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Korea: Chronik wichtiger Ereignisse

Juli bis Dezember 2007


Juli
  • Die Inspekteure der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) haben am 1. Juli mit Nordkorea eine Einigung über die Schließung seiner umstrittenen Atomanlagen getroffen. Über den Zeitplan sollen Nordkorea, die USA, China Südkorea, Russland und Japan im Rahmen der so genannten Sechs-Länder-Gespräche entscheiden. Südkorea kündigte an, im Rahmen der Abrüstungsvereinbarung mit Nordkorea in den Nächsten zwei Wochen mit der Lieferung von schwerem Heizöl an das Nachbarland zu beginnen
  • Nach jahrelangem diplomatischem Gerangel und Drohgebärden von allen Seiten wird Nordkorea nächste Woche mit der Stilllegung seines Hauptatomreaktoers bei Yongbyon beginnen. (13.Juni)
  • Nordkorea will sein ziviles und militärisches Atomprogramm bis zum Jahresende einstellen. Das kündigte Nordkorea am Mittwoch (18. Juli) bei den Sechs-Länder-Gesprächen in Peking an.
  • Ohne den erhofften Plan für die Abrüstung Nordkoreas sind die Sechs-Länder-Gespräche am 20. Juli in Peking zu Ende gegangen. In den dreitägigen Verhandlungen konnten sich die Unterhändler nicht mit der KDVR auf Fristen zur Offenlegung und Beseitigung des Atomwaffenprogramms einigen.
August
  • Die seit dem 7. August herrschenden Stürme hätten großen Sachschaden verursacht, meldete am 13. Aug. die Nachrichtenagentur KCNA. Demnach hätten tagelange heftige Regenfälle wichtige Eisenbahnstrecken, Straßen und Brücken des Landes zerstört. Die Stromversorgung und die Telefonleitungen seien in weiten Teilen unterbrochen, Zehntausende Hektar Ackerland überflutet worden.
  • Ende August, fast sechzig Jahre nach der Teilung der Halbinsel, soll eine Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea stattfinden. Denn Nordkorea, eine der letzten stalinistisch-diktatorischen Enklaven der Welt, will aus seiner Isolation ausbrechen. Der August-Gipfel nährt die Hoffnung auf einen Friedensvertrag – offiziell herrscht zwischen beiden Länder noch Krieg. (9. Aug.)
  • Süd- und Nordkorea verschieben angesichts des verheerenden Hochwassers im Norden ihr erstes Gipfeltreffen seit sieben Jahren. Der eigentlich für Ende August Geplante Gipfel solle nun vom 2. bis 4. Oktober nachgeholt werden, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Regierung in Seoul am Sonntag (19. Aug.)
September
  • Die USA wollen nach Angaben des Außenministeriums in Pjöngjang Nordkorea von der Liste der Schurkenstaaten streichen. Die Entscheidung zugunsten Nordkoreas resultiere aus einem Treffen der Chef-Atomunterhändler beider Länder am Wochenende in Genf, sagte ein Außenamtsprecher der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am Montag (3. Sept.).
  • Die neue Verhandlungsrunde über ein Ende des Nordkoreanischen Atomwaffenprogramms kann nach südkoreanischen Angaben nicht wie geplant am Mittwoch aufgenommen werden. Gastgeber China habe Südkorea darüber informiert, dass der Beginn der so genannten Sechs-Länder-Gespräche verschoben worden sei, teilte am Montag (17. Sept.)
Oktober
  • Das zweite Koreanische Gipfeltreffen soll vom 2. bis 4. Oktober in Pjöngjang stattfinden. Im Mittelpunkt der dreitägigen Gespräche stehen die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Bemühungen um eine Wiedervereinigung. (1. Okt.)
November
  • Zum ersten Mal seit 1992 sind am 14. Nov. die Regierungschefs von Nord- und Südkorea zusammengekommen. Sie wollen den Versöhnungskurs fortführen, den die Präsidenten beider Staaten bei ihrem Gipfeltreffen vor mehr als einem Monat bekräftigten.
  • Der erste regelmäßige Bahngüterverkehr zwischen Nord- und Südkorea seit mehr als fünfzig Jahren soll zum Jahresende aufgenommen werden. Darauf verständigten sich nach Angaben der südkoreanischen Regierung die Ministerpräsidenten beider Staaten am Donnerstag (15. Nov.) in Seoul.
  • Zum Abschluss ihrer dreitägigen Gespräche haben die Ministerpräsidenten Nord- und Südkoreas am Freitag (16. Nov.) eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit beide Länder vereinbart. Die Regierungschefs einigten sich auf die Errichtung einer gemeinsamen Fischerzone im Gelben Meer, die Einrichtung einer neuen Wirtschaftssonderzone um die Hafenstadt Haeju, die Zusammenarbeit bei der Instandsetzung des nordkoreanischen Eisenbahnnetzes bis zur chinesischen Grenze und der Autobahn von der Wirtschaftssonderzone Kaesong zur Hauptstadt Pjöngjang, weitere regelmäßige Treffen sowie einige Erleichterungen für Familientreffen der Bewohner beider Staaten.
Dezember
  • Nord- und Südkorea haben wieder eine Zugverbindung über die Grenze hinweg - erstmals am 11. Dez. seit dem Korea-Krieg vor mehr als 50 Jahren. Vorerst sollen nur Güterzüge fahren.
  • Der konservativer Politiker und frühere Konzernchef Lee Myung Bak hat die Präsidentschaftswahlen in Südkorea klar gewonnen. Lee kann nach Prognosen staatlicher und privater Fernsehsender am 19 Dez. mit 50,3 Prozent der Stimmen rechnen. Auf seinen liberalen Gegenkandidaten Chung Dong Young entfielen 26 Prozent.
  • Die vereinbarte Offenlegung des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms wird sich nachsüdkoreanischen Angaben weiter verzögern. Man habe zwar ende Dezember angestrebt, doch könne diese Frist verstreichen, sagte Außenminister Song Min Soon am 27. Dez. in Seoul.


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