernden Streitigkeiten und um Ihrem Land Frieden zu bringen, anführen.

Die Welt muss sich auch für den Frieden im Heiligen Land einsetzen. Ich befürworte zwei demokratische Staaten, Israel und Palästina, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben. Ich befürworte einen Palästinenserstaat, der über territoriale Integrität verfügt und friedlich mit dem jüdischen Staat Israel zusammenlebt. Das ist die Vision, die im Friedensplan dargelegt ist – die Unterstützung der Parteien bei der Erreichung dieses Ziels ist eines der großen Ziele meiner Präsidentschaft. Die Palästinenser leiden seit Jahrzehnten unter Korruption, Gewalt und der täglichen Demütigung der Besatzung. Die Israelis haben unter brutalen Terroranschlägen gelitten und leben seit der Gründung ihrer Nation in ständiger Angst vor Angriffen. Viele mutige Frauen und Männer haben sich dem Frieden verpflichtet. Aber Extremisten in der Region schüren Hass und versuchen, diese gemäßigten Stimmen zu übertönen.

Dieser Kampf findet in den Palästinensergebieten statt. Anfang des Jahres haben Palästinenser an freien Wahlen teilgenommen. Die Führer der Hamas kandidierten mit dem Programm, die Korruption beenden und das Leben der Palästinenser verbessern zu wollen, und sie haben damit gewonnen. Die Welt wartet nun ab, ob die Hamas-Regierung ihre Versprechen erfüllt oder eine extremistische Agenda verfolgt. Die Welt hat der Hamas-Führung eine eindeutige Botschaft übermittelt: Dienen Sie den Interessen der Palästinenser. Wenden Sie sich vom Terror ab, erkennen Sie das Existenzrecht Israels an, halten Sie sich an Vereinbarungen und arbeiten Sie für den Frieden.

Präsident Abbas bekennt sich zum Frieden und zum Wunsch seines Volks nach einem eigenen Staat. Ministerpräsident Olmert bekennt sich zum Frieden. Er sagte, er habe die Absicht, sich mit Präsident Abbas zu treffen, um wirkliche Fortschritte bei den noch offenen Fragen zu erzielen. Ich bin der Meinung, dass Frieden geschaffen werden kann und dass ein demokratischer Palästinenserstaat möglich ist. Ich höre von führenden Politikern der Region, die ihre Hilfe anbieten. Ich habe Außenministerin Rice angewiesen, die diplomatischen Bestrebungen, gemäßigte Politiker in der Region zum Engagement zu gewinnen, anzuführen und den Palästinensern bei der Reform ihrer Sicherheitsdienste behilflich zu sein sowie die Vertreter Israels und der Palästinenser bei ihren Bemühungen, gemeinsam ihre Meinungsverschiedenheiten beizulegen, zu unterstützen. Premierminister Blair hat die Bereitschaft seines Landes zur Zusammenarbeit mit den Partnern in Europa signalisiert, um die Regierungsinstitutionen der Palästinenserbehörde zu stärken. Wir begrüßen diese Initiative. Länder wie Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten haben deutlich gezeigt, dass sie bereit sind, die für den Erfolg dieser Bemühungen erforderliche diplomatische und finanzielle Unterstützung zu leisten. Ich bin zuversichtlich, dass wir durch die Unterstützung demokratischer und gemäßigter Kräfte Israelis und Palästinensern helfen können, eine hoffnungsvollere Zukunft aufzubauen und im Heiligen Land den Frieden herzustellen, den wir uns alle wünschen.

Freiheit kann ihrem Wesen gemäß nicht aufgezwungen werden – man muss sich für sie entscheiden. Von Beirut bis Bagdad treffen Menschen diese Entscheidung für die Freiheit. Und die hier versammelten Nationen müssen ebenfalls eine Entscheidung treffen: Unterstützen wir die Gemäßigten und die Reformer, die auf den Wandel im Nahen Osten hinarbeiten, oder überlassen wir die Zukunft den Terroristen und Extremisten? Die Vereinigten Staaten haben ihre Entscheidung getroffen: Wir werden den Gemäßigten und den Reformern zur Seite stehen.

Vor kurzem schrieb mir eine mutige Gruppe arabischer und muslimischer Intellektueller einen Brief. Darin hieß es: "Die Küste der Reform ist die einzige, an der Lichter erscheinen, obwohl die Reise Mut, Geduld und Durchhaltevermögen erfordert." Die Vereinten Nationen wurden geschaffen, um diese Reise zu ermöglichen. Gemeinsam müssen wir die Träume von guten und anständigen Menschen unterstützen, die auf die Verwandlung einer krisengeschüttelten Region hinarbeiten. Indem wir das tun, fördern wird die hehren Ideale, auf denen diese Institution gründet.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Gott schütze Sie.

