Die Zeit für eine Irak-Kriegsverhinderung läuft ab
oder: Lehren aus der UNSCOM-Mission
Von Clemens Ronnefeldt*
Nach dem jüngsten Wahlsieg Georg W. Bush´s und der Absegnung der
UN-Resolution 1441 am 8.11.2002 stehen alle Zeichen auf Sturm. Kaum
war die Tinte trocken, wurde deutlich, dass die US-Regierung einige
Passagen der Resolution völlig anders auslegen wird wie die übrigen
Sicherheitsratsmitglieder und auch der UN-Generalsekretär,
insbesondere, was die Selbstverteidigung des Irak gegen
Bombardierungen in den Überflugzonen betrifft, die Georg W. Bush als
"Angriff" uminterpretiert.
Auch US-Kriegskritiker wie der frisch gekürte Friedensnobelpreisträger
und Ex-US-Präsident Jimmy Carter werden mit großer Wahrscheinlichkeit
nicht mehr verhindern können, dass eine "Kerngruppe von Konservativen"
versuchen wird, "lange gezügelte Ambitionen unter dem Deckmantel des
dem Terror erklärten Krieges zu verwirklichen", so Carter in der
Washington Post, 5.9.2002 (zit. nach Pax Report, Oktober 2002). Unter
Bezugnahme auf die Behandlung von Talibansoldaten auf Guantanamo Bay
formulierte Carter den bemerkenswerten Satz: "Diese Handlungen ähneln
jenen von Unrechtsregimen, die vom amerikanischen Präsidenten
verurteilt worden sind". Die derzeitige US-Politik lässt die
Ausweitung der Gültigkeit dieses Satzes auch auf andere ihrer
Handlungen im Vorfeld des drohenden Irak-Krieges zu.
Mühsame Versuche zur Kriegsrechtfertigung
Mit einem beispiellosen Propagandaaufwand betreibt die US-Regierung
gemeinsam mit Tony Blair die Vorbereitung des Irak-Krieges.
Erstes Beispiel: Der "neue Bericht" der IAEO
Als Georg W. Bush und Tony Blair Anfang September 2002 in Camp David
vor die Fernsehkameras traten, teilten sie Folgendes mit: "`Ich weiß
nicht, welche Beweise wir noch brauchen´, meinte der US-Präsident mit
Fingerzeig auf einen `neuen Bericht´ der internationalen
Atomenergieorganisation (IAEO). Den, sekundierte ihm der britische
Premier, müsse man doch nur lesen, um zu erfahren, `was in einer
früheren Nuklearwaffenfabrik vor sich geht´. Die Wochenzeitung "Die
Zeit" (12.9.02) recherchierte nach und stellte fest: "Hier irren die
Staatsmänner. Denn einen neuen Bericht der IAEO, noch dazu einen, der
auf ein neues Atomprogramm im Irak hindeuten könnte, gibt es nicht.
Der aufgerufene Zeuge, der Leiter des Irak-Teams bei der Wiener IAEO,
Jaques Baute, stellte klar: `Wir haben nichts, was uns erlaubt, eine
Schlussfolgerung zu ziehen´".
Zweites Beispiel: Die Anlage "Al Dora"
In einem Bericht vom 9.9.2002 des der NATO nahestehenden
Internationalen Institutes für strategische Studien (IISS) in London
wird darauf hingewiesen, dass in der angeblichen
Massenvernichtungsproduktionsanlage Al Dora "die Arbeit anscheinend
wieder aufgenommen worden ist. Die Anlage hat 25% ihrer Kapazität" (S.
30). Die US-Regierung gab am 12.9.02 ein Dokument mit dem Titel "Ein
Jahrzehnt der Täuschung und der Feindschaft" heraus, in dem darauf
hingewiesen wird, dass Al Dora "ein ausgedehntes Luftbehandlungs- und
Filtersystem hat" (S. 8). In einem Dossier der britischen Regierung
vom 24.9.02 wird Al Dora als "eine besorgniserregende Anlage"
bezeichnet.
