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Schlafwandelnd in die Iran-Katastrophe / Sleepwalking To Disaster In Iran

"John Bolton ist der Architekt der US-Politik gegenüber dem Iran". Von Scott Ritter / "John Bolton is responsible for drafting the current US policy towards Iran". by Scott Ritter

Im Folgenden dokumentieren wir einen bei ZNet erschienenen Beitrag des früheren UN-Waffenispekteurs Scott Ritter über die von ihm befürchteten Kriegsvorbereitungen gegen den Iran - in einer deutschen Übersetzung sowie im englischen Original Die Zwischenüberschriften in der deutschen Version stammen von uns.



Schlafwandelnd in die Iran-Katastrophe

Von Scott Ritter

Ende letzten Jahres, kurz nach der Präsidentschaftswahl in den USA, nahm eine der Bush-Regierung nahestehende Person Kontakt zu mir auf. Es ging um die Situation im Irak. Innerhalb der Bush-Administration, so die Quelle, mache sich wachsende Besorgnis breit über die Art, wie sich die Besatzung entwickle. Es sei der Regierung Bush sehr daran gelegen, im Irak vor Juni 2005 den Anschein von Stabilität zu erwecken. Warum gerade Juni 2005, fragte ich.

Juni 2005 ist das entscheidende Datum

Meine Quelle ließ die Bombe platzen: Bis dahin habe das Pentagon Zeit, sich auf einen massiven Luftangriff gegen den Iran - zur Vernichtung des iranischen Atomprogramms - vorzubereiten. Der Iran ist der östliche Nachbar des Irak. Aber warum ausgerechnet Juni 2005, fragte ich weiter. "Die Israelis sind besorgt - sollten die Iraner es nämlich schaffen, ihr nukleares Anreicherungsprogramm zum Funktionieren zu bringen, gebe es keine Möglichkeit mehr, die Iraner vom Bau einer Atomwaffe abzuhalten. Juni 2005 sei das entscheidende Datum". Ich möchte betonen, dass meine Quelle nicht behauptet hat, Präsident Bush habe den Bombardierungsplänen für Juni 2005 bereits zugestimmt - wie dies allgemein berichtet wird. Aber der Präsident sei entsprechende Pläne des Pentagon durchgegangen, um bis Juni 2005 die militärischen Voraussetzungen für einen solchen Angriff (vorausgesetzt, der Präsident gibt den Befehl dazu) zu schaffen. US-Außenministerin Condi Rice hatte den europäischen Verbündeten Amerikas im Februar 2005 mitgeteilt: "Die Frage (eines Militärschlags) steht an diesem Punkt einfach nicht auf der Agenda - wir verfügen über diplomatische Mittel...". So Rices Antwort auf Presseberichte zu einem möglichen US-Angriff auf den Iran im Juni 2005. Präsident Bush reagierte auf die Rice-Stellungnahme mit der Bemerkung: "Die Vorstellung, dass die USA sich auf einen Angriff auf den Iran vorbereiten, ist einfach lächerlich" - fügte aber rasch hinzu, "nachdem dies nun gesagt ist, (ergänze ich), alle Optionen liegen auf dem Tisch".

Da ist dieses unausgesprochene 'Aber': Was aber, wenn die Vereinigten Staaten nicht voll und ganz hinter der diplomatischen Initiative der EU stehen? Wenn sie kein Interesse an kurzfristigen Inspektionen der IAEA (Internationale Atomaufsichtsbehörde) haben? Wenn der Präsident und die Außenministerin ehrlich und doch wieder nicht ehrlich sind? Ehrlich, es gibt keine Pläne für einen US-Militärschlag - das heißt, nicht vor Juni 2005. Interessant, dass niemand in den US-Medien den Präsidenten bzw. seine Außenministerin mit dem Datum (Juni 2005) konfrontiert hat bzw. mit der Tatsache, dass sich der Präsident im Oktober 2004 mit Militärplänen für einen Angriff auf den Iran im Juni 2005 befasste.