Übersetzung ins Deutsche durch den Amerika Dienst

Originaltext: President Bush Addresses United Nations General Assembly;
siehe: http://www.whitehouse.gov/news/releases/2006/09/print/20060919-4.html



President Bush Addresses United Nations General Assembly

United Nations, New York, New York
September 19, 2006


THE PRESIDENT: Mr. Secretary General, Madam President, distinguished delegates, and ladies and gentlemen: I want to thank you for the privilege of speaking to this General Assembly.

Last week, America and the world marked the fifth anniversary of the attacks that filled another September morning with death and suffering. On that terrible day, extremists killed nearly 3,000 innocent people, including citizens of dozens of nations represented right here in this chamber. Since then, the enemies of humanity have continued their campaign of murder. Al Qaeda and those inspired by its extremist ideology have attacked more than two dozen nations. And recently a different group of extremists deliberately provoked a terrible conflict in Lebanon. At the start of the 21st century, it is clear that the world is engaged in a great ideological struggle, between extremists who use terror as a weapon to create fear, and moderate people who work for peace.

President George W. Bush addresses the United Nations General Assembly in New York City Tuesday, Sept. 19, 2006. "Five years ago, I stood at this podium and called on the community of nations to defend civilization and build a more hopeful future," said President Bush. "This is still the great challenge of our time; it is the calling of our generation." White House photo by Shealah CraigheadFive years ago, I stood at this podium and called on the community of nations to defend civilization and build a more hopeful future. This is still the great challenge of our time; it is the calling of our generation. This morning, I want to speak about the more hopeful world that is within our reach, a world beyond terror, where ordinary men and women are free to determine their own destiny, where the voices of moderation are empowered, and where the extremists are marginalized by the peaceful majority. This world can be ours if we seek it and if we work together.

The principles of this world beyond terror can be found in the very first sentence of the Universal Declaration of Human Rights. This document declares that the "equal and inalienable rights of all members of the human family is the foundation of freedom and justice and peace in the world." One of the authors of this document was a Lebanese diplomat named Charles Malik, who would go on to become President of this Assembly. Mr. Malik insisted that these principles apply equally to all people, of all regions, of all religions, including the men and women of the Arab world that was his home.

In the nearly six decades since that document was approved, we have seen the forces of freedom and moderation transform entire continents. Sixty years after a terrible war, Europe is now whole, free, and at peace -- and Asia has seen freedom progress and hundreds of millions of people lifted out of desperate poverty. The words of the Universal Declaration are as true today as they were when they were written. As liberty flourishes, nations grow in tolerance and hope and peace. And we're seeing that bright future begin to take root in the broader Middle East.

Some of the changes in the Middle East have been dramatic, and we see the results in this chamber. Five years ago, Afghanistan was ruled by the brutal Taliban regime, and its seat in this body was contested. Now this seat is held by the freely elected government of Afghanistan, which is represented today by President Karzai. Five years ago, Iraq's seat in this body was held by a dictator who killed his citizens, invaded his neighbors, and showed his contempt for the world by defying more than a dozen U.N. Security Council resolutions. Now Iraq's seat is held by a democratic government that embodies the aspirations of the Iraq people, who's represented today by President Talabani. With these changes, more than 50 million people have been given a voice in this chamber for the first time in decades.

President George W. Bush addresses the United Nations General Assembly in New York City Tuesday, Sept. 19, 2006. "Five years ago, Afghanistan was ruled by the brutal Taliban regime, and its seat in this body was contested. Now this seat is held by the freely elected government of Afghanistan, which is represented today by President Karzai, said President Bush." White House photo by Shealah CraigheadSome of the changes in the Middle East are happening gradually, but they are real. Algeria has held its first competitive presidential election, and the military remained neutral. The United Arab Emirates recently announced that half of the seats in its Federal National Council will be chosen by elections. Kuwait held elections in which women were allowed to vote and run for office for the first time. Citizens have voted in municipal elections in Saudi Arabia, in parliamentary elections in Jordan and Bahrain, and in multiparty presidential elections in Yemen and Egypt. These are important steps, and the governments should continue to move forward with other reforms that show they trust their people. Every nation that travels the road to freedom moves at a different pace, and the democracies they build will reflect their own culture and traditions. But the destination is the same: A free society where people live at peace with each other and at peace with the world.

