"Multipolarität" war nie eine einigende Idee, sondern "ein notwendiges Übel"
"Multipolarity" was never a unifying idea. "It was a necessary evil"
Die Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice fordert zu mehr "Entschlossenheit" im Nahen Osten auf
Assistant to the President for National Security Affairs Condoleezza Rice Says Pursuit of Mideast Peace Requires Determination
Am 26. Juni 2003 hielt die Beraterin des US-Präsidenten, Condoleezza Rice, eine programmatische Rede in London. Darin setzte sie sich mit dem weltweiten Kampf der USA gegen den Terrorismus und für Freiheit und Demokratie auseinander und forderte Europa auf, sich auch im Fall des Iran entschlossen hinter die USA zu stellen. Dass sie sich am Ende ihrer Rede bei der Argumentation gegen den "Multilateralismus" auf eine Rede von Bundeskanzler Schröder bezieht (sog. "Versöhnungsrede" vom 9. Mai 2003), ist pfiffig - und grenzt doch an Fälschung. Florian Rötzer macht in einem Beitrag für die Internet-Zeitung "Telepolis" darauf aufmerksam, dass Condoleezza Rice den Satz von Schröder nur bis zur Hälfte verwendet. Sie zitiert folgendermaßen:
"Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte vor kurzem, 'Wir alle sind uns
doch sicher einig darüber, dass wir in der Weltpolitik nur einen Pol haben
wollen, an dem wir uns orientieren: den Pol der Freiheit, des Friedens
und der Gerechtigkeit.'"
Und dann setzt sie noch hinzu, wie sehr sie doch mit Schröder übereinstimmt (Rice: "Ich, für meinen Teil, kann dem nur zustimmen.")
Der Satz von Schröder ging aber in Wirklichkeit noch weiter und straft jede Assoziation an Unlilateralismus Lügen:
"Wir sind uns gewiss ebenso darüber einig, dass das Handeln eines Staates, so groß und mächtig er auch sei, nicht ohne Auswirkung auf die Lage seiner Partne und seiner Freunde bleibt und schon deshalb Konsultation immer besser ist als Konfrontation."
Nicht nur Staatsmänner, auch Staatsfrauen nehmen es mit der Wahrheit nicht immer so genau.
Im Folgenden dokumentieren wir die Rede von Frau Rice in einer vom Amerika Dienst besorgten deutschen Übersetzung und im amerikanischen Original.
Frieden im Nahen Osten erfordert Entschlossenheit
Rede der Nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice
WASHINGTON - (AD) - Nachfolgend veröffentlichen wir die vorbereitete Rede
der Nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice beim International
Institute for Strategic Studies in London vom 26. Juni 2003.
Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, vor einer solch herausragenden
Gruppe von Denkern zu sprechen - und es auf dem Boden eines der ältesten
und
treuesten Bündnispartner der Vereinigten Staaten tun zu können, ist eine
besondere Ehre.
Ich fühle mich dem International Institute for Strategic Studies
persönlich
verbunden, weil ich - ebenso wie das Institut - meine Laufbahn mit dem
Studium strategischer Waffen und geheimnisvoller Terminologie wie
"Wurfgewicht" und "Mehrfachgefechtsköpfen" begonnen habe. Und wie Sie
habe
ich mich danach anderen Bereichen strategischer Studien zugewandt.
Das letzte Mal war ich in London, als Präsident Bush Premierminister
Blair
im Juli 2001 einen Besuch abstattete - diese zwei Jahre scheinen eine
Ewigkeit zurückzuliegen.
Seit damals sehen sich die Vereinigten Staaten, Großbritannien und alle
zivilisierten Nationen mit einzigartigen Chancen und beispiellosen
Herausforderungen konfrontiert.
Ebenso wie Pearl Harbor hat der 11. September das Leben jedes Amerikaners
und die strategischen Perspektiven der Vereinigten Staaten für immer
verändert. Der 11. September führte zu der akuten Erkenntnis unserer
Verwundbarkeit gegenüber Angriffen, die ohne Warnung kommen. In den
schrecklichen Stunden und Tagen nach dem Angriff beschlossen wir, dass
die
einzig wahre Verteidigung gegen eine Bedrohung dieser Art darin besteht,
sie
im Keim zu ersticken und ihr an ihrem innersten und ideologischen Kern zu
begegnen.
