Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Napoleon, "Made in Israel" / A Napoleon, Made in Israel

Von Uri Avnery / by Uri Avnery

Er war ein israelischer Napoleon.

Von früher Jugend an war er davon überzeugt, die einzige Person in der Welt zu sein, die den Staat Israel retten könnte. Das war absolut sicher - ohne jeden Zweifel. Er wusste, er müsse äußerste Macht erlangen, um die Mission zu erfüllen, die das Schicksal ihm auferlegt habe.

Dieser Glaube führte zu einer kompletten Integration der persönlichen Egozentrik und der nationalen Egozentrik. Für eine Person, die an solch eine Mission glaubt, gibt es keinen Unterschied zwischen persönlichem und nationalem Interesse. Was für ihn gut ist, wird automatisch gut für die Nation und umgekehrt. Das bedeutet, dass jeder, der ihn daran hindert, an die Macht zu kommen, wirklich ein Verbrechen gegen den Staat begeht. Und jeder, der ihm zur Macht verhilft, eine patriotische Tat begeht.

Diese Überzeugung lenkte jahrzehntelang seine Aktionen. Sie erklärt die hartnäckige Bestimmung, die Zähigkeit, die unbeugsame Beharrlichkeit, die sein Markenzeichen wurde und ihm den Spitznamen "der Bulldozer" einbrachte. Sie zog Bewunderer an, die vollkommen unter seinen Einfluss gerieten.

Dies erklärt auch seine Haltung gegenüber dem Geld. Man sagte über ihn, dass "er nicht bei rot halte!" und "Gesetze gelten für ihn nicht". Mehr als einmal wurde er angeklagt, er habe Geld von reichen Juden im Ausland angenommen. Am Tag vor seinem schicksalhaften Schlaganfall kam ein förmliches Papier der Polizei heraus, er habe Bestechungsgeld in Höhe von drei Millionen Dollar von einem Casino-Besitzer angenommen. (Es ist möglich, dass diese Veröffentlichung seinen Blutdruck erhöhte und den schweren Schlaganfall auslöste.) Aber nicht alle diese Millionäre erwarteten eine Gegenleistung. Einige von ihnen glaubten, wie er selbst, wer ihn unterstütze, unterstütze den Staat Israel. Kann es eine heiligere Pflicht geben, als den israelischen Napoleon mit einem abgesicherten Einkommen auszustatten, damit er sich mit ganzer Energie der Erfüllung seiner historischen Aufgabe widmen kann?

Auf seinem langen Weg hat Sharon solche Hindernisse einfach übersprungen. Sie brachten ihn nicht von seinem Kurs ab. Persönliche Tragödien und politische Niederlagen haben ihn nicht einen Augenblick aufgehalten. Die Unfälle, die seine erste Frau und seinen ältesten Sohn töteten, seine Entlassung aus dem Amt, nachdem er von einem Unterausschuss der "indirekten Verantwortung" für Sabra und Shatila bezichtigt wurde, als auch die vielen anderen Rückschläge, Fehlschläge und Enttäuschungen, die ihm während all der Jahre widerfuhren, schreckten ihn nicht ab. Sie lenkten ihn nicht einen Augenblick von seinen Bemühungen ab, die höchste Macht zu erlangen.

Und nun sollte es Wirklichkeit werden. Am Mittwoch, dem 4. Januar 2006, konnte er sicher sein, dass er in drei Monaten der allein herrschende Führer Israels werden würde. Er hat eine Partei geschaffen, die ihm allein gehörte, die dabei war, nicht nur eine zentrale Position in der nächsten Knesset einzunehmen, sondern auch alle andern Parteien in Stücke zu reißen.

Er war entschlossen, seine Macht zu gebrauchen, um das ganze politische System Israels umzuwerfen und ein Präsidialsystem zu adoptieren, das ihm eine allmächtige Position geben würde, so wie Juan Peron auf dem Höhepunkt seiner Macht in Argentinien. Dann endlich würde er in der Lage sein, seine historische Mission zu erfüllen, um für die nächsten Generationen in Israel die Weichen zu stellen, so wie es Ben Gurion vor ihm getan hatte.

Und da, gerade, als es schien, ihn könne nichts mehr aufhalten, hat ihn mit grausamer Plötzlichkeit sein Körper im Stich gelassen.

