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Wer ist der Hund? Wer ist der Schwanz?

Who's the dog? Who's the tail? by Uri Avnery

von Uri Avnery

GEWÖHNLICH erzähle ich diese Geschichten nicht; denn es könnte der Verdacht aufkommen, ich sei paranoid.

Z.B. wurde ich vor 27 Jahren zu einer Vortagsreise in 30 amerikanische Universitäten eingeladen, einschließlich der berühmtesten wie Harvard, Yale, Princeton, MIT, Berkeley... Meine Gastgeberin war die Gesellschaft für Versöhnung (Fellowship of Reconciliation), eine geachtete nicht-jüdische Organisation; die Vorträge selbst wurden aber unter der Schirmherrschaft der jüdischen Bet-Hillel-Rabbiner gehalten.

Bei der Ankunft am New Yorker Flughafen wurde ich von einem der Organisatoren empfangen. „Da gibt es einen Haken“, sagte er mir, „29 Rabbiner haben Ihren Vortrag abgesagt.“

Am Ende fanden alle Vorträge statt doch unter der Schirmherrschaft christlicher Geistlicher. Als wir zu dem einen Rabbiner kamen, der meinen Vortrag nicht abgesagt hatte, erzählte er mir das Geheimnis: die Vorträge waren durch einen vertraulichen Brief der Anti-Defamation Liga, der „Gedanken-Polizei“ des jüdischen Establishments, verboten worden. Der wichtigste Satz blieb mir im Gedächtnis: „zwar kann gesagt werden, dass Knessetabgeordneter Avnery ein Verräter ist, jedoch...“

UND EINE ANDERE Geschichte aus dem realen Leben: ein Jahr später flog ich nach Washington DC, um die Zwei-Staaten-Lösung zu „verkaufen“, die zu jener Zeit als ausgefallene, wenn nicht gar als verrückte Idee betrachtet wurde. Im Laufe meines Besuches waren die Quäker so freundlich, eine Pressekonferenz für mich zu arrangieren.

Als ich ankam, war ich sehr erstaunt. Der Raum war propenvoll; praktisch alle bedeutenden amerikanischen Medien waren vertreten. Viele kamen direkt von einer Pressekonferenz mit Golda Meir, die auch gerade in der Stadt weilte. Die Veranstaltung sollte wie üblich eine Stunde dauern, aber die Journalisten ließen mich nicht gehen. Sie bombardierten mich weitere zwei Stunden lang mit Fragen. Offensichtlich waren die Dinge, die ich zu sagen hatte, ganz neu und interessierte sie. Nun war ich neugierig, wie das in den Medien berichtet werden würde. Und in der Tat war die Reaktion erstaunlich: nicht ein Wort erschien in irgend einer Zeitung, auch nicht im Radio oder im Fernsehen. Nicht ein einziges Wort. Nebenbei: vor drei Jahren hielt ich eine Pressekonferenz – diesmal auf dem Kapitol in Washington. Es war eine genaue Wiederholung des letzten Males: viele Reporter, ihr offensichtliches Interesse, die Fortsetzung der Konferenz über die angegebene Zeit hinaus – und kein einziges Wort in den Medien.

ICH KÖNNTE noch ein paar solcher Geschichten erzählen – aber das genügt. Ich erzähle sie nur im Zusammenhang mit dem Skandal, der kürzlich von zwei amerikanischen Professoren, Stephen Walt von Harward und John Mearsheimer der Universität Chikago verursacht wurde. Sie veröffentlichten ein Untersuchungspapier über den Einfluss der pro Israel Lobby in den USA.

In 80 Seiten – 40 davon Fußnoten und Quellenangaben – beweisen die beiden, dass die pro Israel Lobby eine ungehemmte Macht in der US-Hauptstadt ausübt, dass sie Mitglieder des Senates und des Abgeordnetenhauses terrorisiert, wie das Weiße Haus nach ihrer Flöte tanzt (falls ein Haus tatsächlich tanzen kann), dass die bedeutenden Medien ihren Befehlen gehorchen und dass selbst die Universitäten in Angst vor ihr leben.

