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"We'll begin to responsibly leave Iraq to its people and forge a hard-earned peace in Afghanistan" / "Wir werden damit beginnen, den Irak verantwortungsvoll seinen Bürgern zu überlassen und einen schwer erarbeiteten Frieden in Afghanistan zu erwirken."

Antrittsrede Barack Obamas, des 44. Präsidenten der Vereingten Staaten von Amerika / President Barack Obama’s Inaugural Address

Im Folgenden dokumentieren wir das Transkript der Antrittsrede (Inauguraladresse) des neuen US-Präsidenten Barack Obama vom 20. Januar 2009 im englischen Original und in einer vom Amerika Dienst besorgten deutschen Übersetzung. Die Rede wurde am 21. Januar in den großen amerikanischen Tageszeitungen abgedruckt. Wir haben uns bei der englischen Version für eine Transkription entschieden, in der auch die Beifallsbekundungen während der Rede vermerkt sind. Die deutsche Version enthält nur den Text.



"Wir versammeln uns heute hier, weil wir uns für Hoffnung anstelle von Angst entschieden haben"

Rede des Präsidenten

Meine amerikanischen Mitbürger,

ich stehe heute in tiefer Demut vor der uns bevorstehenden Aufgabe hier, dankbar für das Vertrauen, das Sie in mich setzen und eingedenk der Opfer, die unsere Vorfahren gebracht haben. Ich danke Präsident Bush für den Dienst an unserem Land und für seine Großzügigkeit und Zusammenarbeit während der gesamten Amtsübergabe.

44 Amerikaner haben jetzt den präsidialen Eid geleistet. Die Worte werden in Zeiten sich vermehrenden Wohlstands und in stillen Friedenszeiten gesprochen. Immer wieder wird der Eid aber auch inmitten von aufziehenden Wolken und tobenden Stürmen geleistet. In diesen Zeiten haben die Vereinigten Staaten weitergemacht, nicht einfach aufgrund der Fähigkeiten oder der Vision derer, die hohe Ämter bekleiden, sondern weil Wir, das Volk, den Idealen unserer Vorväter und den Buchstaben unserer Gründungsschriften treu geblieben sind.

So ist es gewesen. So muss es auch bei dieser Generation von Amerikanern sein.

Dass wir uns inmitten einer Krise befinden haben wir nun begriffen. Unsere Nation befindet sich im Krieg gegen ein weitreichendes Netzwerk der Gewalt und des Hasses. Unsere Wirtschaft ist stark geschwächt, eine Folge der Gier und Unverantwortlichkeit einiger weniger, aber auch unseres kollektiven Versäumnisses, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und das Land auf ein neues Zeitalter vorzubereiten. Eigenheime mussten versteigert werden, Arbeitsplätze gingen verloren, Unternehmen bankrott. Unsere Gesundheitsfürsorge ist zu teuer, unsere Schulen werden zu vielen nicht gerecht, und jeder Tag bringt weitere Belege, dass die Art und Weise, wie wir Energie nutzen, unsere Gegner stärkt und unseren Planeten bedroht.

Das sind die Indikatoren für eine Krise, die sich anhand von Zahlen und Statistiken darstellen lassen. Weniger messbar, aber nicht weniger tiefgreifend, ist der Verlust an Zuversicht in unserem Land, die nagende Angst, dass der Niedergang Amerikas unabwendbar ist und die nächste Generation ihre Erwartungen zurückschrauben muss.

Heute sage ich Ihnen, dass die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, real sind. Sie sind schwerwiegend und zahlreich. Sie werden nicht leicht und nicht in kurzer Zeit zu bewältigen sein. Aber lassen Sie mich Amerika sagen – sie werden bewältigt werden.

Wir haben uns heute zusammengefunden, weil wir uns für Hoffnung anstelle von Angst entschieden haben, für gemeinsame Ziele anstelle von Konflikt und Zwietracht.