Was geschah, ähnelt einem zentralen Motiv der jüdischen Mythen: das Schicksal des Moses, den Gott für seinen Stolz strafte, indem er ihm noch erlaubte, von weitem einen Blick auf das Gelobte Land zu werfen, ihn aber sterben ließ, bevor er einen Fuß auf seinen Boden setzen konnte. An der Schwelle zur absoluten Macht bekommt Ariel Sharon einen Schlaganfall.

Während er im Krankenhaus noch um sein Leben ringt, beginnt sich schon der Mythos von "Sharons Vermächtnis" aufzubauen.

So wie es vielen Führern ergangen ist, die kein schriftliches Testament hinterließen, kann sich nun jeder einen Sharon frei auf seine Weise vorstellen. Die Linken, die noch gestern Sharon als den Schlächter von Kibiya, den Mörder von Sabra und Shatila verfluchten und als den Mann, der für den Raub und das Gemetzel in den besetzten Gebieten verantwortlich ist, begannen, ihn als den "Mann des Friedens" zu bewundern. Siedler, die ihn als Verräter verurteilten, erinnerten sich daran, dass er es war, der die Siedlungen schuf und sie bis auf den heutigen Tag erweitern ließ.

Erst gestern war er einer von den am meisten gehassten Leuten in Israel und der Welt. Heute, nach der Evakuierung von Gush Kativ, ist er zum Liebling der Öffentlichkeit geworden. Die Führer der Nationen erhoben ihn zum "großen Krieger, der ein Held des Friedens wurde". Jeder stimmt darin überein, dass sich Sharon völlig verändert habe, dass er von einem Extrem ins andere geraten sei; der sprichwörtliche Äthiopier, der seine Hautfarbe, der Leopard, der seine Flecken veränderte.

All diese Analysen haben eines gemeinsam: sie haben nichts mit dem wirklichen Ariel Sharon zu tun. Sie gründen sich auf Ignoranz, Illusion und Selbsttäuschung.

Ein Blick auf seine lange Karriere (und ich kann hinzufügen, meine eigene Erfahrung mit ihm ) zeigt, dass er sich nicht verändert hat. Er blieb seinem Grundkonzept treu, glich nur seine Slogans veränderten Zeiten und Umständen an. Sein Gesamtplan blieb das, was er von Anfang an war.

Seinem Konzept lag ein primitiver Nationalismus des 19. Jahrhunderts zugrunde, der besagt: unser Volk steht über allen anderen - andere Völker sind minderwertig. Die Rechte unseres Volkes sind heilig - andere Nationen haben überhaupt keine Rechte. Die Regeln von Ethik und Moral gelten nur innerhalb der Nation - nicht für die Beziehungen zwischen Nationen.

Diese Überzeugung hat er mit der Muttermilch eingesogen. Sie herrschte in Kfar Malal, dem genossenschaftlichen Ort, in dem er geboren wurde. Es war die Überzeugung, wie sie zu jener Zeit auch in der ganzen Welt herrschte. Unter Juden wurde sie besonders nach den Schrecken des Holocaust noch stärker. Der Slogan "alle Welt ist gegen uns" ist tief in der nationalen Seele verankert und gilt jetzt vor allem gegenüber den Arabern.

Aus dieser moralischen Grundansicht baute sich das Ziel auf, den jüdischen Staat so groß wie möglich zu bauen und ohne Nicht-Juden. Das konnte zu dem Schluss führen, dass die ethnische Säuberung, die von Ben-Gurion 1948 begonnen wurde, als die Hälfte der Palästinenser ihr Heim und ihre Heimat verloren, vollendet werden müsse. Sharons Karriere begann kurz danach, als er zum Kommandeur der Undercover-Einheit 101 ernannt wurde, deren mörderische Aktionen jenseits der Grenze dazu bestimmt waren, zu verhindern, dass Flüchtlinge in ihre Dörfer zurückkehrten.

Sharon wurde ziemlich bald davon überzeugt, dass eine zweite ethnische Säuberung en masse jedoch in voraussehbarer Zukunft nicht möglich sei ( abgesehen von einigen nicht voraussehbaren internationalen Geschehnissen, die die Lage im Ganzen verändern würden).

