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Dialog mit dem Feind / Dialogue with the Enemy

Der israelische Psychologe Dan Bar-On entwickelt den TRT-Prozess / Israeli psychologist Dan Bar-On develops the TRT-Process

Beifall brandet auf. Zwei Männer schütteln sich die Hand. Die etwa tausend Zuhörer in der Würzburger Kongresshalle erheben sich von ihren Plätzen. Damit ehren sie die beiden Redner, Sami Adwan und Dan Bar-On. Der Israeli und der Palästinenser umarmen sich. Eine unglaubliche Geste im Mai 2001: Dort, wo beide herkommen, herrscht Krieg: täglich sterben Menschen auf den Strassen und in ihren Häusern. Der Kreislauf von Gewalt und Vergeltung in Israel und Palästina geht bereits in die dritte Generation. Der Beifall will nicht enden. Da erhebt sich in der zweiten Reihe ein älterer Herr, geht nach vorn und legt seine Arme um beide. Es ist Martin Bormann, dessen Vater >Reichsleiter< Martin Bormann, ein hochrangiger Nazi und enger Vertrauter Hitlers gewesen ist.

Was viele der Anwesenden, in der Mehrheit Therapeuten, so berührt, ist die Ehrlichkeit der Versöhnungsgeste, deren Zeugen sie sind. Eben haben sie zwei Lebensgeschichten gehört, die davon handelten, wie sich Feindbilder auflösen konnten und wie daraus Zusammenarbeit und Freundschaft entstand. Der Israeli und der Palästinenser hatten jeder, zwecks Verteidigung der eigenen Rechte, die andere Nation bekämpft. Inzwischen arbeiten beide im Rahmen von "PRIME - Peace Research Institute in the Middle East" - dessen Gründer und Kodirektoren sie sind, für den Frieden zwischen beiden Völkern. Dan Bar-On, der 1938 in Haifa geborene Sohn eines aus Hamburg immigrierten jüdischen Arztes und ehemaliger Offizier der israelischen Armee in drei Nahostkriegen; und Sami Adwan, heute Professor für Pädagogik an der Universität Bethlehem, der als Palästinenser im Westjordanland in der ersten Intifada gegen die Besatzungsmacht gekämpft und dies mit Haft in einem israelischen Spezialgefängnis in der Negev-Wüste gebüßt hat. Der Weg von der Feindschaft zur Versöhnung, in einem Umfeld, wo der Kreislauf von Gewalt, Rache und Gegengewalt unauflöslich zu sein scheint, war ein langer, langsamer und schwieriger. "TRT - To Reflect and Trust", haben ihn diejenigen genannt, die ihn mitgegangen sind. Martin Bormann war einer von ihnen.

Initiator des TRT-Prozesses ist Dan Bar-On, heute Professor für klinische Psychologie an der Ben-Gurion-Universität in Beersheva. Die Anfänge von TRT liegen Jahrzehnte zurück. TRT ist keine neue Therapieform. Es ist ein Dialogprozess, der in seiner Vielschichtigkeit und Komplexität nur zu verstehen ist, wenn man bis an die Wurzeln zurückgeht. Einer der Anfänge liegt im Juni 1992. Damals trafen sich an der Universität Wuppertal achtzehn Menschen zu einem mehrtägigen Dialog. Alle teilten ein Schicksal: Das Schweigen ihrer Eltern über einen zentralen Teil der eigenen Biografie. Die Eltern aller Teilnehmer der Wuppertaler Gruppe waren entweder Opfer und Überlebende des Holocaust oder aber Mittäter und Organisatoren des Völkermordes. Opferkinder trafen mit Täterkindern zusammen. Schon allein die Tatsache, sich zu treffen, mehrere Tage miteinander zu verbringen, sich in einem Raum gegenüber zu sitzen und miteinander zu sprechen, bedeutete für die meisten einen schwierigen Schritt. Fast alle waren voller Ängste, Befürchtungen und Albträume nach Wuppertal gefahren. Sie hatten diesen Schritt getan in der Hoffnung, dass es auch eine Erlösung sein könnte, aus dem Gefängnis der Sprachlosigkeit des Schweigens, das ihr Leben gezeichnet hatte.

