Psychokrieg um Syrien
Blutige Massaker dienen als Provokation für Militärintervention. Geheimbericht der Bundesregierung warnt vor Dschihadisten und Al-Qaida
Von André Scheer *
Das Timing ist auffällig: Pünktlich zu Tagungen des UN-Sicherheitsrates rütteln Berichte über Massaker in Syrien die Weltöffentlichkeit auf, für die westliche Politiker ohne jede Prüfung Staatschef Baschar Al-Assad verantwortlich machen. Nach dem Massaker von Masraat-Al-Kubeir am Mittwoch, bei dem Medienberichten zufolge fast 80 Menschen getötet wurden, ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag ausrichten, eine Führung, die solche Taten in ihrem Land zulasse, habe jegliche Legitimität verspielt.
Dabei ist auch der Bundesregierung offensichtlich bewußt, daß das von den Kabinettsmitgliedern gepflegte Bild der Lage in Syrien nicht der Realität entspricht. In einem als »Verschlußsache – Nur für den Dienstgebrauch« gekennzeicheten Papier »über die Auslandseinsätze der Bundeswehr«, das jW vorliegt, schreibt das Verteidigungsministerium am Mittwoch selbst: »Die Zahl asymmetrischer Angriffe durch Dschihadisten und Al-Qaida-nahe Terrorgruppen nimmt zu.« Von der ansonsten so oft angeführten »Freien Syrischen Armee« ist nicht die Rede.
In Moskau wird deshalb vermutet, daß die Verbrechen gezielte Provokationen darstellen. So äußerte Sergej Demidenko vom Institut für strategische Einschätzungen und Analyse gegenüber dem staatlichen Rundfunksender Stimme Rußlands: »Die Islamisten und die Monarchen des Persischen Golfs werden versuchen, Al-Assad endgültig zu zerschlagen, weil er vorläufig die einzige Kraft ist, die in der arabischen Welt noch ihr Opponent ist.« Dazu diene auch der gegen Syrien entfesselte »psychologische Krieg«.
Moskau ist inzwischen gemeinsam mit Peking zum wichtigsten Hindernis für eine ausländische Militärintervention in Syrien geworden, wie sie etwa Frankreichs Staatschef François Hollande oder die US-Administration kaum verhohlen androhen. So betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag im kasachischen Astana noch einmal: »Ein Mandat für eine Intervention in Syrien von außen wird es nicht geben. Das kann ich Ihnen garantieren.« Beim dortigen Gipfeltreffen der Shanghai-Kooperationsorganisation (SCO) hatte Moskau bei seinen Verbündeten um Unterstützung für den Vorschlag einer Syrien-Konferenz geworben, mit der der Friedensplan des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan gerettet werden soll. »Wichtig ist, daß wir diese Idee nicht mit Erklärungen kippen, Verhandlungen mit jenen, die das Blutvergießen fördern, seien unmöglich. Entweder werden wir alle, von denen irgend etwas abhängt, am Verhandlungstisch versammeln, oder wir gehen endgültig zu der Ideologie über, daß das Regime an allem schuld und deshalb zu stürzen ist und alle anderen Engel sind.«
Dieses auch in den meisten westlichen Medien gepflegte Bild erhält zunehmend Kratzer. So berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Freitag, syrische Oppositionelle hätten aufgrund glaubwürdiger Zeugenaussagen den wahrscheinlichen Tathergang des Massakers in Hula, bei dem am 25. Mai 108 Menschen ermordet worden waren, rekonstruiert. »Ihr Ergebnis widerspricht den Behauptungen der Rebellen, die die regimenahen Schabiha-Milizen der Tat beschuldigt hatten«, schreibt das Blatt und weiter: »Da zuletzt Oppositionelle, die Gewalt ablehnen, ermordet oder zumindest bedroht worden sind, wollen die Oppositionellen ihre Namen nicht genannt sehen.«
* Aus: junge Welt, Samstag, 9. Juni 2012
Aufruf zum Sendeboykott
Arabische Liga will syrische Frequenzen sperren. Angriff auf Pressefreiheit
Von Gerrit Hoekman **
In Syrien kämpfen die bewaffnete Opposition gegen das Assad-Regime und ihre Hauptunterstützer in den Golfstaaten angeblich für Demokratie und Menschenrechte. Doch offenbar haben die Assad-Gegner wenig Zutrauen in die Überzeugungskraft ihrer Argumente. Wie sonst ist der Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit zu verstehen, den die Arabische Liga am vergangenen Wochenende bei ihrem Treffen in Katar gestartet hat. Der Staatenbund hat nämlich die Betreiber der beiden wichtigsten arabischen Weltraumsatelliten Arabsat und Nilesat aufgefordert alle Frequenzen zu sperren, über die das syrische Staatsfernsehen im Nahen Osten, am Golf und in Nordafrika zu empfangen ist. Auch andere Sender aus Syrien, die zwar in privater Hand sind, aber der Arabischen Liga als regimefreundlich gelten, sollen unter den Boykott fallen.
