Weiter Großmanöver USA-Südkorea
Abwehr von feindlichen U-Booten geübt
Die US-Streitkräfte haben ungeachtet der Drohung Nordkoreas mit einem
»Vergeltungskrieg« ihr Großmanöver mit Einheiten Südkoreas fortgesetzt.
Nach Militärangaben wurde am Montag im Japanischen Meer das Abwehren von
eingedrungenen feindlichen U-Booten geübt. Die viertägigen Marine- und
Luftwaffenübungen hatten am Sonntag unter Beteiligung von etwa 8000
Soldaten beider Länder, U-Booten und 20 Kriegsschiffen, darunter der
Flugzeugträger »USS George Washington«, und rund 200 Flugzeugen in
internationalen Gewässern begonnen.
Vor dem Hintergrund des Konflikts um ein versenktes südkoreanisches
Militärschiff gilt das Manöver »Unbezwingbarer Geist« als Demonstration
militärischer Stärke gegenüber Pjöngjang. Zweck der »Bereitschaftsübung«
ist es nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea, die
Entschlossenheit der Allianz zu zeigen, jeder möglichen Bedrohung durch
Nordkorea entgegentreten zu können. Die Übungen fanden am Montag rund
120 Kilometer östlich der koreanischen Halbinsel in der Nähe der
südkoreanischen Insel Ulleung statt, wie die nationale
Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.
Beide Länder wollen in den nächsten Monaten weitere zusätzliche Manöver
vor der Ost- und Westküste Südkoreas durchführen. China hatte wiederholt
die Pläne der beiden Länder kritisiert, auch im Gelben Meer gemeinsame
Manöver zu veranstalten.
* Aus: Neues Deutschland, 27. Juli 2010
Pjöngjang bereit zu Verhandlungen - USA und Südkorea setzen
Kriegsmanöver fort **
Die USA und Südkorea setzten am Montag (26. Juli) ihr Militärmanöver vor
den Küsten der koreanischen Halbinsel fort. Mit Kriegsschiffen und
Hubschraubern übten sie, so die Agentur apn, »die Abwehr feindlicher
U-Boote«. Noch bis zum morgigen Mittwoch wollen Seoul und Washington mit
20 Schiffen, darunter der US-Flugzeugträger »USS George Washington«,
Stärke gegenüber Pjöngjang demonstrieren. Dabei kommen nach US-Angaben
auch 200 Flugzeuge zum Einsatz -und insgesamt 8000 Soldaten aus den
Vereinigten Staaten und Südkorea.
Als Grund für das aggressive Säbelrasseln geben die beiden teilnehmenden
Staaten den - bis heute ungeklärten - Untergang des südkoreanischen
Kriegsschiffes Cheonon Ende März diesen Jahres an. Die Regierung der
südkoreanischen Republik behauptet bis heute, daß die nordkoreanische
Volksrepublik dafür verantwortlich sei. Seinerzeit hatte der
südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak umgehend ein Bündel von Maßnahmen
verkündet, um den Norden abzustrafen. »Wir haben Nordkoreas Brutalität
immer wieder ertragen«, so Lee damals in einer Fernsehansprache, »aber
diesmal liegen die Dinge anders. Nordkorea wird einen Preis für seine
Provokation zahlen müssen.« Das gemeinsame Manöver mit der Schutzmacht
USA ist Teil der »Maßnahmen«
Am Sonntag nun (25. Juli) sprach Nordkorea seinerseits von »offenen
Provokationen«. Armee und Bevölkerung würden den gemeinsamen
Militärübungen »legitimerweise ihre mächtige atomare Abschreckung
entgegensetzen«, erklärte die Nationale Verteidigungskommission unter
der Leitung von Staatschef Kim Jong Il. Die USA und Südkorea würden
»Übungen für einen Atomkrieg abhalten«. Zugleich betonte Pjöngjang seine
Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Sechs-Nationen-Abrüstungsgespräche
mit den USA, Südkorea, China, Japan und Rußland.
Washington wies die Erklärung zurück. »Wir brauchen von Nordkorea
weniger provokative Worte und mehr konstruktive Taten«, erklärte
Außenamtssprecher Philip Crowley. Das Militärmanöver gehe weiter.
(apn/AFP/jW)
** Aus: junge Welt, 27. Juli 2010
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