Im Juli 2002 besuchte der Ex-UN-Diplomat Hans von Sponeck, von
1998-2000 zuständig im Irak für das "Lebensmittel-für-Öl-Programm" mit
einem
deutschen TV-Team den Irak. Der im deutschen Fernsehen ausgestrahlte
Bericht über seine Besichtigung der Anlage Al Dora zeigte eindeutig,
dass die von der UNSCOM zerstörte Anlage nach wie in Trümmern liegt.
"Was zerstört wurde, kann keine Bedrohung sein", schlussfolgerte von
Sponeck und fügte hinzu: "Die von der US-Regierung geförderte
Massenhysterie und Psychokriegführung sind international nicht
hinnehmbar" (Alle Zitate aus dem Vortrag von Hans von Sponeck vor dem
Europäischen Kolloquium in Brüssel am 25.9.2002).
Scott Ritter über die Arbeit von UNSCOM 1991-1998
Scott Ritter, vom Golfkriegsteilnehmer 1991 und
UNSCOM-Delegationsleiter (1991-1998) inzwischen zu einem der
schärfsten Irak-Kriegsgegner gewandelter ehemaliger Marinesoldat und
UN-Waffeninspekteur, gab William Rivers Pitt, politischer Publizist
aus der Nähe von Boston/USA, ein langes und äußerst aufschlussreiches
Interview, das unter dem Titel "Krieg gegen den Irak. Was die
Bush-Regierung verschweigt" 2002 als Buch (Verlag Kiepenheuer und
Witsch, 106 Seiten, 6,90 Euro) erschienen ist.
Zur Frage der Atomwaffen
Ritter: "1998, in dem Jahr, als ich den Irak verließ und das
UN-Waffeninspektionsprogramm beendet wurde, waren die Infrastruktur
und die Anlagen zu 100 Prozent zerstört. ... Wir können ohne Abstriche
sagen, dass die industrielle Infrastruktur, die der Irak zur
Herstellung von Atomwaffen benötigt, zerstört wurde" (S. 43).
Zur Frage der Chemischen Waffen
Ritter: "Der Irak produzierte drei verschiedene Nervengifte: Sarin,
Tabun und VX. ... Sarin und Tabun haben bei der Lagerung eine
Lebensdauer von fünf Jahren. Selbst wenn der Irak es geschafft hätte,
diese ungeheuren Mengen an Kampfstoffen vor den Inspekteuren geheim zu
halten, enthielten ihre Depots heute nur noch unbrauchbare und
harmlose Schmiere. Chemische Waffen wurden in der Anlage Muthanna
hergestellt. Diese riesige Produktionsstätte für chemische Waffen
wurde im Golfkrieg bombardiert, danach kamen die Waffeninspekteure und
vernichteten alles, was davon noch übrig war" (S. 46f).
"1996 entdeckten wir schließlich 200 Kisten mit Ausrüstung für die
Herstellung von Glasfaserauskleidung, die für den Aufbau einer Fabrik
zur Herstellung des Nervengases VX bestimmt war. Die Iraker hatten sie
vor den Inspekteuren versteckt. Wir fanden sie wie gesagt 1996 und
zerstörten sie. ... Gibt es heute im Irak eine Fabrik zur Herstellung
des Nervengases VX? Und die Antwortet lautet: Nie im Leben. ... Die
Herstellung von chemischen Waffen setzt Abgase frei, die man längst
aufgespürt hätte. Per Satellit und auf andere Weise haben wir das Land
überwacht und nichts entdeckt" (S. 51f).
Zur Frage der Biologischen Waffen
Ritter: "Es gelang ihnen, das eine wie das andere (Anthrax und
Botulinumtoxin, Anm. C.R.) in waffenfähiger Form herzustellen, und sie
bestückten Sprengköpfe und Bomben damit. ... Im Gegensatz zur
landläufigen Meinung gibt es absolut keinen Hinweis darauf, dass der
Irak mit Pocken, Ebola oder anderen Horrorwaffen experimentierte, von
denen in den Medien heute so gerne geredet wird. ... Der Irak besitzt
heute keine biologischen Waffen mehr, weil sowohl das Anthrax als auch
dass Botulinumtoxin inzwischen unbrauchbar geworden sind. Um heute
über biologische Waffen zu verfügen, hätte der Irak eine
Produktionsbasis für diese Kampfstoffe ganz neu aufbauen müssen. ...