Eine große Koalition freiheitsliebender Nationen arbeitet jeden Tag auf
vielfältige Weise daran, diese Bedrohung aufzuspüren und zu besiegen. In
jüngster Zeit wurde uns erneut vor Augen geführt, dass der Sieg große
Opfer
erfordert, als britische und amerikanische Soldaten ihr Leben bei der
Verteidigung der Freiheit ließen.
Mit Hilfe unserer Koalitionspartner haben wir zwei der grausamsten Regime
aller Zeiten entmachtet. Das Al-Qaida-Netz wurde seines wichtigsten
Zufluchtsorts beraubt. Die Hälfte seiner Führung wurde gefangen genommen
oder getötet, und der Rest ist - für immer - auf der Flucht. Viele
Nationen
schließen sich zusammen und ergreifen härtere Maßnahmen zur Bekämpfung
der
Weiterverbreitung und sind entschlossen, auf die Herausforderungen zu
reagieren, die Nordkorea und der Iran darstellen.
Diese Bestrebungen werden jedoch im Alleingang keinen Erfolg haben. Um
den
Krieg gegen den Terror zu gewinnen, müssen wir auch einen Krieg der
Gedanken
gewinnen, indem wir an die ehrbaren Hoffnungen der Menschen auf der
ganzen
Welt appellieren - und ihnen Grund zur Hoffnung auf ein besseres Leben
und
eine vielversprechendere Zukunft geben und Grund, die falschen und
zerstörerischen Trostspender Bitterkeit, Leid und Hass zurückzuweisen.
Terror wächst dort, wo es weder Fortschritt noch Entwicklung gibt. Er
gedeiht in dem Vakuum, in dem neue Ideen, neue Hoffnungen und neue
Wünsche
verboten sind. Terror lebt, wenn die Freiheit stirbt.
Wahren Frieden wird es nur geben, wenn die Welt sicherer, besser und
freier
ist. Aus diesem Grund helfen wir den Afghanen und Irakern beim Aufbau
repräsentativer Regierungen, die den ehrbaren Wünschen ihrer Bürger
dienen.
Aus diesem Grund verpflichten wir uns zum Aufbau eines globalen, immer
freier werdenden Handelssystems, um Wohlstand auf den
gesamtamerikanischen
Kontinent, Afrika und den Nahen Osten auszuweiten.
Aus diesem Grund hat Präsident Bush eine 50-prozentige Aufstockung der
amerikanischen Entwicklungshilfe vorgeschlagen; neue Finanzmittel fließen
dann an Länder, die gerecht regieren, in Gesundheit und Bildung ihrer
Bürger
investieren und wirtschaftliche Freiheit fördern.
Aus diesem Grund hat der Präsident 15 Milliarden Dollar zur Bekämpfung
von
AIDS zugesagt - und der Kongress hat diesen Betrag genehmigt - einer
Krankheit, die ganze Gesellschaften bedroht und eine Herausforderung für
die
gesamte Menschheit darstellt.
Und aus diesem Grund nutzt der Präsident den Einfluss der Vereinigten
Staaten, um destruktive regionale Konflikte vom Nahen Osten über Kaschmir
bis zum Kongo und darüber hinaus zu mildern - und wenn möglich zu
beenden.
Vor zwei Jahren erklärte Präsident Bush vor einem europäischen Publikum:
"Wir haben mehr als ein Bündnis gemeinsam. Wir haben eine gemeinsame
Zivilisation. Ihre Werte sind allgemein gültig und durchdringen unsere
Geschichte und Partnerschaft auf einzigartige Weise."
Diese Zivilisation wird zunehmend von Ländern auf der ganzen Welt
angenommen. Der Bankrott von Faschismus, Nationalsozialismus und
imperialem
Kommunismus ist einem auf politischer und wirtschaftlicher Freiheit
gründendem Paradigma des Fortschritts gewichen. Die Vereinigten Staaten,
ihre NATO-Bündnispartner, ihre Nachbarn in der westlichen Hemisphäre,
Japan
und ihre anderen Freunde und Verbündeten in Asien und Afrika teilen alle
eine umfassende Verpflichtung zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit,
Marktwirtschaft und offenem Handel. Und seit dem 11. September sehen sich
die Großmächte der Welt auf derselben Seite einer tiefen Kluft zwischen
den
Kräften des Chaos und der Ordnung.
