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Teheran demonstriert vor Gesprächen Stärke

Präsident: Sanktionen schrecken Iran nicht *

Vor der Wiederaufnahme der internationalen Atomverhandlungen hat sich der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad unbeeindruckt von den jüngsten Öl-Sanktionen gezeigt.

»Wir haben so viele Devisen, dass wir das Land auch dann führen können, wenn wir zwei oder drei Jahre auch nicht nur ein Barrel Öl verkaufen.« Das sagte Ahmadinedschad am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Am Sonnabend sollen die seit 14 Monaten ausstehenden Verhandlungen in Istanbul fortgesetzt werden. Es ist die dritte Gesprächsrunde mit Iran und der Sechsergruppe (die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China sowie Deutschland).

Letzte Meldung

Teheran stoppt Erdöllieferungen nach Deutschland

Der Iran hat am Mittwoch (11. April) die Erdöllieferungen nach Deutschland eingestellt, wie der englischsprachige Fernsehsender Press TV mitteilte.

Teheran hatte am Dienstag den Stopp seiner Öllieferungen nach Griechenland und eine Drosselung des Ölexportes nach Spanien bekannt gegeben sowie angekündigt, in den nächsten Tagen die Ölexporte in andere Länder Europas zu verringern.

Der Iran hatte bereits früher seine Öllieferungen nach Großbritannien und Frankreich eingestellt sowie Portugal, Italien, Deutschland und den Niederlanden mit einer Exportreduzierung gedroht.

(RIA Novosti, 11. April 2012)



»Unsere Gold- und Devisenreserven sind ohne Beispiel in der Geschichte«, erklärte der Präsident. Iran werde weder auf sein Recht auf Nutzung der Atomkraft verzichten noch habe das Land Angst vor Sanktionen.

Kurz vor den neuen Atomgesprächen mit Iran hat Russland die Führung in Teheran erneut mit Nachdruck zu einer lückenlosen Zusammenarbeit mit dem UNO-Sicherheitsrat aufgerufen. »Die Lage ist beunruhigend, aber nicht hoffnungslos«, teilte am Dienstag das Außenministerium in Moskau mit. Der Weltsicherheitsrat habe Iran mehrfach unmissverständlich aufgefordert, den rein zivilen Charakter seines Atomprogramm nachzuweisen.

»Wir bestehen darauf, dass Teheran vollständig Folge leistet«, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax.

Russland hatte mehrfach vorgeschlagen, die Sanktionen gegen Iran bei einem Entgegenkommen Teherans schrittweise abzubauen.

* Aus: neues deutschland, Mittwoch, 11. April 2012


Iran legt in Istanbul neue Initiative zur Lösung der Krise um sein Atomprogramm vor **

Der Iran wird neue Initiativen zur Lösung der Krise um sein Atomprogramm bei einem Treffen mit den sechs internationalen Vermittlern vorlegen, das am 14. April in Istanbul stattfinden soll, meldet am Mittwoch die AFP unter Hinweis auf den Leiter der iranischen Delegation, Said Jalili.

„Die iranische Delegation wird neue Initiativen vorlegen. Wir hoffen, dass auch die andere Seite an die Aufnahme der Verhandlungen konstruktiv herangehen wird“, sagte Jalili.

Die Gruppe von internationalen Vermittlern (die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland) fordert gemeinsam mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) vom Iran eine Aussetzung der Arbeiten an der Urananreicherung, die eine Gefahr für die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen darstellen kann.

Der jüngste Versuch der Verhandlungen zwischen dem Iran und der Sechser-Gruppe wurde auch in Istanbul am 21./22. Januar 2011 unternommen. Er endete ergebnislos. Nach den Verhandlungen gab die IAEO bekannt, dass ihr keine erschöpfenden Beweise für einen friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms erbracht wurden.

Die USA und einige westliche Länder werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel seines Programms zur friedlichen Nutzung der Atomenergie in Wirklichkeit Kernwaffen zu bauen. Teheran weist alle Anschuldigungen zurück und betont, dass sein Atomprogramm ausschließlich auf die Deckung des Strombedarfs des Landes ausgerichtet sei.

** Aus: Russische Nachrichtenagentur RIA Novosti, 11. April 2012; http://de.rian.ru


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