Iran im Sucher der Bush-Ideologen

Die amerikanischen Medien taumeln schlafwandelnd in einen US-Krieg gegen den Iran. Sie erweisen sich als ebenso inkompetent und unaufrichtig wie in der Vorphase zum derzeitigen Irakkrieg, sie folgen demselben Trampelpfad. Oberflächlich betrachtet ist natürlich nichts dabei, wenn der US-Präsident das Pentagon anweist, sich auf einen Militärschlag gegen Iran im Juni 2005 vorzubereiten. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass der Iran sich im Sucher der Bush-Ideologen befindet: Präsident Bush selbst hatte den Iran 2002 in die "Achse des Bösen" aufgenommen. Die Welt wäre ein besserer Ort, so Bush, wenn die jetzige iranische Regierung in der Mülltonne der Geschichte verschwände.

Die Regierung Bush zeigt sich besorgt über die iranischen Atomprogramme, eine Besorgnis übrigens, die von Israel und der EU - wenn auch in unterschiedlichem Maß - geteilt wird. Im September 2004 wies der Iran den Appell der Internationalen Atomaufsichtsbehörde (IAEA) zurück, sein Atomenergieprogramm zu stoppen (von dem viele in den USA und Israel glauben, es sei an ein geheimes Nuklearwaffenprogramm gekoppelt). Dann testete der Iran auch noch eine Trägerrakete - mit der man Ziele in Israel bzw. US-Militäranlagen im Irak und andernorts im Nahen/Mittleren Osten angreifen kann. Diese Reaktion des Iran hat in Israel wie in den Vereinigten Staaten zu einer ernsthaften Überprüfung der bisherigen Politik geführt. Dabei spielte für Israel sowohl die Handlungsweise des Iran als auch die Einschätzung des israelischen Geheimdienstes zum iranischen Atomprogramm die ausschlaggebende Rolle.

Die Einschätzung des israelischen Geheimdienstes datiert vom August 2004 und kommt zu folgendem Schluss: Den Iran trennt "weniger als ein Jahr" von einem Programm zur nuklearen Anreicherung. Sollte der Iran diese Schwelle überschreiten, heißt es weiter, sei dies der "point of no return" bezüglich des iranischen Atomwaffenprogramms. Als Datum für diesen Punkt, ab dem es angeblich kein Zurück mehr gibt, wird Juni 2005 genannt. Der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz erklärt: "Unter keinen Umständen wird es Israel möglich sein, Atomwaffen in iranischem Besitz zu dulden". Seit Oktober 2003 liegen Pläne für einen Präventivschlag gegen die wichtigsten iranischen Nuklearanlagen (inklusive des Atomreaktors in Busher, der 2005 anlaufen soll) in Israels Schubladen. Diese Pläne werden ständig aktualisiert - was auch dem Weißen Haus und Bush nicht verborgen blieb. Aber wenn es darum geht, das iranische Atomprogramm zu stoppen, hat die israelische Politik von jeher die Führungsrolle der Amerikaner akzeptiert. "Der richtige Weg, den Iran zu stoppen", so ein hoher israelischer Offizieller, "führt über eine Führungsrolle der USA, die europäischen Länder sollten unterstützend wirken, das Thema sollte vor die UN gebracht werden, unter Einbeziehung diplomatischer Kanäle - mit Sanktionen und sehr intensiven Inspektionen und völliger Transparenz".

Was die Zielsetzung ihrer Iranpolitik angeht, scheinen Tel Aviv und Washington nicht weit voneinander entfernt. Erinnern wir uns an das unausgesprochene 'Aber': Was aber, wenn die USA die diplomatischen Initiativen, die aus Europa kommen, nicht voll unterstützen? Was, wenn sie kein Interesse daran haben, dass IAEA-Inspekteure ihrer Arbeit nachgehen können? Wenn UN-Sanktionen für sie kein Mittel sind, den Iran zur Kooperation zu bringen und sein Nuklearprogramm zu eliminieren, vielmehr ein Mittel, das Teheraner Regime langfristig unter Kontrolle zu halten, bis ein Regimewechsel erfolgt? Tatsache ist - unabhängig von den jüngsten warmen Worten von Präsident Bush und Condi Rice - die USA stehen nicht voll hinter der Iran-Diplomatie der EU. Dies sei ein Programm, das "zum Scheitern verurteilt ist".

