"Ich werde ein stärkeres amerikanisches Militär aufbauen"
"I will build a stronger American military"
Rede des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, John Kerry, beim Nominierungsparteitag in Boston (Außenpolitischer Teil)
Speech to the 2004 Democratic National Convention. Remarks of John Kerry (on foreign affairs)
Nachfolgend veröffentlichen wir die Rede des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, John Kerry, beim Nominierungsparteitag in Boston vom 29. Juli 2004 in einer deutschen Übersetzung, die vom Amerika Dienst besorgt wurde. Die Rede wurde von der US-Botschaft in Berlin unter dem Titel "Es liegt in unserer Macht, die Welt erneut zu verändern" in Umlauf gebracht.
Wir halten die Rede nicht nur deshalb für interessant, weil John Kerry tatsächtlich Präsident der Vereingten Staaten werden kann (mittlerweile hat die OSZE ja auch Wahlbeobachter für die Wahlen im November benannt), sonder auch weil in ihr, insbesondere im außen- und sicherheitspolitischen Teil, die geringe Distanz zum gegenwärtigen Amtsinhaber George W. Bush zum Ausdruck kommt.
Trotz unserer Konzentration auf die Außenpolitik wollten wir auf den Anfangsteil nicht verzichten, in dem Kerry einiges zu seiner Person zum besten gibt. Die Tonlage der Parteitagsrede sagt eben auch viel aus über den parteiübergreifenden Patriotismus der Demokraten. Den zweiten Teil, in dem über innenpolitische Forderungen gesprochen wird (von der Gesundheits- bis zur Energiepolitik), haben wir dagegen komplett weggelassen.
John Kerry beim Nominierungsparteitag in Boston vom 29. Juli 2004
Wir sind heute Abend hier, weil wir unser Land lieben.
Wir sind stolz auf das, was Amerika ist und was es werden kann.
Meine amerikanischen Mitbürger, wir sind heute Abend hier, vereint zu einem ganz einfachen Zweck: Amerika zu Hause zu stärken und auf der Welt Achtung zu verschaffen.
Ein großer amerikanischer Schriftsteller schrieb, dass man nicht nach Hause zurückkehren kann. Er hätte sich diesen Abend nicht vorstellen können. Heute Abend bin ich zu Hause. Zu Hause, wo mein öffentliches Leben begann und wo diejenigen leben, die es ermöglicht haben. Zu Hause, wo die Geschichte unserer Nation mit Blut, Idealismus und Hoffnung geschrieben wurde. Zu Hause, wo meine Eltern mir die Werte Familie, Glauben und Heimat vermittelt haben.
Vielen Dank Ihnen allen für ein "Willkommen zu Hause", das ich nie vergessen werde.
Ich wünschte, meine Eltern könnten diesen Augenblick erleben. Sie sind in den letzten Jahren verstorben, aber ihr Vorbild, ihre Inspiration, ihre Gabe, die Augen offen zu halten, aufgeschlossen zu sein und einen breiten Horizont zu haben, wiegt mehr und dauerhafter als Worte.
Ich wurde in Colorado geboren, im Fitzsimmons Army Hospital, als mein Vater im Zweiten Weltkrieg Pilot war. Ich bin zwar niemand, der viel in Dinge hineininterpretiert, aber raten Sie mal, in welchem Flügel des Krankenhauses die Entbindungsstation war? Ich denke mir das nicht aus. Ich wurde im Westflügel (West Wing) geboren!
Meine Mutter war wie so viele Mütter der Fels unserer Familie. Sie blieb abends länger auf, um mir bei den Hausaufgaben zu helfen. Sie saß an meinem Bett, wenn ich krank war, und sie antwortete auf Fragen eines Kindes, für das, wie für alle Kinder, die Welt voller Wunder und Geheimnisse war.
Sie war unsere Pfadfindermutter als ich Cub Scout war, und sie war sehr stolz, als sie ihre Anstecknadel für die 50-jährige Mitgliedschaft bei den Girl Scouts erhielt. Sie vererbte mir ihre Leidenschaft für die Umwelt. Sie lehrte mich, Bäume als Kathedralen der Natur zu sehen. Durch ihr starkes Vorbild zeigte sie mir, dass wir den Marsch zur vollen Gleichberechtigung für alle Frauen in unserem Land beenden können und müssen.
