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"Krieg als Mittel der Politik ächten"

Konstantin Wecker und Eugen Drewermann fordern "Menschenrecht auf Frieden"

Pressemeldung der Gesellschaft "Kultur des Friedens"
5. Februar 2003

Stuttgart/Tübingen. Auf einer Pressekonferenz der Tübinger Gesell- schaft Kultur des Friedens (GKF) im Stuttgarter Landtag sprachen sich der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker und der Paderborner Theologe Eugen Drewermann erneut gegen einen möglichen Irak-Krieg aus, ungeachtet der möglichen Beweise, die US-Außenminister Colin Powell dem UN-Sicherheitsrat vorlegen wolle. Bereits vor dem letzten Golfkrieg seien Beweise massiv von der US-Regierung konstruiert worden und so sei zu befürchten, daß die Vereinten Nationen erneut als Propagandabühne für einen Krieg missbraucht würden, so Drewermann. Der Theologe verurteilte scharf den Versuch, die Medien für eine psychologische Kriegsführung zu instrumentalisieren. Dagegen müsse eine europäische Friedenspolitik von unten entwickelt werden, die sich auch gegen Aufrüstungspläne seitens der europäischen Regierungen richten müsse.

Der bayrische Liedermacher Konstantin Wecker, der erst kürzlich den Irak mit einer Friedensdelegation der GKF bereist hatte, sprach sich gegen eine Zwangsdemokratisierung des Irak durch Krieg aus. Dies bedeute nur noch mehr Leid für die Zivilbevölkerung, Demo- kratie lasse sich nicht von oben herbeibomben. Drewermann und Wecker unterstützen eine Initiative der GKF für ein "Menschenrecht auf Frieden", die bereits am Abend zuvor, vor mehr als 1200 Zuhörern, in der Stuttgarter Johanneskirche vorgestellt worden war. Zusammen mit dem GKF-Vorsitzenden Henning Zierock kritisierten sie die kürzlich in Stuttgart vorgestellte Berliner Erklärung, da sie sich nicht grundsätzlich gegen Krieg ausspreche. Es sei problematisch, wenn die Initiatoren der Erklärung, einen Krieg mit UNO-Mandat für legitim hielten. Krieg, so Drewermann, müsse generell als Mittel der Politik geächtet werden.

Für die kommenden Wochen kündigte die GKF weitere Friedensaktivitäten an in München, Berlin, Istanbul und Straßburg sowie eine Friedensdelegation mit Konstantin Wecker zu den Vereinten Nationen nach New York.

Gesellschaft Kultur des Friedens, Tübingen


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