Some have argued that the democratic changes we're seeing in the Middle East are destabilizing the region. This argument rests on a false assumption, that the Middle East was stable to begin with. The reality is that the stability we thought we saw in the Middle East was a mirage. For decades, millions of men and women in the region have been trapped in oppression and hopelessness. And these conditions left a generation disillusioned, and made this region a breeding ground for extremism.

Imagine what it's like to be a young person living in a country that is not moving toward reform. You're 21 years old, and while your peers in other parts of the world are casting their ballots for the first time, you are powerless to change the course of your government. While your peers in other parts of the world have received educations that prepare them for the opportunities of a global economy, you have been fed propaganda and conspiracy theories that blame others for your country's shortcomings. And everywhere you turn, you hear extremists who tell you that you can escape your misery and regain your dignity through violence and terror and martyrdom. For many across the broader Middle East, this is the dismal choice presented every day.

Every civilized nation, including those in the Muslim world, must support those in the region who are offering a more hopeful alternative. We know that when people have a voice in their future, they are less likely to blow themselves up in suicide attacks. We know that when leaders are accountable to their people, they are more likely to seek national greatness in the achievements of their citizens, rather than in terror and conquest. So we must stand with democratic leaders and moderate reformers across the broader Middle East. We must give them voice to the hopes of decent men and women who want for their children the same things we want for ours. We must seek stability through a free and just Middle East where the extremists are marginalized by millions of citizens in control of their own destinies.

Today, I'd like to speak directly to the people across the broader Middle East: My country desires peace. Extremists in your midst spread propaganda claiming that the West is engaged in a war against Islam. This propaganda is false, and its purpose is to confuse you and justify acts of terror. We respect Islam, but we will protect our people from those who pervert Islam to sow death and destruction. Our goal is to help you build a more tolerant and hopeful society that honors people of all faiths and promote the peace.

To the people of Iraq: Nearly 12 million of you braved the car bombers and assassins last December to vote in free elections. The world saw you hold up purple ink-stained fingers, and your courage filled us with admiration. You've stood firm in the face of horrendous acts of terror and sectarian violence -- and we will not abandon you in your struggle to build a free nation. America and our coalition partners will continue to stand with the democratic government you elected. We will continue to help you secure the international assistance and investment you need to create jobs and opportunity, working with the United Nations and through the International Compact with Iraq endorsed here in New York yesterday. We will continue to train those of you who stepped forward to fight the enemies of freedom. We will not yield the future of your country to terrorists and extremists. In return, your leaders must rise to the challenges your country is facing, and make difficult choices to bring security and prosperity. Working together, we will help your democracy succeed, so it can become a beacon of hope for millions in the Muslim world.

To the people of Afghanistan: Together, we overthrew the Taliban regime that brought misery into your lives and harbored terrorists who brought death to the citizens of many nations. Since then, we have watched you choose your leaders in free elections and build a democratic government. You can be proud of these achievements. We respect your courage, and your determination to live in peace and freedom. We will continue to stand with you to defend your democratic gains. Today forces from more than 40 countries, including members of the NATO Alliance, are bravely serving side-by-side with you against the extremists who want to bring down the free government you've established. We'll help you defeat these enemies and build a free Afghanistan that will never again oppress you, or be a safe haven for terrorists.

To the people of Lebanon: Last year, you inspired the world when you came out into the streets to demand your independence from Syrian dominance. You drove Syrian forces from your country and you reestablished democracy. Since then, you have been tested by the fighting that began with Hezbollah's unprovoked attacks on Israel. Many of you have seen your homes and communities caught in crossfire. We see your suffering, and the world is helping you to rebuild your country, and helping you deal with the armed extremists who are undermining your democracy by acting as a state within a state. The United Nations has passed a good resolution that has authorized an international force, led by France and Italy, to help you restore Lebanese sovereignty over Lebanese soil. For many years, Lebanon was a model of democracy and pluralism and openness in the region -- and it will be again.

To the people of Iran: The United States respects you; we respect your country. We admire your rich history, your vibrant culture, and your many contributions to civilization. You deserve an opportunity to determine your own future, an economy that rewards your intelligence and your talents, and a society that allows you to fulfill your tremendous potential. The greatest obstacle to this future is that your rulers have chosen to deny you liberty and to use your nation's resources to fund terrorism, and fuel extremism, and pursue nuclear weapons. The United Nations has passed a clear resolution requiring that the regime in Tehran meet its international obligations. Iran must abandon its nuclear weapons ambitions. Despite what the regime tells you, we have no objection to Iran's pursuit of a truly peaceful nuclear power program. We're working toward a diplomatic solution to this crisis. And as we do, we look to the day when you can live in freedom -- and America and Iran can be good friends and close partners in the cause of peace.