Überlebende des Holocaust sind meist schwer traumatisiert. Das Verschweigen der erlittenen Erniedrigungen ist auch eine Strategie der Rückkehr in ein normales Leben. Im Israel der fünfziger und sechziger Jahre, einer Nation der Starken und Siegreichen, war für eine ausführliche Würdigung dieses Leids der Opfer, außerhalb der offiziellen Gedenkrituale, kein Raum. Auch für die Nazitäter war das Verschweigen ihrer Taten und das Verleugnen der Verantwortung für den Massenmord eine Grundbedingung dafür, in bürgerlicher Normalität weiterzuleben. Auch im Land der Täter war das Verdrängen Teil der offiziellen Kultur: Erst Anfang der 60iger Jahre, fast zwei Jahrzehnte nach Kriegsende, wurde durch den Frankfurter Auschwitzprozess mit der öffentlichen Aufarbeitung des Holocaust begonnen. So hatte z. B. Hertha F., die 1992 in Wuppertal mit dabei war, erst im Alter von 20 Jahren durch die Verhaftung ihres Vaters und den anschließenden Prozess davon erfahren, dass als er SS-Offizier an Massenmorden in der Ukraine beteiligt war. Die Erkenntnis, einen Massenmörder zum Vater zu haben, bestimmte ihr weiteres Leben.

Verdrängen und Verschweigen machen auf die Dauer krank, physisch und psychisch, was immer die kulturellen Ursachen und die gesellschaftlichen Kontexte dieser Sprachlosigkeit sind. Einer strukturellen Ähnlichkeit der Leiden von Täterkindern und Opferkindern in ihren Auswirkungen auf das Individuum war Dan Bar-On auf die Spur gekommen, nachdem er in den siebziger und achtziger Jahren in seiner therapeutischen Praxis mit den traumatisierten Holocaustopfern gearbeitet hatte, die an Spätfolgen litten. Er begann sich zu fragen, wie es wohl den Kindern der Täter ergangen sei. Da sich bisher noch niemand dafür interessiert hatte, macht Dan Bar-On dies zu seinem Forschungsthema.

Als Angehöriger einer Nation, die ihre Entstehung aus dem Holocaust definierte, war er niemals "unabhängiger Wissenschaftler" oder "objektiver Beobachter", sondern aufgrund seiner Biografie, stets als Beteiligter und Betroffener in den Forschungsprozess involviert. Durch den Weitblick seines Vaters, hatte die engere Familie Dan Bar-Ons überlebt: Hans Bruno, ein Hamburger jüdischer Arzt, der aus Heidelberg stammte, war bereits 1933, nach den ersten diskriminierenden Nazigesetzen, die seine freie Praxis zerstörten, nach Palästina ausgewandert, das damals unter britischer Mandatshoheit stand. Dort wurde Dan 1938 als zweiter Sohn geboren: "Ich wuchs in Haifa deutscher Kultur auf", erinnert sich der Israeli. Er spricht akzentfrei Deutsch, weil in seinem Elternhaus, mit den Großeltern nur Deutsch gesprochen wurde. Als Jugendlicher, Anfang der fünfziger Jahre im eben gegründeten Staat Israel, kappte Dan Bar-On diese deutschen Wurzeln, hebräisierte seinen Namen und zog in ein Kibbuz. In den Kriegen von 1956, 1967 und 1973 kämpfte er als Offizier einer Aufklärungseinheit.

Doch das Verdrängen und Verleugnen der eigenen Herkunft hat seinen Preis. In einer Psychotherapie, die der Israeli in einer Lebenskrise nach dem Oktoberkrieg von 1973 begonnen hatte, besann sich Dan Bar-On auf seine deutschen Herkunft: Diesen Aspekt seiner Identität hatte er als Teil des Nazifeindbildes lange Zeit aus seinem Bewusstsein ausgeklammert. 1983, inzwischen ausgebildeter Psychologe und Hochschullehrer, stieß bei einem Forschungsaufenthalt in den USA die Frage nach den Täterkindern. 1985 kam er zum ersten mal in seinem Leben nach Deutschland und führte in den folgenden drei Jahren mehr als 90 qualitative Interviews mit erwachsenen Kindern von Nazitätern durch, um Aufschluss über die psychischen Folgen des Holocaustes für sie zu gewinnen. (1989 veröffentlicht: "Legacy of Silence: Encounter with Children of the Third Reich", Harvard University Press, frz., dt. japanisch, hebräisch).

Bei dieser Arbeit nahm er auch mit Martin Bormann Kontakt auf und lernte ihn persönlich kennen. "Es war ein hartes Stück Arbeit und mühsamer Weg dahin", erinnert sich Dan Bar-On. Fast anderthalb Jahre lang hatten wir uns geschrieben und miteinander telefoniert, und ich sah unserer ersten persönlichen Begegnung mit Angst und Unsicherheit entgegen." Sein Gegenüber litt unter ähnlichen Befürchtungen. Dass beide Männer sich diese Gefühle gegenseitig eingestehen konnten, legte den Grund für eine persönliche Beziehung.

