ERKLÄRUNG ZUR NUKLEAREN ABRÜSTUNG, ZUR NATO-POLITIK UND DER HALTUNG DER KIRCHEN
Ein denkwürdiger Beschluss des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen
Am 26./27. Januar 2001 tagte der Ökumenische Rat der Kirchen in Berlin und verabschiedete eine Erklärung zur Nuklearpolitik der NATO, die wir im Folgenden dokumentieren.
Ökumenischer Rat der Kirchen, ZENTRALAUSSCHUSS
Potsdam, Deutschland
29. Januar - 6. Februar 2001, Dokument Nr. PI 5
ERKLÄRUNG ZUR NUKLEAREN ABRÜSTUNG, ZUR NATO-POLITIK UND DER HALTUNG DER
KIRCHEN
(angenommen)
Die globale Bedrohung, die durch die Existenz von Atomwaffen entstanden ist,
hat mit dem Ende des Kalten Krieges nicht aufgehört. Die
Überprüfungskonferenz zum Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen
(NVV), die im Mai 2000 stattgefunden hat, endete mit der "eindeutigen
Zusicherung der Nuklearmächte, die völlständige Abschaffung ihrer
Atomwaffenarsenale zu erreichen." Allerdings verlaufen viele andere
Entwicklungen der letzten Jahre - die Ablehnung des Vertrags über einen
umfassenden Teststopp durch den US-Senat, die zunehmende Nuklearfähigkeit
südasiatischer Staaten, die Beibehaltung der in den Zeiten des Kalten
Krieges praktizierten Atompolitik durch die USA und Russland - in die
entgegengesetzte Richtung: zur unabsehbaren Fortführung und sogar zur
Ausbreitung des Nuklearpotenzials. Die bedrohlichen Aussichten auf den Bau
eines Raketenabwehrsschilds werden die atomare Rüstungskontrolle und die
Abrüstungsbemühungen weiter gefährden. Die gegenwärtige Chance zu
entscheidenden Fortschritten bei der Abschaffung von Atomwaffen zu gelangen,
läuft Gefahr, vertan zu werden. Im letzten Jahrzehnt des zwanzigsten
Jahrhunderts standen die Atomwaffen relativ weit unten auf der
Prioritätenliste der Kirchen in der Abrüstungsfrage. Dies ist zum Teil
darauf zurückzuführen, dass nach 1987 signifikante neue Abkommen zur
atomaren Abrüstung geschlossen wurden, mehr noch aber auf drängende neue
Herausforderungen, die seit 1991 durch nicht-atomare Konflikte entstanden
sind. Da wir heute wieder an einem kritischen Punkt angelangt sind, ist es
wichtig, der Stimme der Kirchen in dieser Frage Gehör zu verschaffen.
Die Agenda für nukleare Abrüstung
In der Abrüstungsfrage gehört es, zu den positivsten Entwicklungen der
letzten Jahre, dass die Debatte, ob die Abschaffung von Atomwaffen
wünschenwert und machbar ist, wieder größere Aufmerksamkeit gewonnen hat.
Die Diskussion über die Zukunft der Atomwaffen ist keinesfalls beendet, und
die Nuklearmächte sind noch weit davon entfernt, sich zu konkreten Schritten
zur Abschaffung dieser Waffen zu verpflichten. Aber es gibt gegenwärtig
einen breiten Konsens im Hinblick auf die allgemeinen Themen, die auf der
globalen Agenda für nukleare Abrüstung stehen sollten.
Das Schlussdokument der jüngsten NVV-Überprüfungskonferenz, das im
Konsensverfahren angenommen wurde, enthält ein umfangreiches Paket von
Prinzipien und Maßnahmen im Blick auf die zukünftige atomare
Abrüstungspolitik. Dazu gehört u.a. "die eindeutige Zusage der
Nuklearmächte, die vollständige Abschaffung ihrer Atomwaffenarsenale zu
erreichen" (jedoch ohne Angabe eines Zeitpunkts, bis zu dem dies erreicht
sein könnte) sowie die Befürwortung einer Reihe von Zwischenschritten, wie
"konkret vereinbarte Maßnahmen zur weiteren Verminderung der
Einsatzbereitschaft von Nuklearwaffensystemen" (allgemein bekannt als
"de-alerting") und "die Herabstufung der Rolle von Atomwaffen in der
Sicherheitspolitik zur Minimisierung des Risikos, dass diese Waffen jemals
eingesetzt werden, und zur Unterstützung des Prozesses ihrer vollständigen
Abschaffung."
