"Wir wider-setzen uns" - Gegen Krieg und Besatzung I
Weltweiter Aktionstag der Friedensbewegung in Deutschland mit vielfältigen Aktivitäten. Teil 1: Aufrufe von Augsburg bis Hamburg
Am 20. März finden weltweit Aktionen gegen Krieg und Besatzung statt. Die Aktionen zielen insbesondere auf eine Beendigung des Krieges im Irak sowie der israelischen Besatzung und des Mauerbaus im Nahen Osten. Daneben geht es um die Militarisierung der EU, die Umrüstung der Bundeswehr zu einer weltweit einsetzbaren Interventionsarmee, gegen Atomwaffen und gegen Sozialabbau und für Abrüstung.
Im Folgenden dokumentieren wir eine Reihe von Aufrufen aus verschiedenen Städten und Regionen. Sie zeigen einerseits die Breite und Vielfalt der Friedensbewegung, andererseits unterstreichen sie deren Bereitschaft, trotz unterschiedlicher Ansätze und Schwerpunkte sich auf gemeinsame Ziele zu konzentrieren und in diesem Fall sich auch auf ein gemeinsames Aktionselement zu verständigen ("sich wider-setzen").
Auf Bundesebene wurden Vorschläge zum 20. März bereits beim "Friedenspolitischen Ratschlag" im Dezember 2003 gemacht
(vgl.
Es ist höchste Zeit zur Umkehr).
Diese Anregung wurde konkretisiert in einem Aufruf des Bundesausschusses Friedensratschlag vom 25. Januar 2004:
Siehe:
Aktionsschwerpunkte für die Friedensbewegung Frühjahr 2004
Der Trägerkreis, der die große Massendemonstration gegen den Irakkrieg am 15. Februar 2003 in Berlin veranstaltet hatte, traf sich genau ein Jahr später in Berlin und verabschiedete eine Erklärung, in der ebenfalls auf die dezentralen Aktionen zum 20. März sowie auf das verbindende Aktionselement "Wir wider-setzen uns" orientiert wird:
Siehe
Ein Jahr nach Beginn des Irakkriegs
Darüber hinaus weisen wir noch auf eine inhaltliche Handreichung des Kasseler Friedensforums hin: Dort wurde für die Aktion "Wir wider-setzen uns" ein Text entworfen, der geeignet erscheint, bei den Sitzstreiks am 20. März überall verlesen zu werden:
Siehe:
Friedensbewegung: "Wir widersetzen uns".
Die nun folgenden lokalen/regionalen Aufrufe zum 20. März sind alphabetisch nach Orten angeordnet. Dieser Teil 1 enthält die Aufrufe aus
-
Augsburg,
-
Berlin,
-
Duisburg,
-
Düsseldorf (zwei Aufrufe) und
-
Hamburg.
(
Teil 2 enthält die Aufrufe aus Kassel, München, Nürnberg, Ramstein und Stuttgart.)
Augsburg:
Weltweiter Protest gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf den Irak am 20.03.2004
Am Samstag, 20. März 2004 ist ein Jahr seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg
auf den Irak vergangen. Zehntausende Menschen wurden in dem Krieg getötet oder
verletzt, die schon wenig intakte Infrastruktur im Irak ist weitgehend zerstört, statt
Friede herrscht Chaos und Gewalt, täglich werden Menschen ermordet oder sterben
an den Folgen des Krieges. Die Gefahr eines Bürgerkrieges im Irak steigt täglich und
das politische Desaster des Angriffskriegs ist nicht abzusehen. Alle Befürchtungen,
die wir vor einem Jahr bei den zahlreichen Aktionen gegen den Irak-Krieg geäußert
haben, sind eingetreten.
Die angeblich bedrohenden Massenvernichtungswaffen des Iraks, mit denen der
Krieg begründet wurde, hat es nicht gegeben. Sie waren eine Propagandalüge, um
den Angriffskrieg zu rechtfertigen. Den Regierungen Busch und Blair ging es um den
Zugriff auf die irakischen Ölvorkommen, mit deren Erlösen die Aufträge an
amerikanische Firmen bezahlt werden sollen. Es ging darum, der Welt zu
demonstrieren, dass sie in der Lage und willig sind Präventivkriege gegen alle
Staaten zu führen, die sich nicht den politischen und wirtschaftlichen Interessen der
USA unterordnen wollen.