Dieser Aufsatz verursachte einen Sturm. Und ich meine nicht die voraussagbaren wilden Angriffe der „Freunde Israels“ - die meisten Politiker, Journalisten und Professoren. Sie schleuderten die üblichen Anklagen gegen die beiden Professoren: sie seien Antisemiten, sie lassen „die Protokolle der Weisen von Zion“ wieder aufleben usw. Es gab etwas Paradoxes in diesen Angriffen, da sie nur die Argumente der Autoren bestätigten.

Die Debatte, die mich fasziniert, ist jedoch von anderer Art. Sie brach zwischen hochrangigen Intellektuellen aus, vom legendären Noam Chomsky, dem Guru der Linken in aller Welt (einschließlich Israels), bis zu den progressiven Internetseiten überall. Der Zankapfel war die Schlussfolgerung der Untersuchung: die jüdisch-israelische Lobby beherrsche die US-Außenpolitik und unterwerfe sie israelischen Interessen – und zwar im krassen Widerspruch zu den nationalen Interessen der USA selbst. Ein einschlägiger Fall: der amerikanische Angriff auf den Irak.

Chomsky und andere erhoben gegen diese Behauptung Einspruch. Sie leugneten nicht die tatsächlichen Erkenntnisse der beiden Professoren, sondern protestierten gegen ihre Schlussfolgerungen. Ihrer Ansicht nach lenken nicht die pro Israel Lobby die amerikanische Politik, sondern die Interessen der großen Aktiengesellschaften, die das amerikanische Empire beherrschen und Israel für ihre eigenen selbstsüchtigen Ziele ausbeuten.

Einfach gesagt: wedelt der Hund mit seinem Schwanz, oder wedelt der Schwanz mit dem Hund?

ICH BIN etwas nervös, mich in die Debatte solch berühmter Intellektueller einzumischen, aber ich fühle mich irgendwie trotzdem verpflichtet, meine Ansicht dazu zu äußern.

Ich will mit dem Juden beginnen, der zum Rabbi ging und sich über seinen Nachbarn beschwerte. „Du hast recht“, erklärte der Rabbi. Dann kam der Nachbar und verurteilte die Klage. „Du hast recht,“ verkündete der Rabbi. „Aber wie ist das möglich?“ rief seine Frau aus. „Es kann doch nur einer recht haben!“ „Und du hast auch recht!“ sagte der Rabbi.

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Ich denke, dass beide recht haben, (und hoffe damit, auch selbst Recht zu haben).

Die Erkenntnisse der beiden Professoren sind bis ins letzte Detail richtig. Jeder Senator und Kongressmann weiß, dass Kritik an der israelischen Regierung für ihn politischer Selbstmord bedeutet. Zwei von ihnen, ein Senator und ein Kongressmann, versuchten dies - und wurden politisch hingerichtet. Die jüdische Lobby wurde komplett gegen sie mobilisiert und jagte sie aus ihrem Amt. Dies geschah vor aller Augen, um ein öffentliches Beispiel zu geben. Wenn die israelische Regierung morgen ein Gesetz haben möchte, das die Zehn Gebote für ungültig erklärt, dann würden mindesten 95 Senatoren den Gesetzesentwurf unverzüglich unterschreiben.

Präsident Bush z.B. hat sich von allen lang bestehenden amerikanischen Positionen, die unsern Konflikt betreffen, zurückgezogen. Er akzeptiert automatisch die Positionen unserer Regierung – egal wie sie aussehen. Fast alle amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen. Was die Professoren betrifft, so wissen fast alle, welche Seite ihres Brotes mit Butter bestrichen ist. Wenn trotz allem einer von ihnen den Mund zu öffnen wagt und etwas gegen die israelische Politik sagt – was alle paar Jahre einmal vorkommt – wird er unter einem Hagel von Verwünschungen begraben: ein Antisemit, ein Holocaustleugner, ein Neo-Nazi .

Nebenbei gesagt, sind amerikanische Gäste in Israel, die wissen, dass es zu Hause verboten ist, über den Einfluss der jüdischen Lobby zu reden, sprachlos, wenn sie hören, dass hier die Lobby ihre Macht in Washington nicht verheimlicht, sondern offen damit angibt.

Die Frage ist deshalb nicht, ob die beiden Professoren mit ihren Untersuchungen recht haben, die Frage lautet eher, welche Schlussfolgerungen können aus ihnen gezogen werden?

NEHMEN WIR mal die Irakaffäre. Wer ist der Hund? Wer der Schwanz?