Die Resolution zur "Neuen Agenda", die auf der letzten Tagung der
UN-Generalversammlung (2000) von einer überwältigenden Mehrheit angenommen
wurde, baut direkt auf dem NVV-Schlussdokument auf. Zu den Ländern, die für
die Resolution stimmten, gehörten China, die Vereinigten Staaten, das
Vereinigte Königreich und alle NATO-Mitglieder mit Ausnahme Frankreichs, das
sich der Stimme enthielt. Nur drei Länder - Israel, Indien und Pakistan, die
drei Nuklearmächte also, die nicht zu den Unterzeichnerstaaten des NVV
gehören -, stimmten gegen die Resolution. Eine Handvoll anderer Staaten
enthielt sich der Stimme.
Diese Beschlüsse machen deutlich, dass es gegenwärtig einen Beinah-Konsens
zur allgemeinen Ausrichtung der globalen Agenda für nukleare Abrüstung gibt.
Es bleibt jedoch noch abzuwarten, wie schnell und umfassend diese Agenda zu
konkreten Maßnahmen führen wird.
Nuklearpolitik der NATO
Die Beschlüsse, die die NATO-Mitgliedstaaten individuell oder kollektiv zu
zentralen Fragen der Nuklearpolitik fassen werden, werden von entscheidender
Bedeutung für Erfolg oder Misserfolg der atomaren Abrüstungsagenda sein.
In ihrem neuen Strategischen Konzept von 1999 bekräftigte die NATO formell
ihre Position, dass Atomwaffen "die höchste Garantie für die Sicherheit der
Alliierten" darstellen und dass die NATO "in vorhersehbarer Zukunft" nicht
auf sie verzichten wird. Die Allianz kam jedoch auch überein, eine interne
Überprüfung ihrer Nuklearpolitik vorzunehmen, einschließlich von "Optionen
für vertrauensbildende und Sicherheit schaffende Maßnahmen, Überwachung,
Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle sowie Abrüstung".
Die Ergebnisse dieser Überprüfung wurden dem Nordatlantikrat im Dezember
2000 vorgelegt. Der Bericht hielt den Status quo in der Nuklearpolitik
aufrecht, wiederholte, dass die NATO Atomwaffen als "wesentlich" für die
Sicherheit der Alliierten ansieht, und bekräftigte die Notwendigkeit ihrer
Beibehaltung "für die vorhersehbare Zukunft". Im Bericht heißt es auch:"Es
gibt eindeutige Gründe, die für die Aufrechterhaltung der Präsenz
substrategischer Atomwaffen in Europa, wenn auch in stark begrenztem Rahmen,
sprechen." Signifikanterweise hält der Bericht jedoch fest, dass "die
Staaten der Allianz sich gemäß Art.VI des NVV weiter verpflichten,
Verhandlungen über wirksame Maßnahmen zur frühzeitigen Beendigung des
nuklearen Wettrüstens und zur atomaren Abrüstung und über einen Vertrag über
allgemeine und umfassende Abrüstung unter strenger und wirksamer
internationaler Aufsicht in gutem Glauben fortzuführen." Er enthält auch die
Zusage, dass die NATO die Durchführung der dreizehn Einzelmaßnahmen, die
während der NVV-Überprüfungskonferenz im Jahr 2000 geplant und in der
Resolution über die "Neue Agenda" bekräftigt wurden, unterstützt. All dies
sind positive Schritte.