An diesem Tag verkünden wir das Ende der kleinmütigen Klagen und falschen Versprechungen, der Vorwürfe und ausgedienten Glaubenssätze, die unserer Politik viel zu lange die Luft abgedrückt haben.

Wir sind immer noch eine junge Nation, aber, um mit den Worten der Heiligen Schrift zu sprechen, die Zeit ist gekommen, um abzulegen, was kindisch ist. Die Zeit ist gekommen, um uns auf unsere grundlegende Geisteshaltung zu besinnen, die bessere Seite unserer Geschichte zu wählen, dieses wertvolle Geschenk weiterzutragen, diese noble Idee, die von Generation an Generation weitergegeben wird: das gottgegebene Versprechen, dass alle Menschen gleich und frei geschaffen sind und dass alle eine Chance verdienen, nach ihrem vollen Maß an Glück zu streben.

Wenn wir die Größe unserer Nation bekräftigen, wird uns auch bewusst, dass Größe keine Selbstverständlichkeit ist. Sie muss verdient werden. Unsere Reise war nie eine der Abkürzungen, und wir haben uns nie mit weniger zufrieden gegeben. Sie war nie der Weg der Furchtsamen, derjenigen, die die Freizeit der Arbeit vorziehen oder nur die Freuden des Reichtums und des Ruhms anstreben. Es waren vielmehr diejenigen, die Risiken eingingen, die Macher, die Erfinder, die uns den langen, steinigen Weg zu Wohlstand und Freiheit gebracht haben. Einige von ihnen wurden dafür gewürdigt, aber viel öfter waren es Männer und Frauen, deren Arbeit nicht im Rampenlicht stand.

Für uns packten sie ihre wenigen Habseligkeiten zusammen und reisten auf der Suche nach einem neuen Leben über den Ozean.

Für uns schufteten sie in Fabriken und besiedelten den Westen, ertrugen den Hieb der Peitsche und pflügten die harte Erde.

Für uns kämpften und starben sie an Orten wie Concord und Gettysburg, in der Normandie und in Khe Sahn.

Immer wieder kämpften diese Männer und Frauen, sie brachten Opfer und arbeiteten sich die Hände wund, damit wir ein besseres Leben führen können. Sie sahen Amerika als etwas Größeres als die Summe unserer individuellen Ambitionen, größer als die Unterschiede der Geburt, des Vermögens oder der Herkunft.

Diese Reise setzen wir heute fort. Wir sind noch immer die wohlhabendste, mächtigste Nation der Welt. Unsere Arbeiter sind noch genauso produktiv wie zu Beginn dieser Krise. Unsere Köpfe sind nicht weniger erfindungsreich, unsere Güter und Dienstleistungen werden nicht weniger benötigt als vorige Woche oder vorigen Monat oder voriges Jahr. Unser Leistungsvermögen ist unvermindert. Aber die Zeit, in der wir uns Änderungen verweigerten, in der wir kleinliche Interessen verteidigten und unangenehme Entscheidungen aufschoben - diese Zeit ist mit Sicherheit vorbei. Ab heute müssen wir aufstehen, den Staub abklopfen und mit der Arbeit beginnen, Amerika zu erneuern.

Denn wo wir auch hinsehen, gibt es viel zu tun. Die Wirtschaftslage erfordert mutiges und rasches Handeln, und wir werden handeln - nicht nur, um neue Arbeitsplätze, sondern auch, um eine neue Wachstumsgrundlage zu schaffen. Wir werden die Straßen und Brücken bauen, die Stromnetze und die Datenkabel legen, von denen unseren Handel lebt und die uns miteinander verbinden. Wir werden der Wissenschaft wieder ihren rechtmäßigen Platz einräumen und die Wunder der Technologie einsetzen, um die Qualität unseres Gesundheitssystems zu verbessern und Kosten zu senken. Wir werden die Sonne, den Wind und die Erde nutzen, um unsere Autos zu betanken und unsere Fabriken zu betreiben. Und wir werden unsere Schulen, Colleges und Universitäten reformieren, um den Anforderungen einer neuen Zeit gerecht zu werden. All das können wir tun. Und all das werden wir tun.