Im November 2004 veröffentlichte die IAEA ihren offiziellen Bericht. Bei ausführlichen Inspektionen in den angegebenen Atomanlagen des Iran, so wurde erklärt, hätten sich keine Beweise für ein iranisches Atomwaffenprogramm gefunden. Die Bush-Administration reagierte prompt, indem sie versuchte, Mohammed al-Baradei, den IAEA-Chefwaffeninspekteur, zu stürzen. Die Regierung Bush drängt auf UN-Sanktionen - die möglichst umfassend, schmerzhaft und langfristig sein sollen. Interessant ist das Datum - an dem die Bush-Administration UN-Sanktionen gegen Iran fordern will, nämlich Juni 2005. Ende letzten Monats zirkulierte in Wien ein amerikanisches Positionspapier. Darin heißt es, die USA geben den Gesprächen zwischen EU und Iran noch Zeit bis Juni 2005, um den Konflikt mit dem Iran zu lösen. "Nur ein vollständiger Stopp und die Zerstörung der Produktionsmöglichkeiten für spaltbares Material im Iran gäben uns letztendlich ein gewisses Vertrauen, dass der Iran seine Atomwaffenpläne aufgibt", so das US-Positionspapier. Der Iran hingegen sagt, die Bush-Regierung "halluziniert".

John Bolton - Architekt des Kriegskurses

Wie Schlafwandler taumeln die US-Medien einem amerikanischen Krieg gegen den Iran entgegen. Wirtschaftssanktionen und ein Militärschlag - das ist nicht dasselbe. Aber vielleicht will der Architekt der amerikanischen Iran-Politik Ersterem ja gar keine Chance geben. John Bolton - früherer Unterstaatssekretär für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit im Bush-Außenministerium - zeichnet als Architekt verantwortlich für die jetzige US-Politik gegenüber dem Iran. Im Februar 2004 legte Bolton den Fehdehandschuh auf den Tisch: Der Iran besitze ein "geheimes Nuklearwaffenprogramm", von dem die Internationale Atomaufsichtsbehörde nichts wisse. "Kein Zweifel, der Iran hat ein geheimes Programm zur Produktion von Nuklearwaffen", so Bolton. Woher er diese Information hatte, sagte er nicht.

Wir erinnern uns: Derselbe Bolton hatte Kuba vorgeworfen, über ein offensives biologisches Waffenprogramm zu verfügen. Selbst die Hardliner in der Bush-Administration sahen sich damals genötigt, sich von der Aussage Boltons zu distanzieren. John Bolton war jener Bush-Offizielle, der von den EU-Anstrengungen im Iran sagte, sie seien "zum Scheitern verurteilt". Und John Bolton ist auch jener Offizielle der Bush-Administration, der die Vorwürfe gegen al-Baradei von der Internationalen Atomaufsichtsbehörde erhoben hat - Vorwürfe, mit denen al-Baradei aus der Behörde entfernt werden sollte. Bolton hat eine Strategie für die USA entworfen, wie man den UN-Sicherheitsrat dazu bringen kann, Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zu beschließen. Gleichzeitig fordert er vom Pentagon, sich auf einen "robusten" Militäreinsatz gegen den Iran vorzubereiten - falls die UN doch keine Sanktionen beschließen.

Bolton ist sich wie kaum ein anderer bewusst, wie gering die Chancen für ein von den USA ausgehandeltes Sanktionenregime gegen den Iran im Sicherheitsrat sind. Haupthindernis ist Russland - permanentes Mitglied im Sicherheitsrat. Russland besitzt nicht nur ein Vetorecht, sondern ist auch Hauptanwalt (und Zulieferer) des iranischen Nuklearprogramms. Seit Oktober 2003 hat Israel einen Präventivschlagsplan gegen die wichtigsten Nuklearanlagen des Iran in der Schublade.

John Boltons Karriereziel scheint es zu sein, die Russen zu ärgern - war er doch eine der Schlüsselfiguren bei den Verhandlungen zum Abrüstungsvertrag zwischen Präsident George W. Bush und Präsident Wladimir Putin, den diese im Mai 2002 in Moskau unterzeichneten. Der Vertrag sieht vor, die Atomarsenale Amerikas und Russlands innerhalb von 10 Jahren um 2/3 zu reduzieren. Der Vertrag scheint sich aber als zahnloser Tiger zu erweisen. Die Regierung Bush hatte - sehr zum Verdruss Russlands - ein rechtliches Schlupfloch in den Vertragstext eingebaut. Dieses Schlupfloch war die Idee Boltons.