Mein Vater tat die Dinge, an die sich ein Junge erinnert. Er schenkte mir mein erstes Modellflugzeug, meinen ersten Baseballhandschuh und mein erstes Fahrrad. Er brachte mir auch bei, dass wir für etwas hier sind, das Größer ist als wir; er lebte die Verantwortung und Opfer der großartigsten Generation, der wir so viel schulden.
Als ich ein junger Mann war, war er im Außenministerium tätig und nach Berlin entsandt,, als die Stadt und die Welt zwischen Demokratie und Kommunismus geteilt waren. Ich habe unvergessene Erinnerungen als ein Kind, das von den britischen, französischen und amerikanischen Truppen fasziniert war, die jeder ihren eigenen Teil der Stadt bewachten, und von den Russen, die an der öden, Ost von West trennenden Linie Wache standen. Einmal fuhr ich mit dem Fahrrad in das sowjetische Ostberlin. Als ich es stolz meinem Vater erzählte, bekam ich prompt Hausarrest.
Aber was ich gelernt habe, hat mich mein Leben lang begleitet. Ich sah, wie unterschiedlich das Leben auf den verschiedenen Seiten der gleichen Stadt war. Ich sah die Furcht in den Augen der Menschen, die nicht frei waren. Ich sah die Dankbarkeit der Menschen gegenüber den Vereinigten Staaten für alles, was sie getan hatten. Ich bekam Gänsehaut, als ich aus einem Militärzug ausstieg und die Armeeband "Stars and Stripes Forever" spielen hörte. Ich erfuhr, wie Amerika von seiner besten Seite aussah. Ich erfuhr den Stolz, den unsere Freiheit inspirierte. Und ich bin entschlossen, diesen Stolz für alle wiederherzustellen, die auf Amerika blicken.
Meine Eltern stammten aus dieser großartigen Generation. Wenn ich ihnen danke, danken wir alle gemeinsam dieser ganzen Generation dafür, dass sie Amerika stark gemacht, den Zweiten Weltkrieg und den Kalten Krieg gewonnen haben und für das große Geschenk des Dienstes, das Amerika 50 Jahre Frieden und Wohlstand beschert hat.
Meine Eltern inspirierten mich zu dienen, und als ich im vorletzten Jahr der High School war, rief John Kennedy meine Generation zum Dienst auf. Es war der Beginn einer großartigen Reise - eine Zeit, um für Bürgerrechte, Wahlrechte, für die Umwelt, für Frauen und für den Frieden auf die Straße zu gehen. Wir dachten, wir können die Welt ändern. Und wissen Sie was? Genau das haben wir getan.
Aber wir sind noch nicht fertig. Die Reise ist noch nicht beendet. Der Marsch ist noch nicht beendet. Das Versprechen ist noch nicht perfekt. Heute Abend begeben wir uns wieder auf die Reise. Gemeinsam werden wir das nächste große Kapitel der Geschichte Amerikas schreiben.
Es liegt in unserer Macht, die Welt erneut zu verändern. Aber nur, wenn wir unseren Idealen treu bleiben - und das fängt damit an, dass wir dem amerikanischen Volk die Wahrheit sagen. Das ist mein erstes Versprechen an Sie heute Abend. Als Präsident werde ich das Vertrauen in das Weiße Haus und seine Glaubwürdigkeit wiederherstellen.
Ich bitte Sie, mich anhand meiner Taten zu beurteilen. Als junger Staatsanwalt kämpfte ich für die Rechte von Opfern und machte die strafrechtliche Verfolgung von Gewalt gegen Frauen zur Priorität. Als ich in den Senat gewählt wurde, brach ich mit vielen in meiner eigenen Partei, als ich für einen ausgeglichenen Haushalt stimmte, weil dies meiner Meinung nach das Richtige war. Ich kämpfte für die Erhöhung der Zahl der Streifenpolizisten auf 100.000.
Und dann arbeitete ich parteiübergreifend mit John McCain zusammen, um die Wahrheit über unsere Kriegsgefangenen und Vermissten herauszufinden und endlich unseren Frieden mit Vietnam zu schließen.
Ich werde ein Oberbefehlshaber sein, der sich nie zu einem Krieg verleiten lassen wird. Ich werde einen Vizepräsidenten haben, der keine geheimen Treffen mit Umweltverschmutzern abhalten wird, um unsere Umweltschutzgesetze umzuschreiben. Ich werde einen Verteidigungsminister haben, der auf die besten Ratschläge unserer militärischen Führung hören wird. Und ich werde einen Justizminister ernennen, der die Verfassung der Vereinigten Staaten wirklich stützt.
