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Korea: Chronik wichtiger Ereignisse

April 2004

1. bis 11. April
  • Die USA haben die vor mehreren Jahren gegen sechs russische Unternehmen und einen russischen Waffenexperten verhängten Sanktionen wegen Exports von Waffen und Technologie an Staaten wie Nordkorea, Irak oder Iran aufgehoben. Das US-Außenministerium erklärte am 1. April in Washington, die Maßnahme erfolge "im Interesse der Außenpolitik und der nationalen Sicherheit" des Landes. Zu den Firmen gehören Europalace 2000, Grafit und MOSO, die 1998 und 1999 wegen mutmaßlicher Lieferung von Raketentechnologie an Iran mit Sanktionen belegt worden waren.
  • Nordkorea hat erneut seine Bereitschaft signalisiert, seine Atomanlagen gegen Zugeständnisse aufzugeben. Pjöngjang wolle sowohl seine "Atomenergie-Industrie" als auch seine Atomwaffen abschaffen, wenn dem stalinistischen Staat "entsprechende Maßnahmen" zuteil würden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am 4. April unter Berufung auf einen Regierungsbeamten in Seoul. Das Angebot habe Nordkorea dem chinesischen Außenminister Li Zhaoxing im vergangenen Monat bei dessen Besuch in Pjöngjang unterbreitet. Welche Gegenleistungen Nordkorea fordert, blieb unklar.
  • In Südkorea stationierte US-Soldaten haben sich in einer Übung auf den Straßenkampf bei einem möglichen Angriff der nordkoreanischen Armee oder von Terroristen vorbereitet. Etwa 160 US-Militärpolizisten hätten im Rahmen des Trainings in dieser Woche auf bewegliche Ziele geschossen und in einer Modellstadt Haus-Attrappen besetzt sowie Gebäude von feindlichen "Guerillakämpfern" befreit, teilte ein Sprecher der US-Armee am 6. April mit.
  • Angesichts der Hunger-Katastrophe in Nordkorea hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) die internationale Öffentlichkeit dringend zu Spenden und Lebensmittel-Lieferungen aufgefordert. Nach einem Anfang des Jahres veröffentlichten Spendenaufruf seien bislang erst 17,3 Millionen Dollar eingegangen, sagte eine WFP-Sprecherin am 7. April in Genf. Benötigt würden jedoch 154 Millionen Dollar. Die UN-Helfer hätten im Januar und Februar nur 750.000 von 6,5 Millionen der am meisten bedürftigen Menschen in Nordkorea mit Lebensmitteln versorgen können. In Nordkorea spiele sich seit zehn Jahren eine "fürchterliche Tragödie" ab, sagte der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler. Schätzungen zufolge seien fünf bis sieben Prozent der mehr als 21 Millionen Nordkoreaner dem Hunger und damit verbundenen Krankheiten zum Opfer gefallen.
  • Im Konflikt um das nordkoreanische Nuklearprogramm stehen Nordkorea und die USA nach Darstellung Pjöngjangs "am Rande des Atomkriegs". Die Forderung Washingtons nach einer Aufgabe der nordkoreanischen Atomaktivitäten sei das "Haupthindernis bei der Lösung des Konfliktes", meldete die offizielle nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am 9. April. Die USA würden ihre "Strategie von präventiven Nuklearangriffen" vorantreiben. Die US-Position habe auch zu dem Misserfolg der zweiten Runde der Sechser-Gespräche im Februar in Peking geführt. Die Gespräche seien "fruchtlos" geblieben.
12. bis 18. April
  • US-Vize-Präsident Dick Cheney und der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi sind am 12. April in Tokio zu Gesprächen zusammengekommen. Im Mittelpunkt dürfte die Lage im Irak und das nordkoreanische Atomprogramm stehen.
