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Teure Siedler / Dear Settlers

Briefe an die Siedler, an die Yesha, die Medien, Sharon und Prof. Leibowitz / by Uri Avnery

Von Uri Avnery

Teure Siedler -

“Teuer” im buchstäblichsten Sinn.

Endlich muss es ausgesprochen werden, ohne scheinheiliges Mitleid, ohne “Wenn” und “Aber”. Wir haben Milliarden Schekel gezahlt, um Euch im Gazastreifen anzusiedeln. Wir haben Milliarden bezahlt, um Euch dort zu halten - und die meisten von Euch lebten dort auf unsere Kosten. Wir haben Milliarden gezahlt, um Euch zu verteidigen und Dutzende Soldaten und Soldatinnen verloren dabei ihr Leben. Nun zahlen wir Milliarden (acht? zehn? zwölf?), um Euch dort herauszuholen - mit großzügigen Entschädigungen.

Aber das ist noch nicht alles. Noch immer schreit Ihr, als ob Ihr noch einmal beraubt worden wäret. Wir würden Euch noch viel mehr schulden. Ganze Landstriche - am besten entlang der Küste - sollen speziell für Euch reserviert werden, damit Ihr Euch “als ganze Siedlungen” wieder ansiedeln könnt. Damit Ihr für Euch - abgesondert - leben könnt. Damit Ihr Eure eigenen besonderen Schulen haben könnt. Damit Ihr als Angestellte der Regierung als örtlicher Gemeinderat vom Kultus- und Verteidigungsministerium Gehälter beziehen könnt.

Ich weiß nicht, ob es im Guinnessbuch der Rekorde einen Abschnitt über Wettbewerbe von Unverschämtheit, Dreistigkeit und Frechheit gibt - auf jiddisch kurz Chutzpe. Wenn ja, dann solltet Ihr den Preis konkurrenzlos erhalten. In der Vergangenheit schuldeten wir jedem einzelnen von Euch eine Luxusvilla für fast nichts, außerdem die Quelle des Lebensunterhalts, Land, Wasser - jetzt scheint es, wir schulden Euch alles, es sei Euer Recht, Euch selbst am Geld der Kranken, Alten, Behinderten, Kinder, Arbeitslosen zu bedienen, weil Ihr die Besten der Besten seid; weil Ihr den Bart des Messias fest haltet; weil Ihr persönlich von Gott auserwählt wurdet.

Ich hätte mit Euch in Eurer Notlage etwas Sympathie gehabt, wenn Ihr nur etwas Mitleid mit den Bewohnern der 1500 palästinensischen Häuser gehabt hättet, die Euretwegen zerstört worden waren - es ist eine größere Zahl an Häusern als die der Siedler, die jetzt zerstört werden. Wenn Ihr Mitleid für die Kinder ausgedrückt hättet, die innerhalb einer halben Stunde aus ihren Häusern vertrieben wurden - ohne Entschädigung, ohne Hotel und ohne die Hilfe von Psychologen - oder für die Tausende entwurzelter Bäume, um Euch mehr “Sicherheit” zu geben.

Der gute Rabbi Hillel sagte vor 2000 Jahren, als er einen Totenschädel im Fluss vorbeischwimmen sah: “Der du andere ertränkt hast, so bist du ertränkt worden …”

Und bitte, erinnert Euch daran: die Rechnung wurde nicht “vom Staat”, einer anonymen Institution, gezahlt, sondern von mir und dem israelischen Leser dieser Zeilen, aus unseren Geldbeuteln.

An den “Yesha-Rat” (Vertreter der Siedler), Schalom -

Das war es nun. Der Bluff ist beendet. Die Seifenblase ist geplatzt. Seit Monaten habt Ihr uns in Schrecken versetzt, habt uns mit Phantasiezahlen bombardiert: einhunderttausend Demonstranten, einhundertfünfzigtausend. “Alles in allem haben wir zwei Millionen Menschen mobilisiert”. Das würde heißen: fast 40% der israelischen Juden. Und Ihr drohtet uns: Das ist noch nichts. Im richtigen Augenblick werden Hunderttausende nach Gush Katif marschieren. Zehntausende Soldaten und Offiziere werden die Befehle verweigern. Alle Straßen im Lande werden blockiert sein. Der Staat wird zum Stillstand kommen. Das ganze Volk wird sich erheben und den bösen Plan jenes Mannes zunichte machen - von jenem einen, einzigen Mann - der Euch, die “Erlöser des Landes”, aus dem Gazastreifen verjagen will.