Meine amerikanischen Mitbürger, dies ist die wichtigste Wahl unseres Lebens. Es steht viel auf dem Spiel. Wir sind eine Nation im Krieg - einem globalen Krieg gegen den Terror gegen einen Feind, der anders als alle vorherigen ist. Und hier zu Hause fallen die Löhne, während die Kosten für die Krankenversicherung steigen, und unsere große Mittelschicht schrumpft. Viele arbeiten am Wochenende, haben zwei, drei Stellen und kommen im Leben doch nicht voran.
Man sagt uns, dass Outsourcing gut für Amerika ist. Man sagt uns, dass neue Arbeitsplätze, bei denen man 9.000 Dollar weniger verdient als bei den verloren gegangenen Arbeitsplätzen, das beste sei, was wir schaffen können. Sie sagen, dies sei die beste Wirtschaft, die wir je hatten. Und sie sagen, dass jeder, der anderer Meinung ist, ein Pessimist sei. Nun, hier ist unsere Antwort: Es gibt nichts Pessimistischeres als zu sagen, Amerika kann es nicht besser.
Wir können und werden es besser machen. Wir sind die Optimisten. Für uns ist dies ein Land der Zukunft. Wir sind die Macher. Und vergessen Sie nicht, was wir in den Neunzigern getan haben. Wir haben den Haushalt ausgeglichen. Wir haben die Schulden beglichen. Wir haben 23 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. Wir haben Millionen aus der Armut befreit und den Lebensstandard der Mittelschicht angehoben. Wir müssen nur an uns glauben - dann können wir es noch einmal schaffen.
Heute Abend also, in der Stadt, in der die Freiheit Amerikas begann, nur einige Blocks von dem Ort entfernt, an dem die Söhne und Töchter der Freiheit unsere Nation aus der Taufe hoben - hier heute Abend, im Namen einer Neugeburt der Freiheit - im Namen der Mittelschicht, die einen Fürsprecher verdient, und im Namen derer, die darum kämpfen, in sie aufgenommen zu werden, die eine faire Chance verdienen - für die mutigen Männer und Frauen in Uniform, die jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzen und für die Familien, die für ihre Rückkehr beten - für all jene, die glauben, unsere besten Tage liegen vor uns - für Sie alle - mit großem Vertrauen in das amerikanische Volk nehme ich Ihre Nominierung für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten an.
Ich bin stolz, einen Kandidaten für die Vizepräsidentschaft an meiner Seite zu haben, dessen Lebensgeschichte die des Amerikanischen Traums ist und der jeden Tag daran gearbeitet hat, diesen Traum für alle Amerikaner zu verwirklichen - Senator John Edwards aus North Carolina. Und seine wundervolle Ehefrau Elizabeth und ihre Familie. Dieser Sohn eines Mühlenarbeiters ist bereit zu führen - und nächsten Januar werden die Amerikaner stolz sein, als Nachfolger von Dick Cheney einen Kämpfer für die Mittelschicht zum Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten zu haben.
Was kann ich über Teresa sagen? Sie hat die höchsten moralischen Standards, die ich kenne. Sie ist bodenständig, mütterlich, mutig, weise und klug. Sie sagt, was sie denkt, und sie sagt die Wahrheit, und auch dafür liebe ich sie. Und deshalb werden die Vereinigten Staaten sie als nächste First Lady der Vereinigten Staaten willkommen heißen.
Teresa und mir wird unabhängig davon, was die Zukunft bringt und was uns die Vergangenheit gegeben hat, nie etwas mehr bedeuten als unsere Kinder. Wir lieben sie nicht nur für das, was sie sind und geworden sind, sondern um ihrer selbst willen, weil sie uns zum Lachen bringen, sich kritisch mit uns auseinandersetzen und mir nichts durchgehen lassen. Vielen Dank, Andre, Alex, Chris, Vanessa und John.
Außerdem werde ich auf dieser Reise von einer außergewöhnlichen Bande von Brüdern begleitet, angeführt von diesem amerikanischen Helden, einem Patrioten namens Max Cleland. Unsere Brüdergang marschiert nicht zusammen, weil wir Veteranen sind, sondern aufgrund dessen, was wir als Soldaten gelernt haben. Wir haben für diese Nation gekämpft, weil wir sie liebten. Zurückgekehrt sind wir mit dem tiefen Glauben, dass jeder Tag ein Geschenk ist. Wir mögen jetzt ein bisschen älter sein, ein bisschen grauer, aber wir wissen immer noch, wie man für unser Land kämpft.
