AKUF: Ein einzigartiges Archiv über die Kriege seit 1945
Pressemitteilung der AKUF vom 6. Dezember 2001
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei finden Sie unsere Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Kriege-Archives 1945-97 und
aktueller Hintergrundanalysen zum Krieg in Afghanistan. Wir bitten Sie, dies zur Kenntnis zu
nehmen und nach Möglichkeit in Ihren Publikationsorganen einem breiteren Kreise bekannt zu
machen.
Ansprechpersonen: Dr. Ulrike Borchardt, Kirsti Stuvřy und Burkhard Conrad
Tel. +49 40 42838-2087
Fax +49 40 42838-2460
E-Mail akuf@sozialwiss.uni-hamburg.de
http://www.akuf.de
Bei aller Einzigartigkeit des Krieges in Afghanistan zeigt ein Blick auf das weltweite
Kriegsgeschehen, dass er hinsichtlich Ursachen und Verlauf zahlreiche Parallelen zu anderen
Kriegen aufweist. Eine solche globale Sicht ermöglicht nun das umfassende Archiv zum
weltweiten Kriegsgeschehen seit 1945, das die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung
(AKUF) an der Universität Hamburg ab Donnerstag, den 6. Dezember 2001 über ihre
Internetseite ({ HYPERLINK http://www.akuf.de }www.akuf.de) der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellen. Dieses bundesweit einmalige Archiv ergänzt das seit 1998 jährlich
erscheinende AKUF-Jahrbuch aller Kriege und bewaffneten Konflikte ("Das Kriegsgeschehen"),
welches im Volltext ebenfalls im Netz zu finden ist. Über 200 Einzeltexte gehen damit in
kompakten Schilderungen auf alle 217 Kriege ein, die nach Zählung der AKUF nach 1945
geführt wurden. Es finden sich Daten und Analysen u.a. zur genauen Kriegsdauer, zu den
Konfliktparteien, den Opfern, dem Gegenstand und dem Ergebnis eines jeden Krieges. Eine
übersichtliche Gliederung erleichtert die Orientierung. Einführungstexte ordnen das lokale
Kriegsgeschehen in den größeren Rahmen der entsprechenden Weltregion ein.
Trotz der zeitlichen und geographischen Ausdehnung des Beobachtungsgegenstands bleibt
weiterhin Raum für tiefergehende Einzelanalysen, die auf die spezifischen Ursachen und
Dynamiken einzelner Kriege eingehen. Die Analysen werden von der AKUF in ihren
Arbeitspapieren veröffentlicht, die ab dem Jahrgang 2001 nun auch als online-Versionen zur
Verfügung stehen. Die jüngste Publikation beinhaltet Hintergrundanalysen zum Krieg in
Afghanistan. Die darin versammelten Beiträge befassen sich mit Logik der neuen Kriegführung,
mit dem Sozialcharakter der mehrheitlich saudi-arabischen Terroristen vom 11. September und
mit der Genese der Taliban. Die AKUF und die mit ihr verbundene Forschungsstelle Kriege,
Rüstung und Entwicklung befasst sich bereits seit 1998 mit dem Phänomen zerfallender Staaten,
für das Afghanistan ein besonders herausragendes Beispiel abgibt. Diesem Thema sind daher
weitere Arbeitspapiere gewidmet, beispielsweise ein Arbeitspapier zum Staatszerfall in Somalia, das ähnlich wie Afghanistan in einzelne Bestandteile zerfallen ist und zum Aktionsfeld rivalisierender Warlords geworden ist.
Seit Ende der siebziger Jahre beobachtet die AKUF das weltweite Kriegsgeschehen und wurde
dadurch zu einer der wichtigsten Quellen für fachlich fundiertes Wissen im Bereich der
Konfliktforschung im deutschsprachigen Raum. Die nun erfolgte Bereitstellung des Kriege-
Archivs von 1945-97 ist die Frucht einer mehrjährigen Arbeit von Studierenden und
Wissenschaftlern. Der derzeitige Krieg in Afghanistan macht deutlich, daß die Erkenntnisse aus solch kontinuierlicher Arbeit und Forschung gerade in Zeiten der erhöhten Spannung gesucht und verlangt werden. Die AKUF/FKRE stellt der Politik, Forschung und der interessierten Öffentlichkeit mit der Veröffentlichung ihrer Datenbank somit eine äußerst wertvolle Informationsquelle zur Verfügung.
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