Warnung vor einer gefährlichen atomaren Eskalation
Vom 14.-16. Juni 2002 tagte der Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei und anfangen" in Erfurt
Pressemitteilung 16.06.02
Die zugespitzte politische Situation und drohende Entwicklungen in Bezug auf
Atomwaffen veranlassen die Veranstalter der Tagung von Erfurt aus sich an
die
Öffentlichkeit zu wenden.
Der Trägerkreis aus über 40 Organisationen wendet sich an Umwelt- und
Menschenrechtsbewegungen, an Globalisierungskritiker an Gewerkschaften
und Kirchen, an politische Parteien und an Bürgerinnen und Bürger unseres
Landes
mit der Aufforderung, Atomwaffen wieder zu einem zentralen Thema ihres
friedenspolitischen Engagements zu machen.
Nicht nur die atomare Kriegsgefahr im Konflikt zwischen Indien und Pakistan
verdeutlicht diese Notwendigkeit.
Die Veranstalter warnen zugleich vor den Folgen der neuen US-amerikanischen
Atomwaffenstrategie. Die US-Strategie hält fest an dem Ersteinsatz von
Atomwaffen
und bereitet einer neuen Waffengeneration den Weg, u. a. den so genannten
Mini -
Nukes. Sie erklärt ferner die Absicht, Atomwaffen nunmehr gegen nicht
nuklear
bewaffnete Länder einzusetzen. Zusätzlich sprechen die USA von einer neuen
Triade
aus den Eckpunkten konventioneller und nuklearer Abwehr, umfassenden Abwehr-
technologien, wie z. B. der kommenden Raketenabwehr und zuletzt den
strukturellen
und technologischen Voraussetzungen für neue Entwicklungen.
Die Veranstalter sehen in atomarer Modernisierung und technologischer
Waffenhochrüstung
auch den zugespitzten Ausdruck ökonomisch dominanter
Globalisierungsstrategien.
Die Schwelle zum Einsatz von Atomwaffen wird dramatisch gesenkt. Die atomare
Hürde
minimalisiert. Die Atomwaffen sollen „normale“ Kriegsführungsmittel und die
Androhung
ihres Einsatzes zu einem „normalen“ politischen Instrument werden.
Atomwaffen sind Massenvernichtungsmittel, die Millionen Opfer kosten können,
die mit ungeheurem Zerstörungspotential Leid und Verwüstungen mit sich
bringen.
Unübersehbare psychosoziale, ökologische und ökonomische Konsequenzen sind
Folgen ihres Einsatzes.
Es bleibt die Aufgabe die Atomwaffen zu bannen, bevor sie erneut Mensch,
Natur und
Entwicklung zerstören können. Schon 1966 verkündete der Internationale
Gerichtshof
die generelle Illegalität der Atomwaffen.
Die Aufklärung und das Handeln eines jeden Einzelnen, von Initiativen und
Organisationen sind notwendig. Auch die Politik muss sich der Verantwortung
stellen!
Es ist an der Zeit zurück zu kehren zu einem unüberhörbaren Nein ohne jedes
Ja zu
den Atomwaffen.
Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen", Erfurt, den 16. Juni
2002
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