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Taur Matan Ruak siegte in Osttimor
Exwiderstandskämpfer wird Staatspräsident
Der ehemalige
Widerstandskämpfer und
spätere Armeechef Taur Matan
Ruak wird neuer Präsident Osttimors.
Nach dem vorläufigen amtlichen
Endergebnis erhielt der 55-
Jährige in der Stichwahl am Montag
61 Prozent der Stimmen, wie
die Wahlbehörde des südostasiatischen
Landes am Dienstag mitteilte.
Sein unterlegener Konkurrent
war Francisco Guterres von
der linksgerichteten Fretilin-Partei,
ebenfalls ein Veteran des Unabhängigkeitskampfes.
Der amtierende
Präsident, Friedensnobelpreisträger
José Ramos-Horta,
hatte sich im ersten Wahlgang
Mitte März mit dem dritten Platz
begnügen müssen und es nicht in
die Stichwahl geschafft.
Ruak hatte ähnlich wie seine
Gegner im Wahlkampf versprochen,
aus Osttimor mit seinen 1,1
Millionen Einwohnern ein stabiles
und prosperierendes Land zu machen.
Favorisiert wurde er von
Regierungschef Xanana Gusmão,
der bei der Präsidentschaftswahl
2007 noch Ramos-Horta unterstützt
hatte. Ruak will sich für die
Einführung eines zweijährigen
Militärdienstes einsetzen, unter
anderem, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit
zu bekämpfen.
Osttimor wurde 2002 nach
jahrzehntelangem Bürgerkrieg ein
selbstständiger Staat, der die Osthälfte
der Insel Timor einnimmt.
Indonesien hatte Osttimor 1975
besetzt und den Widerstand blutig
erstickt. Zuvor war Osttimor 400
Jahre lang portugiesische Kolonie.
Der Präsident des südostasiatischen
Landes hat wenig politische
Macht. Er gilt aber als Integrationsfigur
in dem von politischen
und sozialen Spannungen
zerrissenen Kleinstaat. Trotz großer
Erdöl- und Erdgasvorkommen
ist Osttimor von Armut und Unterentwicklung
geprägt.
* Aus: neues deutschland, Mittwoch, 18. April 2012
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