Falls die Satellitenbetreiber, die in Ägypten (Nilesat) und in Saudi-Arabien (Arabsat) sitzen, der Aufforderung nachkommen, was wahrscheinlich ist, erhalten Millionen arabischer Zuschauer ihre Informationen fast nur noch über die Nachrichtenkanäle von Al-Dschasira und Al-Arabiya. Die befinden sich aber in den Händen der konservativen Monarchien in Katar und Saudi-Arabien, zwei Staaten also, die seit Monaten die Aufständischen mit Geld und vermutlich auch Waffen versorgen. Beide Sender sind inzwischen zu reinen Propagandainstrumenten der größtenteils islamistischen Rebellen verkommen. Die Sicht der Regierung in Damaskus kommt dort quasi nicht mehr vor. Das syrische Fernsehen bezeichnete das Vorhaben dann auch als »Aggression gegen Syrien, mit der die Stimme des Volkes unterdrückt werden soll«. Die Arabische Liga betreibe »Informationsterrorismus« und versuche, »die Wahrheit zu verheimlichen«.
Die Initiative der arabischen Außenminister kann durchaus als Zeichen der Schwäche verstanden werden, denn in letzter Zeit wachsen die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aufständischen. Auf der anderen Seite ist das syrische Staatsfernsehen weitaus besser als sein Ruf. In den vergangenen Monaten haben Rundfunk und TV überraschend offen über den bewaffneten Konflikt berichtet und auch die erheblichen Verluste der Armee oder die zahlreichen Attentate auf Politiker, Journalisten und Staatsbedienstete nicht verschwiegen. In den anderen arabischen und internationalen Medien kommt diese Seite des Bürgerkriegs kaum vor.
Die Abendnachrichten schalten bis heute live auf die Straßen der syrischen Städte. Was in einem Land, das immer mehr außer Kontrolle gerät, nicht ohne Risiko ist, wie ein Reporter am vergangenen Samstag erfahren mußte. Er berichtete aus einer belebten Einkaufsstraße in Aleppo. Plötzlich sprang ein junger Mann auf ihn zu und schlug mit einem Schuh auf den verdutzten Journalisten ein, wobei er rief: »Die syrischen Medien lügen!« So schnell wie er aufgetaucht war, verschwand der Mann danach wieder in der Dunkelheit, während der Reporter ihm ein paar heftige Flüche hinterher schickte. Auf Szenen wie solche, die mehr aussagen über die Situation in Syrien als viele vermeintlich kluge Analysen, werden die arabischen Zuschauer demnächst verzichten müssen. In Europa kann das Staatsfernsehen allerdings bis auf weiteres noch über Eutelsat empfangen werden.
** Aus: junge Welt, Freitag, 8. Juni 2012
Fanal zum Finale?