Diese politische und militärische Entwicklung darf nicht die Normalität zukünftiger
Politik werden.
Auf der NATO-Tagung in München wurde ein sehr bald bevorstehender Einsatz im
Irak angekündigt. Fischer und andere Mitglieder der Bundesregierung haben mehr
oder weniger unverblümt zum Ausdruck gebracht, dass sie sich einem NATO-Einsatz
nicht entziehen werden - sprich, dass sie dabei sind.
In Afghanistan wird das Engagement der NATO, zum Teil unter deutscher Führung,
stark ausgeweitet. Der Einsatz der NATO-geführten Internationalen Schutztruppe für
Afghanistan (ISAF) soll über die Grenzen der Hauptstadt Kabul hinausgehen.
Zusätzliche "Wiederaufbauteams" werden in die afghanischen Provinzen entsandt. Im
August soll ein Eurokorps mit Soldaten aus fünf EU-Ländern, darunter Deutschland,
das Kommando über die ISAF und damit die Führung der NATO-Operation in
Afghanistan übernehmen.
Fischer hat auf der Sicherheitskonferenz in München eine Mittel-Ost-Initiative
vorgeschlagen, die neben politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen ausdrücklich
auch militärische Maßnahmen beinhaltet. Diese Initiative bezieht sich vorrangig auf
den Brandherd Israel-Palästina. Auch die NATO zieht ein Engagement in Palästina in
Erwägung. Alle diese Dinge sollen auf der nächsten NATO-Konferenz in Istanbul
festgezurrt werden.
Die EU wandte sich gegen die Einschaltung des Internationalen Gerichtshofs zur
Frage der Völkerrechtswidrigkeit des Sperrwalls um Palästina. Die EU will sich eine
Verfassung geben, in der Aufrüstung zum Programm wird.
Auch diese politische und militärische Entwicklung darf nicht die Normalität zukünftiger
Politik werden.
Deshalb werden weltweit am 20.03.2004 Hunderttausende Menschen ihren
Widerstand gegen diese Art der Machtpolitik in Demonstrationen, Kundgebungen und
gewaltfreien Aktionen zum Ausdruck zu bringen. In Deutschland sind zahlreiche
dezentrale Aktionen geplant.
12:00 bis 13:30 Uhr eine Kundgebung mit Mahnwache auf dem Königsplatz
Berlin:
Internationaler Aktionstag für Frieden und soziale Gerechtigkeit am 20. März 2004
Die Friedensfrage und die soziale Frage gehören untrennbar zusammen. Während im Irak, Afghanistan, Palästina und in vielen anderen Ländern dieser Erde täglich das Töten in schrecklicher Weise zeigt, dass Kriege nur Leid und Elend der Mehrheit der Bevölkerung bringen, wird in Europa und ganz besonders in der Bundesrepublik eine noch stärkere Militarisierung angestrebt, um weltweit Angriffskriege führen zu können.
Wer fremde Länder überfällt und besetzt, wer anderen Völkern mit Gewalt seinen Willen aufzwingt, der kann im eigenen Land keine Demokratie, keine demokratische Mitsprache und Kontrolle gebrauchen. Keiner der von der NATO bzw. den USA und ihren Verbündeten geführten Kriege - weder die als "humanitäre Intervention" noch die als "Präventivkriege" - hat auch nur eines der Probleme der Länder und Regionen gemindert. Überall hat sich die Lage der Mehrheit der Bevölkerung verschlechtert, auch in den Staaten, die an den Aggressionen beteiligt waren und sind.