Einige stellen nun das Ausmaß unserer Ambitionen infrage - sie meinen, unser System könne zu viele große Pläne nicht verkraften. Sie haben ein kurzes Gedächtnis. Sie haben vergessen, was dieses Land bereits geleistet hat, was freie Männer und Frauen erreichen können, wenn Vorstellungskraft mit gemeinsamen Zielen und Notwendigkeit mit Mut gepaart wird.

Was die Zyniker nicht begreifen ist, dass sich der Boden unter ihren Füßen bewegt hat - dass die abgedroschenen politischen Argumente, mit denen wir so lange unsere Zeit verschwendet haben, nicht mehr zutreffen. Die Frage, die wir heute stellen, lautet nicht, ob unser Staat zu sehr oder zu wenig reguliert, sondern ob er funktioniert - ob er Familien hilft, Arbeitsplätze mit angemessenem Lohn zu finden, eine Krankenversicherung, die sie sich leisten können, und eine Rente, mit der sie in Würde leben können. Wo die Antwort ja lautet, machen wir weiter. Wo die Antwort nein ist, werden Programme eingestellt. Diejenigen unter uns, die öffentliche Mittel verwalten, müssen Rechenschaft ablegen – ob sie Ausgaben klug tätigen, schlechte Angewohnheiten ablegen und unsere Geschäfte im Lichte der Öffentlichkeit tätigen - denn nur dann können wir das grundlegende Vertrauen zwischen den Bürgern und ihrer Regierung wiederherstellen.

Die sich uns stellende Frage lautet auch nicht, ob der Markt eine Kraft des Guten oder Bösen ist. Seine Fähigkeit, Vermögen zu schaffen und Freiheit zu verbreiten ist unübertroffen, aber diese Krise hat uns daran erinnert, dass der Markt ohne ein wachsames Auge außer Kontrolle geraten kann - dass der Wohlstand einer Nation nicht lange gemehrt werden kann, wenn sie nur die Wohlhabenden bedenkt. Der Erfolg unserer Wirtschaft hing nie nur von der Höhe unseres Bruttoinlandsprodukts ab, sondern immer auch von der Reichweite unseres Wohlstands, von der Fähigkeit, jedem, der willens ist, eine Chance einzuräumen - nicht aus Mildtätigkeit, sondern weil es der sicherste Weg zu unserem gemeinsamen Wohl ist.

Was unsere gemeinsame Verteidigung angeht, so lehnen wir die falsche Entscheidung zwischen unserer Sicherheit und unseren Idealen ab. Unsere Gründerväter, die sich Gefahren ausgesetzt sahen, die wir uns kaum vorstellen können, verfassten eine Charta zur Gewährleistung der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte, eine Charta, die mit dem Blut von Generationen erweitert wurde. Diese Ideale erhellen die Welt noch immer, und wir werden sie nicht aufgeben, weil es zweckdienlich erscheint. Daher sage ich allen anderen Staatsbürgern und Regierungen, die uns heute zusehen, von den größten Hauptstädten bis zu dem kleinen Dorf, in dem mein Vater geboren wurde: Die Vereinigten Staaten sind ein Freund jedes Landes, jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes, wenn sie eine Zukunft in Frieden und Würde möchten, und wir sind wieder bereit, die Führungsrolle zu übernehmen.

Rufen Sie sich in Erinnerung, dass frühere Generationen dem Faschismus und dem Kommunismus trotzten, nicht nur mit Raketen und Panzern, sondern mit starken Bündnissen und fortdauernden Überzeugungen. Sie wussten, dass unsere Macht alleine uns nicht schützen kann, und sie berechtigt uns auch nicht zu tun, was wir wollen. Sie wussten vielmehr, dass unsere Macht durch ihren umsichtigen Einsatz wächst, und unsere Sicherheit aus der Gerechtigkeit der Sache und kraft unseres Vorbilds entsteht, den mäßigenden Eigenschaften der Demut und der Zurückhaltung.