Aufgrund dieser heilsamen Erfahrung des persönlichen Dialoges als Opferkind mit einem Täterkind initiierte Dan Bar-On 1992 das erste Treffen in Wuppertal. Die Gruppe gab sich den Namen TRT und traf sich bis 1997 jedes Jahr, in Deutschland, Israel oder den USA. Gearbeitet wurde mit der Methode des "story telling": jeder Teilnehmer erzählte der Gruppe seine persönliche Lebensgeschichte, während die anderen zuhörten und darauf eingingen. In Wuppertal eröffnete Lena, die jüdische Ehefrau von Dirk, dem Sohn eines Gestapokommandanten, die Runde. Sie erzählte, wie sie 1941, im Alter von drei Jahren, das Massaker an den jüdischen Dorfbewohnern Ukraine überlebt hatte; wie ihre christlichen Großmutter sie aus einer Schlange vor dem jüdischen Ghetto heraus riss, den Gestapokommandanten um das Leben ihrer Enkelin anflehte und sie bis zur Befreiung durch die Rote Armee 1944 auf einem Dachboden versteckte. Lena berichtete, wie sie später ihre Mutter in Israel wieder fand, nach Deutschland ging und dort heiratete.

Anschließend erzählte Martin Bormann seine Lebensgeschichte: Geboren wurde er 1930, Hitler war sein Taufpate. Martin Bormann besuchte die "NAPOLA", eine Eliteschule für Kinder von Nazis. Bei Kriegsende verschlug es ihn nach Österreich, wo er von da an getrennt von seiner Familie lebte. Er wurde katholisch, trat in einen Orden ein und arbeitete in den sechziger Jahren in der Mission in Afrika. Aus Gesundheitsgründen gab er den Missionsdienst auf. Später verließ er den Orden, heiratete und arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Lehrer für katholische Religion und Philosophie.

Insgesamt dauerte es bei diesem ersten Treffen in Wuppertal dreieinhalb Tage, bis alle Beteiligten ihre Geschichte erzählt hatten. "Es entstand ein Gefühl der Offenheit und Energie, das ein Außenstehender wahrscheinlich nicht hätte einordnen können", erinnert sich ein Teilnehmer. Alle wollten mit diesem positiven Anfang weiterarbeiten und erklärten sich zu weiteren Treffen bereit. Ein Ergebnis des Wuppertaler Treffens war, dass die deutschen Täterkinder eine Selbsthilfegruppe gründeten, die sich mehrere Jahre lang regelmäßig traf. Das zweite Treffen, dass 1993 in Israel stattfand, war aus mehreren Gründen sehr viel schwieriger: Zum erstenmal fuhren Täterkinder offiziell in den Staat der Holocaustopfer, besondere Sicherheitsmaßnahmen waren, z.B. für Martin Bormann, nötig.

Da die BBC das Treffen für eine Dokumentationssendung filmte, entstand eine Hierarchie in der Gruppe - ein Widerspruch zu ihrer ursprünglich symmetrischen Struktur. Auch inhaltlich war die Fortsetzung des Prozesses schwierig: nach der Euphorie des Anfangs war jedes Mitglied in seinen soziales Umfeld zurückgekehrt. Fast alle hatten bei ihren Familien und Freunden, jüdischen wie deutschen, Ablehnung und Unverständnis erlebt. Die TRT-Gruppe stand also vor dem Dilemma, sich zu isolieren oder aber dem Druck nachzugeben und sich aufzulösen. Die TRT-Gruppe entschied sich dafür, die Spannung auszuhalten und weder das positive Gefühl des Vertrauens, das durch die Begegnung entstanden war, aufzugeben, noch die Beziehungen außerhalb der Gruppe. Nicht alle konnten das Dilemma ertragen: Einige Mitglieder verließen die Gruppe, andere kamen hinzu. Am dritten Treffen nahm Martin Bormann deshalb nicht teil, weil er fürchten musste, dass seine Anwesenheit von amerikanische Nazis für ihre Propaganda genutzt würde. Hier zeigte sich, welchen Einfluss die Geschichte, auch nach fast einem halben Jahrhundert, auf das persönliche Leben einzelner Teilnehmer der TRT-Gruppe hatte.