Wer immer mehr für weltweite Interventionstruppen ausgibt, der hat am Ende kein Geld für Soziales, für Bildung, für Gesundheit. In Übereinstimmung mit den Schlussappellen des II. Europäischen Sozialforums in Paris und des Weltsozialforums in Mumbai (Bombay) rufen wir auf gemeinsam einzutreten:
-
für den Rückzug der Besatzungstruppen aus dem Irak und die sofortige Rückgabe der Souveränität an die irakische Bevölkerung
- für den Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten sowie den Baustopp der Mauer und ihre Abtragung für die Unterstützung der israelischen und palästinensischen Bewegungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden
- für ein Europa, das den Krieg verweigert und die internationale Solidarität sowie eine ökologisch sinnvolle, dauerhafte Entwicklung begünstigt
- Für eine Welt des friedlichen Ausgleichs und der internationalen Solidarität und gegen die weltweite militärische Aggression.
- für zivile Konfliktprävention und -lösung
- Für eine Welt der sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Menschenrechte und gegen die Abhängigkeit von Profitlogik und Konkurrenz.
- für die Ablehnung der Militarisierung der EU und der Fixierung des Wirtschaftsliberalismus in der Europäischen Verfassung
- Für ein Europa der Menschen- und Bürgerrechte für alle hier lebenden Menschen, unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, religiösen und politischen Überzeugungen
- für Abrüstung in der Bundesrepublik
- für den Rückzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland und gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr
Eine andere Welt, ein anderes Europa ist nötig!
Treffpunkt: 13.00 Uhr Potsdamer Platz
Abschlusskundgebung: ca. 14.30 Breitscheidplatz
Duisburg:
Stoppt die Besatzung des Irak!
Verteidigt das Völkerrecht!
Keine deutsche Beteiligung an der Besatzung!
Angesichts des ersten Jahrestages des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der USA und Großbritanniens rufen wir am 20. März 2004 zu einer Demonstration gegen die Besatzung des Irak auf. An diesem Aktionstag Werden weltweit Menschen mit der Forderung "Macht Schluss mit der Besatzung - jetzt" auf die Straße gehen. Wir werden für das unbedingte Recht auf Selbstbestimmung und eine demokratische Entwicklung im Sinne der irakischen Bevölkerung demonstrieren.
Mit dem Beginn des Krieges am 20. März 2003 hatte sich die US - Regierung über die Köpfe der Mehrheit der Weltbevölkerung hinweg gesetzt und ihren Worten Taten folgen lassen: Sie hat den Irak überfallen und besetzt! Seit Beginn der Invasion wurden mehrere Tausend Iraker getötet und verletzt - aber das irakische Volk widersetzt sich der Besatzung - die Menschen im Irak wollen den Abzug der ihr Land besetzenden Soldaten nicht morgen sondern heute.
In diesem Sinne rufen wir dazu auf gegen eine mögliche Beteiligung an der Besatzung durch die Bundeswehr zu demonstrieren, und den Protest dagegen an diesem Tag zum Ausdruck zu bringen. Denn wie der Rat arabischer Amerikaner im Aufruf der amerikanischen Friedensbewegung formuliert, würde "die Internationalisierung der Besatzung dem Kolonialismus einen propagandistischen Deckmantel verleihen". Insofern müssen wir nicht nur verhindern, dass das Völkerrecht zerstört wird, sondern auch, dass mittels der UNO eine Besatzung gerechtfertigt werden kann, welche die wirtschaftlichen Interessen westlicher Staaten (u.a. auch der BRD) bedienen soll. Denn obwohl die deutsche Bundesregierung sich nicht direkt am Angriffskrieg gegen den Irak beteiligte, hat sie den Transport über und das Starten von Bombern von deutschem Territorium aus zugelassen. Sie hat sich damit bewusst an einem völkerrechtswidrigen Krieg beteiligt und gegen Art. 26 des Grundgesetzes verstoßen, wie sie es schon 1999 mit aktiver Teilnahme in der Aggression gegen die Bundesrepublik Jugoslawien getan hat.
Wir werden diesen Tag auch nutzen, um auf viele andere ungelöste Konflikte weltweit aufmerksam zu machen. Doch im Zentrum unserer Bemühungen an diesem Tag soll die Verteidigung des Völkerrechtes und der in ihm verankerten Rechte auf nationale Selbstbestimmung liegen. In diesem Zusammenhang muss auf das Recht der PalästinenserInnen auf Selbstbestimmung aufmerksam gemacht werden, welches ihnen systematisch durch Israel vorenthalten wird.