  • Auf seiner Asienreise trifft der amerikanische Vizepräsident Richard Cheney am 13. April in Peking ein. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Eskalation im Irak, aber auch die Spannungen mit Taiwan. Weitere Themen sind das nordkoreanische Atomprogramm, der Streit um die Menschenrechte in China und bilaterale Handelsprobleme. Cheney trifft am 14. April auch Regierungschef Wen Jiabao. Ob es ein Treffen mit Staats- und Parteichef Hu Jintao geben wird, bevor Cheney nach Südkorea weiterreist, ist noch unklar.
  • Der frühere Chefentwickler des pakistanischen Atomwaffenprogramms, Abdul Qadeer Khan, hat angeblich vor fünf Jahren selbst gesehen, dass Nordkorea Nuklearwaffen besitzt. Wie die New York Times am 13. April berichtete, hat Khan dies bei Vernehmungen ausgesagt. Stimmt das, wäre es das erste Mal, dass ein Ausländer als direkter Zeuge über den nordkoreanischen Atomwaffenbesitz berichtet hat. Khan sagte aus, Nordkorea habe ihm den Besuch einer Anlage gestattet, wo er drei Atomwaffen gesehen habe. Er hatte im Februar die Verantwortung für die Weitergabe von Atomtechnik an Nordkorea, Libyen und Iran übernommen.
  • Das Lager um Regierungschef Goh Kun hat bei der Parlamentswahl in Südkorea am 15. April einen klaren Sieg errungen. Die regierungsnahe Uri-Partei kam auf 152 der 299 Sitze in der Nationalversammlung. Damit eroberte die Linke seit Einführung der Demokratie 1987 erstmals die Mehrheit im Parlament. Die konservative Große Nationalpartei (GNP) wurde zweitstärkste Partei und sackte auf 121 Sitze ab (bisher 137 Sitze). Die Demokratische Millenniumspartei (MDP) schrumpfte v on 61 auf 9 Sitze. Die bisher nicht im Parlament vertretene linke Demokratische Arbeiterpartei konnte 10 Mandat erobern.
    Der Wahlausgang wurde auch als Sieg für Präsident Roh Moo Hyun gewertet, der in die Uri-Partei eintreten will. Roh war seit dem 12. März von einem Amtsenthebungsverfahren bedroht, das die konservative Opposition eingeleitet hatte. Sie warf dem Präsidenten Korruption vor. Viele Wähler haben sich über die Scheinheiligkeit der Korruptionsvorwürfe empört, weil allgemein die Konservativen als noch viel korrupter angesehen werden. 70 Prozent der Koreaner haben sich in Umfragen gegen die Amtsenthebung ausgesprochen.
  • Zum Abschluss seiner Asienreise hat US-Vizepräsident Dick Cheney Südkorea für die Entsendung von Soldaten nach Afghanistan und Irak gedankt. Die USA begrüßten "Ihre tapfere Entscheidung, die Sache der Freiheit zu unterstützen", sagte Cheney am 16. April bei einem Arbeitsessen mit der südkoreanischen Führung. Anschließend besuchte der US-Vizepräsident die in der Hauptstadt Seoul stationierten amerikanischen Truppen. Im Zentrum von Cheneys Asienreise, die ihn zuvor nach China und Japan geführt hatte, stand das nordkoreanische Atomprogramm.
19. bis 25. April
  • Zum Auftakt des überraschenden Besuches des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il am 19. April in Peking demonstrierte das Außenministerium in Pjöngjang laut dpa eine harte Haltung. Die USA hätten kein Recht, eine "unumkehrbare Beseitigung" des Nuklearprogramms zu verlangen. Die Forderung sei "lächerlich". Wenn Washington darauf beharre, gebe es keinen Grund, sich noch länger mit den USA abzugeben, zitierte Chinas Nachrichtenagentur Xinhua aus einem Bericht der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA. Bei seinem dritten Besuch in China kommt Kim Jong Il erstmals mit der vor gut einem Jahr eingesetzten neuen chinesischen Führung zusammen. Zu Beginn seiner viertägigen Visite, die unter strenger Geheimhaltung stattfindet, empfing ihn Staats- und Parteichef Hu Jintao. Dabei sei es um das Nuklearprogramm und Pekings Hilfe für das unter Hunger leidende Land gegangen, berichtete Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap. Zuletzt war Kim Jong Il 2001 in China, das traditionell freundschaftliche Beziehungen zu Nordkorea pflegt.