Während des sechs Jahre dauernden Dialogprozesses, den Dan Bar-On begleitete, stellte der israelische Forscher zahlreiche strukturelle Ähnlichkeiten im Leben der Opferkinder und der Täterkinder fest. Angehörige beider Gruppen mußten mit der ständigen Präsenz des Holocaustes leben. Sie fühlten sich entfremdet und entwurzelt und erlebten die Ablösung von den eigenen Eltern als ausgesprochen schwierig. Der Dialog war für alle ein befreiender, aber auch schmerzhafter Lernprozess, der es ihnen ermöglichte, einen neuen Weg zu finden, mit der Vergangenheit zu leben. Für einige bedeutete es, Teile der eigenen Identität, nämlich als Opfer im Hass auf die Täter im Recht zu sein, aufzugeben. "Mein Hass war grenzenlos und instinktiv, er wuchs mit jedem Buch, Film oder Artikel, den ich über den Holocaust las", erinnert sich die Miriam K. an ihre Befindlichkeit vor dem TRT-Prozess. "Doch in dieser Gruppe begriff ich, dass es ehrliche anständige Deutsche gibt, die für das, was ihre Landsleute während des Zweiten Weltkrieges begangen haben, große Scham und starke Schulgefühle empfinden, obwohl sie selbst unschuldig sind. Es ist mir klar geworden, dass es unwahrscheinlich hilfreich ist, die Geschichte der anderen zu hören und die eigenen Geschichte in einer Umgebung zu erzählen, die Sicherheit bietet. Dieser Heilungsprozess kann nur dann geschehen, wenn Menschen von beiden Seiten zusammenkommen. Wenn man in der eigenen Familie und in der Gruppe der Opfer ist, ist es so einfach, im Schmerz und in der Wut, ja sogar im Hass zu verharren und sich an die Opferrolle zu gewöhnen. In der Gruppe der Täter scheint es die größte Hürde zu sein, sich von den immensen Schulgefühlen frei zu machen. Da ich drei Töchter habe, musste ich mich einfach diesen Problemen stellen, denn ich möchte auf keinen Fall, dass sie eine ganze Nation aufgrund von historischen Ereignissen hassen", fasst die jüdische Amerikanerin ihre Motivation, sich dem schwierigen Prozess zu stellen, zusammen.

Dass der Holocaust bei den Nachkommen von Tätern und Opfern immer präsent ist, sei unvermeidlich, resümiert Dan Bar-On seine Untersuchung. Doch der negative Einfluss auf das Leben kann durch den bewussten Verarbeitungsprozess, der im TRT-Dialog stattfindet, vermindert werden. Die Folgen werden weniger bedrohlich und selbstzerstörerisch, denn durch den Dialog wird es allen Betroffenen möglich auf eine erträgliche Art damit zu leben.

Auf ihrem sechsten Treffen 1997 beschloss die TRT-Gruppe, ihrer Arbeit eine neue Qualität zu geben: Sie wollten die eigenen positiven, als heilsam erlebten Erfahrungen mit der dialogischen Aufarbeitung des eigenen Traumas, das Teil eines kollektiven Traumas ist, an Menschen weitergeben, die in aktuellen Konflikten leben. Die Hamburger Körber-Stiftung unterstützte diesen Schritt. So trafen sich im Frühsommer 1998 in Hamburg Mitglieder der TRT-Gruppe mit eingeladenen Multiplikatoren aus Ländern die jahrzehntelange Konflikte erlebt hatten: Katholiken und Protestanten aus Nordirland, Farbige und Weiße Südafrikaner und sowie Palästinenser und Israelis. Dabei erlebten die Beteiligten, welchen Unterschied es macht, ob der Dialog über einen historischen oder gegenwärtigen Konflikt geführt wird. Miriam K. erinnert sich, wie sie unbedingt an der Südafrikagruppe teilnehmen wollte, dann aber begriff, dass sie sich dem israelisch-palästinensischen Konflikt stellen musste. Das Anhören der palästinensischen Geschichten war für sie fast unerträglich: "Als der erste Palästinenser über sein Leben, seine Vergangenheit, seine aktuelle und schmerzhafte Realität in der West Bank sprach, stellte ich fest, dass ich in der Defensive war und mich peinlich berührt, geschockt und verärgert fühlte. Es fiel mir sehr schwer zu glauben, es handele sich keineswegs um eine Ausnahme und deshalb sei es unfair, so zu tun, als sei es die >Normalität< für Palästinenser. Natürlich traute ich mich nicht, diese Gedanken zu äußern."

Wieder erzählte Miriam K. ihre Geschichte als Nachkommin von Holocaustopfern, doch diesmal erlebte sie, wie die eigene Opfer-Identität zu bröckeln begann: "Als der nächste Palästinenser sprach, wand ich mich. Schon wieder war es eine Geschichte über Verfolgung, Angst und unerträgliche Erniedrigung. Ich konnte nicht glauben, was ich hörte. Wie war das möglich? Je mehr ich hörte, desto mehr schauderte ich. Es war mir peinlich, Jüdin zu sein. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass meine jüdischen Mitmenschen diesen Leuten solchen Schmerz und solches Grauen zufügten. Ich wollte ihre Taten verteidigen, sie als ein Bedürfnis nach Sicherheit für Israels Bestreben, sich vor Terrorismus zu schützen, begründen. Aber ich konnte mich nicht einmal mich selbst davon überzeugen, dass diese Gründe gut genug waren. Ich war erschöpft und wünschte, ich wäre woanders."