Wir sind die Hüter dieses Vermächtnisses. Wenn wir uns wieder von diesen Prinzipien leiten lassen, können wir den neuen Bedrohungen begegnen, die noch größere Anstrengungen erfordern - noch mehr Zusammenarbeit und Verständigung zwischen Nationen. Wir werden damit beginnen, den Irak verantwortungsvoll seinen Bürgern zu überlassen und einen schwer erarbeiteten Frieden in Afghanistan zu erwirken. Mit alten Freunden und ehemaligen Feinden werden wir unermüdlich daran arbeiten, die atomare Bedrohung zu verringern und das Schreckgespenst eines sich erwärmenden Planeten zu bekämpfen. Wir werden uns für unsere Art zu leben nicht entschuldigen, ebenso wenig werden wir zögern, wenn es darum geht, sie zu verteidigen. Jenen, die ihre Ziele verfolgen, indem sie Terror schüren und Unschuldige töten, sagen wir heute, dass unser Wille stärker ist und nicht gebrochen werden kann. Ihr werdet nicht länger durchhalten als wir, und wir werden euch besiegen.

Denn wir wissen, dass unser Erbe, das sich aus einer Vielzahl verschiedener Elemente zusammensetzt, eine Stärke ist, keine Schwäche. Wir sind eine Nation von Christen und Muslimen, Juden und Hindus – und nichtgläubiger Menschen. Jede Sprache und Kultur aus jedem Winkel dieser Erde hat uns geprägt, und weil wir Bürgerkrieg und Rassentrennung bitter auf unserer Zunge geschmeckt haben, und gestärkter und geeinter aus diesem dunklen Kapitel hervorgegangen sind, können wir nicht anders als zu glauben, dass der alte Hass eines Tages überwunden sein wird, dass sich die Trennlinien zwischen Volksgruppen bald auflösen werden, dass in einer kleiner werdenden Welt unsere gemeinsame Menschlichkeit zum Vorschein kommen wird, und dass die Vereinigten Staaten ihre Rolle darin spielen müssen, eine neue Zeit des Friedens einzuläuten.

An die muslimische Welt: Wir suchen nach einem neuen Weg in die Zukunft, der auf gemeinsamen Interessen und gegenseitigem Respekt aufbaut. An die Politiker auf der Welt, die Konflikt säen oder die Übel in ihrer Gesellschaft auf den Westen schieben wollen: Seien Sie versichert, dass Ihre Bürger Sie an dem messen werden, was sie aufbauen, nicht was sie zerstören. An jene, die sich durch Korruption und Betrug und die Unterdrückung von Andersdenkenden an die Macht klammern – seien Sie versichert, dass Sie sich auf der falschen Seite der Geschichte befinden, aber dass wir Ihnen die Hand reichen werden, wenn Sie bereit sind, Ihre Faust zu öffnen.

An die Menschen in armen Ländern: Wir versprechen, Ihnen zu helfen, Ihre Felder erblühen und sauberes Wasser fließen zu lassen, hungernden Bäuchen zu essen zu geben und hungrige Köpfe zu nähren. Und an die Länder wie unseres, die relativen Überfluss genießen: Wir können es uns nicht mehr leisten, dem Leid jenseits unserer Grenzen gleichgültig gegenüberzustehen, und genauso wenig können wir die Ressourcen der Welt verbrauchen, ohne uns für die Folgen zu interessieren. Denn die Welt hat sich verändert, und wir müssen uns mit ihr ändern.

