Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"...fordert die IG Metall Waiblingen die gesamte IG Metall auf, alles daran zu setzen, diesen Krieg zu verhindern"

Erklärung des Ortsvorstandes der IG Metall Waiblingen zu einer möglichen Militärintervention der USA im Irak

Im Folgenden dokumentieren wir einen Beschluss, den der Orstvorstand der IG Metall Verwaltungsstelle Waiblingen (Baden-Württemberg) am 16. Dezember 2002 gefasst hat.


Erklärung des Ortsvorstandes der IG Metall Waiblingen zu einer möglichen Militärintervention der USA im Irak

Immer mehr Anzeichen und Bewertungen von führenden Banken sprechen dafür, dass unter der Führung der USA eine gewaltige Kriegsmaschinerie in Gang gesetzt wird und ein Angriff auf den Irak vorbereitet wird.

Die IG Metall Waiblingen lehnt Kriege grundsätzlich ab, egal mit welchem Ziel sie auch immer geführt werden sollen. Unsere gewerkschaftliche Überzeugung ist, dass Frieden nur ohne den Einsatz von Waffengewalt zu erreichen ist. Militärische Aktionen haben als Antwort auf die grausamen Terroranschläge vom 11. September 2001 zudem nicht zu den Zielen geführt, zu denen sie führen sollten: der Bekämpfung des sog. Internationalen Terrorismus. Das Gegenteil ist eingetroffen.

Daneben drängt sich bei den Vorbereitungen für einen Angriff auf den Irak der Eindruck auf, dass der Hauptgrund für einen Angriff bei den westlichen Indus-trienationen in geopolitischen Zielen zur Sicherstellung ihrer in Zukunft dringend benötigten industriellen Ressourcen liegt. Ein Beleg dafür ist eine Veranstaltung in den USA vor Industriellen aus der ganzen Welt, in der "attraktive Investitionsmöglichkeiten nach einem Regierungswechsel im Irak" vorgestellt wurden. Hauptredner auf der Veranstaltung war US-Verteidigungsminister Rumsfeld.

Deshalb fordert die IG Metall Waiblingen die gesamte IG Metall, den DGB und seine Einzelgewerkschaften auf, sich aktiv an den Protestaktionen der Friedensbewegung gegen eine drohende Intervention der USA im Irak zu beteiligen und alles daran zu setzen, diesen Krieg zu verhindern, denn
  • er kann die Gefahr einer Kettenreaktion im gesamten Nahen Osten in Gang setzen und ihn zur Explosion bringen,
  • die gigantischen Rüstungsausgaben verhindern weitere Investitionen in einen globalen sozialen Ausgleich,
  • die Terrorspirale wird sich weiter drehen,
  • der Tod Tausender ist einkalkuliert.
Zur Klarstellung: Die IG Metall Waiblingen wendet sich gegen das autoritäre, totalitäre Regime Saddam Husseins. Wir verurteilen die Verfolgung, Folterung und Tötung von Menschen, die in Opposition zur Regierung stehen, die Verfolgung, Vertreibung und Tötung der kurdischen Bevölkerung im Irak sowie die Produktion von Massenvernichtungswaffen jeglicher Art und die Bedrohung Israels.

Trotz der nicht zu akzeptierenden Politik des Regimes von Saddam Hussein müssen wir jetzt alles daran setzen, die anhaltende Gewaltspirale zu durchbrechen. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, sich konsequent für eine Verhinderung dieses Krieges einzusetzen. Wer einen Krieg politisch für falsch und militärisch für gefährlich hält, darf ihn nicht einmal indirekt unterstützen. Das heißt auch:
  • Keine Überflugrechte für US-Militärmaschinen im Kriegseinsatz,
  • keine Nutzungsrechte der US-Stützpunkte in Deutschland und
  • keine indirekte Unterstützung etwa dadurch, dass man US-und britische Truppen entlastet, indem man die deutschen Truppenkontingente in Afghanistan oder auf dem Balkan erhöht.
Wir bleiben dabei: Kein Krieg - Kein Blut für Öl!


Zur "Gewerkschafts"-Seite

Zur Seite "Stimmen gegen den Krieg"

Zurück zur Homepage