Miriam K. und ihre Gesprächspartner, zu denen auch Sami Adwan gehörte, erlebten auch, wie aus dem gegenseitigen Zuhören, dem Aushalten und Ausdrücken der eigenen Schmerzen, ein neues gegenseitiges Verständnis erwuchs: "Als die Tage verstrichen und wir mehr und mehr schreckliche Geschichten von allen Seiten hörten, fühlte ich, dass die Mauern zu brechen begannen. Wir weinten gemeinsam, trösteten einander und fühlten, dass wir dabei waren, Brücken zu errichten." Ein Verständnis, das zunächst äußerst fragil war und durch die Frage einer Palästinenserin, die die Realität des Holocaustes in Frage zu stellen schien, wieder zu zerbrechen drohte. Martin Bormann wurde nun mit seiner Geschichte zum glaubwürdigen Zeitzeugen: "Die Palästinenser hörten ihm offensichtlich gebannt zu. Die ganz Situation war unwirklich: Juden versuchten, Palästinenser von der Bedeutung und Wahrheit des Holocaust zu überzeugen, während der Sohn eines berühmten Nazi-Täters die Fakten aufzählte." Mehr als ein Jahr nach dem Hamburger TRT-Dialog, reflektiert Miriam K. ihre Erfahrung so: "Noch einmal war meine Weltsicht erschüttert worden. Meiner Ansicht nach waren Juden immer die Opfer, aber diese Position kann ich nun nicht mehr aufrecherhalten. Der Workshop in Hamburg hat mich aus dieser Opferkategorie herauskatapultiert, und ich musste mir einen neuen Platz suchen. Ich bin unserer Konfliktgruppe für den Mut und die Offenheit, ihren Schmerz mitzuteilen, sehr dankbar. Sie ging mit unbequemen Tatsachen um und ließ neue Informationen an sich heraus, die für sie eine Herausforderung darstellten."

Die Palästina-Israel-Gruppe war sicher die schwierigste der Hamburger Begegnung. Doch die praktischen Konsequenzen, die daraus erwuchsen, haben bis heute Bestand: Aus der persönlichen Begegnung von Sami Adwan und Dan-Bar On wurde die Idee für "PRIME - Peace Research Institute for the Middle East", geboren. Die Forschungsprojekte dienen dazu, die gemeinsame Zukunft von Palästinensern und Israelis in der Region vorzubereiten. Auch unter den schwierigen, kriegsähnlichen Bedingungen arbeiten sie weiter an den gemeinsamen Projekten und halten den Kontakt untereinander aufrecht. Für den Würzburger Kongress hatte Sami Adwan erstmalig wieder eine Ausreisemöglichkeit erhalten. Er berichtete den Zuhörern, wie er während der ersten Intifada, im israelischen Gefängnis zum erstenmal begann, hinter der Maske des Feindes, die Gesichter von Menschen wahrzunehmen und wie ihn das bewog, auf Gewalt als Mittel Konfliktlösung zu verzichten.

Dan Bar-On versteht den TRT-Prozess als Möglichkeit, an der langfristigen Befriedung von ethnischen, nationalen und religiösen Konflikten zu arbeiten. Gerade auch solche, die auf der legal-juristischen Ebene gelöst erscheinen, wie z.B. in Nordirland oder Südafrika, existieren die Folgen der jahrzehntelangen Gewalt weiter und haben eine subtile Wirkung: "Konflikte verändern sich auf der offenkundigen Ebene, aber das bedeutet nicht notwendigerweise eine Schwächung der Motive; vergessen geglaubte Konflikte können wieder aufflammen." Als Beispiel führt der Forscher die ethnische Konflikte auf dem Balkan an: oberflächlich schienen frühere ethnische Spannungen im kommunistischen Jugoslawien aufgehoben, was eine Rate von 46% ethnisch gemischter Ehen zu belegen schien. Doch die Auflösung der jugoslawischen Zentralmacht nach der Wende ließ die alten Spannungen wieder an die Oberfläche kommen und in extremes Blutvergießen eskalieren - sogar zwischen vertrauten Nachbarn und guten Bekannten. Daran wird deutlich, so Dan Bar-On, dass die Konflikte auf der oberflächlichen Ebene unterdrückt wurden, doch in psychologischer Hinsicht keine Verarbeitung stattgefunden hatte. "Diesem verborgenen Aspekt muss sich eine psychosoziale Schlichtungsstrategie, wie z.B. der TRT-Prozess, widmen, damit eine dauerhaft erfolgreiche Konfliktlösung möglich wird

Elisabeth Gruendler

Eine gekürzte Fassung dieses Beitrags wurde in Psychologie heute, Okt. 2001 veröffentlicht.