Mit mir kämpfen auch jene, die mit mir die lange Zeit der Vorwahlen verbracht haben: Carol Moseley Braun, General Wesley Clark, Howard Dean, Dick Gephardt, Bob Graham, Dennis Kucinich, Joe Lieberman and Al Sharpton.
Ihnen allen möchte ich danken, dass Sie mich gelehrt und geprüft haben - aber vor allem danken wir Ihnen dafür, dass Sie für unser Land eintreten und uns die nötige Einheit geben, um Amerika voranzubringen.
Meine amerikanischen Mitbürger, die Welt heute unterscheidet sich sehr von der Welt vor vier Jahren. Aber ich bin überzeugt, dass das amerikanische Volk dieser Herausforderung mehr als gewachsen ist.
Erinnern Sie sich an die Stunden nach dem 11. September, als wir geeint zusammenkamen, um auf den Anschlag auf unsere Heimat zu reagieren. Wir haben Kraft geschöpft, als unsere Feuerwehrleute die Treppen hinaufrannten und ihr Leben aufs Spiel setzten, so dass andere überleben könnten. Als Rettungsleute in den Rauch und das Feuer im Pentagon stürmten. Als die Männer und Frauen von Flug 93 sich opferten, um das Kapitol unserer Nation zu retten. Als Flaggen von den Veranden der Häuser in ganz Amerika hingen und Fremde zu Freunden wurden. Es war der schlimmste Tag, den wir je erlebt haben, aber er brachte das Beste in uns allen zum Vorschein.
Ich bin stolz, dass unser gesamtes Volk nach dem 11. September dem Aufruf nach Einheit von Präsident Bush nachkam, um die Gefahr zu bewältigen. Es gab keine Demokraten. Es gab keine Republikaner. Es gab nur Amerikaner. Wie wir uns wünschen, es wäre so geblieben.
Ich weiß, einige kritisieren mich dafür, dass ich die Dinge komplex sehe - und das tue ich auch - weil einige Dinge eben nicht so einfach sind. Nur weil man sagt, es gäbe im Irak Massenvernichtungswaffen, ist dass noch lange nicht so. Nur weil man sagt, wir können einen billigen Krieg führen, ist das noch lange nicht so. Und nur weil man sagt, die Mission sei erledigt, ist das noch lange so.
Als Präsident werde ich harte Fragen stellen und harte Beweise fordern. Ich werde die Nachrichtendienste sofort reformieren - damit die Politik von Fakten geleitet wird und die Fakten nie von Politik der verzerrt werden. Als Präsident werde ich eine altbewährte Tradition dieses Landes wiederbeleben: Die Vereinigten Staaten von Amerika ziehen nie in den Krieg, weil sie es wollen, sondern nur, weil sie müssen.
Ich weiß, was es für ein Kind bedeutet, an einem gefährlichen Ort, an dem man Freund nicht von Feind unterscheiden kann, eine M-16 zu tragen. Ich weiß, was sie durchmachen, wenn sie nachts patrouillieren und nicht wissen, was um die nächste Ecke kommt. Ich weiß wie es ist, in Briefen nach Hause der Familie zu schreiben, dass alles in Ordnung ist, wenn man sich nicht sicher ist, ob das stimmt.
Als Präsident werde ich diesen Krieg mit den Erfahrungen führen, die ich im Krieg gemacht habe. Bevor man in den Kampf zieht, muss man in der Lage sein, Eltern in die Augen zu sehen und wahrheitsgemäß zu sagen: "Ich habe alles in meiner Macht Stehende versucht, um zu vermeiden, Ihren Sohn oder Ihre Tochter in Gefahr zu bringen. Aber wir hatten keine Wahl. Wir mussten das amerikanische Volk und grundlegende amerikanische Werte vor einer Bedrohung schützen, die real und unmittelbar war." Lektion Nr. 1 lautet also: Dies ist die einzige Rechtfertigung für einen Krieg.
An meinem ersten Tag im Amt werde ich jedem Mann und jeder Frau unserer Streitkräfte eine Botschaft zukommen lassen: Sie werden nie ohne einen Plan, den Frieden zu gewinnen, in einen Krieg geschickt werden.
Ich weiß, was wir im Irak tun müssen. Wir brauchen einen Präsidenten, der die Glaubwürdigkeit besitzt, unsere Verbündeten an unsere Seite zu bringen und die Last zu teilen, die Kosten für den amerikanischen Steuerzahler zu senken und das Risiko für amerikanische Soldaten zu verringern. Das ist der richtige Weg, die Aufgabe zu erledigen und unsere Truppen nach Hause zu bringen.
