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US-Senator lobt klare Zeichen des Fortschritts in Afghanistan

von Merle David Kellerhals, jr. *


Nachfolgend dokumentieren wir einen Text von Merle David Kellerhals, jr., vom Büro für internationale Informationsprogramme der US-Regierung zur Lage in Afghanistan vom 19. März 2013. Die Übersetzung besorgte der Amerika Dienst.

Dem Vorsitzenden des Streitkräfteausschusses im Senat, Carl Levin, zufolge sei es für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten wichtig, angesichts der Herausforderungen in Afghanistan realistisch zu sein, aber von genauso großer Bedeutung sei es, die bereits gemachten Fortschritte anzuerkennen.

Levin sagte im Rahmen eines Treffens des Council on Foreign Relations in Washington am 18. März, dass es für die Vereinigten Staaten besonders wichtig sei, erfolgversprechende Maßnahmen zu ergreifen.

„Zunächst müssen wir weiter intensiv am Aufbau einer dauerhaften Partnerschaft arbeiten, die den afghanischen Sicherheitskräften die erforderliche Unterstützung bietet“, sagte Levin.

„Die Sicherheitslage hat sich zum Besseren verändert. Es gibt eindeutige Zeichen für Fortschritte bei der wichtigsten Aufgabe im Bereich Sicherheit in Afghanistan: dem Aufbau afghanischer Sicherheitskräfte, die selbst für die Sicherheit ihres Landes sorgen können“, sagte Levin.

Die afghanischen Sicherheitskräfte benötigten weiterhin Unterstützung in Bereichen wie Logistik, Transport und Nachrichtendienste, hätten aber gezeigt, dass sie in der Lage seien „gegen die Taliban zu kämpfen, und sie tun dies auch effektiv“, sagte er.

Der Zivilgesellschaft, die die afghanischen Sicherheitskräfte verteidigen, ginge es heute besser als zu Beginn des Einsatzes Ende 2001, so Levin. Er nannte folgende Fortschritte:
  • · Während des Taliban-Regimes besuchten etwa 800.000 afghanische Kinder eine Schule, wobei Mädchen die Chance auf Bildung meist verwehrt wurde. Heute besuchen mehr als acht Millionen Kinder afghanische Schulen, und 40 Prozent von ihnen sind Mädchen.
  • · 2001 gab es in Afghanistan 20.000 ausschließlich männliche Lehrer. Heute gibt es 200.000 Lehrer, von denen 60.000 Frauen sind.
  • · Die Anzahl der Schulen ist von 3.400 im Jahr 2001 auf aktuell mehr als 16.000 gestiegen.
  • · Das BIP pro Kopf in Afghanistan hat sich seit 2001 vervierfacht.
  • · Die Lebenserwartung in Afghanistan ist seit 2001 um 20 Jahre gestiegen.
  • · Mehr als 18 Millionen Afghanen haben Zugang zu einem Telefon. 2002 war es lediglich eine Million.
Levin sprach sich dafür aus, weitere Bemühungen verstärkt auf die Förderung der Errungenschaften beim Aufbau des Humankapitals in Afghanistan zu konzentrieren.

„Mehr als zwei Drittel der afghanischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre und die Zukunft des Landes hängt von den Chancen ab, die es für diese jungen Menschen geben wird“, sagte er dem Council.

„Ein vielversprechendes Forum für diese Bemühungen ist das National Solidarity Program, das bereits über 68.000 kleine, lokale Projekte finanziert hat, die von afghanischen Dörfer ausgewählt, überwacht und vor Einmischung der Taliban geschützt werden“, erläuterte er.

Er erklärte, allein die Gespräche über diese Fortschritte zeigten, wie gut sich Afghanistan trotz aller Herausforderungen entwickelt habe.

Levin nannte ein weiteres Beispiel für die Fortschritte der Afghanen: Im Februar hatten Mitglieder des Afghan National Youth Orchestra im US-Kapitol für Mitglieder des US-Senats und ihre Mitarbeiter eine Auswahl traditionell afghanischer Musikstücke aufgeführt, die unter dem Taliban-Regime verboten waren.

Nach der Darbietung führten die Senatoren das Orchester durch das Kapitol. Das Orchester reiste im Rahmen einer kleinen Tournee durch die Vereinigten Staaten, die in der Carnegie Hall in New York endete.

„So ein Abend wäre vor unserer Partnerschaft mit der afghanischen Bevölkerung undenkbar gewesen“, sagte Levin. „Unter den Taliban gab es nicht nur keine Musikakademien – es gab nicht einmal Musik.“

* Originaltext: U.S. Senator Cites Unmistakable Signs of Progress in Afghanistan
Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten; http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/



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