Dieser historische Wandel spiegelt sich lebhaft in der Erfahrung Europas
wider. Wir schließen rasch das Buch jahrhundertelanger europäischer
Konflikte und öffnen ein neues, hoffnungsvolleres Kapitel, in dem Europa
zum
ersten Mal in seiner Geschichte ungeteilt und frei ist und in Frieden
lebt.
Nächstes Jahr werden 10 europäische Nationen der Europäischen Union
beitreten; sieben werden in die NATO aufgenommen. Russland ist unser
Partner. Schwelende Konflikte, wie die auf dem Balkan, werden beigelegt.
Dieses Zusammenwirken gemeinsamer Interessen und gemeinsamer Werte
schafft
eine historische Chance, das zerstörerische Muster der Rivalitäten
zwischen
Großmächten zu durchbrechen, das die Welt seit dem Aufstieg des
Nationalstaats im 17. Jahrhundert belastet. Tatsächlich ist dies mehr als
eine Chance. Es ist eine Pflicht.
Statt das historische Muster zu wiederholen, nach dem die Rivalitäten
zwischen Großmächten lokale Konflikte verschärfen, kann die
Zusammenarbeit
zwischen Großmächten jetzt Konflikte lösen.
In den letzten Monaten haben einige bezweifelt, ob das möglich ist - oder
überhaupt wünschenswert. Einige argumentieren, dass Europa und Amerika
durch
ihre unterschiedliche Sicht der Welt stärker getrennt als durch
gemeinsame
Werte geeint sind. Noch beunruhigender ist, einige haben bewundernd -
beinahe nostalgisch - von "Multipolarität" gesprochen, als ob dies etwas
Gutes, um seiner selbst willen Wünschenswertes wäre.
In Wirklichkeit war "Multipolarität" nie eine einigende Idee oder eine
Vision. Sie war ein notwendiges Übel, das den Ausbruch von Kriegen
verhinderte, aber den Triumph des Friedens nicht förderte. Multipolarität
ist eine Theorie der Rivalität, der konkurrierenden Interessen - und im
schlimmsten Fall - der konkurrierenden Werte.
Das haben wir schon versucht. Es führte zu dem Großen Krieg - dem Ersten
Weltkrieg -, der zu dem Guten Krieg - dem Zweiten Weltkrieg - führte, der
dem Kalten Krieg wich. Heute droht diese Theorie der Rivalität uns davon
abzulenken, die vor uns liegenden großen Aufgaben zu erfüllen.
Warum würde irgendjemand, der die Werte der Freiheit teilt, versuchen,
diese
Werte zu kontrollieren? Demokratische Institutionen selbst sind ein
Kontrollmechanismus für die Auswüchse der Macht. Warum sollten wir unsere
Fähigkeiten für immer teilen, wenn sie vereint so viel effektiver sein
können? Nur die Feinde der Freiheit würden diese Teilung begrüßen.
Macht im Dienste der Freiheit muss begrüßt werden, und Mächte, die eine
Verpflichtung zur Freiheit teilen, können - und müssen - gemeinsame Sache
gegen die Feinde der Freiheit machen. Dies ist keine Beschreibung einer
unipolaren Welt. In der Nationalen Sicherheitsstrategie des Präsidenten
heißt es: "Die Vereinigten Staaten können ohne die stetige Zusammenarbeit
mit ihren Verbündeten und Freunden wenig Bedeutsames in der Welt
ausrichten."
Heute ist es die kombinierte Stärke von Europa, den Vereinigten Staaten
und
anderen freiheitsliebenden Demokratien, die sich gegen die Tyrannen und
die
wenigen Zornigen richtet, die versuchen, vielen ihren Willen
aufzuzwingen.
Über ein halbes Jahrhundert lang hat Europa hart daran gearbeitet,
innereuropäische Konflikte Geschichte werden zu lassen - und die riesigen
Ressourcen und Energien Europas einem produktiven, lebensbejahenden Zweck
zuzuführen. Die Vision war, Europa von "Polen" zu befreien und die
Europäer
mit gemeinsamen Zielen und gemeinsamen Werten zu vereinen.
Die Vereinigten Staaten unterstützen das europäische Projekt vehement.
Wir
haben teuer für die Unterstützung der Umgestaltung und Integration
Europas
bezahlt - weil es in unserem Interesse lag und so eindeutig im Einklang
mit
unseren Werten stand. Durch diese Umgestaltung und mit dem Sieg über den
Kommunismus haben Europa und die Vereinigten Staaten ihre
Entschlossenheit
unter Beweis gestellt, den Kurs zu halten, bis die Aufgabe erfüllt ist.