To the people of Syria: Your land is home to a great people with a proud tradition of learning and commerce. Today your rulers have allowed your country to become a crossroad for terrorism. In your midst, Hamas and Hezbollah are working to destabilize the region, and your government is turning your country into a tool of Iran. This is increasing your country's isolation from the world. Your government must choose a better way forward by ending its support for terror, and living in peace with your neighbors, and opening the way to a better life for you and your families.

To the people of Darfur: You have suffered unspeakable violence, and my nation has called these atrocities what they are -- genocide. For the last two years, America joined with the international community to provide emergency food aid and support for an African Union peacekeeping force. Yet your suffering continues. The world must step forward to provide additional humanitarian aid -- and we must strengthen the African Union force that has done good work, but is not strong enough to protect you. The Security Council has approved a resolution that would transform the African Union force into a blue-helmeted force that is larger and more robust. To increase its strength and effectiveness, NATO nations should provide logistics and other support. The regime in Khartoum is stopping the deployment of this force. If the Sudanese government does not approve this peacekeeping force quickly, the United Nations must act. Your lives and the credibility of the United Nations is at stake. So today I'm announcing that I'm naming a Presidential Special Envoy -- former USAID Administrator Andrew Natsios -- to lead America's efforts to resolve the outstanding disputes and help bring peace to your land.

The world must also stand up for peace in the Holy Land. I'm committed to two democratic states -- Israel and Palestine -- living side-by-side in peace and security. I'm committed to a Palestinian state that has territorial integrity and will live peacefully with the Jewish state of Israel. This is the vision set forth in the road map -- and helping the parties reach this goal is one of the great objectives of my presidency. The Palestinian people have suffered from decades of corruption and violence and the daily humiliation of occupation. Israeli citizens have endured brutal acts of terrorism and constant fear of attack since the birth of their nation. Many brave men and women have made the commitment to peace. Yet extremists in the region are stirring up hatred and trying to prevent these moderate voices from prevailing.

This struggle is unfolding in the Palestinian territories. Earlier this year, the Palestinian people voted in a free election. The leaders of Hamas campaigned on a platform of ending corruption and improving the lives of the Palestinian people, and they prevailed. The world is waiting to see whether the Hamas government will follow through on its promises, or pursue an extremist agenda. And the world has sent a clear message to the leaders of Hamas: Serve the interests of the Palestinian people. Abandon terror, recognize Israel's right to exist, honor agreements, and work for peace.

President Abbas is committed to peace, and to his people's aspirations for a state of their own. Prime Minister Olmert is committed to peace, and has said he intends to meet with President Abbas to make real progress on the outstanding issues between them. I believe peace can be achieved, and that a democratic Palestinian state is possible. I hear from leaders in the region who want to help. I've directed Secretary of State Rice to lead a diplomatic effort to engage moderate leaders across the region, to help the Palestinians reform their security services, and support Israeli and Palestinian leaders in their efforts to come together to resolve their differences. Prime Minister Blair has indicated that his country will work with partners in Europe to help strengthen the governing institutions of the Palestinian administration. We welcome his initiative. Countries like Saudi Arabia and Jordan and Egypt have made clear they're willing to contribute the diplomatic and financial assistance necessary to help these efforts succeed. I'm optimistic that by supporting the forces of democracy and moderation, we can help Israelis and Palestinians build a more hopeful future and achieve the peace in a Holy Land we all want.

Freedom, by its nature, cannot be imposed -- it must be chosen. From Beirut to Baghdad, people are making the choice for freedom. And the nations gathered in this chamber must make a choice, as well: Will we support the moderates and reformers who are working for change across the Middle East -- or will we yield the future to the terrorists and extremists? America has made its choice: We will stand with the moderates and reformers.

Recently a courageous group of Arab and Muslim intellectuals wrote me a letter. In it, they said this: "The shore of reform is the only one on which any lights appear, even though the journey demands courage and patience and perseverance." The United Nations was created to make that journey possible. Together we must support the dreams of good and decent people who are working to transform a troubled region -- and by doing so, we will advance the high ideals on which this institution was founded.

Thank you for your time. God bless.


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