Und was geschah dann? Der Himmel stürzte nicht in sich zusammen. Nicht eine einzige Straße wurde blockiert. Nur eine Handvoll Soldaten verweigerte die Befehle - viel weniger als die Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen aus dem Friedenslager. Und im Gegensatz zu ihnen - war keiner bereit, für ein Jahr oder länger ins Gefängnis zu gehen.

Und was noch wichtiger ist: Ihr seid allein geblieben. Ganz allein. Das wurde schon vom ersten Augenblick an deutlich, bei Eurer großen Demonstration, bei der fast niemand teilnahm, der nicht eine gehäkelte Kipa der National-Religiösen trug oder eine größere Kipa der zur “Religion zurückgekehrten Juden. Kein anderer Teil der Bevölkerung hat sich Euch angeschlossen: nicht die Linken, nicht das Zentrum, nicht die Säkularen vom rechten Flügel oder gar die Orthodoxen. All die arrogante Protzerei, die wir morgens und abends hörten, platzte wie eine Seifenblase.

Nichts davon blieb - außer der “Mutter aller Fehlschläge”. Doch statt voller Scham sich nun von der Bühne zurückzuziehen, um in sich zu gehen und das Misslingen zu schlucken, verbleibt Ihr auf dem Gipfel der Chuzpe und macht weiter, als wäre nichts geschehen.

An die Medien, Schalom -

Entschuldigen Sie mich, da ich Sie anrede, als wären Sie eine einzige Person. Zwar bestehen Sie aus vielen Zeitungen, Radiostationen und Fernsehnetzwerken, aber ich wende mich an Sie im Singular, weil Sie während der letzten Wochen wie eine einzige Person reagierten. Sie sprachen alle wie eine Person, in ein und demselben Stil, in einer Terminologie. Und alle von Ihnen - von wenigen abgesehen - haben Ihre Pflicht verraten.

Wochenlang haben Sie für die Siedlerpropaganda eine Plattform bereitgestellt. Alle Zeitungen, alle Radiostationen. Alle Fernsehnetzwerke. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage in der Woche. Jedes Murren, jeder Rülpser der Siedler wurde zur Schlagzeile, ja eine Sensation. Die Stimme des Friedenslagers wurde kaum gehört; die konsequentesten Gegner der Siedler wurden überhaupt nicht wahrgenommen.

Sie haben uns eine Stunde nach der anderen in ein Meer von Kitsch geworfen: Geschrei und Heulerei, angebliche Hysterie und wirkliche Hysterie. Eine unendliche Reihe von Szenen, die sorgfältig für das Fernsehen mit der bewussten Absicht vorbereitet wurden, “dies in unser Bewusstsein zu brennen” und ein “Trauma zu schaffen”. Vom Dach der Sanur-Festung rief das Knessetmitglied Aryeh Eldad nach “Käfigen”, um die tragische Unterwerfung der Helden zu inszenieren, und kein einziger Reporter zitierte das jiddische Sprichwort: “Ihr Meschiggener, herub vum Dach!” (Ihr Verrückten, runter vom Dach!). Anstelle von Tatsachenberichten wurden wir mit emotionell beladenen Worten überflutet, wie “herzzerreißende Anblicke”, “schrecklicher Schmerz”, “wundervolle Jugend”. (Nur gelegentlich schlüpfte eine wahre Szene mit ein: das mit seiner Mutter betende Kind, dem klar wurde, dass die Evakuierung weiter ging, rief voller Staunen aus: “Mama, es hat nicht geholfen!”)

Während all dies weiterging - wo waren denn die Enthüllungsreporter? Warum wurde uns nichts über die wirkliche Zahl der Demonstranten gesagt? Wer ist dieser “Yesha-Rat”? Wer wählte ihn? Welchen rechtlichen Status hat er? Woher kommen die Millionen, die von ihm bei dieser Kampagne verschwendet werden? Warum hat keiner nachgeforscht, auf welchem Feld dieses wilde Unkraut wächst? Was geschieht in dem autonomen “religiös-staatlichen” Erziehungssystem, das - auf unsere Kosten - diese fanatischen Rowdys produziert?

Und warum hat niemand die Farce dieser selbst deklarierten Stalingrads und Massadas aufgedeckt, deren Helden genau wussten, dass niemand Tränengas oder Schlagstöcke gegen sie einsetzen würde und dass alle Verhafteten am nächsten Tag frei gelassen werden?

