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"Wir sind wieder wer!"
Die Bundeswehr im Ausland - Eine Übersicht
Am Heiligabend 2001 verbreiteten manche Zeitungen eine Zusammenstellung von dpa über deutsche Auslandseinsätze. Es ist erstaunlich, wie viel es davon schon gegeben hat. Und künftig soll das alles ganz "normal" sein.
Bereits seit den 70er Jahren beteiligt sich die Bundeswehr an Einsätzen der Vereinten Nationen (UN) und auch der NATO. Sie hatte damals allerdings noch einen anderen Charakter und waren weitgehend unumstritten. Seit den 90er Jahren nahmen die Einsätze zu - und die politischen Auseinandersetzungen darüber ebenso. Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Entscheidung 1994 solche Einsätze für grundgesetzkonform gehalten. Im Jahr 2001 stimmte der Bundestag sechsmal über Auslandseinsätze deutscher Soldaten - hauptsächlich im ehemaligen Jugoslawien - ab. Zu den Auslandseinsätzen seit den 70ern zählen:-
1973/74 im Nahen Osten: Flugzeugtransporte von medizinischem Gerät nach
Ägypten, Syrien und Israel. Auftraggeber: Die UN-Friedenstruppe Unef.
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1978 im Nahen Osten: Transall-Transporte von Fahrzeugen und Ausrüstungen für
die UN-Streitmacht in Libanon (Unifil). Nepalesische Soldaten werden in den
Gebrauch der Geräte eingewiesen.
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1988/89 in Namibia: Transporte im Auftrag der UN-Mission Untag, die den
Unabhängigkeitsprozess und die ersten freien Wahlen in dem afrikanischen Land
überwacht.
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1989 in Sudan: Flüge zur Linderung einer Hungersnot. Auftraggeber ist die
"Lifeline Sudan" der UN.
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1991 im Persischen Golf: Minensuche mit sieben Schiffen auf Bitten der UN und
der USA. Die Schiffe werden allerdings nicht einem UN-Kommando unterstellt.
Danach Unterstützung der UN-Mission Unscom bei der Suche nach
Massenvernichtungswaffen in Irak.
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1991/93 in Kambodscha: Krankenversorgung im Rahmen der
UN-Übergangsbehörde Untac und deren Nachfolgeorganisation Unamic. Die Ärzte
und Pfleger des Bundeswehrlazaretts in Phnom Penh behandeln nach Angaben der Bundesregierung 44.000
Menschen.
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Seit 1992 im früheren Jugoslawien:
Zunächst Beteiligung an einer Luftbrücke
nach Sarajevo,
AWACS-Überwachung der UN-Blockade gegen Serbien und Montenegro in
der Adria,
von 1995 an Beteiligung an den Friedenstruppen Ifor und Sfor in Bosnien.
1999 Abordnung eines Kontingents für die unter Nato-Kommando stehende
Friedenstruppe Kfor in Kosovo.
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Auch an der reinen Nato-Mission "Amber Fox" in Mazedonien nehmen deutsche
Soldaten teil. Seit Ende September ist es ihre Aufgabe, etwa 280 internationale
Beobachter des Friedensprozesses zu schützen. Die Mission steht unter
deutschem Kommando und war am 27. September vom Bundestag gebilligt
worden.
Vorgänger von "Amber Fox" war die Mission "Essential Harvest"
(Wesentliche Ernte) zur Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen in
Mazedonien.
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Insgesamt ist die Bundeswehr im früheren Jugoslawien mit mehr als 7.500 Mann
engagiert: In Bosnien stellt Deutschland ein Kontingent von 1.760 Mann in der
Nato-geführten Sfor, 5.130 Deutsche sind in Kosovo und dort für den Süden
zuständig , weitere 660 Mann sind in Mazedonien als Mitglieder der "Task Force
Fox".
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1992/94 in Somalia: Entsendung von 1.700 Mann in das von Bürgerkrieg und
Hungersnot gezeichnete ostafrikanische Land. Federführend ist die Mission
Unosom. Ergebnis gleich Null.
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Seit 1994 in Georgien: Unterstützung der Mission Unomig mit Sanitätspersonal
und Beobachtern. Unomig überwacht den Waffenstillstand in der Unruheprovinz
Abchasien.
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1999/2000 in Osttimor und Australien: Transport und Behandlung von Kranken
auf dem nach Unabhängigkeit von Indonesien strebenden Osttimor. Die deutschen
Soldaten sind Teil der Friedenstruppe Interfet, die unter australischer Führung, aber
im Auftrag der UN handelt.
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2001/2002: Beteiligung an der "Anti-Terror-Mission"
der USA gegen Afghanistan unter dem Namen "Enduring Freedom" ("Dauerhafte
Freiheit"). Bis zu 3.900 Soldaten sollen zum Einsatz kommen. Beschlossen im Bundestag am 16. November 2001.
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2001/2002 in Afghanistan: Beteiligung von bis zu 1.200 Bundeswehr-Soldaten an
der multinationalen Schutztruppe (Isaf) mit UN-Mandat in "Kabul und Umgebung". Bundestagsbeschluss: 22. Dezember 2001.
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