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"Kollateralschaden" - Unwort des Jahres 1999

Der Bundesausschuss Friedensratschlag begrüßt die Entscheidung der Gesellschaft der deutschen Sprache (?), den verharmlosenden Begriff "Kolateralschaden" zum Unwort des Jahres 1999 zu benennen.

Wenn menschliche Opfer eines Krieges als Nebensache abgetan werden, so ist dies zutiefst unmenschlich und passt nahtlos zum Unwort des Jahrhunderts: "Menschenmaterial". Die NATO-Strategie hat mit ihren menschenverachtenden Bombardements einen schrecklichen Schlusspunkt an das Ende des 20. Jahrhunderts gesetzt.

Der Gebrauch des Worts "Kollateralschaden" durch die NATO-Sprecher sollte vom eigentlichen Krieg und dessen militärisch-politischem Zweck ablenken. Die massive Bombardierung von Brücken, Krankenhäusern, Fabriken, Schulen und anderen zivilen Zielen ohne Rücksicht auf menschliche Opfer war nicht "Begleiterscheinung" des Krieges, sondern war beabsichtigt. All diese Ziele befanden sich nämlich auf den Ziellisten der NATO. Die Bevölkerung sollte in die Knie gezwungen werden. Dies stellt eine menschenverachtende Militarisierung des Denkens und Handelns dar, gegen die sich die Friedensbewegung zur ehr setzen wird.

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