  • Nordkorea will sich nach Darstellung Pekings mit einer "aktiven" Teilnahme an den so genannten Sechs-Länder-Gesprächen um eine friedliche Beilegung des Atomstreits mit den Vereinigten Staaten bemühen. Die Regierung in Pjöngjang wolle bei den neuerlichen Gesprächen mit China, Südkorea, Russland, Japan und den USA eine "geduldige und flexible Herangehensweise" zeigen und zu einer friedlichen Lösung beitragen, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am 21. April nach einem zweitägigen Besuch des nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong Il in Peking. Die Gespräche zwischen Kim und der chinesischen Führung seien "herzlich und freundschaftlich" verlaufen.
  • Nordkorea hat eine Teilnahme Südkoreas an Gesprächen über sein Atomprogramm in Frage gestellt, sollte Seoul weiter eine Aufgabe seiner nuklearen Aktivitäten fordern. Südkorea müsse vor neuen Verhandlungen seine Rolle als "Sprecher der USA" aufgeben, zitierte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am 22. April ranghohe Politiker. Washington fordert von Pjöngjang eine vollständige Aufgabe seines Atomprogramms als Voraussetzung für Wirtschaftshilfe.
  • Bei einer gewaltigen Explosion nach dem Zusammenstoß zweier mit Treibstoff beladener Züge sind am 22. April in Nordkorea mehrere tausend Menschen getötet und verletzt worden. Nach Berichten südkoreanischer Medien prallten die beiden Züge am Bahnhof von Ryongchon im Nordwesten des abgeschotteten Landes aufeinander. Die Wucht der anschließenden Explosion zerstörte den Bahnhof komplett. Bei dem Unglück 50 Kilometer südlich der Grenze zu China seien rund 3.000 Menschen getötet oder verletzt worden, berichteten südkoreanische Medien. Einer der Züge habe Benzin, der andere Flüssiggas transportiert, meldete Yonhap unter Berufung auf chinesische Angaben. Die Zahl der Opfer könne in die tausende gehen. Das Szenario nach der Explosion erinnere an die "Auswirkungen eines gewaltigen Bombenangriffs", zitierte die Agentur Augenzeugen. Die kommunistische Führung in Pjöngjang habe den Notstand über die Region und eine de-facto-Nachrichtensperre verhängt, indem sie die internationalen Telefonleitungen kappte.
    Über Ursache und Art der Explosion lagen zunächst ebensowenig offizielle Angaben vor wie über die genaue Zahl der Opfer. Die staatliche nordkoreanische Presse ignorierte die Katastrophe bis zum Abend völlig. Aus südkoreanischen Regierungskreisen hieß es, es habe sich alle Wahrscheinlichkeit nach um einen Unfall und nicht um einen terroristischen Akt gehandelt. Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit der China-Reise von Machthaber Kim Jong Il gab es zunächst ebenfalls keine. Kim hatte den Bahnhof von Ryongchon nach seinem dreitägigen Aufenthalt in China neun Stunden vor dem Unglück mit seinem Sonderzug passiert. Aus Sicherheitsgründen und weil er an Flugangst leidet, reist Kim stets mit der Bahn.
    Verletzte würden in Krankenhäuser der chinesischen Grenzstadt Dandong gebracht, berichtete der in Seoul ansässige Fernsehsender MBC. Anderen Berichten zufolge schloss China die Grenze, die gewöhnlich chinesischen Händlern und Besuchern offensteht.
