Volkstrauertag: Alle Opfer von Kriegen mahnen zum Frieden
Pressemitteilung des Friedensbeauftragten des Rates der EKD (der Evangelischen Kirche in Deutschland)
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland, Renke Brahms, hat aus Anlass des Volkstrauertages vor einem
zunehmenden militärischen Denken in der Gesellschaft gewarnt und
stattdessen dazu aufgerufen, zivile Konfliktlösungen nicht aus dem Blick zu verlieren. „Es darf nicht sein, dass angesichts der zunehmenden Zahl von Konflikten in der Welt immer nur der Ruf nach dem Militär erschallt. Zivil geht vor Militär“, betonte Brahms, der auch der Leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist.
Dabei kritisierte der EKD-Friedensbeauftragte erneut die Vielzahl der
Rüstungsexporte aus Deutschland. „Es ist ein Skandal, dass Deutschland
derzeit drittgrößter Waffenexporteur der Welt ist. Angesichts unserer
Geschichte mit zwei Weltkriegen ist hier ein Umdenken angesagt“, machte
Renke Brahms deutlich. Besonders der Export von Kleinwaffen ist dem
Theologen ein Dorn im Auge. „Diese Waffen werden oft nicht beachtet, aber gerade Handfeuerwaffen spielen in Bürgerkriegen eine wichtige Rolle.“ Der EKD-Friedensbeauftragte unterstütze daher die Bestrebungen in der Bundesregierung, Waffenexporte restriktiver zu handhaben.
Renke Brahms forderte die Bundesregierung aber auch zu einer aktiveren
Friedenspolitik auf. Dazu gehöre es, die Instrumente einer zivilen
Konfliktbearbeitung deutlich auszubauen. „Es gibt viele solcher Instrumente wie den Aktionsplan zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung oder das Zentrum für internationale
Friedenseinsätze, sie sind aber kaum politisch verankert und finanziell im Gegensatz zur Bundeswehr unzureichend ausgestattet“, klagt der EKDFriedensbeauftragte. Hier könne Deutschland international ein deutliches Signal setzen und mehr Verantwortung übernehmen.
Mit Blick auf den Volkstrauertag mahnte der EKD-Friedensbeauftragte, an
diesem Tag nicht nur der gefallenen Soldaten zu gedenken, sondern auch
die vielen zivilen Opfer von Gewalt und Krieg nicht aus dem Blick zu
verlieren. „In Kriegen und kriegerischen Konflikten sterben nicht nur
Soldaten, sondern viele unschuldige Menschen, darunter auch viele Kinder. Dies sollte beim Gedenken am Volkstrauertag nicht in Vergessenheit geraten. Alle Opfer von Kriegen mahnen nachdrücklich zum Frieden.“
Bonn, 13. November 2014/dj
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