Dialogue with the Enemy

Israeli psychologist Dan Bar-On develops the TRT-Process


Applause breaks out. Two men shake hands. Almost two thousand listeners in the congress centre in Würzburg give a standing ovation honouring the two speakers, Sami Adwan and Dan Bar-On. The Israeli and Palestinian embrace one another. A unbelievable gesture in May 2001: There, where both come from, war rages. People are dying daily on the streets and in their homes. The cycle of violence and retaliation in Israel and Palestine already spans three generations. The applause will not stop. Then, an older man in the second row goes forward and puts his arms around both. It is Martin Bormann whose father, Reichsleiter Martin Bormann, was a high-ranking Nazi and close associate of Hitler.

What so touches the audience, the majority of which are therapists, is the sincerity of the reconciliation gesture which they are witnessing. They have just heard two life-stories describing how enemy images could be altered and how co-operation and friendship had developed. The Israeli and Palestinian had each fought the other's nation in defence of their own rights. Meanwhile both men work for PRIME - the Peace Research Institute in the Middle East of which they are the founders and co-directors, for peace between the two nations. Dan Bar-On, born in 1938 in Haifa, son of a Jewish doctor who had emigrated from Hamburg and former Israeli army officer during three Middle East wars. Sami Adwan, today Professor of Education at Bethlehem University, fought as Palestinian against occupying forces in the West Bank during the first Intifada. For this, he served a sentence in a special Israeli prison in the Negev desert. The path from hostility to reconciliation in an environment where the cycle of violence, revenge and retaliation seems irresolvable, was a long, slow and difficult one. It has been called "TRT - to Reflect and Trust" by those who have taken it. Martin Bormann was one of them.

Initiator of the TRT process is Dan Bar-On, today Professor for clinical psychology at Ben-Gurion University in Beersheva. The beginnings of TRT go back decades. TRT is not a new form of therapy. It is a process of dialogue, the versatility and complexity of which can only be grasped by tracing it back to it's roots. One of the beginnings was in June 1992. Eighteen people met at Wuppertal University for a dialogue lasting over several days. All shared the same fate: the silence of their parents about a central part of their own individual biography. The parents of everyone in the Wuppertal group were either Holocaust victims and survivors or organisers and perpetrators of the genocide. Children of Nazi victims were to encounter the children of Nazi perpetrators. The mere fact of meeting one another, spending several days together, sitting opposite one another in a room and talking, had meant a difficult step for most of them. Nearly everyone went to Wuppertal full of fear and anxiety. They had taken this step, in the hope it could be a way of breaking out of this prison of silence in which they lived.

Most Holocaust survivors are badly traumatised. Concealment of the degradations they had suffered was also a strategy for returning to a normal way of life. The Israel of the fifties and sixties was a nation of the strong and the victorious and, with the exception of the official remembrance rituals, there was no place for this kind of suffering. Consequently their pain and grief never received the proper consideration and attention it deserved. For Nazi perpetrators too, concealment of their actions and denial of any responsibility for the mass murder was fundamental in order to continue life as normal citizens. Suppression was also part of the official culture in the country of the perpetrators. It was only at the beginning of the sixties, almost two decades after the war had ended, through the Auschwitz trial in Frankfurt, that the effects of the Holocaust were addressed in public for the first time. Hertha B., who was also in Wuppertal in 1992, was twenty when she first learned, following the arrest of her father and the subsequent trial, that he had been a Nazi officer and had taken part in the mass murder in the Ukraine. The realisation of having a mass murderer as father was to effect her for the rest of her life.

Suppression and concealment eventually lead to illness, physical or mental, whatever the social causes or context may be. During the course of his therapeutic work with traumatised Holocaust survivors and their families in the sixties and seventies, he discovered one of the structural similarities between the after-affects of the Holocaust on survivors and descendants.

He began to ask himself, how the grown children of the Nazi perpetrators had coped. Since there had been no interest shown in this area before, he decided to make it his research theme. Coming as he did from a nation born of the Holocaust, he was never the "independent scientist" or "objective observer", but because of his biographical background, was always very personally involved in the research he was doing: Due to his father's foresight, close family members of Dan Bar-On had survived: Hans Bruno, originally from Heidelberg, was a doctor in Hamburg. In 1933, after his practice had been destroyed by the Nazis, he emigrated to Palestine, which at that time was governed by the British. Dan was born here, as second son in 1938: "I grew up in a German culture in Haifa", said the Israeli. He speaks German without accent, because German was the language always spoken at home with his grandparents. During the early fifties, while still a young man, he broke his German ties, adopted his Hebrew name and joined a Kibbuz. In the wars of 1956, 1967 and 1973 he fought as officer in reconnaissance unit of the army.