An den Ministerpräsidenten, Schalom -

Ich entschuldige mich. Ich hatte wirklich nicht geglaubt, dass Sie die ganze Geschichte bis zum Ende durchziehen würden. Doch Sie führten aus, was Sie versprochen hatten. Und es ist wirklich nicht wichtig, warum. Ob Sie letzten Endes keine Alternative hatten oder ob Sie von Ihrem eigenen Schwung mitgerissen oder von den Amerikanern gezwungen wurden, dies zu tun. …

Der wirkliche Test beginnt nämlich erst jetzt. Ihre Aktionen während der nächsten Tage werden entscheiden, ob Sie einen ehrenvollen Platz in der Geschichte gewonnen haben oder als ein Tor in Erinnerung bleiben.

Ein anderer Ministerpräsident, der britische Staatsmann David Lloyd-George, sprach, während er die Abtrennung von Irland zu rechtfertigen versuchte, über die Unmöglichkeit, mit zwei Sprüngen über einen Abgrund zu springen. Sie befinden sich jetzt genau in dieser Situation. Sie haben mit ihrem Sprung begonnen. Der Abgrund liegt unter Ihnen. Wenn Sie inne halten, werden Sie hineinfallen.

Wenn Sie nicht schnell mit den Palästinensern zu einem historischen Kompromiss kommen, werden Sie selbst die Realisierung der von Binyamin Netanyahu gemachten Prophezeiung erleben: eine 3. Intifada wird ausbrechen, und der Gazastreifen wird zu einer Bühne für Mörsergranaten und Kassam-Raketen werden.

Jetzt ist keine Zeit, um über die nächsten Wahlen nachzudenken, sich über die Landaus und Netanyahus, über Likud A und Likud B Sorgen zu machen. Jetzt ist die Zeit, den Blick zu heben und die historische Gelegenheit in Angriff zu nehmen.

Das ist Ihr Test - und nur dieser wird entscheiden, ob der Rückzug aus dem Gazastreifen nur noch eine unbedeutende Episode oder ein historischer Akt gewesen ist.

Liebe Beschwichtigungspolitiker -

Da sind Sie wieder, wie die sprichwörtlichen Pilze nach dem Regen. Sie wollen beschwichtigen, versöhnen, die Kluft überbrücken. Da gibt es gar keine Kluft. Im Gegenteil - bei dieser Angelegenheit war sich das Volk auf eine eindrucksvolle und sogar erstaunliche Art und Weise einig. Es gibt keine “Kluft”, sondern eine unvermeidliche Konfrontation zwischen der großen Mehrheit der Öffentlichkeit und einer kleinen separatistischen Sekte. Wenn ein Beweis nötig ist: die Siedler selbst kommen und verlangen besondere Örtlichkeiten in Israel mit besonderen Schulen - sogar vom normal religiös-zionistischen Sektor abgetrennt.

Die israelische Öffentlichkeit wünscht fast einstimmig einen Staat, der sich auf das Gesetz gründet, einen demokratischen Staat, in dem die Mehrheit entscheidet und die Rechte der Minderheit respektiert wird; einen normalen, freien und rationalen Staat; einen Staat mit Grenzen und einer Verfassung; einen Staat, der zur fortschrittlichen Menschheit gehört; einen Staat, der alle Religionen achtet, sich aber keiner Religion unterwirft.

Gegen diesen Staat hat sich eine fanatische Sekte erhoben, eine Sekte, die einen anderen Staat errichten will: einen auf den jüdischen Glauben gegründeten, nationalistischen und rassistischen Staat, der vom göttlichen Gesetz regiert wird, so wie ihre Rabbiner dieses interpretieren. Sie wollen einen Staat, dessen Ziel es ist, das ganze Land Israel zu erobern, seine “fremden” (d.h. die arabischen) Bewohner zu vertreiben und es mit Siedlungen zu füllen.

Zwischen diesen beiden Konzepten kann es keinen Kompromiss geben, auch keinen falschen; denn der vorgeschlagene Kompromiss geht immer nur in eine Richtung, die Kapitulation des Staates Israel. Das wäre der erste Schritt zur Liquidation der israelischen Demokratie. Die ideologische Unklarheit ist ein Nebelschleier, hinter dem Zerstörungskräfte wirken. Es wird das genaue Gegenteil verlangt: ein helles, gnadenlos aufdeckendes Licht, damit jeder in Israel verstehen wird, um was es bei diesem Kampf geht.

Nicht Beschwichtigung, sondern Mobilisierung für die Verteidigung unserer Demokratie ist nötig.