Während wir den vor uns liegenden Weg betrachten, erinnern wir uns mit demütiger Dankbarkeit an die mutigen Amerikaner, die in dieser Stunde in abgelegenen Wüsten und fernen Gebirgen auf Patrouille gehen. Sie haben uns etwas zu sagen, genau wie die gefallenen Helden, die in Arlington liegen und deren Flüstern wir durch die Jahrhunderte hören. Wir ehren sie nicht nur, weil sie die Hüter unserer Freiheit sind, sondern weil sie den Geist des Dienstes verkörpern, eine Bereitschaft, in etwas Größerem als sich selbst Bedeutung zu finden. Und dennoch ist es genau dieser Geist, der uns in diesem Augenblick – einem Augenblick, der die Zukunft einer Generation bestimmen wird – erfüllen muss.

Denn so viel eine Regierung auch leisten kann und muss, ist es letztendlich der Glaube und die Entschlossenheit der amerikanischen Bürger, auf die sich diese Nation stützt. Es ist die Güte, einen Fremden aufzunehmen, wenn die Dämme brechen, und die Selbstlosigkeit von Arbeitern, die lieber Kurzarbeit in Kauf nehmen, als zuzusehen, wie ein Freund seine Arbeit verliert, die uns durch die dunkelsten Stunden führen. Es ist der Mut des Feuerwehrmannes, in ein mit Rauch gefülltes Treppenhaus zu stürmen, aber auch die Entscheidung einer Mutter oder eines Vaters, ein Kind aufzuziehen, die letzten Endes unser Schicksal entscheiden.

Unsere Herausforderungen mögen neu sein. Die Instrumente, die wir anwenden, um sie zu meistern, mögen neu sein. Aber die Werte, von denen unser Erfolg abhängt - Ehrlichkeit und harte Arbeit, Mut und Fairness, Toleranz und Neugier, Loyalität und Patriotismus - diese Dinge sind alt. Sie sind wahr. Sie waren während unserer ganzen Geschichte die leise Kraft für Fortschritt. Was wir also benötigen, ist eine Rückkehr zu diesen Wahrheiten. Was wir jetzt brauchen, ist eine neue Ära der Verantwortung – die Erkenntnis jedes Amerikaners, dass wir Pflichten vor uns selbst, unserer Nation und der Welt haben, Pflichten, die wir nicht zähneknirschend annehmen, sondern vielmehr mit Freude ergreifen, darauf vertrauend, dass es nichts Befriedigenderes für den Geist gibt, nichts Typischeres für unseren Charakter, als für die Lösung einer schwierigen Aufgabe alles zu geben.

Das ist der Preis und das Versprechen der Staatsbürgerschaft.

Das ist die Quelle unserer Zuversicht – das Wissen, das Gott uns aufgerufen hat, einem ungewissen Schicksal Gestalt zu verleihen.

Das ist die Bedeutung unserer Freiheit und unserer Überzeugung – der Grund dafür, dass Frauen und Männer und Kinder jeder Hautfarbe und jedes Glaubens an den Feierlichkeiten auf dieser Prachtmeile teilnehmen können, und dafür, dass ein Mann, dessen Vater vor weniger als sechzig Jahren möglicherweise in einem Restaurant hier nicht bedient worden wäre, heute vor Ihnen stehen und einen zutiefst heiligen Eid ablegen kann.

Lassen Sie uns diesen Tag also mit der Erinnerung daran begehen, wer wir sind, und wie weit wir gereist sind. Im Geburtsjahr der Vereinigten Staaten, im kältesten Monat des Winters, scharte sich eine kleine Gruppe von Patrioten am Ufer eines eiskalten Flusses um langsam erlöschende Lagerfeuer. Die Hauptstadt war verlassen. Der Feind rückte vor. Der Schnee war rot von Blut. In einem Augenblick, in dem der Ausgang unseres Unabhängigkeitskriegs überaus unsicher war, ordnete der Vater unserer Nation an, den Menschen diese Worte vorzulesen:

„Lasst es der künftigen Welt berichtet werden,… dass im tiefsten Winter, als nichts als die Hoffnung und die Tugend überleben konnten,… Stadt und Land, beunruhigt durch eine gemeinsame Gefahr, vortraten, um [ihr] zu begegnen.“