Die Realität sieht folgendermaßen aus: Das wird nicht geschehen, bis wir einen Präsidenten haben, der die Achtung vor den Vereinigten Staaten und ihre Führungsrolle wiederherstellt - damit wir es auf der Welt nicht im Alleingang schaffen müssen.
Wir müssen unsere Bündnisse erneuern, damit wir die Terroristen kriegen, bevor sie uns kriegen.
Ich habe dieses Land als junger Mann verteidigt und werde es als Präsident verteidigen. Täuschen Sie sich nicht: Ich werde nicht zögern, Gewalt einzusetzen, wenn es notwendig ist. Auf jeden Angriff wird schnell und bestimmt reagiert. Ich werde nie einem Land oder einer internationalen Organisation ein Vetorecht über unsere nationale Sicherheit geben. Und ich werde ein stärkeres amerikanisches Militär aufbauen.
Wir werden 40.000 zusätzliche aktive Truppen bereitstellen - nicht im Irak, sondern zur Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte, die jetzt überlastet, ausgedünnt und unter Druck sind. Wir werden unsere Sonderkommandos verdoppeln, um Einsätze zur Bekämpfung von Terroristen durchzuführen. Wir werden unsere Truppen mit den neuesten Waffen und der neuesten Technologie ausstatten, um ihr Leben zu retten und die Schlacht zu gewinnen. Und wir werden die Einberufung von Nationalgarde und Reservisten durch die Hintertür beenden.
Allen, die heute in unseren Streitkräften dienen sage ich, Hilfe ist auf dem Weg.
Als Präsident werde ich einen klügeren, effektiveren Krieg gegen den Terror führen. Wir werden jedes Werkzeug in unserem Arsenal einsetzen: Unsere wirtschaftliche und militärische Macht, unsere Grundsätze und unsere Feuerkraft.
In diesen gefährlichen Zeiten gibt es einen richtigen und einen falschen Weg, stark zu sein. Stärke ist mehr als harte Worte. Nach Jahrzehnten der Erfahrung mit der nationalen Sicherheit weiß ich, wie weit Macht reicht, und ich kenne die Macht unserer Ideale.
Wir müssen Amerika erneut zu einem strahlenden Licht auf der Welt macht. Man muss zu uns aufsehen, nicht uns fürchten.
Wir müssen weltweite Bestrebungen gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen anführen - um zu verhindern, dass die gefährlichsten Waffen der Welt in die Hände der Gefährlichsten dieser Welt gelangen.
Wir benötigen ein starkes Militär, und wir müssen starke Bündnisse anführen. Und dann können wir den Terroristen selbstbewusst und entschlossen sagen: Sie werden verlieren, und wir werden gewinnen. Die Zukunft gehört nicht der Angst, sie gehört der Freiheit.
Die Frontlinien dieser Schlacht sind nicht nur weit weg - sie sind auch hier an unseren Küsten, an unseren Flughäfen und möglicherweise in jeder kleinen und großen Stadt. Heute beginnt unsere nationale Sicherheit mit der inneren Sicherheit. Die Untersuchungskommission zum 11. September hat uns einen Weg gezeigt, dem wir folgen können; er wird unterstützt von Demokraten, Republikanern und den Familien der Opfer des 11. September. Als Präsident werde ich das Thema weder vermeiden noch Ausflüchte machen, ich werde die Empfehlungen dieser Kommission unverzüglich umsetzen. Wir sollten nicht 95 Prozent aller Containerschiffe in unsere Häfen lassen, ohne sie je einer Inspektion zu unterziehen. Wir sollten unsere atomaren und chemischen Kraftwerke nicht ohne ausreichenden Schutz lassen. Und wir sollten in Bagdad keine Feuerwachen eröffnen, wenn wir sie gleichzeitig in den Vereinigten Staaten schließen.
Heute Abend haben wir eine wichtige Botschaft für diejenigen, die den Patriotismus der Amerikaner in Frage stellen, die unserem Land einen besseren Weg bieten. Bevor sie sich in die Flagge einwickeln und ihre Augen und Ohren vor der Wahrheit verschließen, sollten sie sich daran erinnern, worum es in Amerika geht. Sie sollten sich der großartigen Idee der Freiheit erinnern, für die so viele ihr Leben gelassen haben. Unser Ziel ist jetzt, die Demokratie selbst zurückzugewinnen. Wir sind hier um zu bestätigen, dass es keine Herausforderung für den Patriotismus ist, sondern der eigentliche Kern des Patriotismus, wenn Amerikaner aufstehen und sagen, was sie denken und sagen, dass Amerika es besser kann.