Aus Mangel an einer solchen Möglichkeit glaubte Sharon, dass Israel alle Gebiete ohne dichte palästinensische Bevölkerung zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan annektieren müsse. Schon vor Jahrzehnten bereitete er eine Karte (den sog. Sharon-Plan*) vor, die er stolz lokalen und ausländischen Persönlichkeiten zeigte, um sie von seinen Ansichten zu überzeugen.

Nach dieser Karte wird Israel die Gebiete entlang der 1967er Grenze annektieren und das Jordantal bis zum "Rücken der Bergkette" ( ein von Sharon besonders beliebter Ausdruck). Er würde auch einige West-Ost-Streifen Land annektieren, um das Jordantal mit der Grünen Linie zu verbinden. In diesen Gebieten, die zur Annexion bestimmt sind, schaffte Sharon ein dichtes Netz von Siedlungen. Das waren seine Hauptbemühungen während der letzten dreißig Jahre in seinen verschiedenen Positionen als Minister für Landwirtschaft, Minister für Industrie und Handel, als Verteidigungsminister, als Wohnungs- und Bauminister, als Minister für Infrastruktur und als Ministerpräsident - und diese Arbeit geht bis zu diesem Augenblick weiter.

Die Gebiete mit dichter palästinensischer Bevölkerung beabsichtigte Sharon, der palästinensischen Selbstverwaltung zu überlassen. Er war entschlossen, alle Siedlungen aus diesen zu entfernen, die dort unüberlegt errichtet wurden. Auf diese Weise würden acht oder neun Enklaven entstehen, die von einander getrennt und von Siedlern und israelischen Armee-Einrichtungen umgeben sind. Es wäre ihm gleichgültig, ob diese "Palästinensischer Staat" genannt würden. Die Verwendung dieses Terminus ist ein Beispiel seiner Fähigkeit, nach außen hin und verbal sich veränderten Situationen anzugleichen.

Der Gazastreifen ist eine dieser Enklaven. Das ist der wirkliche Sinn der Auflösung der Siedlungen und des Rückzuges der israelischen Armee. Es ist das erste Stadium der Verwirklichung der Karte: das kleine Gebiet mit einer dichten palästinensischen Bevölkerung von einer und einer Viertel Million wurde den Palästinensern übergeben. Die israelischen Land- See- und Luftkräfte umgeben den Streifen fast vollständig. Die pure Existenz seiner Bewohner hängt zu allen Zeiten von der Gnade Israels ab, das die Ein- und Ausgänge kontrolliert - außer dem Rafah-Übergang nach Ägypten, der von Israel fernkontrolliert wird - und die Wasser und Stromzufuhr jeden Augenblick sperren kann. Sharon beabsichtigte, dieselbe Situation in Hebron, Ramallah, Nablus, Jenin und anderswo zu schaffen.

Ist das ein "Friedensplan"?
Frieden wird zwischen Nationen gemacht, die darin übereinstimmen, eine Situation zu schaffen, in der alle in Freiheit, Wohlergehen und gegenseitiger Achtung leben können und glauben, dass dies für alle gut sei. Das hatte Sharon nicht im Sinn. Als Militär kannte er nur Waffenstillstand. Wenn ihm Frieden auf einem Silbertablett angeboten worden wäre, hätte er ihn nicht erkannt.

Er weiß sehr genau, dass kein palästinensischer Führer mit dieser Karte einverstanden sein kann - weder jetzt noch später. Deshalb beabsichtigte er nicht, irgend welche politischen Verhandlungen mit den Palästinensern zu führen. Sein Slogan war: "Wir haben keinen Partner." Er beabsichtigte, all die verschiedenen Stadien seines Planes "einseitig" zu realisieren, so wie er es mit Gaza tat - ohne Dialog mit den Palästinensern, ohne Rücksicht auf ihre Forderungen und Hoffnungen und natürlich ohne ihre Zustimmung.

Aber Sharon wollte wirklich Frieden machen - Frieden mit den USA. Für ihn war der amerikanische Konsens wichtig. Er wusste, dass Washington nicht mit seinem ganzen Plan einverstanden sein konnte. Deshalb wollte er ihr Einverständnis Schritt um Schritt holen. Da sich Präsident Bush ihm ganz unterworfen hat und keiner weiß, wer ihm folgt, wollte Sharon den Hauptteil seines Planes innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre, vor dem Ende von Bushs Amtszeit durchgezogen haben. Das ist der Grund seiner Eile. Er musste jetzt sofort zu absoluter Macht kommen - nur der Schlaganfall verhinderte dies.