Leider enthält der Bericht jedoch keine Angaben dazu, wie die NATO diese
Verpflichtungen umzusetzen gedenkt oder wie der Beschluss zur Fortführung
der bisherigen Nuklearpolitik mit diesen Schritten vereinbar sein soll. Es
gibt keine eigene Klausel für die Fortführung des Überprüfungsprozesses,
obwohl es für die Zukunft der atomaren Abrüstung und der
Nichtverbreitungsbemühungen von entscheidender Bedeutung ist, dass die
Nuklearpolitik der NATO dahingehend geändert wird, dass sie mit der globalen
Agenda für nukleare Abrüstung vereinbar ist.
Der Bericht enthält keine Stellungnahme zum Nationalen Raketenabwehrprogramm
(NMD) der USA, obwohl andere NATO-Mitglieder nachdrücklich dagegen
protestiert haben und über die daraus entstehenden Folgen diskutieren.
Präsident Clintons Beschluss vom September 2000, den Bau des
Raketenabwehrschilds aufzuschieben, ist von der neuen US-Regierung
rückgängig gemacht worden. Die angekündigte Verwirklichung der
Raketenabwehrpläne könnte dem gegenwärtigen Stand der Rüstungskontrolle, den
Abrüstungsbemühungen und der vertraglich abgegesicherten Nichtverbreitung
einen schweren Schlag versetzen.
Bisher haben die Diskussionen der NATO über ihre nukleare Sicherheitspolitik
primär hinter verschlossenen Türen stattgefunden. Der jüngste Bericht räumt
ein, dass größere Offenheit und Transparenz notwendig sind und verspricht,
dass "die Allianz in Zukunft ihre Kontakte mit interessierten
Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen und der allgemeinen
Öffentlichkeit weiter ausbauen und aktiv zur Diskussion über Atomwaffen,
atomare Rüstungskontrolle und Abrüstungsfragen beitragen wird."
Die Stimme der Kirchen
Seit langem schon setzen sich die Kirchen mit der Atomwaffenproblematik
auseinander, und in den letzten Jahren haben die europäischen und
nordamerikanischen Kirchen gemeinsam an Fragen der Nuklearpolitik der NATO
gearbeitet. Im April 1999 schickten der Kanadische Rat der Kirchen, die
Konferenz Europäischer Kirchen und der Nationalrat der Kirchen Christi in
den USA ein gemeinsames Schreiben an alle NATO-Mitgliedstaaten, in dem sie
erklärten:"Im Gegensatz zu den Thesen des gegenwärtigen strategischen
Konzepts der NATO stellen Atomwaffen keine Sicherheitsgarantie dar und
können dies auch niemals tun. Sie schaffen nur Unsicherheit und Gefahren, da
sie die Vernichtung des Lebens selbst und die Zerstörung des gobalen
Ökosystems, von dem alles Leben abhängt, in Aussicht stellen."
Die Räte riefen die Regierungen aller NATO-Mitglieder auf, sicherzustellen,
dass die NATO-Politik
-
die Unterstützung der NATO für eine rasche globale Beseitigung von
Atomwaffen bestätigt und die Allianz verpflichtet, Programme zu
beschliessen, die sie diesem Ziel näher bringen;
-
die NATO selbst verpflichtet, die Einsatzbereitschaft nuklearer Waffen im
Besitz von NATO-Staaten zu reduzieren und effektive Vorkehrungen für eine
rasche Senkung der Einsatzbereitschaft (de-alerting) aller Atomwaffen im
Besitz aller Staaten zu treffen; und
-
beinhaltet, dass die NATO-Mitglieder unter allen Umständen auf den
Ersteinsatz von Nuklearwaffen verzichten und dass sich die NATO selbst
verpflichtet, sich für entsprechende Verpflichtungen durch andere
Atomwaffenstaaten einzusetzen; Als Teil derselben Initiative sandte der
Ökumenische Rat der Kirchen ein ähnliches Schreiben an die Regierungen aller
Nuklearmächte, die nicht Mitglieder der NATO sind.