However, suppression and denial of his own origins took it's toll. While in therapy, following a breakdown after the October war of 1973, he reflected deeply on his German origins: For a long time, he had tried to ignore this part of his identity and banished any images of the Nazi enemy from his consciousness. In 1983, meanwhile a trained psychologist and university professor, and while on field-work in the USA, he began to question, what had happened to the descendants of the perpetrators. He came to Germany for the first time in 1985 and in the following three years held more than ninety qualitative interviews with grown children of Nazi perpetrators with the purpose of finding out, what psychological effects the Holocaust had had on them. (In 1989 he published "Legacy of Silence: Encounter with Children of the Third Reich", Harvard University Press, which was also translated into French, German, Japanese and Hebrew). During his research, he also contacted Martin Bormann and met him personally. "It was a hard piece of work and a difficult path", said Dan Bar-On. "For almost three and a half years we had written and telephoned, and I faced our first personal meeting with anxiety and uncertainty. His counterpart suffered from similar fears. The fact that both men could admit these feelings to one another, formed the basis for a personal relationship.

It was due to this healing experience through the personal dialogue between a child of a victim and a child of a perpetrator, that Dan Bar-On initiated the first encounter in Wuppertal in 1992. The group called itself TRT and met annually until 1997 in Germany, Israel or the USA. They worked with a method of story-telling: Each member of the group told his personal life-story while the others listened and reflected. In Wuppertal, Lena, Jewish wife of Dirk, son of a Gestapo commander, was the first to begin: She told, how in 1942, at the age pf three, she had survived the massacre of the Jewish peasants in the Ukraine, how her Christian grandmother had dragged her from a line of people in front of the Jewish ghetto and begged the Gestapo commander for her granddaughter's life and how she had hidden her in the attic until liberation by the Red Army in 1944. Lena reported how she found her mother again later in Israel, returned to Germany and got married. Afterwards Martin Bormann told his life-story: He was born in 1930, Hitler was his godfather. Martin Bormann attended NAPOLA, an elite school for Nazi children. By the end of the war, he was living in Austria and from this point on, lived away from his family. He became a Catholic, joined a monastery and worked in the sixties as missionary in Africa. He gave up missionary work due to health problems. Later, he left the monastery, married and taught Catholic religion and theology until he retired.

This first encounter in Wuppertal lasted three and a half days, until all members of the group had told their stories. "There was a feeling of openness and energy which an outsider would probably not have understood", remembered one member. After such a positive beginning, everyone wanted to continue working together, and decided to organise another meeting. As a result of the Wuppertal encounter, the German descendants formed a self-help group which met regularly for several years.

The second encounter, which took place in 1993 in Israel, was much more difficult for several reasons: for the first time they were officiating in the country of survivors of the Holocaust and special security measures were necessary, especially for Martin Bormann. Because the BBC was making a documentary on the proceedings, a hierarchy arose in the group. This was a contradiction to the symmetrical structure of the original meeting. Also, there was the difficult decision of whether or not to continue with the group in it's present form: After the euphoric beginning, everyone had returned to their own lives and social environment. Nearly all of them, both Jewish and German members, had felt rejected and misunderstood by their families and friends for what they were trying to do.

The TRT-group was faced with a dilemma: they could resist the pressure, isolate themselves and carry on, or break up the group all together. The group decided to endure the pressure, and neither give up the trust and positive feeling on which the group was founded, nor the relationships outside the group. Not all of them, however, could face the dilemma: some members left the group and others joined. Martin Bormann did not take part in the group's third meeting because he was afraid that American Nazis would use his participation for propaganda purposes. Here is an indication of how history was still, even after almost half a century, affecting the lives of individual members of the TRT-group.

During the course of this long-standing dialogue process which Dan Bar-On accompanied, the Israeli researcher identified several structural similarities between the lives of both grown children of victims and perpetrators. For the members of both groups the Holocaust was always a presence in their lives. They felt alienated and rootless and had experienced separation from their own parents as extremely difficult. The dialogue was, for all of them, a liberating but also painful process, enabling them to find a new way of living with the past. For some it meant giving up part of their own identity, giving up the hate which they considered a victim's towards the wrong-doer. "My hate was instinctive and boundless, it grew with every book, film or article I had read about the Holocaust" said Miriam K. as she spoke about her feelings before the TRT-process. "In the group, however, I understood that there were honest and decent German people who felt terribly ashamed and guilty for the crimes committed by their own people during the Second World War, even though they themselves were innocent. I realised it was extremely helpful to listen to the stories of others and to be able to talk about my own past in an environment which offered security. This healing process can only happen when people from both sides come together. When you are in your own family or in a group where you are all victims, it is so easy to persist with the pain, anger and even the hate you feel and to get used to the victim role. The biggest hurdle for those in the perpetrator group seems to be freeing themselves from the immense feelings of guilt. It was because of my three daughters that I had to confront these problems. On no account do I want them to hate a whole nation because of something that happened in the past", said the American Jew summing up her reasons for going through the difficult process.