Der Eifer, mit dem so viele gute Leute der Linken das "Sharon-Vermächtnis" aufnehmen, zeigt nicht, dass sie seinen Plan verstehen, sondern eher ihre eigene Sehnsucht nach Frieden. Sie verlangen mit all ihren Fasern nach einem starken Führer, der den Willen und die Fähigkeit hat, den Konflikt zu beenden.

Die Zielstrebigkeit, mit der Sharon die Siedler aus Gush Kativ evakuiert hat, erfüllte die Linken mit Begeisterung. Wer hätte geglaubt, dass es einen Führer gibt, der in der Lage ist, dies ohne Bürgerkrieg, ohne Blutvergießen auszuführen? Und wenn dies im Gazastreifen geschehen ist, warum kann dies dann nicht auch in der West Bank geschehen? Sharon wird die Siedler hinaustreiben und dann Frieden machen. Und all dies, ohne dass die Linken einen Finger rühren. Der Retter wird wie ein deus ex machina herunterspringen. Ein hebräisches Sprichwort besagt: "Die Arbeit der Gerechten wird von den anderen gemacht", die womöglich alles andere als gerecht sind.

Sharon hat sich leicht dem Verlangen der Öffentlichkeit angepasst. Er hat seinen Plan nicht verändert, ihm aber einen neuen Anstrich gegeben, den Geist der Zeit. Von jetzt an erschien er als "der Mann des Friedens". Er kümmerte sich nicht darum, welche Maske gerade zu tragen passend war. Aber diese Maske reflektiert die tiefsten Wünsche der Mehrheit des israelischen Volkes.

Von diesem Gesichtspunkt aus kann das imaginäre "Sharon-Vermächtnis" eine positive Rolle spielen. Als er seine neue Partei gründete, nahm er eine Menge Likudleute mit, und zwar diejenigen, die zu dem Schluss gekommen waren, dass das Ziel, "das ganze Land Israel" zu erlangen, unmöglich sei. Viele von ihnen werden in der Kadima-Partei bleiben, auch wenn Sharon die politische Bühne verlassen hat. Als Teil eines weitergehenden, langsamen, unterirdischen Prozesses sind auch die Likudleute bereit, die Teilung des Landes zu akzeptieren. Das ganze System bewegt sich langsam in Richtung Frieden.

Das "Sharon-Vermächtnis", selbst wenn man es sich einbildet, könnte zum Segen werden, wenn Sharon darin in seiner letzten Inkarnation erscheint: Sharon als derjenige, der die Siedlungen auflöste; als Sharon, der bereit war, Teile von Erez Israel aufzugeben; als Sharon, der mit einem Palästinensischen Staat einverstanden ist.

Dies war zwar nicht Sharons Absicht. Aber wie Sharon vielleicht selbst gesagt haben könnte: Es sind nicht die Absichten, die von Bedeutung sind, sondern die realen Ergebnisse.

* Sharon-Plan s. Viktoria Weitz: "Die Erde habt ihr uns genommen, 100 Jahre zionistische Siedlungs-Politik in Palästina! 1986, S. 287 - ER)

07.01.2006

Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert


A Napoleon, Made in Israel

by Uri Avnery

From early youth, he was totally convinced that he was the only person in the world who could save the State of Israel. That was an absolute certainty, free of any doubt. He just knew that he must achieve supreme power, in order to fulfill the mission that fate had entrusted him with.

This belief led to a complete integration of personal egocentrism and national egocentrism. For a person who believes he has such a mission, there is no difference between the personal and the national interest. What is good for him automatically becomes good for the nation, and vice versa. This means that anyone who hinders him from attaining power is really committing a crime against the State. And anyone helping him to come to power, is really doing a patriotic deed.

This belief directed all his actions for decades. It explains the dogged determination, the tenacity, the unbending perseverance that became his trade mark and earned him his nickname "the bulldozer". This attracted admirers, who fell completely under his influence.

It also explains his attitude to money matters. It has been said that he "does not stop at a red light", that "laws are not for him". More than once he was accused of accepting millions from rich Jews abroad. On the day before his fateful stroke, it came out that the police had formally accused him of receiving a bribe of three million dollars from a casino-owner. (It is quite possible that this raised his blood pressure and helped to cause the massive stroke.) But not all these millionaires expected a return. Some of them believed, as he did himself, that by supporting him, they were actually supporting the State of Israel. Can there be a more sacred duty than to provide an assured income to the Israeli Napoleon, so that he can devote his entire energy to the fulfillment of his historic mission?