Lieber Professor Yeshayahu Leibowitz, Frieden sei Ihrer Seele -

Sie sagten mir einmal: als die Anhänger des muslimischen Predigers Muhammad ibn Abd-al Wahab Mekka eroberten, war die Zerstörung des Grabes des Propheten Muhammad das erste, was sie taten, damit die Gläubigen keine Steine anbeten sollten. Nun wird behauptet, dass die Zerstörung der Synagogen von Gush Kativ, die erst vor wenigen Jahren gebaut wurden, gegen irgendein göttliches Gesetz verstoße.

Mit Ihrer scharfen Zunge würden Sie, ein orthodoxer Jude, diese Scharlatane vernichten, so wie Sie einmal die Klagemauer eine “religiöse Diskothek” genannt haben.

Wir vermissen Sie.

(Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert)

Quelle: www.lebenshaus-alb.de



Dear Settlers

by Uri Avnery

Dear Settlers --

"Dear" in the most literal sense.

At long last it must be spelled out, without hypocritical pity, without "if" and "but".

We have paid billions of shekels in order to settle you in the Gaza Strip. We have paid billions to keep you there, and most of you have lived there at our expense. We paid billions to defend you, and dozens of soldiers, male and female, lost their lives doing this. Now we are paying billions (Eight? Ten? Twelve?) to get you out of there and pay you generous compensation.

But all this is not enough. Again you are shouting. Again you are being robbed. Again we owe you much, much more. Whole stretches of the country, preferably on the sea-shore, to be especially reserved for you, so that you can resettle "as whole communities". So that you can live separately. So that you can have your own separate schools. So that you can draw government salaries as employees of the local council, the Ministry of Education and the Ministry of Defense.

I don't know whether the Guinness Book of Records awards a title for champions of impertinence, cheek, impudence - in short, good old Jewish chutzpah. If so, you should win it hands down. In the past we only owed each of you a luxury villa for next to nothing, as well as a source of livelihood, land and water, now it seems we owe you everything. It is your right to help yourselves from the money needed for the sick, the elderly, the handicapped, the children, the unemployed. Because you are the best of the best. Because you are holding on to the beard of the Messiah. Because you were personally chosen by God.

I might have some sympathy for your plight, if you had uttered one word of compassion for the inhabitants of the 1500 Palestinian homes that were destroyed because of you, a greater number than all the homes of the settlers that are being destroyed now. If you had expressed any compassion for the children that were evicted from their homes within half an hour, without compensation, without hotels and psychologists. For the thousands of trees uprooted in order to supply you with "security".

As the good Rabbi Hillel said 2000 years ago, when he saw the skull floating down the river: "Because you have drowned others, you were drowned…"

And please remember: the bill is not being paid by "the State", an anonymous body, but by me and the Israeli readers of this column, out of our own pockets.

To the "Yesha Council", Shalom --

That's it. The bluff is over. The bubble has burst.

For months now you have been terrifying us. You have bombarded us with imaginary figures. One hundred thousand demonstrators. One hundred fifty thousand. "All in all, we have mobilized two million people". That means, almost 40% of all Israeli Jews.

And you told us: You ain't seen nothing yet. At the right moment, hundreds of thousands will march on Gush Katif. Tens of thousands of soldiers and officers will refuse orders. All roads throughout the country will be blocked. The state will come to a standstill. The entire people will rise up and foil the evil designs of that man - that one, sole man - who wants to evict the redeemers of the land from the Gaza Strip.

So what happened? Heaven did not fall. Not a single road was blocked. Only a handful of soldiers refused orders - many less than the conscientious objectors of the peace camp. And unlike them, not one of you was faced with going to prison for a year or more.

And, most important: You have remained alone. Quite alone. That was obvious already from the first moment, in your big demonstrations, when there was almost nobody there who didn't wear the knitted skullcap of the national-religious or the bigger caps of the Repentant Jews. No other sector of the public joined you: not the left, not the center, not the secular right-wing, not even the Orthodox. All the arrogant boasts that we heard mornings and evenings have burst like soap bubbles.

Nothing remains but the mother of all failures. Yet instead of disappearing from the stage in shame, to "search your soul" and absorb the failure, you remain at the height of chutzpah and just go on as if nothing has happened.

To the Media, Shalom --

Excuse me for addressing you as if you were one single person. True, you consist of many newspapers, radio stations and TV networks, but I address you in the singular form because during the last weeks that is what you indeed were. All of you spoke as one person, in one style, one terminology. And all of you, except a select few, have betrayed your mission.

For weeks now you have provided a platform for the settlers' propaganda. All the papers. All the radio stations. All the TV networks. 24 hours a day, seven days a week. Every belch or grunt of a settler was hot news, if not a sensation. The voice of the peace camp was hardly heard, the most consistent opponents of the settlers were not heard at all.