    Bestätigen sich die Berichte, handelt es sich um eines der schwersten Zugunglücke der Geschichte. Im Juni 1989 starben durch eine Gasexplosion im Bahnhof der Stadt Ascha Ufa in der ehemaligen Sowjetunion 645 Menschen. Zuletzt starben bei einem Zugungück im Nordosten Irans im vergangenen Februar 320 Meschen bei der Explosion eines Zuges.
  • Zahl der Todesopfer vermutlich wesentlich geringer:
    Bei dem verheerenden Zugunglück in Nordkorea sind mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen, wie eine irische Hilfsorganisation am 23. April unter Berufung auf Regierungsangaben mitteilte. Die nordkoreanische Regierung gab damit offenbar erstmals eine Stellungnahme zu der Katastrophe am 22. April ab. Die in das Unglück verwickelten Züge seien mit Sprengstoff beladen gewesen und hätten eine Stromleitung berührt, was die Explosion ausgelöst habe, hieß es. Pjöngjang habe von 150 Todesopfern gesprochen, unter ihnen sollen mehrere Schulkinder sein, sagte Anne O`Mahony, die örtliche Leiterin der irischen Hilfsorganisation Concern, im irischen Rundfunk. Ein Sprecher des Roten Kreuzes hatte zuvor von mindestens 54 Getöteten und mehr als 1.200 Verletzten gesprochen. Mehr als 1.800 Häuser seien zerstört und über 6.300 weitere beschädigt worden, sagte Rot-Kreuz-Sprecher John Sparrow in Peking. In südkoreanischen Medienberichten war zunächst von rund 3.000 Toten und Verletzten die Rede gewesen.
  • Erschwert durch die restriktive Informationspolitik der nordkoreanischen Führung läuft die internationale Hilfe nach der schweren Explosion auf dem Bahnhof Ryongchon an. Aus China brachten Lastwagen Nahrung und Baumaterial in die Stadt im Norden des Landes, wie eine AFP-Reporterin am 25. April berichtete. Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Welthungerhilfe begannen mit der Verteilung von Essen, Decken und Medikamenten. Die Zahl der Toten stieg auf mindestens 161.
    Eine Gruppe von ausländischen Diplomaten und Vertretern von Hilfsorganisationen war am 24. April an den Unglücksort nahe der chinesischen Grenze gereist. Sie durfte jedoch nur einige Stunden bleiben. Das Krankenhaus der Nachbarstadt Sinuji durften die ausländischen Vertreter nicht besuchen. Dort sollen rund 360 Schwerverletzte liegen.
    Offiziellen Angaben aus Pjöngjang zufolge wurden bei der Explosion 76 Kinder getötet. Etwa 1.300 Menschen wurden demnnach verletzt, fünf weitere wurden noch vermisst. Rund 30.000 Menschen seien von der Katastrophe betroffen, fast 2.000 Häuser seien zerstört oder beschädigt worden. Die Stadt Ryongchon wurde nach Berichten von UN-Beobachtern zu 40 Prozent zerstört.
26. bis 30. April
  • Die USA haben Iran beschuldigt, in Bezug auf die Entwicklung von Atomwaffen zu lügen. Der im US-Außenministerium für Waffenkontrolle und internationale Sicherheit zuständige Staatssekretär John Bolton warf Teheran am 27. April vor, sich nicht an den Atomwaffensperrvertrag zu halten. Wenn dies so weitergehe, müsse die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) die Angelegenheit vor den UN-Sicherheitsrat bringen. Andernfalls werde es "zu spät" sein und Iran werde über Atomwaffen verfügen. Ähnliche Vorwürfe richtete Bolton gegen Nordkorea, das US-Präsident George W. Bush ebenso wie Iran und Irak unter seinem früheren Präsidenten Saddam Hussein auf einer "Achse des Bösen" eingereiht hatte.