On his long journey, Sharon easily overcame such hurdles. They did not divert him from his course. Personal tragedies and political defeats did not hold him up for a moment. The accidents that killed his first wife and his oldest son, his dismissal from office after being convicted by a board of inquiry of "indirect responsibility" for the Sabra and Shatila massacres, as well as the many other setbacks, failures and disappointments that struck him throughout the years did not deter him. They did not divert him for an instant from his endeavor to achieve supreme power.

And now it was all coming true. On Wednesday, January 4, 2006, he could be certain that in three months time he would become the sole leader of Israel. He had created a party that belonged to him alone and that was not only on track to occupy a central position in the next Knesset, but also to cut all other parties into pieces.

He was determined to use this power to change the political landscape of Israel altogether and introduce a presidential system, which would have given him an all-powerful position, like that enjoyed by Juan Peron in his heyday in Argentina. Then, at long last, he would be able to realize his historic mission of laying the tracks on which Israel would run for generations, as David Ben-Gurion had done before him.

And then, just when it seemed that nothing could stop him anymore, with cruel suddenness, his own body betrayed him.

What happened resembles a central motif of the Jewish myth: the fate of Moses, whom God punished for his pride by allowing him a glimpse of the Promised Land from afar, but having him die before he could set foot on its soil. On the threshold of absolute power, the stroke hit Ariel Sharon.

While he was still fighting for his life in hospital, the myth of "Sharon's Legacy" was already beginning to form.

As has happened with many leaders who did not leave a written testament, every individual is free to imagine a Sharon of his own. Leftists, who only yesterday had cursed Sharon as the murderer of Kibieh, the butcher of Sabra and Shatila and the man responsible for the plunder and slaughter in the occupied Palestinian territories, began to admire him as the "Man of Peace". Settlers, who had condemned him as a traitor, remembered that it was he who had created the settlements and kept on enlarging them to this day.

Only yesterday he was one of the most hated people in Israel and the world. Today, after the evacuation of Gush Katif, he has become the darling of the public, almost from wall to wall. The leaders of nations crowned him as the "great warrior who has turned into a hero of peace".

Everybody agrees that Sharon has changed completely, that he has gone from one extreme to the other, the proverbial Ethiopian who has changed his skin, the leopard who has changed his spots.

All these analyses have only one thing in common: they have nothing to do with the real Ariel Sharon. They are based on ignorance, illusion and self-deception.

A look at his long career (helped, I may add, by some personal knowledge) show that he has not changed at all. He stayed true to his fundamental approach, only adapting his slogans to changing times and circumstances. His master-plan remained as it was at the beginning.

Underlying his world view is a simplistic, 19th century style nationalism, which says: our people stands above all others, other people are inferior. The rights of our nation are sacred, other nations have no rights at all. The rules of morality apply only to relations within the nation, not to relations between nations.

He absorbed this conviction with his mother's milk. It governed Kfar Malal, the cooperative village in which he was born, as it also governed the whole world at the time. Among Jews in particular it was reinforced by the horrors of the Holocaust. The slogan "all the world is against us" is deeply anchored in the national psyche, and is applied especially to Arabs.

On this moral base the aim emerged: to establish a Jewish state, as large as possible, free of non-Jews. That could lead to the conclusion that the ethnic cleansing, begun by Ben-Gurion in 1948, when half the Palestinians were deprived of their homes and land, must be completed. Sharon's career began shortly after, when he was appointed to lead the undercover commando Unit 101, whose murderous actions beyond the borders were designed mainly to prevent the refugees from infiltrating back to their villages.

However, Sharon became convinced quite early that another wholesale ethnic cleansing was impossible in the foreseeable future (barring some unforeseeable international event changing conditions altogether.)

In default of this option, Sharon believed that Israel must annex all the areas between the Mediterranean and the Jordan without a dense Palestinian population. Already decades ago, he prepared a map that he showed proudly to local and foreign personalities in order to convert them to his views.

