Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Broschüre der EAK: "Gewalt überwinden!"

Die Kirchen, die OSZE und die zivile Konfliktbearbeitung

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK), Bremen, stellte im April eine neue Broschüre vor, die für Bildungs- und Weiterbildungszwecke sehr gut geeignet erscheint.

"Gewalt überwinden! Die Kirchen, die OSZE und die zivile Konfliktbearbeitung
- Bestandsaufnahme und Perspektiven -

Die 52-seitige Broschüre enthält Vorträge von Pfarrer Rüdiger Noll, Konferenz Europäischer Kirchen (Genf) und von Dr. Heinz Loquai, Leiter der deutschen OSZE-Militärberatergruppe in Wien 1995-1999. Die Vorträge werden ergänzt um Auszüge aus OSZE-Dokumenten zur friedlichen Streitbeilegung von Helsinki (1975) bis Istanbul (1999). Herausgeber ist die EAK, Bremen.
Der Einzelverkaufspreis beträgt 2,50 Euro/Stück.
Bestellanschrift: EAK, Carl-Schurz-Straße 17, 28209 Bremen;
Bestellungen über e-mail: EAK-BRD

Aus dem Vorwort des EAK-Bundesvorsitzenden Dr. Christoph Demke, Bischof i.R. :

"Diese Dokumentation erinnert nicht nur an einen interessanten Studientag, sondern sie ist auch gedacht als eine Art ‚Arbeitsheft' zum Nachschlagen. Dementsprechend sind die Referate, die auf der Studientagung gehalten wurden, um Dokumente und Übersichten ergänzt worden, die sehr erinnernswert sind. Denn die feierlichen staatlichen OSZE-Gipfelerklärungen der 90er-Jahre enthalten Vereinbarungen über Absichten und Methoden friedlicher Streitbeilegung, die seit Ende der 90er-Jahre augenscheinlich rasch in Vergessenheit geraten bzw. zumindest nicht ausgeschöpft worden sind.

In den letzten Jahren wird bei jedem Militäreinsatz der Bundeswehr oder der NATO insgesamt von den Regierenden beteuert: das ist ultima ratio; es gab keinen anderen Weg mehr; es war notwendig, um Schlimmeres an Gewalt zu verhindern, usf.. Diese Selbstrechtfertigungen, die geradezu auf mitleidiges Verständnis der Regierten für Politiker und Militärs schielen, werden zur puren Heuchelei, wenn nicht in ruhigeren Zeiten die Instrumente entwickelt, gepflegt und gestärkt werden, mit denen gewaltsamen Konflikten vorgebeugt oder ihre Bearbeitung mit zivilen Mitteln betrieben werden kann. Ein wichtiges Instrument - mit einer bemerkenswerten Zahl von Registern - ist die OSZE. Sie ist ein besonders zu achtendes Instrument, weil sie in der Zeit der Spaltung Europas entstanden ist und aus der Erkenntnis heraus, daß Sicherheit nur gemeinsam und nicht gegeneinander nachhaltig gesichert werden kann - eine Einsicht, die angesichts der auf technologische Überlegenheit bauenden gegenwärtigen Sicherheitsdoktrin der Weltmacht Nr.1 generell wieder in Vergessenheit zu geraten scheint.

In Zeiten zugespitzter Krisen wird die OSZE als unwirksam bespöttelt, stärker noch als die Vereinten Nationen. Aber die Zeiten zwischen den Zuspitzungen werden nicht genutzt, daran etwas zu ändern. In der Öffentlichkeit wird ihre Existenz kaum zur Kenntnis genommen. Welche Register hat das Instrument OSZE? Wo sollten Kirchen ihre Kooperation anbieten?"


Zur Seite "Kirche und Frieden"

Zurück zur Homepage