Amerika, lass uns im Angesicht der uns allen betreffenden Gefahren in diesem Winter unserer Not an diese zeitlosen Worte denken. Lass uns wieder mit Hoffnung und Tugend den eisigen Strömungen trotzen und durchhalten, welche Stürme auch aufziehen mögen. Die Kinder unserer Kinder sollen eines Tages sagen können, dass wir uns weigerten, diese Reise enden zu lassen, als wir auf die Probe gestellt wurden. Dass wir nicht umkehrten und auch nicht ins Stocken gerieten, dass wir, unsere Augen auf den Horizont gerichtet und mit Gottes Segen, dieses große Geschenk der Freiheit weiter getragen und es sicher an die zukünftigen Generationen übergeben haben.

Originaltext: President Obama’s Inaugural Address (siehe unten)

siehe: http://www.america.gov/st/usg-english/2009/January/20090120130302abretnuh0.2991602.html&distid=ucs

Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten



January 20, 2009
Transcript

Barack Obama’s Inaugural Address

Following is the transcript of President Barack Obama’s Inaugural Address:

PRESIDENT BARACK Thank you. Thank you.

CROWD: Obama! Obama! Obama! Obama!

My fellow citizens: I stand here today humbled by the task before us, grateful for the trust you have bestowed, mindful of the sacrifices borne by our ancestors.

I thank President Bush for his service to our nation...

(APPLAUSE)

... as well as the generosity and cooperation he has shown throughout this transition.

Forty-four Americans have now taken the presidential oath.

The words have been spoken during rising tides of prosperity and the still waters of peace. Yet, every so often the oath is taken amidst gathering clouds and raging storms. At these moments, America has carried on not simply because of the skill or vision of those in high office, but because We the People have remained faithful to the ideals of our forbearers, and true to our founding documents.

So it has been. So it must be with this generation of Americans.

That we are in the midst of crisis is now well understood. Our nation is at war against a far-reaching network of violence and hatred. Our economy is badly weakened, a consequence of greed and irresponsibility on the part of some but also our collective failure to make hard choices and prepare the nation for a new age.

Homes have been lost, jobs shed, businesses shuttered. Our health care is too costly, our schools fail too many, and each day brings further evidence that the ways we use energy strengthen our adversaries and threaten our planet.

These are the indicators of crisis, subject to data and statistics. Less measurable, but no less profound, is a sapping of confidence across our land; a nagging fear that America's decline is inevitable, that the next generation must lower its sights.

Today I say to you that the challenges we face are real, they are serious and they are many. They will not be met easily or in a short span of time. But know this America: They will be met.

(APPLAUSE)

On this day, we gather because we have chosen hope over fear, unity of purpose over conflict and discord.

On this day, we come to proclaim an end to the petty grievances and false promises, the recriminations and worn-out dogmas that for far too long have strangled our politics.

We remain a young nation, but in the words of Scripture, the time has come to set aside childish things. The time has come to reaffirm our enduring spirit; to choose our better history; to carry forward that precious gift, that noble idea, passed on from generation to generation: the God-given promise that all are equal, all are free, and all deserve a chance to pursue their full measure of happiness.

(APPLAUSE)

In reaffirming the greatness of our nation, we understand that greatness is never a given. It must be earned. Our journey has never been one of shortcuts or settling for less.

It has not been the path for the faint-hearted, for those who prefer leisure over work, or seek only the pleasures of riches and fame.

Rather, it has been the risk-takers, the doers, the makers of things -- some celebrated, but more often men and women obscure in their labor -- who have carried us up the long, rugged path towards prosperity and freedom.

For us, they packed up their few worldly possessions and traveled across oceans in search of a new life. For us, they toiled in sweatshops and settled the West, endured the lash of the whip and plowed the hard earth.