Denselben Geist brauchen wir auch heute. Wir brauchen diesen Geist, damit
die gefährlichsten Waffen der Welt den gefährlichsten Regimes der Welt
verwehrt werden. Wir brauchen ihn, um die NATO auf schwierige Missionen
außerhalb Europas vorzubereiten - ein bereits gut angelaufenes Projekt.
Wir
brauchen diesen Geist zur Ermutigung der großen multilateralen
Institutionen
- insbesondere der Vereinten Nationen - um die gemeinsamen Feinde der
Zivilisation zu besiegen: Terror, Armut, Krankheit und Unterdrückung. Wir
brauchen diesen Geist, um weltweit Völkern zu helfen - vielleicht keinen
so
sehr wie den Völkern im Nahen Osten - die eine Zukunft mit mehr Freiheit,
mehr Wohlstand, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit anstreben.
Wir mussten schmerzhaft erfahren, dass unsere Werte und unsere Sicherheit
nicht zu trennen sind. Die Völker in Afghanistan, im Irak und im ganzen
Nahen Osten verdienen dieselbe Chance für ein besseres Leben, wie wir es
alle haben.
Demokratie ist nicht einfach. Ihre Institutionen sind nicht die
natürliche
Verkörperung der menschlichen Natur, das Trachten nach Demokratie ist es
aber mit Sicherheit. Unsere eigene Geschichte sollte uns daran erinnern,
dass demokratisches Prinzip und demokratische Praxis zusammengenommen
immer
einen fortlaufenden Prozess darstellen. Als die Gründerväter sagten,
"Wir,
das Volk", meinten sie mich damit nicht. Meine Vorfahren waren keine
vollwertigen Menschen. Aber die Vereinigten Staaten haben enorme
Fortschritte hin zu einer multiethnischen Demokratie gemacht.
Unsere lange und andauernde Reise ist ein Grund zur Demut, nicht zur
Hybris,
die dazu verleitet zu behaupten, es gäbe solche, die für Demokratie nicht
bereit seien und daher die Verheißung der Freiheit nicht verdienten.
In Europa fand Versöhnung zwischen formal feindlich gesinnten Völkern -
Ungarn und Rumänen, Polen und Ukrainern, Franzosen und Deutschen - durch
die
Ausbreitung von Demokratie, Sicherheit und Freiheit statt. Wahrer Friede
zwischen Israel und einem zukünftigen Palästina muss in auf
wirtschaftlicher
Freiheit basierendem Wohlstand verwurzelt sein sowie in einer auf
Rechtsstaatlichkeit beruhenden Demokratie und der Achtung der
Menschenrechte
sowie der Niederlage des Terrors. Europa und die Vereinigten Staaten
müssen
sich dem Nahen Osten mit derselben Vision, Entschlossenheit und Geduld
zuwenden, die nach 1945 dem Aufbau einer vereinten transatlantischen
Gemeinschaft zuteil wurde.
Wenn wir und die Völker des Nahen Ostens heute nicht mutig genug sind,
haben
wir eine Zukunft vor uns, in der die Freiheitsdefizite weiterhin
Hassideologien hervorbringen, die die Zivilisation, wie wir sie kennen,
bedrohen. Wie andere mutige Kämpfe zuvor, ist dies eine Aufgabe für eine
ganze Generation, eine Aufgabe, die weitergeht, lange nachdem die
momentan
machthabenden Regierungen schon Geschichte geworden sind.
Wir haben wichtige Aufgaben zu erledigen - Aufgaben, die niemand von uns
allein erfüllen kann - und die nicht gut erfüllt werden können, wenn wir
gegensätzliche Interessen verfolgen.
Lassen wir daher das Trachten nach neuen "Polen" beiseite und wenden
unsere
Energien dafür auf, zu schaffen, was Präsident Bush als ein
"Gleichgewicht
der Macht zugunsten der Freiheit" bezeichnet hat - wo Freiheit gegen ihre
Feinde verteidigt wird und diejenigen weltweit unterstützt werden, die in
ihren Gesellschaften der Freiheit Raum verschaffen wollen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte vor kurzem, "Wir alle sind uns
doch
sicher einig darüber, dass wir in der Weltpolitik nur einen Pol haben
wollen, an dem wir uns orientieren: den Pol der Freiheit, des Friedens
und
der Gerechtigkeit."
