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Salomoninseln

Informationen über Staat, Wirtschaft, Bevölkerung und Politik

Die Salomoninseln (amtlich: Solomon Islands) liegen im westlichen Pazifik, nordöstlich von Australien und östlich von Papua-Neuguinea. Der Inselstaat umfasst insgesamt 922 Inseln mit einer Landfläche von 27.556 qkm (zum Vergleich: Hessen hat nur 21.000 qkm). Das Meeresgebiet umfasst rund 648.000 qkm, das entspricht etwa der eineinhalbfachen Größe der Ostsee.

Die Einwohnerzahl beträgt 403.000 (1998).
Hauptstadt: Honiara (über 40.000 EW).
Amtssprache: Englisch.

Die Salomonen sind seit 1978 ein selbständiger Staat im Rahmen des britischen Commonwealth. Staatsoberhaupt ist also die britische Königin, Elisabeth II. Sie wird von einem Gouverneur vertreten, der auch Chef der Exekutive ist, aber ein Bürger der Salomonen sein muss. An der Spitze des Staats steht ein Premierminister, der vom Parlament (38 Abgeordnete auf 4 Jahre gewählt) gewählt wird.
>BR> 1994 wurde der damalige Premierminister F.B. Hilly nach dem Verlust der parlamentarischen Mehrheit vom Generalgouverneur Moses Pitakaka abgesetzt. Hilly hatt sich geweigert, sein Amt abzugeben. Neuer Premierminister wurde (zum dritten Mal) Solomon Mamaloni.

Die Inseln zählen zu Melanesien. Über 90 Prozent der Bevölkerung sind Melanesen, etwa 5 Prozent Polynesier, 1 Prozent Mikronesier. Der Rest sind Europäer und Chinesen. Es gibt etwa 90 melanesische Sprachen. Umgangssprache ist aber Pidgin-Englisch. 95 Prozent der Bevölkerung gehören christlichen Kirchen an (anglikanische Kirche: 34 %, röm-kath.: 19 %). Daneben gibt es kleinere neue Religionen (z.B. Cargo-Kult).

Wirtschaft

Salomonen sind das ärmste Land Ozeaniens. 75 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei und erwirtschaften etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts. Die wichtigsten Produkte sind: Kokosnüsse, Kakao, Reis und Palmöl. Für den igenbedarf werden Bataten, Taro, Jams und Gemüse angebaut. Die größten Wirtschaftszweige sind die Forstwirtschaft und die Fischerei. Daneben gibt es Bauxitvorkommen, Phosphatlager und Goldlagerstätten, die aber (1990) noch nicht ausgebeutet werden.

Das Verarbeitende Gewerbe beschränkt sich weitgehend auf die Verarbeitung der eigenen Rohstoffe: Öl- und Reismühlen, Sägewerke, Fischkonservenfabriken, Herstellung von Tabakwaren und Textilien.

Die wichtigsten Exportgüter sind: Fisch und Fischprodukte, Holz, Kopra und Palmöl. Haupthandelsländer sind Australien, Japan und Großbritannien.

Geschichte

Die Inseln erlebten eine sehr wechselvolle Geschichte. Ende des 19. Jh. grenzten Deutschland und Großbritannien ihre Interessensphären auf den Salomonen ab: Die Salomoninseln Bougainville und Buka gehörten zu Deutsch-Neuguinea, ie übrigen Inseln wurden 1893/99 brit. Protektorat. Im 1. WK wurden die Inseln vom Australischen Bund besetzt und 1920 bis 1945 als Mandatsgebiet des Völkerbunds verwaltet. Im 2. WK eroberte Japan die Inseln. Sie wurden bis 1944 von den USA verdrängt. Nach dem 2. WK kamen die Inseln Buka und Bougainville als Treuhandgebiet der UNO zum Australischen Bund, 1975 kamen sie aber zu Papua-Neuguinea. Die übrigen Salomoninseln wurden 1978 selbständig.

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