Die US - Invasion und Besetzung des Irak ist Teil einer globalen Strategie der USA, NATO und EU, zur Kontrolle wichtiger geostrategischer Regionen und Rohstoffe. Weitere mögliche Angriffsziele, wie z.B. Syrien, Iran, Nordkorea wurden schon genannt. Wer also nicht möchte, dass diese Pläne, wie in Jugoslawien, Afghanistan und zuletzt im Irak, Realität werden, ist aufgerufen an dieser Demonstration teilzunehmen, und der Neuen Weltordnung unter der Führung der USA eine Absage zu erteilen!
Die Demonstration beginnt um 11.30 Uhr auf dem Dellplatz in Duisburg-Mitte
Düsseldorf 1:
"Macht Schluss mit der Besatzung - jetzt!"
Freie Wahlen für einen demokratischen Irak
1 Jahr Krieg im Irak
Der 20. März 2004 wird - initiiert durch die US-Friedensbewegung - als weltweiter Aktionstag für Frieden und soziale Gerechtigkeit begangen. Ein Jahr zuvor, in der Nacht zum 20. März 2003, hatte der völkerrechtswidrige Irak-Krieg begonnen.
Am Aktionstag werden weltweit Menschen mit der Forderung
"Macht Schluss mit der Besatzung - jetzt!" auf die Straße gehen. Wir werden für das Recht der irakischen Bevölkerung auf Selbstbestimmung und eine demokratische Entwicklung des Landes demonstrieren. Freie Wahlen wären nach Meinung von Experten schon binnen eines Vierteljahres machbar. Grundlage für Wählerverzeichnisse kann das gut ausgebaute Lebensmittelkarten-System sein.
Zehntausende von irakischen Zivilisten und Soldaten können nicht mehr wählen - sie sind dem Angriffskrieg und seinen Folgen zum Opfer gefallen.
Am Irak-Krieg ist auch die Bundesrepublik beteiligt. Die Bundesregierung hat für seine Vorbereitung und Durchführung unser Territorium bereit- und Bundeswehrsoldaten zum Schutz amerikanischer Militärbasen abgestellt. Und sie ist auch weiterhin dabei: Seit September 2003 befinden sich Paramilitärs der GSG 9 in Bagdad, um ein Kommando des Technischen Hilfswerkes (THW) zu schützen. Angeblich sind sie in Zivil und unbewaffnet. Doch wer mag das noch glauben!
Und neuerdings erklärt Schröder offen, dass er gegen einen Einsatz der NATO im Irak nichts einzuwenden hätte.
Die Friedensfrage und die soziale Frage gehören untrennbar zusammen. In der EU und ganz besonders in Deutschland wird eine noch stärkere Militarisierung angestrebt. Dabei ist offensichtlich: Die Finanzierung dieser Militärausgaben erfolgt zu einem großen Teil zu Lasten der Aufgaben für Soziales, für Bildung, für Gesundheit - eine alltägliche Erfahrung in der Bundesrepublik. Und umgekehrt: mit diesem Militärhaushalt könnte man vielen Menschen bei uns ein Leben ohne Armut bescheren.
In Übereinstimmung mit den Appellen vieler internationaler Friedensgruppen, den Schlussappellen des Europäischen Sozialforums und des Weltsozialforums sowie Forderungen der bundesdeutschen Friedensbewegung rufen wir auf, gemeinsam einzutreten:
-
für einen Abzug aller Besatzungstruppen aus dem Irak
- für freie und demokratische Wahlen im Irak - sofort!