Viele behaupteten, in den irakischen Palästen würde Anthrax
hergestellt. Die Welt war drauf und dran, einen Krieg anzufangen,
damit wir Zutritt bekämen. Als wir dann endlich hineindurften und nach
atomaren und chemischen Waffen suchten, fanden wir nichts. Allerdings
wurde den Biologen aufgetragen, Tests durchzuführen. Als die Iraker
Dick Spertzel (Leiter der UNSCOM-Mission für Biwaffen, ehemaliger
Offizier der US-Armee, Anm. C.R.) darauf ansprachen, sagte er, er habe
nie erwartet, dort biologische Waffen zu finden, und er wolle den
Irakern nicht die Genugtuung verschaffen, mit negativen
Testergebnissen Punkte zu machen.
Pitt (der Interviewer, Anm. C.R.): Dieses Verhalten erinnert an einen
Kriminalbeamten, der sich weigert, die Suche nach einer Mordwaffe in
den Durchsuchungsbefehl aufzunehmen, aus Angst, sie nicht zu finden
und das dann in der Beweisaufnahme zugeben zu müssen.
Ritter: Genau das ist passiert. ...Für mich ist es intellektuell und
moralisch unbegreiflich, dass Richard Butler (Chef der UNSCOM-Mission,
Anm. C.R.) das Dick Spertzel hat durchgehen lassen. Bei unseren
morgendlichen Einsatzbesprechungen kam es mehrmals zu heftigen
Wortwechseln zwischen mir und Dick Spertzel über die Art und Weise
seiner Untersuchungen" (S. 57ff).
Zur Rolle Richard Butlers**
Ritter schildert folgenden Vorfall: "Im September 1997 führte die
exzellente Inspekteurin und Biologin Diane Seaman eine unangemeldete
Besichtigung des staatlichen Standardisierungslabors durch, wo
Lebensmittel getestet wurden. Sie stieß auf zwei Herren mit
Aktentaschen, die gerade die Treppe heruterkamen. Als sie sie sahen,
gerieten sie in Panik und versuchten wegzulaufen. Diane rannte ihnen
nach, hielt sie fest und nahm ihnen die Aktentasche ab. ... Die
Dokumente trugen die Überschrift: `Biologische Sonderaktivität´. ...
Also suchten wir das Hauptquartier der SSO (Special Security
Organization, Sicherheitsdienst für den Schutz Saddam Husseins, Anm.
C.R.) auf, das sich unmittelbar neben dem Präsidentenpalast befindet.
Wir wurden mit vorgehaltener Waffe gestoppt und gezwungen, unsere
Inspektion abzubrechen. Das führte zu einer größeren Konfrontation.
Die Welt bereitete sich auf einen Krieg vor. Aber dann ließen wir die
Dokumente vollständig übersetzen und erkannten, dass es darin gar
nicht um biologische Waffen ging, sondern um Lebensmitteltests. Es
waren Berichte über die Proben, die von jedem Kleidungsstück, jedem
Bettlaken, jeder Speise und von allem genommen wurden, was mit dem
Präsidenten und seinem engsten Kreis in Berührung kam. ... In den
Unterlagen über `Biologische Sonderaktivität´ ging es einzig und
allein um die Sicherheit des Präsidenten. Was später aus dieser
Geschichte gemacht wurde, hat mit der Wahrheit wenig zu tun. Richard
Butler, der die Wahrheit kennt, zitiert im amerikanischen Fernsehen
und Rundfunk diesen Vorfall bis heute als einen Beleg dafür, dass der
Irak nach wie vor an der Herstellung biologischer Waffen arbeite" (S.
61ff).
"Wenn man sich die Mühe macht nachzulesen, wird man sehen, dass
Richard bezüglich des Irak und seiner Tätigkeit als Chef der
UN-Waffeninspekteure ständig gelogen hat. Bezüglich des Irak hat er
jede Glaubwürdigkeit verloren. Aber der gegenwärtigen Politik kommt es
sehr gelegen, wenn einer mit dem Hintergrund Richard Butlers im
amerikanischen Fernsehen Saddam attackiert. Bedauerlicherweise bieten
ihm die Medien immer noch ein Forum" (S. 73f).