Konsultation in Brüssel
Vor kurzem war der ÖRK Mitveranstalter einer internationalen Konsultation
von Kirchenvertretern und -vertreterinnen, die sich mit der Ausarbeitung
einer wirksamen Reaktion der Kirchen auf die Revision der Nuklearpolitik
durch die NATO befassten. Für politische Fragen zuständige amerikanische,
kanadische und europäische kirchliche Mitarbeiter/innen, Einzelpersonen aus
einschlägigen denominationellen und ökumenischen Ausschüssen und
Institutionen sowie Vertreter/innen des Kanadischen Rates der Kirchen, der
Konferenz Europäischer Kirchen, des Nationalrates der Kirchen Christi in den
USA sowie des ÖRK nahmen an dieser Tagung teil, die vom 5.-6. Oktober 2000
in Brüssel stattfand. Sie wurden beraten von Experten für Sicherheitsfragen
und Rüstungskontrolle und konnten zu einer ihrer Sitzungen einen höheren
NATO-Beamten einladen.
Die Konsultation beschloss:-
der ökumenischen Gemeinschaft zu empfehlen, sich direkt am laufenden
NATO-Überprüfungsprozess zu beteiligen und den NATO-Mitgliedsstaaten wie
auch der NATO selbst nahe zu legen, sich an die Verpflichtungen zu halten,
die sie im Nichtverbreitungsvertrag eingegangen sind; und
-
die Kirchen von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihr Friedenzeugnis mit
neuer Energie abzulegen und ihm Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt
Aufklärungsinitiativen zu der fortbestehenden Bedrohung durch Atomwaffen zu
ergreifen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit dafür zu schärfen und
Lobbyarbeit zu leisten.
Ökumenisches Handeln
Die wiederbelebten Debatten über die Zukunft von Atomkraftwerken und über
die Auswirkungen des Einsatzes von Waffen mit abgereichertem Uran auf die
Gesundheit von Zivilbevölkerung und militärischem Personal haben die
Öffentlichkeit aufgeschreckt und werfen neue und ernsthafte Fragen auf. In
dieser Situation müssen die Kirchen gemeinsame Anstrengungen unternehmen und
sie könnten erheblich dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für die
wichtigen Entscheidungsfragen im nuklearen Bereich, vor die sich die
NATO-Länder gestellt sehen, zu schärfen, grössere Transparenz im
NATO-Entscheidungsbereich anzumahnen und die öffentlichen Forderungen nach
echten Fortschritten im Bereich der Beseitigung nuklearer Waffen zu
verstärken.
Eine Möglichkeit für die ökumenische Gemeinschaft, sich unmittelbar am
NATO-Überprüfungsprozess zu beteiligen, wäre die Entsendung einer Delegation
von kirchlichen Verantwortlicher aus einer repräsentativen Zahl von
ÖRK-Mitgliedskirchen zu Gesprächen mit Ministern und Regierungsbeamten in
wichtigen NATO-Ländern, die über keine Atomwaffen verfügen. Damit sollen die
besuchten Länder ermutigt werden, sich dafür einzusetzen, dass die
Nuklearpolitik der NATO mit den Verpflichtungen zur nuklearen Abrüstung
übereinstimmt, die im Rahmen des Nichtverbreitungsvertrages eingegangen
wurden und im Schlussdokument der NVV-Überprüfungskonferenz 2000 sowie in
der jüngsten Resolution der UN-Generalversammlung zur "Neuen Agenda"
bekräftigt und weiter ausgearbeitet worden sind. Diese Gespräche könnten
auch dazu dienen, für größere Transparenz und öffentlichen Zugang zu den
Entscheidungsprozessen der NATO in Nuklearfragen zu plädieren. Zusätzlich
könnten diese Besuche mithelfen, das öffentliche Bewusstsein in der
ökumenischen Gemeinschaft und darüber hinaus für die weiter bestehende
Bedeutung der atomaren Abrüstung zu schärfen.