Syrische Rebellen rüsten zum Tag X
Von Werner Pirker ***
Wieder erregt sich die fremdbestimmte syrische Opposition über ein angeblich von Pro-Regime-Milizen veranstaltetes Massaker. Wieder erklärt die Regierung in Damaskus, das Blutbad sei von regimefeindlichen Terroristen verübt worden. Und wieder wird die Kriegspropaganda im Westen der Behauptung der Aufständischen uneingeschränkt Glauben schenken.
Das den Regierungstruppen oder mit diesen verbündeten Milizen unterstellte Abschlachten von Zivilisten erfolgt wie bestellt. In Hula wurde zuerst die Armee beschuldigt, mit schweren Waffen gegen Zivilisten vorgegangen zu sein. Als die UN-Untersuchungskommission zu dem Ergebnis kam, daß die Getöteten aus nächster Nähe getötet worden seien, wurde zur Entkräftung des Vorwurfes, auf Seiten der Opposition agierende Banden seien für das Massaker verantwortlich, die regimeloyale Schabiha-Miliz als Täter aus dem Hut gezaubert. Die Urheberschaft der Morde an Zivilisten ist damit keineswegs geklärt.
Stellt man allerdings die Frage, welche Seite ein Interesse an der weiteren Eskalation des Konfliktes hat, dann ergibt sich die Antwort fast wie von selbst. Es sind die von den NATO-Staaten und der arabischen Reaktion bewaffneten und trainierten Terrorbanden der sogenannten »Freien Syrischen Armee«, die sich von UN-Friedensplänen und Waffenstillständen nicht weiter aufhalten und eine Entscheidung der Machtfrage gewaltsam erzwingen wollen. Eine von breiten Bevölkerungsschichten, wenn auch einer Minderheit, getragene Bewegung, die für eine demokratische Erneuerung und gegen neoliberale Zumutungen eintrat und von inneren Kräften geführt wurde, ist vom Syrischen Nationalrat, einer Organisation proimperialistischer Emigranten an den Westen verkauft und damit in ihr konterrevolutionäres Gegenteil verkehrt worden.
Die unschwer als Provokationen zu erkennenden Massaker sollen das Fanal zum blutigen Finale bilden. Mit dem Sturz des Assad-Regimes erhofft sich der Westen, eine von der Hisbollah bis zum Iran reichende regionale Gegenhegemonie zu seiner Vorherrschaft bereits im Ansatz unterbinden zu können. Als natürliche Verbündete der Hegemonialmächte erweisen sich die reaktionären Ölmonarchien, die, aufgeschreckt von den Umbrüchen in der arabischen Welt, mit allen Mitteln einen Machtwechsel in Damaskus anstreben, um die tradierten Herrschaftsverhältnisse in der Region gegen revolutionäre Veränderungen zu schützen.
So könnte der die saudische Staatsideologie prägende wahabitische Fundamentalismus, die mit Abstand rückständigste Strömung im Islam, aus der auch Al-Qaida hervorgegangen ist, zum eigentlichen Gewinner des Kampfes in und um Syrien werden. Was unlängst noch den Kommunismus als Feindbild Nr. 1 zu ersetzen hatte, ist, wie schon einmal in Afghanistan, wieder zum Verbündeten der westlichen Wertegemeinschaft geworden. Für Syrien bedeutet das, daß auch nach einem Regimewechsel der Bürgerkrieg noch nicht zu Ende wäre.
*** Aus: junge Welt, Freitag. 8. Juni 2012 (Kommentar)
Russisches Militär nach Syrien?
Zeitung berichtet von Vorbereitungen auf UN-Mission / Führung in Moskau schweigt
Von Irina Wolkowa, Moskau ****
Russische Elite-Einheiten würden für
einen möglichen Krieg in Syrien vorbereitet,
schreibt die in Moskau erscheinende
»Nesawissimaja Gaseta«
unter Berufung auf eine zuverlässige
Quelle im Verteidigungsministerium.
»Nesawissimaja Gaseta« nannte
sogar konkrete Namen und Nummern
von Einheiten der Luftlandetruppen,
der militärischen Abwehr
GRU und der Marineinfanterie.