For us, they fought and died in places Concord and Gettysburg; Normandy and Khe Sahn.

Time and again these men and women struggled and sacrificed and worked till their hands were raw so that we might live a better life. They saw America as bigger than the sum of our individual ambitions; greater than all the differences of birth or wealth or faction.

This is the journey we continue today. We remain the most prosperous, powerful nation on Earth. Our workers are no less productive than when this crisis began. Our minds are no less inventive, our goods and services no less needed than they were last week or last month or last year. Our capacity remains undiminished. But our time of standing pat, of protecting narrow interests and putting off unpleasant decisions -- that time has surely passed.

Starting today, we must pick ourselves up, dust ourselves off, and begin again the work of remaking America.

(APPLAUSE)

For everywhere we look, there is work to be done.

The state of our economy calls for action: bold and swift. And we will act not only to create new jobs but to lay a new foundation for growth.

We will build the roads and bridges, the electric grids and digital lines that feed our commerce and bind us together.

We will restore science to its rightful place and wield technology's wonders to raise health care's quality...

(APPLAUSE)

... and lower its costs.

We will harness the sun and the winds and the soil to fuel our cars and run our factories. And we will transform our schools and colleges and universities to meet the demands of a new age.

All this we can do. All this we will do.

Now, there are some who question the scale of our ambitions, who suggest that our system cannot tolerate too many big plans. Their memories are short, for they have forgotten what this country has already done, what free men and women can achieve when imagination is joined to common purpose and necessity to courage.

What the cynics fail to understand is that the ground has shifted beneath them, that the stale political arguments that have consumed us for so long, no longer apply.

The question we ask today is not whether our government is too big or too small, but whether it works, whether it helps families find jobs at a decent wage, care they can afford, a retirement that is dignified.

Where the answer is yes, we intend to move forward. Where the answer is no, programs will end.

And those of us who manage the public's dollars will be held to account, to spend wisely, reform bad habits, and do our business in the light of day, because only then can we restore the vital trust between a people and their government.

Nor is the question before us whether the market is a force for good or ill. Its power to generate wealth and expand freedom is unmatched.

But this crisis has reminded us that without a watchful eye, the market can spin out of control. The nation cannot prosper long when it favors only the prosperous.

The success of our economy has always depended not just on the size of our gross domestic product, but on the reach of our prosperity; on the ability to extend opportunity to every willing heart -- not out of charity, but because it is the surest route to our common good.

(APPLAUSE)

As for our common defense, we reject as false the choice between our safety and our ideals.

Our founding fathers faced with perils that we can scarcely imagine, drafted a charter to assure the rule of law and the rights of man, a charter expanded by the blood of generations.

Those ideals still light the world, and we will not give them up for expedience's sake.

And so, to all other peoples and governments who are watching today, from the grandest capitals to the small village where my father was born: know that America is a friend of each nation and every man, woman and child who seeks a future of peace and dignity, and we are ready to lead once more.

(APPLAUSE)

Recall that earlier generations faced down fascism and communism not just with missiles and tanks, but with the sturdy alliances and enduring convictions.

They understood that our power alone cannot protect us, nor does it entitle us to do as we please. Instead, they knew that our power grows through its prudent use. Our security emanates from the justness of our cause; the force of our example; the tempering qualities of humility and restraint.

We are the keepers of this legacy, guided by these principles once more, we can meet those new threats that demand even greater effort, even greater cooperation and understanding between nations. We'll begin to responsibly leave Iraq to its people and forge a hard-earned peace in Afghanistan.

With old friends and former foes, we'll work tirelessly to lessen the nuclear threat and roll back the specter of a warming planet.

We will not apologize for our way of life nor will we waver in its defense.

And for those who seek to advance their aims by inducing terror and slaughtering innocents, we say to you now that, "Our spirit is stronger and cannot be broken. You cannot outlast us, and we will defeat you."

(APPLAUSE)

For we know that our patchwork heritage is a strength, not a weakness.

