Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Bundeswehr bereitet sich auf Kampfmission in Mali vor

Bundesregierung: "Sinnvollen Beitrag zur fortschreitenden Stabilisierung des Landes"

Von René Heilig *

Die Bundeswehr könnte schon bald tiefer in die militärischen Auseinandersetzungen in Mali verwickelt sein. Das geht aus einer Unterrichtung der Obleute des Verteidigungs- und des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages hervor. Aus Sicht der Bundesregierung könnte »eine Erweiterung der Beteiligung der Bundeswehr an der Mission MINUSMA einen sinnvollen Beitrag zur fortschreitenden Stabilisierung des Landes liefern«, heißt es.

Bislang ist Deutschland im vergleichsweise sicheren Süden an der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. Sie steht seit Ende Juli unter deutscher Führung. Die UN-Mission MINUSMA dagegen ist ein multinationaler Einsatz gegen islamistische Rebellen im Norden Malis. Beteiligt sind die Niederlande mit einer robusten Streitmacht, die auch Kampfhubschrauber einschließt. Die niederländischen Verbündeten planen eine Einbindung von EU-Kooperationspartnern, die einzelne Module übernehmen könnten, heißt es in Berlin. Vor dem Hintergrund der engen deutsch-niederländischen Kooperation im Verteidigungsbereich hätten die Niederlande besonderes Interesse an einer Zusammenarbeit mit Deutschland signalisiert.

Nun plant die Bundeswehr zunächst eine Erkundungsmission nach Mali zu entsenden, die den genauen Bedarf und die Möglichkeit eines deutschen Beitrags »ergebnisoffen prüfen soll«.

Die mögliche Erweiterung des bisherigen Ausbildungseinsatzes zu einem Kampfauftrag ist mit dem aktuellen Mandat des Bundestages, das erst am 19. Juni verlängert wurde, nicht zu machen. Es gestattet den Einsatz von bis zu 150 Soldatinnen und Soldaten in Mali zur Ausbildung dortiger Streitkräfte.

Bei einem Angriff islamistischer Rebellen auf ein Militärlager im Norden Malis sind erst am Montag elf Soldaten getötet und ein weiterer verletzt worden.

* Aus: neues deutschland, Freitag, 7. August 2015


Zurück zur Mali-Seite

Zur Mali-Seite (Beiträge vor 2014)

Zur Bundeswehr-Seite

Zur Bundeswehr-Seite (Beiträge vor 2014)

Zurück zur Homepage