Diese Truppen, mobile Verbände
des Heeres und Sondereinheiten
aus Tschetschenien absolvieren
demzufolge bereits ein
entsprechendes Ausbildungsprogramm.
Eine tragende Rolle sei
dabei der im nordwestrussischen
Pskow stationierten 76. Luftlandedivision
zugedacht. Sie kämpfte
in Kosovo, Tschetschenien und in
Russlands Krieg mit Georgien
2008 und besteht nur aus Vertragssoldaten.
Die Syrien-Mission, so das Blatt
weiter, sei Teil des neuen Plans zu
Operationen im Ausland, den Präsident
Wladimir Putin von der Generalität
gleich nach Amtsantritt
Anfang Mai verlangte. An der Ausarbeitung
seien auch das Antiterrorzentrum
der von Moskau und
Peking dominierten Shanghai-Organisation
und das Komitee der
Stabschefs der Organisation des
Vertrages für kollektive Sicherheit
(OKDB) beteiligt. Die OKDB ist das
Verteidigungsbündnis der UdSSRNachfolgegemeinschaft
GUS, Mitglieder
sind sieben ehemalige
Sowjetrepubliken.
Eine mögliche Mission in Syrien,
schrieb die Zeitung weiter,
habe auch bei Putins derzeitiger
Reise nach China und Zentralasien,
die am Donnerstag mit einem
Besuch Kasachstans zu Ende ging,
eine herausragende Rolle gespielt.
Es geht dabei jedoch nicht um
die Beteiligung an einer militärischen
Intervention. UN-Resolutionsentwürfe,
die als Auflassung
dazu ausgelegt werden könnten,
vereitelte Moskau bisher stets mit
seinem Veto im Sicherheitsrat.
Stattdessen ist an eine Friedensmission
mit Mandat der Weltorganisation
gedacht. Dabei wird
grundsätzlich zwischen zwei Auftragsarten
unterschieden: Sicherung
des Friedens oder Zwang
zum Frieden. Letzteres birgt für
die Blauhelme ein erhöhtes Risiko,
durch eine der Konfliktparteien
selbst in aktive Kampfhandlungen
verstrickt zu werden. Entwicklungen,
die Moskau unbedingt
vermeiden möchte, schon
weil die Nation die Getöteten in
Afghanistan und in Tschetschenien
noch nicht vergessen hat. Ein
UN-Mandat zur Sicherung des
Friedens dagegen hat für Moskau
auch deshalb erheblich mehr
Charme, weil es nur mit Einwilligung
der jeweiligen Regierung realisiert
werden kann. Der Sturz
von Staatschef Baschar al-Assad,
den Moskau in Anbetracht seiner
strategischen und wirtschaftlichen
Interessen in Syrien verhindern
möchte, würde dadurch vertagt.
Zumindest »theoretisch« wollte
schon vergangene Woche OKDB-Koordinator
Nikolai Bordjuscha
eine Syrien-Mission Russlands und
seiner Verbündeten nicht ausschließen.
Voraussetzung, sagte er
der Nachrichtenagentur RIA Nowosti,
sei neben einem UN-Mandat
jedoch ein politischer Willensakt
der russischen Staatsführung.
Kreml, Außenamt und Verteidigungsministerium
reagierten
bisher auf den Pressebericht jedoch
mit keiner Silbe.
**** Aus: neues deutschland, Freitag, 8. Juni 2012
Philosophen des Krieges
Intervention in Syrien wird zunehmend offener propagiert
Von Ingolf Bossenz *****
Nach dem jüngsten Massaker in
Syrien wird der Ruf nach Intervention
lauter. Inzwischen bekommt er
sogar eine philosophische Note.
Der Nachrichtenfluss aus Syrien
ist dünn und undurchsichtig.