We are a nation of Christians and Muslims, Jews and Hindus, and nonbelievers. We are shaped by every language and culture, drawn from every end of this Earth.

And because we have tasted the bitter swill of civil war and segregation and emerged from that dark chapter stronger and more united, we cannot help but believe that the old hatreds shall someday pass; that the lines of tribe shall soon dissolve; that as the world grows smaller, our common humanity shall reveal itself; and that America must play its role in ushering in a new era of peace.

To the Muslim world, we seek a new way forward, based on mutual interest and mutual respect.

To those leaders around the globe who seek to sow conflict or blame their society's ills on the West, know that your people will judge you on what you can build, not what you destroy.

To those...

(APPLAUSE)

To those who cling to power through corruption and deceit and the silencing of dissent, know that you are on the wrong side of history, but that we will extend a hand if you are willing to unclench your fist.

(APPLAUSE)

To the people of poor nations, we pledge to work alongside you to make your farms flourish and let clean waters flow; to nourish starved bodies and feed hungry minds.

And to those nations like ours that enjoy relative plenty, we say we can no longer afford indifference to the suffering outside our borders, nor can we consume the world's resources without regard to effect. For the world has changed, and we must change with it.

As we consider the road that unfolds before us, we remember with humble gratitude those brave Americans who, at this very hour, patrol far-off deserts and distant mountains. They have something to tell us, just as the fallen heroes who lie in Arlington whisper through the ages.

We honor them not only because they are guardians of our liberty, but because they embody the spirit of service: a willingness to find meaning in something greater than themselves.

And yet, at this moment, a moment that will define a generation, it is precisely this spirit that must inhabit us all.

For as much as government can do and must do, it is ultimately the faith and determination of the American people upon which this nation relies.

It is the kindness to take in a stranger when the levees break; the selflessness of workers who would rather cut their hours than see a friend lose their job which sees us through our darkest hours.

It is the firefighter's courage to storm a stairway filled with smoke, but also a parent's willingness to nurture a child, that finally decides our fate.

Our challenges may be new, the instruments with which we meet them may be new, but those values upon which our success depends, honesty and hard work, courage and fair play, tolerance and curiosity, loyalty and patriotism -- these things are old.

These things are true. They have been the quiet force of progress throughout our history.

What is demanded then is a return to these truths. What is required of us now is a new era of responsibility -- a recognition, on the part of every American, that we have duties to ourselves, our nation and the world, duties that we do not grudgingly accept but rather seize gladly, firm in the knowledge that there is nothing so satisfying to the spirit, so defining of our character than giving our all to a difficult task.

This is the price and the promise of citizenship.

This is the source of our confidence: the knowledge that God calls on us to shape an uncertain destiny.

This is the meaning of our liberty and our creed, why men and women and children of every race and every faith can join in celebration across this magnificent mall. And why a man whose father less than 60 years ago might not have been served at a local restaurant can now stand before you to take a most sacred oath.

(APPLAUSE)

So let us mark this day in remembrance of who we are and how far we have traveled.

In the year of America's birth, in the coldest of months, a small band of patriots huddled by nine campfires on the shores of an icy river.

The capital was abandoned. The enemy was advancing. The snow was stained with blood.

At a moment when the outcome of our revolution was most in doubt, the father of our nation ordered these words be read to the people:

"Let it be told to the future world that in the depth of winter, when nothing but hope and virtue could survive, that the city and the country, alarmed at one common danger, came forth to meet it."

America, in the face of our common dangers, in this winter of our hardship, let us remember these timeless words; with hope and virtue, let us brave once more the icy currents, and endure what storms may come; let it be said by our children's children that when we were tested we refused to let this journey end, that we did not turn back nor did we falter; and with eyes fixed on the horizon and God's grace upon us, we carried forth that great gift of freedom and delivered it safely to future generations.

Thank you. God bless you.

(APPLAUSE)

And God bless the United States of America.

(APPLAUSE)


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