John Bolton ist sich bewusst, Russland wird keine UN-Sanktionen gegen den Iran dulden. Dadurch kommt den militärischen Planspielen des Pentagon noch größere Bedeutung zu. Dass John Bolton nun zum neuen amerikanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen ernannt werden soll, ist merkwürdig und gefährlich zugleich. Wir erinnern uns, wie Bolton im Jahr 1994 auf einer von der World Federalist Association gesponserten Podiumsdiskussion sagte: "There is no such thing as the United Nations" (so etwas wie die Vereinten Nationen gibt es nicht). In einem Artikel für den Weekly Standard im Jahr 1999 schrieb Bolton: Würden sich die USA dem Willen des Sicherheitsrats beugen, hieße dies, "ihr umsichtiger Umgang mit Gewalt, wenn es um die Förderung ihrer nationalen Interessen geht, würde wahrscheinlich künftig gehemmt sein". Aber John Bolton ist keiner, der zulässt, dass Vertragsverpflichtungen - etwa die von den USA unterzeichnete und ratifizierte Charta der Vereinten Nationen - einem in die Quere kommen. "Verträge sind nur dann Gesetz, wenn es um innenpolitische Angelegenheiten geht", schrieb er am 17. November 1997 in einer Op-Ed für das Wall Street Journal. "Im internationalen Betrieb erfüllen Verträge lediglich politische Funktion".

Isolieren und drohen

Bolton ist der Meinung, der Iran sollte mittels UN-Sanktionen isoliert werden - und falls er sein Atomprogramm nicht aufgibt, sollte man ihm mit militärischen Drohungen kommen. Diese Drohungen müssten natürlich möglichst echt und real wirken, Wille und Entschlossenheit, die Drohungen auch umzusetzen, müssten erkennbar sein - das hat uns die Bush-Regierung schon früher verdeutlicht, besonders im Irak. Das amerikanische Drängen auf UN-Sanktionen lässt darauf schließen, dass diese möglichst schmerzhaft, tiefgreifend und langfristig ausfallen sollen. Denn Bolton und andere in der Bush-Administration sind der Meinung, auch wenn keine Beweise vorliegen, die atomaren Pläne des Iran seien offensichtlich. Mohammad al-Baradei reagierte mit dem Hinweis, es fehle die "smoking gun" - der Beweis für ein iranisches Atomwaffenprogramm. "Wir sind nicht Gott", so al-Baradei, "wir wissen nicht, was in den Köpfen vor sich geht". Andererseits sind Amerikas Iran-Pläne - angesichts der Geschichte, der Persönlichkeit der Akteure und (vergleichbarer) Präzedenzfälle - glasklar und offensichtlich: Die Bush-Administration hat vor, den Iran zu bombardieren. Die einzige Frage, die noch bleibt: Erfolgt der Angriff schon im Juni 2005 - wenn das Pentagon anweisungsgemäß seine Vorbereitungen abgeschlossen haben wird -, oder erst später, wenn auch alle weiteren Vorbereitungen abgeschlossen sind. Nein, es bleibt noch eine Frage: Werden die Journalisten der amerikanischen Mainstream-Medien weiter schlafwandeln - und so den Weg ebnen für eine neue Katastrophe im Mittleren Osten? Scott Ritter war zwischen 1991 u. 1998 UN-Chefwaffeninspekteur im Irak. Sein neues Buch heißt: 'Iraq Confidential: The Untold Story of America's Intelligence Conspiracy'. Auf Deutsch erhältlich: 'Krieg gegen den Irak' von Scott Ritter und William Rivers Pitt.

Übersetzt von: Andrea Noll
ZNet 01.04.2005
Orginalartikel: "Sleepwalking To Disaster In Iran"
www.zmag.org



Sleepwalking To Disaster In Iran

by Scott Ritter

Late last year, in the aftermath of the 2004 Presidential election, I was contacted by someone close to the Bush administration about the situation in Iraq. There was a growing concern inside the Bush administration, this source said, about the direction the occupation was going. The Bush administration was keen on achieving some semblance of stability in Iraq before June 2005, I was told.