Speziell an die Bundesregierung gerichtet:
-
für den Rückzug der paramilitärischen GSG 9 aus Bagdad
- für den Rückzug aller deutschen Soldaten aus dem Ausland
- für die Rücknahme der Verteidigungspolitischen Richtlinien, die Auslandseinsätze der Bundeswehr, ob mit oder ohne UN-Mandat, ermöglichen
11.00 Uhr bis 11.55 Uhr: Heinrich-Heine-Haus am Carsch-Haus
Düsseldorf 2:
"Blumen und Brot statt Waffen und Tod"
heißt unser Motto für diesen Tag in Düsseldorf, den wir mit einer vielfältigen und bunten Demonstration vor dem Landtag am Rhein beenden wollen.
Alle Teilnehmenden bitten wir, mit einfallsreichen Aktionen
und kreativen Symbolen die Sehnsucht aller Menschen nach
Frieden und Gerechtigkeit, nach einem Recht unserer Kinder
auf Geborgenheit, nach dem Recht auf ein würdiges Leben
bis ins Alter, nach dem Recht auf Bildung, Arbeit, Wohnung
und Gesundheit darzustellen.
Der 20. März 2004 wird als weltweiter Aktionstag für Frieden und soziale Gerechtigkeit
begangen werden. Die Friedensfrage und die soziale Frage gehören untrennbar zusammen.
Während in Irak, Afghanistan, Palästina und in vielen anderen Ländern dieser Erde täglich
in schrecklicher Weise deutlich wird, dass Kriege der Mehrheit der Bevölkerung nur Leid
und Elend bringen, wird in Europa und ganz besonders in Deutschland eine noch stärkere
Militarisierung angestrebt.
Wer immer mehr für Auslandseinsätze der Bundeswehr ausgibt, der hat am Ende kein
Geld für die Zukunft unserer Kinder, für Arbeitsplätze, für Soziales, für Bildung, für
Gesundheit - diesen bedrohlichen Missstand erleben wir zur Zeit hautnah.
In Übereinstimmung mit den Appellen vieler US-amerikanischer NGOs
(Nichtregierungsorganisationen),den Schlussappellen des Europäischen Sozialforums in Paris und
des Weltsozialforums in Bombay rufen wir dazu auf, gemeinsam einzutreten:
-
für eine Welt, die Krieg verweigert
- ·für eine Welt der sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen
Menschenrechte
- für den Rückzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland und gegen jegliche Art von
Auslandseinsätzen der Bundeswehr
Wir bitten Euch, Blumen (mit Wurzeln), Brot und andere Lebensmittel mitzubringen und sie mit anderen zu teilen.
Blumen sind unser Symbol für das Leben und für Versöhnung. Jeder Mensch würdigt seine
ihm nahe stehenden Menschen mit Blumen - im Leben und im Tod.
-
Menschen verschiedener Religionen können Blumen zu Synagogen, Kirchen und Moscheen
in Düsseldorf bringen.
- Wir wollen Blumen als Zeichen des Lebens in Düsseldorf pflanzen, zum Zeichen dafür,
dass alle Menschen leben wollen.
- Wir wollen Blumen, Brot und andere gute Dinge zur Armenküche bringen, als Symbol
gegen den Hunger auf der Erde, dem täglich unzählige Menschen zum Opfer fallen.
Mit diesen und anderen Gesten und Symbolen möchten wir unseren Wunsch nach
Verständigung und Gerechtigkeit auf der Welt ausdrücken.
Zu Frieden und zum internationalen Völkerrecht gibt es keine Alternative!
Großer Düsseldorfer Friedens- und Frühlingstag am 20. März 2004
Beginn um 12 Uhr am Rathaus in der Altstadt
Hamburg:
Gegen Krieg und Besatzung !
Keine deutschen Soldaten in den Irak!
Abrüstung statt Sozialabbau!
Am 20. März vorigen Jahres gab
US-Präsident Bush den Befehl
zum völkerrechtswidrigen Überfall auf
den Irak - trotz millionenfacher weltweiter
Proteste. Auch dieser Krieg
wurde mit Lügen und Täuschungen
vorbereitet: Angeblich bedrohte der
Irak mit Massenvernichtungswaffen
und Terrorismus die Welt. Angeblich
sollten Freiheit, Wohlstand und Demokratie
Einzug halten. Was im Irak Einzug
hielt, waren Bomben, tausendfacher
Tod und Zerstörung. Den Alltag
prägen heute Unterdrückung, Terror
und Demütigung durch die Besatzer.
