Kerry und Karsai "einer Meinung" über Kontakte zu Taliban
Von Phillip Kurata *
Nachfolgend dokumentieren wir einen Text von Phillip Kurata aus dem Büro für internationale Informationsprogramme des US-Außenministeriums zum Afghanistan-Besuch von US-Außenminister Kerry vom 26. März 2013. Die Übersetzung besorgte der Amerika Dienst.
US-Außenminister John Kerry sagt, die Vereinigten Staaten und Afghanistan seien „einer Meinung“ was Kontakte zu Taliban im Rahmen des von Afghanen geleiteten Friedensprozesses angehe.
„Wir kooperieren voll und ganz mit der afghanischen Regierung in Bezug auf den Schutz ihrer Interessen und ihrer Bürger sowie unsere Unterstützung ihrer Armee bei der Bekämpfung extremistischer Terroristen, die immer noch versuchen, in Afghanistan Menschen zu töten“, sagte Kerry bei einer Pressekonferenz mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai am 25. März in Kabul. „Wir sind einer Meinung.“
Karsai sagte, er plane in Kürze eine Reise nach Katar, um mit dem Emir von Katar über die Eröffnung eines Büros der Taliban dort zu sprechen, das für Verhandlungen genutzt werden soll. „Wir möchten diejenigen, die im Namen der Taliban nach Katar kommen, ermutigen, so bald wie möglich Gespräche mit dem afghanischen Friedensrat aufzunehmen“, erklärte er.
Der Außenminister erläuterte das Engagement der Vereinigten Staaten für eine „dauerhafte Partnerschaft“ mit den afghanischen Bürgern, die „eine sichere und demokratische Nation“ aufbauen wollen.
Kerry merkte an, dass Afghanistan drei Übergänge gleichzeitig bewältige: einen sicherheitspolitischen, einen politischen und einen wirtschaftlichen.
Der sicherheitspolitische Übergang beinhalte die Übergabe von Sicherheitsfragen von den NATO-geführten Truppen an die afghanischen Truppen bis Ende 2014. „Wir verhelfen Afghanistan zu der Fähigkeit, sich selbst verteidigen zu können. Afghanistan wird mit einer Truppenstärke von 352.000 übe eine der größten Armeen der Region verfügen“, sagte Kerry. „Afghanistan beweist gerade, dass es sich verteidigen kann und wird.“
„Die nationalen Sicherheitskräfte Afghanistans sind voll und ganz bereit, ihr Land zu schützen und betrachten den Übergang als Schritt in die richtige Richtung, sowohl im Sinne Afghanistans als auch der Vereinigten Staaten“, sagte Karsai.
Während des Besuchs des Außenministers übergaben die Vereinigten Staaten die Verantwortung für die Haftanstalt auf der Bagram Air Base an die afghanische Regierung. „Dies steht in engem Zusammenhang mit unserer Souveränität, und wir müssen unsere Souveränität ausüben“, erklärte Karsai.
Kerry sagte, wenn der politische Übergang erfolgreich sein soll, sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Präsidentschaftswahl in Afghanistan im Jahr 2014 auf glaubwürdige, sichere, alle mit einschließende, transparente und verantwortungsvolle Weise abgehalten werde. „Wir hoffen, dass die Wahl zur Einigung Afghanistans beitragen und in gewisser Weise die Vorstellungen des Präsidenten für Afghanistan krönen wird, wenn er die Macht friedlich an einen neu gewählten Präsidenten übergibt“, meinte Kerry.
Der Außenminister sagte, ein erfolgreicher wirtschaftlicher Übergang werde den Erfolg der sicherheitspolitischen und politischen Übergänge gewährleisten. Er nannte die raschen Fortschritte, die Afghanistan seit 2003 gemacht habe. „In den letzten zehn Jahren hat sich das Bruttoinlandsprodukt Afghanistans fast verfünffacht. Die Zahl der Gesundheitseinrichtungen, beispielsweise von Krankenhäusern, ist um das Vierfache gestiegen. Die Zahl der Menschen mit Zugang zu Elektrizität hat sich verdreifacht. Die Lebenserwartung ist um 50 Prozent gestiegen. Ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass Afghanistan in den letzten zehn Jahren größere Fortschritte im Bereich menschliche Entwicklung gemacht hat als jedes andere Land der Welt“, sagte Kerry.
Karsai sagte, Afghanistan sei bereit über ein bilaterales Sicherheitsabkommen mit den Vereinigten Staaten zu verhandeln, das die Souveränität und Unabhängigkeit Afghanistans widerspiegelt.
* Originaltext: Kerry, Karzai on “Same Page” Regarding Taliban Contacts
Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten
http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/
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