Ich, für meinen Teil, kann dem nur zustimmen.
Vielen Dank.
Übersetzung: Amerika Dienst
Originaltext: Rice Says Pursuit of Mideast Peace Requires Determination
(siehe http://usinfo.state.gov)
June 26, 2003
Remarks by Dr. Condoleezza Rice, Assistant to the President for National Security Affairs
The International Institute for Strategic Studies
London, United Kingdom
(As prepared for Delivery)
This is a wonderful opportunity to speak to such a distinguished group of thinkers -- and to
be able to do so on the soil of one of America's oldest and truest allies is a special honor.
I feel a personal affinity for the International Institute for Strategic Studies, because -- like
the Institute -- I got my start studying strategic weapons and arcane terminology like "throw
weights" and "MIRVs." And, like you, I've subsequently branched out into other areas of
strategic studies.
I was last in London when President Bush visited Prime Minister Blair in July of 2001 -- two
years and what seems like a lifetime ago.
Since then the United States, the United Kingdom, and all civilized nations have been
presented with unparalleled opportunities and tested by unprecedented challenges.
No less than Pearl Harbor, September 11 forever changed the lives of every American and
the strategic perspective of the United States. September 11 produced an acute sense of our
vulnerability to attacks that come with no warning. In the terrifying hours and days following
the attacks, we resolved that the only true defense against a threat of this kind is to root it
out at its source and address it at its fundamental and ideological core.
A great coalition of freedom-loving nations works everyday in many different ways to detect
and defeat this menace. As we have been reminded in recent days, victory comes at great
sacrifice, as British and American soldiers gave their lives in defense of freedom.
With the help of our coalition partners, we have deposed two of the cruelest regimes of this
or any time. The al-Qaeda network has been deprived of its chief sanctuary. Half its
leadership has been captured or killed, and the rest is on the run -- permanently. Many
nations are uniting around tougher measures to fight proliferation, and are determined to
address the challenges posed by North Korea and Iran.
But these efforts will not succeed alone. To win the War on Terror, we must win also win a
war of ideas by appealing to the decent hopes of people throughout the world . . . giving
them cause to hope for a better life and brighter future ... and reason to reject the false and
destructive comforts of bitterness, grievance, and hate. Terror grows in the absence of
progress and development. It thrives in the airless space where new ideas, new hopes and
new aspirations are forbidden. Terror lives when freedom dies.
True peace will come only when the world is safer, better and freer. That is why we are
helping Afghans and Iraqis build representative governments that will serve the decent
aspirations of their people.
That is why we are committed to building a global trading system that is more and more free,
to expand the circle of prosperity into the Americas, Africa, and the Middle East.
That is why President Bush has proposed a 50-percent increase in U.S. development
assistance, with new funding going to countries that govern justly, invest in the health and
education of their people, and encourage economic liberty.
That is why the President has announced -- and Congress has approved -- a $15-billion
dollar commitment to fight AIDS, a disease that threatens whole societies and challenges our
humanity.
And that is why the President has committed America's influence to alleviating -- and, where
possible, ending -- destructive regional conflicts, from the Middle East, to Kashmir, to the
Congo, and beyond.
Two years ago, President Bush told a European audience: "We share more than an alliance.
We share a civilization. Its values are universal, and they pervade our history and our
partnership in a unique way."
Increasingly, this civilization is shared by countries throughout the world. The bankruptcy of
fascism, Nazism, and imperial communism has given way to a paradigm of progress, founded
on political and economic liberty. The United States, our NATO allies, our neighbors in the
Western Hemisphere, Japan, and our other friends and allies in Asia and Africa all share a
broad commitment to democracy, the rule of law, a market-based economy, and open trade.
And since September 11th, the world's great powers see themselves as falling on the same
side of a profound divide between the forces of chaos and order.
This historic change is vividly reflected in the experience of Europe. We are rapidly closing the
book on centuries of European conflict, and opening a new, more hopeful chapter in which
Europe is whole, free, and at peace for the first time in its history. Next year, 10 European
nations will join the European Union; seven will join NATO. Russia is our partner. Lingering
conflicts, such as those in the Balkans, are being put to rest.
This confluence of common interests and common values creates a historic opportunity to
break the destructive pattern of great-power rivalry that has bedeviled the world since rise
of the nation state in the 17th century. This is, in fact, more than an opportunity. It is an
obligation.