Sehen Sie diese Flagge da oben. Wir nennen sie Old Glory. Die Stars and Stripes Forever. Ich habe unter dieser Flagge gekämpft, wie viele von Ihnen hier und im ganzen Land. Diese Flagge wehte vom Gefechtsturm gleich hinter meinem Kopf. Sie wurde von Schüssen durchlöchert und zerfetzt, aber sie hörte nie auf, im Wind zu wehen. Sie wurde über die Särge von Männer drapiert, mit denen ich gedient habe, und von Freunden, mit denen ich aufwuchs. Für uns ist diese Flagge das stärkste Symbol dessen, was wir sind und woran wir glauben. Unsere Stärke. Unsere Vielfalt. Unsere Liebe für unser Land. Alles, was Amerika groß und gut macht.
Diese Flagge gehört keinem Präsidenten. Sie gehört keiner Ideologie und keiner politischen Partei. Sie gehört allen Amerikanern.
(...)
Originaltext: Speech to the 2004 Democratic National Convention, Remarks by John Kerry.
Siehe www.democrats.org
Speech to the 2004 Democratic National Convention. Remarks of John Kerry (on foreign affairs)
July 29, 2004
Boston, MA - We are here tonight because we love our country.
We are proud of what America is and what it can become.
My fellow Americans: we are here tonight united in one simple purpose: to make America stronger at home and respected in the world.
A great American novelist wrote that you can't go home again. He could not have imagined this evening. Tonight, I am home. Home where my public life began and those who made it possible live. Home where our nation's history was written in blood, idealism, and hope. Home where my parents showed me the values of family, faith, and country.
Thank you, all of you, for a welcome home I will never forget.
I wish my parents could share this moment. They went to their rest in the last few years, but their example, their inspiration, their gift of open eyes, open mind, and endless world are bigger and more lasting than any words.
I was born in Colorado, in Fitzsimmons Army Hospital, when my dad was a pilot in World War II. Now, I'm not one to read into things, but guess which wing of the hospital the maternity ward was in? I'm not making this up. I was born in the West Wing!
My mother was the rock of our family as so many mothers are. She stayed up late to help me do my homework. She sat by my bed when I was sick, and she answered the questions of a child who, like all children, found the world full of wonders and mysteries.
She was my den mother when I was a Cub Scout and she was so proud of her fifty year pin as a Girl Scout leader. She gave me her passion for the environment. She taught me to see trees as the cathedrals of nature. And by the power of her example, she showed me that we can and must finish the march toward full equality for all women in our country.
My dad did the things that a boy remembers. He gave me my first model airplane, my first baseball mitt and my first bicycle. He also taught me that we are here for something bigger than ourselves; he lived out the responsibilities and sacrifices of the greatest generation to whom we owe so much.
When I was a young man, he was in the State Department, stationed in Berlin when it and the world were divided between democracy and communism. I have unforgettable memories of being a kid mesmerized by the British, French, and American troops, each of them guarding their own part of the city, and Russians standing guard on the stark line separating East from West. On one occasion, I rode my bike into Soviet East Berlin. And when I proudly told my dad, he promptly grounded me.
But what I learned has stayed with me for a lifetime. I saw how different life was on different sides of the same city. I saw the fear in the eyes of people who were not free. I saw the gratitude of people toward the United States for all that we had done. I felt goose bumps as I got off a military train and heard the Army band strike up "Stars and Stripes Forever." I learned what it meant to be America at our best. I learned the pride of our freedom. And I am determined now to restore that pride to all who look to America.
Mine were greatest generation parents. And as I thank them, we all join together to thank that whole generation for making America strong, for winning World War II, winning the Cold War, and for the great gift of service which brought America fifty years of peace and prosperity.
My parents inspired me to serve, and when I was a junior in high school, John Kennedy called my generation to service. It was the beginning of a great journey – a time to march for civil rights, for voting rights, for the environment, for women, and for peace. We believed we could change the world. And you know what? We did.
But we're not finished. The journey isn't complete. The march isn't over. The promise isn't perfected. Tonight, we're setting out again. And together, we're going to write the next great chapter of America's story.