Um die Mühlen der Interventionisten
anzutreiben, reichte er
indes auch am Tag zwei nach
dem aus der Provinz Hama gemeldeten
Massaker, bei dem
zwischen 50 und 100 Menschen
getötet worden sein sollen. Eine
objektive Überprüfung der Opferzahlen,
Tatumstände und
mutmaßlichen Täter war allerdings
auch am Freitag nicht
möglich. Berichte von Augenzeugen
in verschiedenen Medien
vermittelten lediglich Teileindrücke
des Geschehens.
Auch die UN-Beobachter
konnten die von ihnen erhofften
Aufschlüsse zunächst nicht geben,
da sie in ihrer Arbeit massiv
behindert wurden. Sie seien
beschossen worden, als sie auf
dem Weg zum Tatort Al-Kobeir
waren, hieß es. Mit Handfeuerwaffen,
so die ersten Meldungen.
Inzwischen ist gar von
schweren Waffen die Rede.
Diese, so UNO-Generalsekretär
Ban Ki-Moon, setze die syrische
Armee ein, um auf Weisung der
Regierung von Präsident Baschar
al-Assad die unbewaffneten
Beobachter aus bestimmten
Gegenden des Landes zu vertreiben.
Auf Fahrzeuge der UNLeute
sei mit panzerbrechender
Munition gefeuert worden. Zudem
setze das syrische Militär
Drohnen ein, um die Mission zu
überwachen.
Zwar traf der Konvoi am
Freitag schließlich in Al-Kobeir
ein. Doch dürfte es für die Missionsmitglieder
kaum zu klären
sein, ob die Täter paramilitärische
Assad-Einheiten (so die
Regierungsgegner) oder terroristische
Oppositionelle (so die
Regierung) waren.
Für die Regierungen des
Westens ist die Schuldfrage ohnehin
klar. Der deutsche Regierungssprecher
Steffen Seibert
erklärte am Freitag in Berlin,
die Bundesregierung sei entsetzt
über das neuerliche Massaker.
Menschen, darunter
Frauen und Kinder, seien bestialisch
ermordet worden. »Eine
Führung, die solche Taten in
ihrem Land zulässt, hat jegliche
Legitimität verspielt«, so Seibert.
Mit anderen Worten: Egal,
wer das Massaker anrichtete –
Assad muss weg, da er »solche
Taten« zugelassen habe.
Eine verquere Logik, die sich
durchaus mit der des französischen
Philosophen Bernard-
Henri Lévy messen kann. Für
Lévy, der sich schon in der Libyenfrage
beim damaligen Präsidenten
Nicolas Sarkozy erfolgreich
für ein militärisches
Eingreifen stark gemacht hatte,
wäre eine Militärintervention in
Syrien einfacher als in Libyen.
In einem Interview mit der Zeitung
»Le Parisien« nannte er
dafür drei Gründe. Erstens: Die
Arabische Liga sei »noch entschlossener
« als im Fall Libyens,
den Staatschef loszuwerden. Zweitens: Mit der Türkei
gebe es einen mächtigen regionalen
Bündnispartner, der für
eine solche Intervention bereit
stehe. Drittens: Im Unterschied
zu Muammar al-Gaddafi sei Assad
nicht »verrückt«. Deshalb
sei es »nicht ausgeschlossen,
dass ihn schon eine minimale
Intervention, ein Zeichen zum
Nachdenken bewegt«. Immerhin
hat sich Sarkozys Nachfolger
François Hollande bereits
dafür ausgesprochen, einen
Militäreinsatz in Syrien zu unterstützen,
sofern er unter UNOFührung
stehe.
Bundesaußenminister Guido
Westerwelle betonte zwar am
Freitag, bei »stärkeren politischen
und diplomatischen
Maßnahmen« des Sicherheitsrates
strebe Deutschland nichtmilitärische
Maßnahmen nach
Kapitel VII der UN-Charta an.
Doch dürfte sich der gebeutelte
FDP-Politiker, wenn es hart auf
hart kommt, wohl der politischen
Prügel erinnern, die er
nach seiner Enthaltung bei der
Libyen-Kriegsresolution bezog.
***** Aus: neues deutschland, Samstag, 9. Juni 2012
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