You have drowned us in a sea of kitsch, hour upon hour of crying and weeping, simulated hysteria and real hysteria. An unending series of scenes that were carefully staged for television, with the stated intention of "burning into consciousness" and "creating a trauma". From the roof of the Sanur fortress, MK Aryeh Eldad ordered "cages" in order to stage-manage the tragic submission of the heroes, and not one single reporter quoted the old Yiddish saying: "Meshiggener, herub fun dach!" ("Madman, get down from the roof!") Instead of factual reporting, you poured out a flood of loaded words like "heart-rending sights", "terrible pain", "wonderful youth". (Only occasionally did a real truthful scene slip through, like the child praying with his mother and, perceiving that the evacuation didn't stop, exclaiming in wonderment: "Mama, it didn't help!")

While all this was going on, where was the investigative press? Why were we not told the real numbers of the demonstrators? Who is this "Yesha Council", who elected them, what is its legal status, where do the millions of dollars wasted on this campaign come from? Why did nobody investigate in which field these wild weeds grew up, what is happening in the autonomous "religious-state" education system that has produced - at our expense - these fanatical thugs?

And why has nobody exposed the farce of these so-called Stalingrads and Massadas, whose heroes knew full well that nobody would use tear gas or clubs against them, and that all those arrested would be free the next day?

To the Prime Minister, Shalom --

I apologize. I did not really believe that you would go the full distance in this story. But you have carried out what you promised to do, and it's not really important why - whether you were left without an alternative, or were carried away by your own momentum, or were compelled by the Americans to do so.

But your real test is only just beginning. Your actions during the next days will decide whether you have acquired an honorable place in history or will be remembered as a fool.

Another Prime Minister, the British statesman David Lloyd-George, while trying to justify his disengagement from Ireland, talked about the impossibility of jumping over an abyss in two strides. Now you are precisely in this situation. You have started your jump. The abyss is beneath you. If you stop, you will fall in.

If you do not progress quickly towards a historic compromise with the Palestinians, you yourself will realize the prophesy of doom made by Binyamin Netanyahu: a third intifada will break out and the Gaza Strip will turn into a platform for mortars and Qassam rockets.

This is not the time to think about the next elections, to worry about the Landaus and Netanyahus, Likud A and Likud B. This is the time to raise your eyes and do the historic thing.

This is your test, and only it will decide whether the withdrawal from Gaza was just another unimportant episode or a historic act.

Dear Appeasers --

there you are again, like the proverbial mushrooms after rain. You want to appease, to get the minds to meet, to "mend the rift within the people".

There is no rift. On the contrary, in this affair the people are very united, in an impressive and even amazing way.

This is no "rift", but an inevitable confrontation between the vast majority of the public and a small separatist sect. If proof were needed, here come the settlers themselves and demand separate localities in Israel, with separate schools - separate even from the general religious-Zionist sector.

The Israeli public, almost unanimously, wants a state based upon law, a democratic state, where the majority decides and the rights of the minority are respected. A sane, free and rational state. A state with borders and a constitution. A state belonging to progressive humanity. A state that respects all religions but is not subject to any religion.

Against this state, a fanatical sect has risen up, a sect that wants to establish a different state: a faith-based, nationalist and racist state, ruled by divine law as interpreted by their rabbis. A state whose task is to conquer all of the historic Land of Israel, to inherit it, to drive out its "foreign" (i.e. Arab) inhabitants and fill it with settlements.

Between these two concepts there can be no compromise, nor should there be a false one. Because the proposed compromise goes always in one direction, the surrender of the State of Israel. That would be the first step towards the liquidation of the Israeli democracy. The ideological ambiguity is a smoke screen, behind which the forces of destruction are at work. The very opposite is called for: to throw a bright, merciless light, so that every person in Israel will understand what the struggle is all about.

Not appeasement, but mobilization for the defense of our democracy.

Dear Professor Yeshayahu Leibowitz, peace upon your soul --

You told me once that, when the followers of the Muslim preacher Muhammad ibn Abd-al-Wahab conquered Mecca, the first thing they did was to demolish the tomb of the Prophet Muhammad. So that the believers would not sanctify stones. Now it is being asserted that the demolishing of the Gush Katif synagogues, that were built only two or three years ago, would contravene some divine law.

With your sharp and biting tongue, you, an orthodox Jew, would have reduced these charlatans to ashes - as you did when you called the Western Wall "a religious discotheque."

We are missing you.

Source: Gush Shalom; 27-8-2005
Website:
http://zope.gush-shalom.org


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