Instead of repeating the historic pattern in which great-power rivalry exacerbates local
conflicts, great-power cooperation can now solve conflicts.
In recent months some have questioned whether this is possible -- or even desirable. Some
argue that Europe and America are more divided by differing worldviews than we are united
by common values. More troubling, some have spoken admiringly -- almost nostalgically -- of
"multipolarity," as if it were a good thing, to be desired for its own sake.
The reality is that "multipolarity" was never a unifying idea, or a vision. It was a necessary
evil that sustained the absence of war but it did not promote the triumph of peace.
Multipolarity is a theory of rivalry; of competing interests -- and at its worst -- competing
values.
We have tried this before. It led to the Great War -- which cascaded into the Good War,
which gave way to the Cold War. Today this theory of rivalry threatens to divert us from
meeting the great tasks before us.
Why would anyone who shares the values of freedom seek to put a check on those values?
Democratic institutions themselves are a check on the excesses of power. Why should we
seek to divide our capacities for good, when they can be so much more effective united? Only
the enemies of freedom would cheer this division.
Power in the service of freedom is to be welcomed, and powers that share a commitment to
freedom can -- and must -- make common cause against freedom's enemies. This is not a
description of a unipolar world. As the President's National Security Strategy states, "there is
little lasting consequence that the United States can accomplish in the world without the
sustained cooperation of allies and friends."
Today, it is the combined strength of Europe, the United States and other freedom-loving
democracies that stands against the tyrants and the angry few seeking to impose their will
on the many.
For more than half a century Europe worked hard to make intra-European conflict no more
than a memory ... and to channel Europe's vast resources and energies towards productive,
life-affirming ends. The vision was to rid Europe of "poles" and to unite Europeans around
shared goals and common values.
America has strongly supported the European project. We have paid dearly to support
Europe's transformation and integration -- because it was in our interests and because it
was so clearly consistent with our values. Through this transformation and in the defeat of
communism, Europe and America proved our determination and ability to stay the course
until the task is done.
We need that same spirit today. We need that spirit to deny the world's most dangerous
weapons to the world's most dangerous regimes. We need it to prepare NATO to take on
critical missions beyond Europe -- a project already well begun. We need that spirit to
embolden the great multilateral institutions -- particularly the United Nations -- to defeat the
common enemies of civilization: terror, poverty, sickness, and oppression. We need that
spirit to help people across the globe -- perhaps none more so than the people of the Middle
East -- who are seeking a future of greater freedom, greater prosperity, democracy, and the
rule of law.
We have learned, the hard way, that our values and our security cannot be separated. The
people of Afghanistan, Iraq, and throughout the Middle East, deserve the same chance for a
better life that we all enjoy.
Democracy is not easy. Its institutions are not the natural embodiment of human nature but
its aspirations certainly are. Our own histories should remind us that the union of democratic
principle and practice is always a work in progress. When the Founding Fathers said "We the
People," they did not mean me. My ancestors were three-fifths of a man. But America has
made enormous progress toward a multi-ethnic democracy.
Our long and continuing journey is a reason for humility, not hubris that leads one to say
that there are those who are not ready for democracy and therefore not deserving of
freedom's promise.
In Europe, reconciliation between formally hostile peoples -- Hungarians and Romanians,
Poles and Ukrainians, French and Germans -- was achieved through the spread of
democracy, security, and freedom. True peace between Israel and a future Palestine must be
rooted in prosperity through economic freedom, and democracy founded upon the rule of law
and respect for human rights, and the defeat of terror. Europe and the United States must
turn to the Middle East with the same vision, determination, and patience that we exhibited
in building a united transatlantic community after 1945.
If we and the people of the Middle East are not bold enough today, we face a future in which
the freedom deficit continues to create ideologies of hatred that threaten civilization as we
know it. Like other bold struggles before it, this is the work of a generation, continuing long
after most of the governments currently in power have faded into memory.
We have important work to do ... work that cannot be done by any of us alone ... and cannot
be done well if we are working at cross-purposes.
Let us, then, lay aside the quest for new "poles" and turn our energies to creating what
President Bush has called "a balance of power that favors freedom" -- where we defend
freedom against its enemies and support those across the globe seeking to build freedom in
their own societies.
As German Chancellor Gerhard Schroeder said recently, "Surely we are all agreed that we
only want one pole in global politics around which we orientate ourselves, the pole of
freedom, peace and justice."
I, for one, could not agree more.
Thank you.
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