Zum Vorwurf der Spionagetätigkeit durch UNSCOM
Ritter: "Ein Team aufzustellen, in dem unter anderem auch
CIA-Mitarbeiter tätig sind, so wie ich es gemacht habe, ist das eine -
in allen meinen Teams gab es auch CIA-Mitarbeiter. Ich war auf sie
angewiesen. Sie sind gut. Sie verfügen über großartige Fähigkeiten,
die man braucht, wenn man sich auf ein Spiel mit den Irakern einlässt,
wie ich es getan habe. Solange sich alle Aktivitäten innerhalb des
Irak im Einklang mit dem UN-Mandat bewegen - nämlich mit der Suche
nach Massenvernichtungswaffen -, ist alles in Ordnung. In dem Moment,
in dem man zulässt, dass Inspekteure auch nachrichtendienstliche
Informationen sammeln, die mit dem Mandat nichts zu tun haben,
dieskreditiert man das gesamte Inspektionsteam. Richard Butler hat bei
mehreren Inspektionsprogrammen - das wichtigste war ein
Funkaufklärungsprogramm, das ich konzipiert und zwischen 1996 und 1998
auch geleitet habe - zugelassen, dass die CIA den Ton angibt, mit dem
einzigen Ziel, Saddam auszuspionieren. Das war ein Fehler, und das
habe ich immer wieder gesagt. Richard Butlers Weigerung, diese
Verbindung zu beenden, war einer der Hauptgründe für meinen Rücktritt
1998" (S. 75f).
Wie Richard Butler den Viertagekrieg vom 16.-19.12.1998 herbeiführte
Ritter: "Am 30. November 1998 traf sich ein ranghohes Mitglied des
amerikanischen Nationalen Sicherheitsrates mit Richard Butler, um
diesem zu sagen, dass die USA den Irak bombardieren würden, und ihm
den Zeitplan vorzulegen. Die Bombenangriffe sollten zeitgleich mit
einer Inspektion beginnen: Damit wurden die Inspektionen als Vorwand
für die Bombardierung benutzt. Richard Butler sollte einen
Inspektionsplan erarbeiten, der mit dem Zeitplan der amerikanischen
Bombardierung zusammenfiel. Nach diesem Gespräch beschloss Richard
Butler, Inspekteure mit sehr heiklen Kontrollaufgaben in den Irak zu
schicken, die nichts mit der Abrüstung zu tun hatten, sondern die
Iraker provozieren sollten. ...
Im Juni 1996 flog Rolf Ekeus (Vorgänger von Richard Butler als Chef
der UNSCOM-Mission, Anm. C.R.)) in den Irak und handelte eine
Übereinkunft aus, die so genannten Modalitäten zur Inspektion
sensibler Einrichtungen: Wenn Inspekteure an einen Ort kämen, den die
Iraker als sensibel deklarierten (z.B. Zugang zu den Spezialbrigaden
der Republikanischen Garde, Anm. C.R.) , sollten die Iraker den
unverzüglichen Zutritt eines nur vierköpfigen Inspektionsteams
gewährleisten, das kontrollierte, ob die Einrichtung etwas mit
Massenvernichtungswaffen zu tun hatte oder ob es sich tatsächlich nur
um eine sensible Einrichtung handelte. In diesem Fall war die
Inspektion zu beenden.
Diese Modalitäten bezüglich der Inspektion sensibler Einrichtungen
wurden vom Sicherheitsrat als Teil eines Rahmenpakets zu den
allgemeinen Durchführungsbestimmungen gebilligt. Und sie waren
praktikabel - nicht perfekt, aber doch so gut, dass wir zwischen 1996
und 1998 unsere Arbeit tun konnten.
Nach seiner Konsultation mit dem ranghohen Mitglied des Nationalen
Sicherheitsrates ordnete Richard Butler in enger Koordination mit den
Vereinigten Staaten an, dass die Inspekteure nach ihrer Ankunft im
Irak im Dezember die Modalitäten zur Inspektion sensibler Anlagen für
null und nichtig erklären sollten. Er tat dies ohne Abstimmung mit dem
Sicherheitsrat. Das einzige Land, mit dem er sich abstimmte, waren die
Vereinigten Staaten.