According to this map, Israel will annex the areas along the pre-1967 border as well as the Jordan valley, up to the "back of the mountain" (an expression particularly dear to Sharon). It will also annex several East-West strips to connect the Jordan valley with the Green Line. In these territories that are marked for annexation, Sharon created a dense net of settlements. That was his principal endeavor throughout the last thirty years, in all his diverse positions - Minister of Agriculture, Minister of Industry and Trade, Minister of Defense, Minister of Housing, Foreign Minister, Minister of Infrastructure, and Prime Minister - and this work is going on at this minute.

The areas with a dense Palestinian population, Sharon intended to hand over to Palestinian self-government. He was determined to remove from them all the settlements that were set up there without thinking. This way, eight or nine Palestinian enclaves would have come into being, cut off from each other, each one surrounded by settlers and Israeli army installations. He did not care whether these would be called a "Palestinian state". His recent use of this term is an example of his ability to adapt himself, outwardly and verbally, to changing situations.

The Gaza strip is one of these enclaves. That is the real significance of the uprooting of the settlements and the withdrawal of the Israeli army. It is the first stage in the realization of the map: this small area, with a dense Palestinian population of a million and a quarter, was turned over to the Palestinians. The Israeli land, sea and air forces surround the strip almost completely. The very existence of its inhabitants depends at all times on the mercy of Israel, which controls all entrances and exits (except the Rafah crossing into Egypt, which is monitored by Israel from afar.) Israel can cut off the water and electricity supply at a moment's notice. Sharon intended to create the same situation in Hebron, Ramallah, Nablus, Jenin and the other areas.

Is this a "peace plan"?

Peace is made between nations which agree to create a situation where all of them can live in freedom, well-being and mutual respect and believe that that is good for them. This is not what Sharon had in mind. As a military man, he knows only truces. If peace had been handed to him on a platter, he would not have recognized it.

He knew perfectly well that no Palestinian leader could possibly agree to his map, now or ever. That's why he did not intend to have any political negotiations with the Palestinians. His slogan was "we have no partner". He intended to realize all the stages of his plan "unilaterally", as he did in Gaza - without dialogue with the Palestinians, without considering their requirements and aspirations, and, of course, without seeking their consent.

But Sharon did indeed intend to make peace - peace with the United States. He considered American consent as essential. He knew that Washington could not give its consent to his whole plan. So he intended to obtain their agreement phase by phase. Since President Bush has submitted to him entirely, and no one knows who will succeed him, Sharon intended to realize the main part of his plan within the next two or three years, before the end of the President's term in office. That is one of the reasons for his hurry. He had to come to absolute power now, immediately. Only the stroke prevented this.

The eagerness with which so many good people on the left embraced the "Sharon Legacy" does not show their grasp of his plans, but rather their own longing for peace. They long with all their heart for a strong leader, who has the will and the ability to end the conflict.

The determination with which Sharon removed the settlers from Gush Katif filled these leftists with enthusiasm. Who would have believed that there was a leader capable of carrying it out, without civil war, without bloodshed? And if this has happened in the Gaza Strip, why can't it happen in the West Bank? Sharon will drive the settlers out and make peace. All this, without the Left having to lift a finger. The savior, like Deus, will jump ex machina. As the Hebrew proverb goes, "the work of the righteous is done by others", who may be something quite other than righteous.

Sharon has easily adapted himself to this longing of the public. He has not changed his plan, but given it a new veneer, in the spirit of the times. From now on, he appeared as the "Man of Peace". He never cared which mask it was convenient to wear. But this mask reflects the deepest wishes of the Israeli people.

From this point of view, the imaginary "Sharon Legacy" can play a positive role. When he created his new party, he took with him a lot of Likud people, those who had come to the conclusion that the goal of "The Whole of Eretz Israel" has become impossible to attain. Many of these will remain in the Kadima party even after Sharon has left the tribune. As a result of an ongoing, slow subterranean process, Likud people, too, are ready to accept the partition of the country. The whole system is moving in the direction of peace.

The "Sharon Legacy", even if imaginary, may become a blessing, if Sharon appears in it in his latest incarnation: Sharon the uprooter of settlements, Sharon who is ready to give up parts of Eretz Israel, Sharon who agrees to a Palestinian state.

True, this was not Sharon's intention. But, as Sharon himself might have said: It is not the intentions that matter, but the results on the ground.

7-1-2006

Source: www.gush-shalom.org


Zurück zur Israel-Seite

Zurück zur Homepage