We have it in our power to change the world again. But only if we're true to our ideals – and that starts by telling the truth to the American people. That is my first pledge to you tonight. As President, I will restore trust and credibility to the White House.
I ask you to judge me by my record: As a young prosecutor, I fought for victim's rights and made prosecuting violence against women a priority. When I came to the Senate, I broke with many in my own party to vote for a balanced budget, because I thought it was the right thing to do. I fought to put a 100,000 cops on the street.
And then I reached across the aisle to work with John McCain, to find the truth about our POW's and missing in action, and to finally make peace with Vietnam.
I will be a commander in chief who will never mislead us into war. I will have a Vice President who will not conduct secret meetings with polluters to rewrite our environmental laws. I will have a Secretary of Defense who will listen to the best advice of our military leaders. And I will appoint an Attorney General who actually upholds the Constitution of the United States.
My fellow Americans, this is the most important election of our lifetime. The stakes are high. We are a nation at war – a global war on terror against an enemy unlike any we have ever known before. And here at home, wages are falling, health care costs are rising, and our great middle class is shrinking. People are working weekends; they're working two jobs, three jobs, and they're still not getting ahead.
We're told that outsourcing jobs is good for America. We're told that new jobs that pay $9,000 less than the jobs that have been lost is the best we can do. They say this is the best economy we've ever had. And they say that anyone who thinks otherwise is a pessimist. Well, here is our answer: There is nothing more pessimistic than saying America can't do better.
We can do better and we will. We're the optimists. For us, this is a country of the future. We're the can do people. And let's not forget what we did in the 1990s. We balanced the budget. We paid down the debt. We created 23 million new jobs. We lifted millions out of poverty and we lifted the standard of living for the middle class. We just need to believe in ourselves – and we can do it again.
So tonight, in the city where America's freedom began, only a few blocks from where the sons and daughters of liberty gave birth to our nation – here tonight, on behalf of a new birth of freedom – on behalf of the middle class who deserve a champion, and those struggling to join it who deserve a fair shot – for the brave men and women in uniform who risk their lives every day and the families who pray for their return – for all those who believe our best days are ahead of us – for all of you – with great faith in the American people, I accept your nomination for President of the United States.
I am proud that at my side will be a running mate whose life is the story of the American dream and who's worked every day to make that dream real for all Americans – Senator John Edwards of North Carolina. And his wonderful wife Elizabeth and their family. This son of a mill worker is ready to lead – and next January, Americans will be proud to have a fighter for the middle class to succeed Dick Cheney as Vice President of the United States.
And what can I say about Teresa? She has the strongest moral compass of anyone I know. She's down to earth, nurturing, courageous, wise and smart. She speaks her mind and she speaks the truth, and I love her for that, too. And that's why America will embrace her as the next First Lady of the United States.
For Teresa and me, no matter what the future holds or the past has given us, nothing will ever mean as much as our children. We love them not just for who they are and what they've become, but for being themselves, making us laugh, holding our feet to the fire, and never letting me get away with anything. Thank you, Andre, Alex, Chris, Vanessa, and John.
And in this journey, I am accompanied by an extraordinary band of brothers led by that American hero, a patriot named Max Cleland. Our band of brothers doesn't march together because of who we are as veterans, but because of what we learned as soldiers. We fought for this nation because we loved it and we came back with the deep belief that every day is extra. We may be a little older now, we may be a little grayer, but we still know how to fight for our country.
And standing with us in that fight are those who shared with me the long season of the primary campaign: Carol Moseley Braun, General Wesley Clark, Howard Dean, Dick Gephardt, Bob Graham, Dennis Kucinich, Joe Lieberman and Al Sharpton.
To all of you, I say thank you for teaching me and testing me – but mostly, we say thank you for standing up for our country and giving us the unity to move America forward.
My fellow Americans, the world tonight is very different from the world of four years ago. But I believe the American people are more than equal to the challenge.
Remember the hours after September 11th, when we came together as one to answer the attack against our homeland. We drew strength when our firefighters ran up the stairs and risked their lives, so that others might live. When rescuers rushed into smoke and fire at the Pentagon. When the men and women of Flight 93 sacrificed themselves to save our nation's Capitol. When flags were hanging from front porches all across America, and strangers became friends. It was the worst day we have ever seen, but it brought out the best in all of us.
I am proud that after September 11th all our people rallied to President Bush's call for unity to meet the danger. There were no Democrats. There were no Republicans. There were only Americans. How we wish it had stayed that way.