Die Inspekteure gingen also in den Irak und suchten ein Hauptquartier
der Baath-Partei in Bagdad auf. Die Iraker sagten zwar, es handle sich
um eine sensible Einrichtung, ein vierköpfiges Inspektionsteam werde
aber dennoch zugelassen. Die Kontrolleure erklärten einseitig die
Modalitäten zur Inspektion sensibler Einrichtungen für ungültig und
forderten die Zulassung des gesamten Inspektionsteams. Die Iraker
ließen sich auf einen Kompromiss ein und gewährten einem sechsköpfigen
Team Zutritt. Es fand nichts.
Daraufhin forderte der Leiter des Teams auf Anordnung Richard Butlers
den Zutritt eines sehr viel größeren Teams. Die Iraker antworteten,
sie würden nur ein Team entsprechend den vereinbarten Modalitäten
zulassen. Daraufhin zogen sich die Inspekteure zurück und erstatteten
Richard Butler Bericht. Dieser wiederum führte den Vorfall als
Beispiel für die eklatante Missachtung des Mandats des
UN-Sicherheitsrates an.
Er hatte das Inspektionsteam auf Befehl der Vereinigten Staaten
abgezogen. Damit brach er das Versprechen, das er anderen Mitgliedern
des Sicherheitsrates gegeben hatte: nämlich nie wieder einseitig
Inspekteure abzuziehen beziehungsweise im Falle eines notwendigen
Abzugs zuvor den Sicherheitsrat zu informieren und dessen Erlaubnis
einzuholen. Schließlich waren die Inspekteure ja im Auftrag des
Sicherheitsrates tätig. Richard Butler jedoch telefonierte lediglich
mit dem stellvertretenden US-Botschafter Peter Burleigh, führte dessen
Marschbefehl aus, zog die Inspekteure zurück, und zwei Tage später
begannen die Amerikaner mit der Bombardierung. Sie benutzten Richard
Butlers Bericht an den Sicherheitsrat als Rechtfertigung. Und
natürlich hieß es in dem Bericht, die Inspekteure wären bei der
Durchführung ihrer Aufgaben von den Irakern behindert worden" (S.
77ff).
Soweit Auszüge aus dem Interview mit Scott Ritter. Der Schwede Hans
Blix, derzeitiger Leiter von UNMOVIC, Nachfolgeorganisation der
UNSCOM, ist aus anderem Holz geschnitzt als der Australier Richard
Butler. Dennoch war er nicht gut beraten, als er von Georg W. Bush zum
Gespräch zitiert wurde und dieser Einladung folgte. Sein Chef ist und
bleibt der UN-Generalsekretär - auch wenn dies dem US-Präsidenten
nicht gefällt.
Die Vorgeschichte des Viertagekrieges 1998 zeigt die vielfältigen
Möglichkeiten und Spielräume, einen Grund zum Krieg zu konstruieren.
Hans Blix ist nicht um seine Aufgabe zu beneiden, wenn vermutlich in
wenigen Wochen US-Provokationen den Startschuss zum Irak-Krieg
einzuleiten versuchen werden.
Die Erhöhung des öffentlichen Druckes auf die US-Regierung durch
Friedensdemonstrationen, Mahnwachen sowie Selbstverpflichtungen zu
Protest und Widerstand ist das Gebot der Stunde.
* Clemens Ronnefeldt ist Referent für Friedensfragen beim deutschen
Zweig
des Internationalen Versöhnungsbundes
** Anmerkung AG Friedensforschung: Zur Rolle Richard Butlers liegen unterschiedliche Einschätzungen und Bewertungen vor. Wichtig scheint uns, dass Butler heute zu einem sehr kritischen Standpunkt gegenüber der US-Politik fähig ist, wie aus einem Artikel aus "Truthout Issues" (Los Angeles) vom 18. November 2002 hervorgeht (vgl.
Richard Butler bezichtigt die USA der "Heuchelei").
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