When I asked why that date, the source dropped the bombshell: because that was when the Pentagon was told to be prepared to launch a massive aerial attack against Iran, Iraq's neighbor to the east, in order to destroy the Iranian nuclear program. Why June 2005, I asked. 'The Israelis are concerned that if the Iranians get their nuclear enrichment program up and running, then there will be no way to stop the Iranians from getting a nuclear weapon. June 2005 is seen as the decisive date.' To be clear, the source did not say that President Bush had approved plans to bomb Iran in June 2005, as has been widely reported. The President had reviewed plans being prepared by the Pentagon to have the military capability in place by June 2005 for such an attack, if the President ordered. But when Secretary of State Condi Rice told America's European allies in February 2005, in response to press reports about a pending June 2005 American attack against Iran, she said that 'the question [of a military strike] is simply not on the agenda at this point -- we have diplomatic means to do this.' President Bush himself followed up on Rice's statement by stating that 'This notion that the United States is getting ready to attack Iran is simply ridiculous.' He quickly added, 'Having said that, all options are on the table.'

There is always the unspoken 'twist': what if the United States does not fully support European diplomatic initiatives, has no interest in letting IAEA inspections work in short, both the President and the Secretary of State were being honest, and disingenuous, at the same time. Truth to be told, there is no American military strike on the agenda; that is, until June 2005. It was curious that no one in the American media took it upon themselves to confront the President or his Secretary of State about the June 2005 date, or for that matter the October 2004 review by the President of military plans to attack Iran in June 2005.

The American media today is sleepwalking towards an American war with Iran with all of the incompetence and lack of integrity that it displayed during a similar path trodden during the buildup to our current war with Iraq. On the surface, there is nothing extraordinary about the news that the President of the United States would order the Pentagon to be prepared to launch military strikes on Iran in June 2005. Iran has been a target of the Bush administration's ideologues is no secret: the President himself placed Iran in the 'axis of evil' back in 2002, and has said that the world would be a better place with the current Iranian government relegated to the trash bin of history.

The Bush administration has also expressed its concern about Iran's nuclear programs concerns shared by Israel and the European Union, although to different degrees. In September 2004, Iran rejected the International Atomic Energy Agency's call for closing down its nuclear fuel production program (which many in the United States and Israel believe to be linked to a covert nuclear weapons program). Iran then test fired a ballistic missile with sufficient range to hit targets in Israel as well as US military installations in Iraq and throughout the Middle East. The Iranian response triggered a serious re-examination of policy by both Israel and the United States.

The Israeli policy review was driven in part by the Iranian actions, and in part by Israel's own intelligence assessment regarding the Iranian nuclear program, made in August 2004. This assessment held that Iran was 'less than a year' away from completing its uranium enrichment program. If Iran was allowed to reach this benchmark, the assessment went on to say, then it had reached the 'point of no return' for a nuclear weapons program. The date set for this 'point of no return' was June 2005. Israel's Defense Minister, Shaul Mofaz, declared that 'under no circumstances would Israel be able to tolerate nuclear weapons in Iranian possession'. Since October 2003 Israel had a plan in place for a pre-emptive strike against Iran's major nuclear facilities, including the nuclear reactor facility in Busher (scheduled to become active in 2005). These plans were constantly being updated, something that did not escape the attention of the Bush White House. The Israeli policy toward Iran, when it comes to stopping the Iranian nuclear program, has always been for the US to lead the way. 'The way to stop Iran', a senior Israeli official has said, 'is by the leadership of the US, supported by European countries and taking this issue to the UN, and using the diplomatic channel with sanctions as a tool and a very deep inspection regime and full transparency.'

It seems that Tel Aviv and Washington, DC aren't too far removed on their Iranian policy objectives, except that there is always the unspoken 'twist': what if the United States does not fully support European diplomatic initiatives, has no interest in letting IAEA inspections work, and envisions UN sanctions as a permanent means of containment until regime change is accomplished in Tehran, as opposed to a tool designed to compel Iran to cooperate on eliminating its nuclear program? Because the fact is, despite recent warm remarks by President Bush and Condi Rice, the US does not fully embrace the EU's Iran diplomacy, viewing it as a program 'doomed to fail'.

The IAEA has come out with an official report, after extensive inspections of declared Iranian nuclear facilities in November 2004, that says there is no evidence of an Iranian nuclear weapons program; the Bush administration responded by trying to oust the IAEA's lead inspector, Mohammed al-Baradei. And the Bush Administration's push for UN sanctions shows every intention of making such sanctions deep, painful and long lasting. Curiously, the date for the Bush administration's move to call for UN sanctions against Iran is June 2005. According to a US position paper circulated in Vienna at the end of last month, the US will give the EU-Iran discussions until June 2005 to resolve the Iranian standoff. 'Ultimately only the full cessation and dismantling of Iran's fissile material production efforts can give us any confidence that Iran has abandoned its nuclear weapons ambitions,' the US draft position paper said. Iran has called such thinking 'hallucinations' on the part of the Bush administration.