Arbeitslosigkeit und Verelendung
großer Teile der Bevölkerung prägen
den Alltag im Irak. An die Öffentlichkeit
gedrungen sind massive Menschenrechtsverletzungen
durch britische
und US-Besatzungstruppen an
irakischen Gefangenen, die gefoltert
und misshandelt werden.
Unterschiedliche Gruppen leisten im
Irak mit unterschiedlichen Mitteln
Widerstand gegen die Besatzer. Die
gegenwärtige Gewaltsituation ist Folge
des Aggressionskrieges. Auch Besatzungssoldaten
bezahlen vor allem
nach dem von Bush am 1. Mai 2003
erklärten militärischen Sieg mit Leben
und Gesundheit für die Kriegspolitik
von Bush und Rumsfeld.
Der Krieg gegen den Irak folgt der
blutigen Spur der Aggressionen gegen
Jugoslawien und Afghanistan, an
denen sich auch deutsche Soldaten
beteiligten. Auch dort sind Armut, Arbeitslosigkeit
und Unterdrückung die
Folge. Auch dort blieb das hohle Versprechen
von Freiheit und Wohlstand
unerfüllt. Die nächsten Ziele möglicher
US-Aggressionen sind schon im
Visier: Iran, Nordkorea, Syrien oder
Kuba.
"Kein Blut für Öl!"
Diese Losung gegen den Irak-Krieg
macht deutlich, dass die Protestbewegung
verstanden hat, worum es in diesem
Krieg geht: um den ungehinderten
Zugriff auf die riesigen Ölvorräte des
Irak und die Sicherung geostrategischer
Interessen im Nahen Osten sowie die
langfristige Sicherung der politischen
und wirtschaftlichen Vormachtstellung
der USA. Die US-Konzerne Bechtel, Halliburton
& Co. machen schon ihren Reibach.
Um das abzusichern, wollen die
USA den Irak noch über Jahre unter
ihrer Vorherrschaft halten, auch wenn
das jetzige Besatzungsregime in diesem
Sommer aufgehoben werden sollte. Ihre
dauernde Militärpräsenz haben sie schon
abgesichert.
Auch in Deutschland gab es eine unübersehbare
Mehrheit gegen diesen
Krieg. Schröders Nein sicherte ihm zwar
die Wiederwahl, aber eine Verurteilung
der US-Aggression hat die Bundesregierung
verweigert. Im Gegenteil: Sie hat
diesen Krieg direkt unterstützt, indem sie
dem US-Militär die Nutzung seiner
Stützpunkte in Deutschland und des
deutschen Luftraums gestattete, und
noch immer werden 85 % der Ausrüstung
für die US-Truppen im Irak über die
Ramstein-Air-Base verschickt.
"THE GERMANS
TO THE FRONT!"
Mit diesem Befehl schickte der englische
Kommandeur 1902 im Kolonialkrieg
gegen China die deutschen Truppen nach
vorn. Jetzt fordert die Kolonialmacht
USA eine Beteiligung der Nato im Irak,
um die US-Besatzer zu entlasten. Schröder
und Fischer sagen, dem wollen sie
nicht im Wege stehen, aber ohne Entsendung
deutscher Soldaten. Da Beschlüsse
im Nato-Rat nur einstimmig erfolgen
können, heißt das: Sie wollen dem Einsatz
zustimmen. Da deutsche Offiziere in
allen Nato-Stäben vertreten sind, heißt
das auch: Beteiligung deutscher Soldaten!
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt,
wo die Kriegs- und Besatzungspolitik von
Bush und Blair international diskreditiert
ist, reicht Schröder dem angeschlagenen
Präsidenten in Washington die helfende
Hand und sagt ihm Unterstützung für das
Besatzungsregime im Irak zu. Erster
Schritt dazu ist die geplante Verlegung
des Hauptquartiers der schnellen Eingreiftruppe
der Nato von Mönchengladbach
in den Irak. In diesem Hauptquartier
sind auch 48 deutsche Offiziere tätig.