Die israelische Regierung betete um den Angriff, der für Israel die strategische Bedrohung des Irak zunichte gemacht hat. Amerika wurde von einer Gruppe Neo-Konservativer, fast alles Juden, die einen großen Einfluss auf das Weiße Haus haben, in den Krieg gestoßen. Früher waren einige von ihnen Berater von Binyamin Netanyahu gewesen.

Oberflächlich betrachtet, ein klarer Fall. Die pro Israel Lobby drängte zum Krieg, Israel profitiert am meisten davon. Wenn der Krieg in einem Desaster für Amerika endet, dann wird sicher Israel die Schuld dafür gegeben.

Wirklich? Und wie ist es mit dem amerikanischen Ziel, ihre Hände auf die Weltölreserven zu legen, um die Weltwirtschaft zu beherrschen? Und mit dem Ziel, eine amerikanische Garnison im Zentrum der wichtigsten ölproduzierenden Region, über dem irakischen Öl, zu setzen - genau zwischen dem Öl Saudi Arabiens, des Iran und dem Kaspischen Meer? Wie ist es mit dem immensen Einfluss der großen Öl-Gesellschaften auf die der Bush –Familie? Was mit den großen multinationalen Aktiengesellschaften, deren hervorragendster Vertreter Dick Cheney ist, die hofften, Hunderte Milliarden Gewinn beim „Wiederaufbau des Irak“ zu machen?

Die Lektion der Irakaffäre ist die, dass die amerikanisch-israelische Verbindung am stärksten ist, wenn es scheint, dass amerikanische und israelische Interessen übereinstimmen (ungeachtet, ob dies auf Dauer wirklich der Fall ist). Die US benützen Israel, um den Nahen Osten zu beherrschen – Israel benützt die US, um Palästina zu beherrschen.

Wenn aber etwas Außergewöhnliches geschieht, wie die Jonathan-Pollard-Spionage-Affäre oder der Verkauf eines israelischen Spionage-Flugzeugs an China, und sich so eine Kluft zwischen den Interessen beider Seiten öffnet, dann ist Amerika fähig, Israel zu ohrfeigen.

DIE AMERIKanisch-israelischen Beziehungen sind tatsächlich einzigartig. Es sieht so aus, als gäbe es keinen Präzedenzfall in der Geschichte. Es ist als hätte König Herodes Kaiser Augustus Befehle gegeben und bestimmt, wer Mitglied des römischen Senats werden soll.

Ich denke nicht, dass dieses Phänomen allein durch wirtschaftliche Interessen erklärt werden kann. Selbst die orthodoxesten Marxisten müssen anerkennen, dass dies auch eine geistige Dimension hat. Es ist kein Zufall, dass amerikanische ( sowie auch britische) fundamentalistische Christen die zionistische Idee vor Theodor Herzl erfunden haben. Die evangelikale Lobby ist nicht weniger bedeutend im heutigen Washington als die jüdische. Nach ihrer Ideologie müssen Juden das ganze Heilige Land in Besitz nehmen, um die Wiederkunft Christi möglich zu machen ( und dann – was sie nicht laut verkünden - werden einige Juden Christen und der Rest wird in der Schlacht von Armageddon (heute Meggido im Norden Israels) vernichtet.

An der Basis des Phänomens liegt die unheimliche Ähnlichkeit zwischen den beiden national-religiösen Geschichten: der amerikanische Mythos und der israelische. In beiden haben Pioniere, die wegen ihrer Religion verfolgt wurden, die Küsten ihres „Verheißenen Landes“ erreicht. Sie wurden gezwungen, sich gegen die „wilden“ Einheimischen zu wehren, die sie ausrotten wollten. Sie „erlösten“ das Land, brachten die Wüste zum Blühen, schufen mit Gottes Hilfe eine blühende, demokratische und moralisch hochstehende Gesellschaft. Beide leben in einem Zustand der Leugnung und der unbewussten Schuldgefühle - drüben wegen des Genozids an den einheimischen Amerikanern und der entsetzlichen Sklaverei der Schwarzen - hier wegen der Entwurzelung des halben palästinensischen Volkes und der Unterdrückung der andern Hälfte. Hier wie dort glauben die Menschen an einen ewigen Krieg zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Finsternis.

JEDENFALLS ist die amerikanisch-israelische Symbiose ein zu einzigartiges und komplexes Phänomen, um sie als einfache Verschwörung zu beschreiben. Ich bin sicher, dass die beiden Professoren dies auch nicht so meinten.