The American media today is sleepwalking towards an American war with Iran Economic sanctions and military attacks are not one and the same. Unless, of course, the architect of America's Iran policy never intends to give sanctions a chance. John Bolton, who, as the former US undersecretary of state for arms control and international security for the Bush administration, is responsible for drafting the current US policy towards Iran. In February 2004, Bolton threw down the gauntlet by stating that Iran had a 'secret nuclear weapons program' that was unknown to the IAEA. 'There is no doubt that Iran has a secret nuclear weapons production program', Bolton said, without providing any source to back up his assertions.

This is the same John Bolton who had in the past accused Cuba of having an offensive biological weapons program, a claim even Bush administration hardliners had to distance themselves from. John Bolton is the Bush official who declared the European Union's engagement with Iran 'doomed to fail'. He is the Bush administration official who led the charge to remove Muhammad al-Baradai from the IAEA. And he is the one who, in drafting the US strategy to get the UN Security Council to impose economic sanctions against Iran, asked the Pentagon to be prepared to launch 'robust' military attacks against Iran should the UN fail to agree on sanctions.

Bolton understands better than most the slim chances any US-brokered sanctions regime against Iran has in getting through the Security Council. The main obstacle is Russia, a permanent member of the Security Council who not only possesses a veto, but also is Iran's main supporter (and supplier) when it comes to its nuclear power program. Since October 2003 Israel had a plan in place for a pre-emptive strike against Iran's major nuclear facilities John Bolton has made a career out of alienating the Russians. Bolton was one of the key figures who helped negotiate a May 2002 arms reduction treaty signed by Presidents George W. Bush and Vladimir Putin in Moscow. This treaty was designed to reduce the nuclear arsenals of both America and Russia by two-thirds over a 10 year period. But that treaty - to Russia's immense displeasure - now appears to have been made mute thanks to a Bolton-inspired legal loophole that the Bush administration had built into the treaty language.

John Bolton knows Russia will not go along with UN sanctions against Iran, which makes the military planning being conducted by the Pentagon all the more relevant. John Bolton's nomination as the next US Ambassador to the United Nations is as curious as it is worrying. This is the man who, before a panel discussion sponsored by the World Federalist Association in 1994, said 'There is no such thing as the United Nations.' For the United States to submit to the will of the Security Council, Bolton wrote in a 1999 Weekly Standard article, would mean that 'its discretion in using force to advance its national interests is likely to be inhibited in the future.' But John Bolton does not let treaty obligations, such as those incurred by the United States when it signed and ratified the UN Charter get in the way. 'Treaties are law only for US domestic purposes', he wrote in a 17 November 1997 Wall Street Journal Op Ed. 'In their international operation, treaties are simply political obligations.'

John Bolton believes that Iran should be isolated by United Nations sanctions and, if Iran will not back down from its nuclear program, confronted with the threat of military action. And as the Bush administration has noted in the past, particularly in the case of Iraq, such threat must be real and meaningful, and backed by the will and determination to use it. And the Bush administration's push for UN sanctions shows every intention of making such sanctions deep, painful and long-lasting. John Bolton and others in the Bush administration contend that, despite the lack of proof, Iran's nuclear intentions are obvious. In response, the IAEA's Muhammad al-Baradai has pointed out the lack of a 'smoking gun', which would prove Iran's involvement in a nuclear weapons program. 'We are not God', he said. 'We cannot read intentions.' But, based upon history, precedent, and personalities, the intent of the United States regarding Iran is crystal clear: the Bush administration intends to bomb Iran. Whether this attack takes place in June 2005, when the Pentagon has been instructed to be ready, or at a later date, once all other preparations have been made, is really the only question that remains to be answered. That, and whether the journalists who populate the mainstream American media will continue to sleepwalk on their way to facilitating yet another disaster in the Middle East.

Scott Ritter former UN Chief Weapons inspector in Iraq, 1991-1998 author of 'Iraq Confidential: The Untold Story of America's Intelligence Conspiracy', published by I.B.

April 01, 2005

Source: www.zmag.org


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