According to Dan Bar-On, the Holocaust will always be a presence for the descendants of perpetrators and victims, but its negative impact on their lives can be reduced through the conscious working-through process which occurs in the TRT-Dialogue. The consequences become less threatening and self-destructive because through the dialogue, it is possible for all of them to find new and more bearable ways to live with it.

During their sixth meeting in 1997, the TRT-Group decided to give their work a new dimension. They wanted to share their own positive experience with the dialogue, in coping with their own personal trauma, which is part of a collective trauma, with people living in present conflict situations. The Hamburger Koerber Stiftung offered support for this step. So, in early summer of 1998 in Hamburg the TRT-Group met "multipliers", invited from three countries which were experiencing decades of on-going conflict: Catholics and Protestants from Northern Ireland, black and white South Africans as well as Palestinians and Israelis. This time the participants experienced the difference between holding a dialogue on a past conflict or a present one. Miriam K. remembered how she very much wanted to take part in the South African group, but then realized, that she had to confront the Israeli-Palestinian conflict.

For Miriam K., listening to the Palestinian stories was almost unbearable: "When the first Palestinian talked about his life, his past and the painful reality of his present life in the West Bank, I noticed I was defensive. I felt embarrassed, shocked and annoyed. It was difficult for me to believe that this was no exception and it was therefore unfair to behave as if this was normality for all Palestinians. Naturally, I didn't dare say, what I was thinking".

Miriam K., as descendent of Holocaust victims, told her story again, but this time she felt her identity as victim beginning to crumble: "When the next Palestinian spoke, something in me changed. It was another story about persecution, fear and unbearable degradation. I could not believe what I heard. How could this happen? The more I heard, the more I shocked I became. I was ashamed to be a Jew. I could not bear the thought that my Jewish countrymen inflicted so much pain and were so gruesome to these people. I wanted to defend their actions, to explain that it was part of the Israeli need for security to protect themselves against terrorism. But I could not even convince myself that these reasons were good enough. I was exhausted and wished I were somewhere else."

Miriam K. and her partners in the dialogue, one of whom was Sami Adwan, experienced, by listening to one another, expressing and enduring one's own pain together, the growth of a new mutual understanding. "As the days passed and we heard more and more terrible stories from both sides, I felt that the walls beginning to tumble. We cried together, comforted one another, and it felt as though we were building bridges."

However, this understanding was still extremely fragile, and it seemed threatened when a Palestinian woman questioned whether the Holocaust had ever happened. Then Martin Bormann, a believable witness, told his story: "The Palestinians were evidently spell-bound. The whole situation seemed unreal: Jews tried convincing Palestinians about the meaning and truth of the Holocaust while the son of a notorious Nazi perpetrator gave the facts". More than a year after the TRT-dialogue in Hamburg, Miriam K. describes what she had felt at the time: "Once again my view of the world was shattered. In my opinion, Jews were always the victims, but I don't believe this any longer. The workshop in Hamburg had catapulted me out of this victim category and I had to find a new place for myself. I am grateful to our conflict group for the courage and openness it showed in sharing it's pain. They were dealing with uncomfortable facts, were open for new information which meant a challenge for them".

The most difficult encounter in Hamburg was definitely the Palestine-Israeli group. However, the practical consequences which arose from it, continue to exist today: The personal meeting between Sami Adwan and Dan Bar-On gave birth to the idea of PRIME - Peace Research Institute for the Middle East. The research projects of this institute serve to prepare the joint future of Palestinians and Israelis in the region. Even under the difficult, warlike conditions, they continue to work on joint projects and keep in contact with one another. Sami Adwan was granted permission to leave the country again for the first time to attend the congress in Würzburg. He told the listeners, how during the first Intifada, while in an Israeli prison, he began to see the human faces behind the enemy mask for the first time, and how realised that violence was not the way to solve conflict.

Dan Bar-On sees the TRT-Process as a possibility for achieving long-term solutions for ethnic, national and religious conflicts. Also, even those for which political and legal solutions seem to have been found, for example in Northern Ireland or South Africa, the effects of decades of violence go deeper: "Conflicts may change at an obvious level, but this does not necessarily mean that they have disappeared altogether; conflicts, believed to be forgotten, can flare up again at any moment". The researcher gives the ethnic conflicts in the Balkans as an example. Outwardly, it seemed that ethnic tension in Communist Jugoslavia was eradicated, which a mixed-marriage rate of 46 percent seemed to confirm. However, the decentralisation of power in Jugoslavia following the collapse of the Communist system, allowed former hostilities surface again, causing extreme bloodshed - even among close neighbours and friends. It is clear from this, says Dan Bar-On, that these conflicts were merely suppressed, and that from a psychological point of view, no working-through process had taken place. "A reconciliation process such as the TRT-process has to deal with this hidden aspect before there can be a lasting and successful resolution of conflict".

Elisabeth Gruendler


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