Der Hund wedelt mit dem Schwanz und der Schwanz wedelt mit dem Hund. Sie wedeln sich gegenseitig.

Übersetzung: Ellen Rohlfs

Quelle: ZNet, 22.04.2006; www.zmag.de


Who's the dog? Who's the tail?

by Uri Avnery

I DON'T usually tell these stories, because they might give rise to the suspicion that I am paranoid.

For example: 27 years ago, I was invited to give a lecture-tour in 30 American universities, including all the most prestigious ones -- Harvard, Yale, Princeton, MIT, Berkeley and so on. My host was the Fellowship of Reconciliation, a respected non-Jewish organization, but the lectures themselves were to be held under the auspices of the Jewish Bet-Hillel chaplains.

On arrival at the airport in New York I was met by one of the organizers. "There is a slight hitch," he told me, "29 of the Rabbis have cancelled your lecture."

In the end, all the lectures did take place, under the auspices of Christian chaplains. When we came to the lone Rabbi who had not cancelled my lecture, he told me the secret: the lectures had been forbidden in a confidential letter from the Anti-Defamation League, the thought-police of the Jewish establishment. The salient phrase has stuck to my memory: "While it cannot be said that Member of the Knesset Avnery is a traitor, yet..."

AND ANOTHER story from real life: a year later I went to Washington DC in order to "sell" the Two-State solution, which at the time was considered an outlandish, not to say crazy, idea. In the course of the visit, the Quakers were so kind as to arrange a press conference for me.

When I arrived, I was amazed. The hall was crammed full, practically all the important American media were represented. Many had come straight from a press conference held by Golda Meir, who was also in town. The event was to last an hour, as is usual, but the journalists did not let go. They bombarded me with questions for another two hours. Clearly, what I had to say was quite new to them and they were interested.

I was curious how this would be reported in the media. And indeed, the reaction was stunning: not a word appeared in any of the newspapers, on radio or TV. Not one single word.

By the way, three years ago I again held a press conference, this time on Capitol Hill in Washington. It was an exact replica of the last time: the crowd of reporters, their obvious interest, the continuation of the conference well beyond the appointed time -- and not a single word in the media.

I COULD tell some more stories like these, but the point is made. I recount them only in connection with the scandal recently caused by two American professors, Stephen Walt of Harvard and John Mearsheimer of the University of Chicago. They published a research paper on the influence of the Israel lobby in the United States. [See here for a pdf file of this paper]

In 80 pages, 40 of them footnotes and sources, the two show how the pro-Israel lobby exercises unbridled power in the US capital, how it terrorizes the members of the Senate and the House of Representatives, how the White House dances to its tune (if indeed a house can dance), how the important media obey its orders and how the universities, too, live in fear of it.

The paper caused a storm. And I don't mean the predictable wild attacks by the "friends of Israel" -- which means almost all politicians, journalists and professors. These pelted the authors with all the usual accusations: that they were anti-Semites, that they were resurrecting the Protocols of the Elders of Zion, and so forth. There was something paradoxical in these attacks, since they only illustrated the authors' case.

But the debate that fascinates me is of a different nature. It broke out between senior intellectuals, from the legendary Noam Chomsky, the guru of the Left throughout the world (including Israel), to progressive websites everywhere. The bone of contention: the conclusion of the paper that the Jewish-Israeli lobby dominates US foreign policy and subjugates it to Israeli interests -- in glaring contradiction to the national interest of the US itself. A case in point: the American assault on Iraq.

Chomsky and others rose up against this assertion. They do not deny the factual findings of the two professors, but object to their conclusions. In their view, it is not the Israel lobby that directs American policy, but the interests of the big corporations that dominate the American empire and exploit Israel for their own selfish aims.

Simply put: does the dog wag its tail, or does the tail wag its dog?

I AM NERVOUS about sticking my head into a debate between such illustrious intellectuals, but I feel obliged to express my view nevertheless.

I'll start with the Jew, who went to the Rabbi and complained about his neighbor. "You are right'" the Rabbi declared. Then came the neighbor and denounced the complainant. "You are right'" the Rabbi announced. "But how can that be," exclaimed the Rabbi's wife, "Only one of the two can be right!" "You are right, too," the Rabbi said.