Lazarettflugzeuge sollen "humanitäre"
Hilfe für die Besatzungstruppen leisten.
Aber auch Sanitätstruppen sind unverzichtbarer
Bestandteil von Krieg und
Besatzung.
Die weitere Einbindung der Bundeswehr
in die aggressive Nato-Strategie
entspricht den Verteidigungspolitischen
Richtlinien der deutschen Militärs und
ihres Ministers Struck: Einsatz der Bundeswehr
in aller Welt, um "deutsche
Interessen" zu verteidigen. Die FAZ v.24-
10-03 dazu: Es erscheint unklug, "dass
Deutschland sich nur am Hindukusch
engagieren will ... Der Irak ist langfristig
das wichtigere Land - wegen seiner strategischen
Lage und vor allem wegen seiner
Ölvorkommen. Deshalb sollte die
Bundesregierung bedenken, wohin sie
künftig Soldaten schickt, die stets auch
Türöffner für politischen Einfluss und
künftige Geschäftsbeziehungen sind." Es
geht nicht um Menschenrechte, humanitäre
Hilfe oder Demokratie, sondern
darum, den deutschen Einfluss und die
profitable Teilhabe der deutschen Wirtschaft
bei der Ausbeutung der Ressourcen
in aller Welt militärisch abzusichern.
Dafür soll die Bundeswehr technisch
und logistisch fit gemacht werden. Die
von Minister Struck propagierten "Einsparungen"
von 25 Mrd. € bei der Bundeswehr
sind Augenwischerei. Tatsächlich
wird im Bundeswehretat nur umgeschichtet,
um alle geplanten Beschaffungsprogramme
zu finanzieren, wie z.B.
180 Eurofighter, 60 Transportflugzeuge,
410 Schützenpanzer, 125 Transporthubschrauber
und U-Boote für rund 40 Mrd.
Euro. Hinzu kommen die Kosten für die
14.000 Männer und Frauen im ständigen
Auslandseinsatz sowie 35 000 Soldaten
für "friedenserzwingende" Einsätze. Die
FAZ: Die Streichungen bei der Bundeswehr
in Höhe von bis zu 25 Mrd. Euro
"sollen mehr Geld für andere Projekte
einer Bundeswehr ,im Einsatz' bringen".
"Die Kassen sind leer ..."
... behaupten die Sprachrohre der Wirtschaft
ebenso wie die ganz große Koalition
von SPD und Grünen über FDP bis
CDU/CSU, nachdem die großen Konzerne
und die Reichen steuerlich immer mehr
entlastet wurden. Damit begründen sie
ihre "Sparpolitik", mit der eine enorme
Umverteilung von unten nach oben
durchgesetzt wird. Dem Willen der Konzerne
folgend hat diese Koalition mit der
Agenda 2010 den radikalsten Angriff auf
das erkämpfte Sozialsystem seit Bestehen
der Bundesrepublik gestartet. Um die
Wirtschaft zu entlasten, müssen die Kranken
zahlen, werden Arbeitslose und Rentner
vielfach in Armut gestürzt, wird der
Druck auf die Löhne erhöht. Dadurch
sinkt die Massenkaufkraft und neue
Arbeitslosigkeit wird massenhaft erzeugt.
Auch wenn die Kassen leer sind, ist für
Krieg und Rüstung genug Geld da: Trotz
"Sparpolitik" soll der Bundeswehretat bis
2006 konstant bleiben und 2007 dann um
800 Mio. Euro anzusteigen.
Wir sagen Nein zu Krieg und
Besatzung!
Wir sagen nein zum Generalangriff auf
die sozialen Errungenschaften!/b>
Wir fordern:-
Besatzer raus aus dem Irak!
- Beseitigung der Kriegsschäden im Irak
auf Kosten der Aggressoren!
- Keine deutschen Soldaten in den Irak!
- Schluss mit Auslandseinsätzen der
Bundeswehr!
- Abrüstung statt Sozialabbau!
Demonstration: 12 Uhr, Kriegsklotz / Dammtordamm
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