Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Auslandseinsätze der Bundeswehr mit Todesfolge

Eine Bilanz mit 51 getöteten Soldaten: Ursache meist Unfälle

Seit Beginn der Bundeswehr-Einsätze im Ausland sind 51 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Dies errechnete die Nachrichtenagentur AP am 9. Juni 2003. In den meisten Fällen handelte es sich um Verkehrs- und andere Unfälle. Lediglich ein Bundeswehrsoldat wurde bei Kampfhandlungen getötet. Der in der afghanischen Hauptstadt Kabul (siehe unsere Kriegschronik vom 7. Juni 2003, der vier Soldaten das Leben kostete, war der bisher schwerste gegen die Bundeswehr im Auslandseinsatz.

Im Folgenden dokumentieren wir die Chronik der Auslandseinsätze der Bundeswehr mit Todesfolge:


14. Oktober 1993:
Ein 26-jähriger Sanitätsfeldwebel wird auf einer Straße der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh erschossen.

21. Dezember 1995:
An Bord der Fregatte «Karlsruhe» in der Adria wird ein 25-jähriger Maat von einem umschlagenden Beiboot so schwer verletzt, dass er wenig später stirbt. Die Fregatte beteiligte sich an der Überwachung der jugoslawischen Küste.

23. Mai 1997:
Bei den Vorbereitungen für eine Patrouillenfahrt kommen zwei Bundeswehrsoldaten in Bosnien im Feldlager Rajlovac bei Sarajevo ums Leben. Aus einer Maschinenkanone auf einem Spähpanzer lösten sich Schüsse, als die Soldaten wie vorgeschrieben Waffen und Gerät vor Fahrtantritt überprüften.

9. September 1997:
Ein 27-jähriger Soldat kommt südlich von Sarajevo in Bosnien bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

6. Juli 1998:
Vier deutsche Soldaten der Bosnien-Friedenstruppe SFOR kommen in einem «Fuchs»-Panzer zehn Kilometer südlich von Sarajevo von der Straße ab und überschlagen sich. Dabei kommt ein Hauptmann ums Leben. Seine drei Kameraden werden verletzt.

30. Mai 1999:
Ein «Fuchs»-Transportpanzer stürzt auf dem Weg vom albanischen Hafen Durres in den Ort Metari von einer Brücke. Ein Soldat wird getötet, einer schwer und einer leicht verletzt.

30. Oktober 1999:
Ein 31-jähriger Oberfeldwebel der KFOR-Friedenstruppe kommt mit seinem Fahrzeug in der Nähe von Prizren von der Straße ab. Er erliegt seinen Verletzungen.

21. April 2000:
Ein im Kosovo eingesetzter 25-jähriger Bundeswehrsoldat tötet sich im Feldlager von Prizren durch einen Schuss aus seiner Dienstwaffe.

6. Mai 2000:
Ein 37-jähriger Oberfeldwebel der Bundeswehr wird bei einem Verkehrsunfall in dem mazedonischen Ort Dabile bei Strumica getötet.

8. Oktober 2001:
Beim Abschuss eines Hubschraubers der Vereinten Nationen in der georgischen Region Abchasien werden neun Menschen getötet, darunter auch ein als Beobachter eingesetzter deutscher Oberstabsarzt.

15. Dezember 2001:
Bei einem Unfall mit einer Schusswaffe kommt ein 21-jähriger KFOR-Soldat im Kosovo im Feldlager von Prizren ums Leben.

6. März 2002:
Drei dänische und zwei deutsche Soldaten der ISAF-Schutztruppe kommen in Kabul ums Leben, als zwei Flugabwehrraketen russischer Herkunft vorzeitig detonieren.

21. Dezember 2002:
Alle sieben Bundeswehrsoldaten an Bord eines Hubschraubers CH-53 kommen ums Leben, als die Maschine in Kabul abstürzt.

29. Mai 2003:
Ein Bundeswehrsoldat stirbt in Kabul, als sein Fahrzeug auf eine Mine fährt. Ein weiterer erleidet schwere Verletzungen.

7. Juni 2003:
Bei dem bisher schwersten Terroranschlag gegen die Bundeswehr im Ausland sterben in Kabul vier Soldaten. 29 weitere werden teils schwer verletzt. Ein Selbstmordattentäter sprengt sich mit seinem Fahrzeug in die Luft, als ein mit 33 Soldaten besetzter Bus auftaucht.

Quelle: AP, 9. Juni 2003


Zurück zur Bundeswehr-Seite

Zurück zur Homepage