I find myself in a similar situation. I think that both sides are right (and hope to be right, myself, too).

The findings of the two professors are right to the last detail. Every Senator and Congressman knows that criticizing the Israeli government is political suicide. Two of them, a Senator and a Congressman, tried -- and were politically executed. The Jewish lobby was fully mobilized against them and hounded them out of office. This was done openly, to set a public example. If the Israeli government wanted a law tomorrow annulling the Ten Commandments, 95 Senators (at least) would sign the bill forthwith.

President Bush, for example, has withdrawn from all the established American positions regarding our conflict. He accepts automatically the positions of our government, be they as they may. Almost all the American media are closed to Palestinians and Israeli peace activists. As to professors -- almost all of them know which side of their bread is peanut-buttered. If, in spite of that, somebody dares to open their mouth against the Israeli policy -- as happens once every few years -- they are smothered under a volley of denunciations: anti-Semite, Holocaust denier, neo-Nazi.

By the way, American guests in Israel, who know that at home it is forbidden to mention the influence of the Jewish-Israeli lobby, are dumbfounded to see that here the lobby does not hide its power in Washington but openly boasts of it.

The question, therefore, is not whether the two professors are right in their findings. The question is what conclusions can be drawn from them.

LET'S TAKE the Iraq affair. Who is the dog? Who the tail?

The Israeli government prayed for this attack, which has eliminated the strategic threat posed by Iraq. America was pushed into the war by a group of Neo- Conservatives, almost all of them Jews, who had a huge influence on the White House. In the past, some of them had acted as advisers to Binyamin Netanyahu.

On the face of it, a clear case. The pro-Israeli lobby pushed for the war, Israel is its main beneficiary. If the war ends in a disaster for America, Israel will undoubtedly be blamed.

Really? What about the American aim of getting their hands on the main oil reserves of the world, in order to dominate the world economy? What about the aim of placing an American garrison in the center of the main oil-producing area, on top of the Iraqi oil, between the oil of Saudi Arabia, Iran and the Caspian Sea? What about the immense influence of the big oil companies on the Bush family? What about the big multinational corporations, whose outstanding representative is Dick Cheney, that hoped to make hundreds of billions from the "reconstruction of Iraq"?

The lesson of the Iraq affair is that the American- Israeli connection is strongest when it seems that American interests and Israeli Interests are one (irrespective of whether that is really the case in the long run). The US uses Israel to dominate the Middle East, Israel uses the US to dominate Palestine.

But if something exceptional happens, such as the Jonathan Pollard espionage affair or the sale of an Israeli spy plane to China, and a gap opens between the interests of the two sides, America is quite capable of slapping Israel in the face.

AMERICAN-ISRAELI relations are indeed unique. It seems that they have no precedent in history. It is as if King Herod had given orders to Augustus Caesar and appointed the members of the Roman senate.

I don't think that this phenomenon can be wholly explained by economic interests. Even the most orthodox Marxist must recognize that it also has a spiritual dimension. It is no accident that American (as well as British) fundamentalist Christians invented the Zionist idea well before Theodor Herzl hit upon it. The evangelical lobby is no less important in today's Washington than the Zionist one. According to its ideology, the Jews must take possession of all the Holy Land in order to make the Second Coming of Christ possible (and then -- the part they don't shout about -- some Jews will become Christians and the rest will be annihilated at Armaggedon, today's Meggido in Northern Israel).

At the basis of the phenomenon lies the uncanny similarity between the two national-religious stories, the American myth and the Israeli. In both, pioneers persecuted for their religion reached the shores of the Promised Land. They were forced to defend themselves against the "savage" natives, who were out to destroy them. They redeemed the land, made the desert bloom, created, with God's help, a flourishing, democratic and moral society.

Both societies live in a state of denial and unconscious guilt feelings -- over there because of the genocide committed against the Native Americans and the horrifying slavery of the blacks, here because of the uprooting of half the Palestinian people and the oppression of the other half. Both here and there, people believe in an eternal war between the Sons of Light and the Sons of Darkness.

ANYHOW, THE American-Israeli symbiosis is unique and far too complex a phenomenon to be described as a simple conspiracy. I am sure that the two professors did not mean to do so.

The dog wags the tail and the tail wags the dog. They wag each other.

April 25, 2006

Source: Znet, www.zmag.org


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