  • Die USA wollen bis Oktober fast alle entlang der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea stationierten Truppen abziehen. Deren Aufgaben würden von südkoreanischen Soldaten übernommen, teilte die UN-Mission in Südkorea am 27. April mit. Bereits im vergangenen Monat hatten die US-Streitkräfte mitgeteilt, die geplante Umstrukturierung solle Südkorea eine größere Rolle bei der Landesverteidigung verschaffen. Derzeit sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul rund 600 südkoreanische und amerikanische Soldaten in dem betroffenen Gebiet im Einsatz. Der Anteil der südkoreanischen Truppen beträgt demnach 70 Prozent, soll sich aber nach dem Rückzug der US-Soldaten im Oktober auf 93 Prozent erhöhen. Zwischen Nord- und Südkorea verläuft ein vier Kilometer breiter Streifen Land, der als entmilitarisierte Zone bezeichnet wird.
  • Nach dem schweren Zugunglück in Nordkorea hat die Regierung das Nachbarland Südkorea um Baustoffe und Schulmöbel gebeten. Ein Angebot der südkoreanischen Regierung, Ärzte zur Versorgung der mehr als 1.300 Verletzten zu schicken, lehnten Vertreter der Regierung in Pjöngjang am 27. April jedoch ab.
    Der Schaden, der durch die Explosion eines Güterzugs am Donnerstag in Ryongchon entstand, liegt nach einer Meldung der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA bei rund 300 Millionen Euro.
  • Die Bundesregierung stellte 100.000 Euro Soforthilfe bereit, wie das Entwicklungshilfeministerium am 27. April bekannt gab.
    Auch die USA wollen Nordkorea 100.000 Dollar Nothilfe gewähren. Das Weiße Haus teilte am 26. April mit, es stelle außerdem medizinische Hilfe und ein Team von Ärzten bereit, falls die Nordkoreaner eine entsprechende Anfrage an die USA richteten. Humanitäre Hilfe werde "nach Bedürftigkeit und nicht nach politischen Gesichtspunkten" gewährt
  • Eine Woche nach dem katastrophalen Zugunglück in Nordkorea hat Südkorea dem kommunistischen Nachbarland Hilfen im Umfang von 25 Millionen Dollar zugesagt. Das gab die Regierung am 29. April in Seoul bekannt. Seoul hatte zunächst eine Million Dollar angeboten, dann aber in Anfragen Nordkoreas zur Lieferung von Lebensmitteln, Zement, Baumaschinen und Baumaterial im Wert von 25 Millionen Dollar eingewilligt. Die Regierung in Pjöngjang beziffert den durch die Zugexplosion in Ryongchon entstandenen Schaden auf mehr als 356 Millionen Dollar.
  • Zur Vorbereitung neuer Sechs-Länder-Gespräche über das Atomprogramm Nordkoreas trifft sich in knapp zwei Wochen eine Arbeitsgruppe in der chinesischen Hauptstadt Peking. Vertreter von Südkorea, China, Russland, Japan, Nordkorea und der USA hätten sich auf den 12. Mai als Termin geeinigt, sagte der stellvertretende südkoreanische Außenminister Lee Soo Hyuck am 29. April vor Journalisten in Seoul. Es wird erwartet, dass die erneuten Verhandlungen der sechs Staaten noch vor Ende Juni stattfinden.
  • Eine südkoreanische Maschine hat am 30. April beim ersten Hilfsflug zwischen Süd- und Nordkorea 70 Tonnen Hilfsgüter für die Opfer des Zugunglücks in den kommunistischen Staat gebracht. Die Maschine mit Medikamenten, Decken und Trinkwasser im Wert von umgerechnet 400.000 Euro landete am 30. April auf dem Sunan-Airport bei Pjöngjang, wie die Fluggesellschaft Korean Air mitteilte. Der Hilfsflug war zwei Tage zuvor zwischen den beiden koreanischen Staaten vereinbart worden. Am 29. April war bereits eine erste Schiffsladung mit Hilfsgütern in Nordkorea eingetroffen. Eine Lieferung auf dem Landweg hatte Nordkorea abgelehnt.


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