Erklärung zur nuklearen Abrüstung
Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen, auf seiner Tagung
vom 26.-27. Januar 2001 in Berlin,
wiederholt erneut seine ernste und seit langem bestehende Sorge über das
fortdauernde Risiko, das das Vorhandensein nuklearer Waffen für die
Schöpfung darstellt;
begrüßt den Erfolg der Sechsten Überprüfungskonferenz zum
Nichtverbreitungsvertrag, die im Mai 2000 stattgefunden hat;
begrüßt das Schlussdokument der Überprüfungskonferenz, in dem eine neue
globale Agenda für nukleare Abrüstung aufgestellt wird;
bringt seine Befriedigung angesichts der überwältigenden Unterstützung der
Resolution zur "Neuen Agenda" zum Ausdruck, die von der
UN-Generalversammlung auf ihrer 55. Tagung (Millenniumsversammlung 2000)
angenommen wurde und in der die Verpflichtung der Staaten zur Umsetzung
dieser Abrüstungsagenda bekräftigt wird;
unterstreicht die Bedeutung fortgesetzter Beratungen innerhalb der und unter
den NATO-Mitgliedstaaten über die Nuklearpolitik der NATO und die Zukunft
der nuklearen Abrüstung;
hebt hervor, dass es von zentraler Bedeutung ist, sicherzustellen, dass die
Politik der NATO-Mitglieder und der NATO selbst mit den Verpflichtungen
übereinstimmt, die die Staaten im Nichtverbreitungsvertrag eingegangen sind,
und dass sie mit der Umsetzung der globalen Agenda für nukleare Abrüstung
vereinbar ist;
der Exekutivausschuss, im Licht der Empfehlungen, die auf der
internationalen Konsultation kirchlicher Vertreter und Vertreterinnen im
Oktober 2000 in Brüssel formuliert worden sind,
ruft die Mitgliedstaaten der NATO und die NATO selbst auf, sicherzustellen,
dass ihre nukleare Politik mit den Verpflichtungen übereinstimmt, die die
Staaten im Nichtverbreitungsvertrag eingegangen sind, und dass sie mit der
Umsetzung der globalen Agenda für nukleare Abrüstung vereinbar ist, dies
schliesst insbesondere ein:
-
die Unterstützung der NATO für eine rasche globale Beseitigung von
Atomwaffen und die Selbstverpflichtung der Allianz, Programme zu
beschliessen, die sie diesem Ziel näher bringen;
-
der Selbstverpflichtung der NATO, die Einsatzbereitschaft nuklearer Waffen
im Besitz von NATO-Staaten zu reduzieren und effektive Vorkehrungen für eine
rasche Senkung der Einsatzbereitschaft (de-alerting) aller Atomwaffen im
Besitz aller Staaten zu treffen; und
-
den Verzicht der NATO-Mitglieder auf den Ersteinsatz von Nuklearwaffen unter
allen Umständen und die Selbstverpflichtung der NATO, sich für entsprechende
Verpflichtungen durch andere Atomwaffenstaaten einzusetzen;
-
empfiehlt den NATO-Mitgliedstaaten und der NATO selbst, für größere
Transparenz und öffentlichen Zugang zu den Entscheidungsprozessen der NATO
in Nuklearfragen zu sorgen;
-
ersucht den ÖRK, im Einvernehmen mit der Konferenz Europäischer Kirchen, dem
Nationalrat der Kirchen Christi in den USA und dem Kanadischen Rat der
Kirchen eine Delegation von kirchlichen Verantwortlichen für Gespräche mit
Ministern und Regierungsbeamten in wichtigen Nicht-Kernwaffenstaaten der
NATO zusammenzustellen, um diese Länder zur Unterstützung dieser Politik zu
ermutigen;
-
ersucht den ÖRK ferner, ähnliche Prozesse im Zusammenhang mit der Rolle von
Atomwaffen und dem Weg zur nuklearen Abrüstung auch in anderen Teilen der
Welt, wie Nordostasien oder dem Nahen Osten, in Gang zu setzen; und
-
ruft die Mitgliedskirchen auf, im Rahmen der Dekade zur Überwindung von
Gewalt ihr Zeugnis für Frieden und Abrüstung zu erneuern, indem sie sich
durch Aufklärung, Schärfung des öffentlichen Bewusstseins und Anwaltschaft
für die Überwindung der fortgesetzten Bedrohung durch Atomwaffen einsetzen.
Zu weiteren Beiträge über Atomwaffen und atomare Abrüstung:
Atomwaffen
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