Now I know there are those who criticize me for seeing complexities – and I do – because some issues just aren't all that simple. Saying there are weapons of mass destruction in Iraq doesn't make it so. Saying we can fight a war on the cheap doesn’t make it so. And proclaiming mission accomplished certainly doesn't make it so.
As President, I will ask hard questions and demand hard evidence. I will immediately reform the intelligence system – so policy is guided by facts, and facts are never distorted by politics. And as President, I will bring back this nation's time-honored tradition: the United States of America never goes to war because we want to, we only go to war because we have to.
I know what kids go through when they are carrying an M-16 in a dangerous place and they can't tell friend from foe. I know what they go through when they're out on patrol at night and they don't know what's coming around the next bend. I know what it's like to write letters home telling your family that everything's all right when you're not sure that's true.
As President, I will wage this war with the lessons I learned in war. Before you go to battle, you have to be able to look a parent in the eye and truthfully say: "I tried everything possible to avoid sending your son or daughter into harm's way. But we had no choice. We had to protect the American people, fundamental American values from a threat that was real and imminent." So lesson one, this is the only justification for going to war.
And on my first day in office, I will send a message to every man and woman in our armed forces: You will never be asked to fight a war without a plan to win the peace.
I know what we have to do in Iraq. We need a President who has the credibility to bring our allies to our side and share the burden, reduce the cost to American taxpayers, and reduce the risk to American soldiers. That's the right way to get the job done and bring our troops home.
Here is the reality: that won't happen until we have a president who restores America's respect and leadership -- so we don't have to go it alone in the world.
And we need to rebuild our alliances, so we can get the terrorists before they get us.
I defended this country as a young man and I will defend it as President. Let there be no mistake: I will never hesitate to use force when it is required. Any attack will be met with a swift and certain response. I will never give any nation or international institution a veto over our national security. And I will build a stronger American military.
We will add 40,000 active duty troops – not in Iraq, but to strengthen American forces that are now overstretched, overextended, and under pressure. We will double our special forces to conduct anti-terrorist operations. We will provide our troops with the newest weapons and technology to save their lives – and win the battle. And we will end the backdoor draft of National Guard and reservists.
To all who serve in our armed forces today, I say, help is on the way.
As President, I will fight a smarter, more effective war on terror. We will deploy every tool in our arsenal: our economic as well as our military might; our principles as well as our firepower.
In these dangerous days there is a right way and a wrong way to be strong. Strength is more than tough words. After decades of experience in national security, I know the reach of our power and I know the power of our ideals.
We need to make America once again a beacon in the world. We need to be looked up to and not just feared.
We need to lead a global effort against nuclear proliferation – to keep the most dangerous weapons in the world out of the most dangerous hands in the world.
We need a strong military and we need to lead strong alliances. And then, with confidence and determination, we will be able to tell the terrorists: You will lose and we will win. The future doesn't belong to fear; it belongs to freedom.
And the front lines of this battle are not just far away – they're right here on our shores, at our airports, and potentially in any town or city. Today, our national security begins with homeland security. The 9-11 Commission has given us a path to follow, endorsed by Democrats, Republicans, and the 9-11 families. As President, I will not evade or equivocate; I will immediately implement the recommendations of that commission. We shouldn't be letting ninety-five percent of container ships come into our ports without ever being physically inspected. We shouldn't be leaving our nuclear and chemical plants without enough protection. And we shouldn't be opening firehouses in Baghdad and closing them down in the United States of America.
And tonight, we have an important message for those who question the patriotism of Americans who offer a better direction for our country. Before wrapping themselves in the flag and shutting their eyes and ears to the truth, they should remember what America is really all about. They should remember the great idea of freedom for which so many have given their lives. Our purpose now is to reclaim democracy itself. We are here to affirm that when Americans stand up and speak their minds and say America can do better, that is not a challenge to patriotism; it is the heart and soul of patriotism.
You see that flag up there. We call her Old Glory. The stars and stripes forever. I fought under that flag, as did so many of you here and all across our country. That flag flew from the gun turret right behind my head. It was shot through and through and tattered, but it never ceased to wave in the wind. It draped the caskets of men I served with and friends I grew up with. For us, that flag is the most powerful symbol of who we are and what we believe in. Our strength. Our diversity. Our love of country. All that makes America both great and good.
That flag doesn't belong to any president. It doesn't belong to any ideology and it doesn't belong to any political party. It belongs to all the American people.
(...)
Source: www.democrats.org
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